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Vererbtes Risiko

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Academic year: 2022

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ngelina Jolies Mut- ter ist an Brust- krebs gestorben.

Sie selbst hatte nach eigener Aussage ein Risiko von 87 Prozent im Laufe ihres Lebens an einem Mammakar- zinom zu erkranken, ihr Risiko für Eierstockkrebs beträgt 50 Prozent. Die Schauspielerin wusste um dieses hohe Risiko, weil sie sich für einen Gentest entschieden hatte, in dem die Gene BRCA1 und 2 (BRCA steht für BReast CAncer) auf

Mutationen untersucht werden, die das Erkrankungsrisiko erhö- hen. Mit der beidseitigen Mas- tektomie hat die Schauspielerin und Mutter ihr Risiko an Brust- krebs zu erkranken auf unter fünf Prozent gesenkt. Indem sie ihre Situation und Entscheidung öffentlich macht, will derHolly- woodstar Frauen dazu aufrufen, das Thema ebenfalls aktiv an- zugehen. Das ist ihr offenbar ge- lungen: Die Nachfrage an Klini- ken und Beratungszentren ist seitdem deutlich gestiegen.

Vererbung Die meisten Brust- krebserkrankungen treten spo- radisch auf. Eine erbliche Be- lastung (wie bei Angelina Jolie) ist nur wahrscheinlich, wenn mehrere Familienmitglieder er- krankt und/oder wenn sie be- sonders jung erkrankt sind. Die Deutsche Krebsgesellschaft und die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe sehen einen Hinweis auf ein fa- miliäres Risiko bei mindestens k drei an Brustkrebs erkrank-

ten Frauen

k zwei an Brustkrebs erkrank- ten Frauen, eine davon vor dem 51. Lebensjahr k einer an Brustkrebs und

mindestens einer an Eier- stockkrebs erkrankten Frau k einer an Brust- und Eier-

stockkrebs erkrankten Frau k zwei an Eierstockkrebs

erkrankten Frauen k einer an Brustkrebs

erkrankten Frau vor dem 36. Lebensjahr

k einem an Brustkrebs erkrankten Mann und einer weiteren Person, die an Brust- oder Eierstockkrebs erkrankt ist

k einer Frau mit beidseitigem Brustkrebs vor dem 51.

Lebensjahr.

Auch wenn nur ein geringer An- teil von Frauen – etwa fünf bis zehn von 100 Brustkrebspatien- tinnen – ein vererbtes und ver- erbbares erhöhtes Erkrankungs- risiko hat, so steigt doch für die betroffenen Personen das Risiko an Brust- oder Eierstockkrebs zu erkranken erheblich. Nach heutigem Kenntnisstand spielen bei erblichem Brustkrebs vor allem BRCA 1 und 2 eine wich- tige Rolle. Das individuelle Ri- siko hängt von der genauen Art der Mutation ab.

Gesunde Frauen, auf deren Fa- milie – mütterlicherseits oder väterlicherseits – mindestens eines der Kriterien zutrifft, kön- nen sich in einem spezialisierten Zentrum beraten lassen. Klar- heit über eine erbliche Belas- tung kann dann ein Gentest schaffen. Wichtig zu wissen ist, dass das Zutreffen eines der ge- nannten Punkte noch nicht be- deutet, dass die gesunde Frau Trägerin eines mutierten Brust- krebsgens ist. Da die Wahr- scheinlichkeit ein verändertes Gen von der Mutter oder vom Vater zu erben fünfzig Prozent beträgt, kann der Gentest auch entlasten.

104 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Juli 2013 | www.pta-aktuell.de

PRAXIS BRUSTKREBS – TEIL 1

Damit sie nicht an Brustkrebs erkrankt, hat Hollywoodstar

Angelina Jolie sich vorbeugend beide Brüste abnehmen lassen. Mit dieser Entscheidung hat sie eine breite Diskussion ausgelöst.

Vererbtes Risiko

© Arto / fotolia.com

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Selbstverständlich besteht keine Pflicht, einen Gentest durchfüh- ren zu lassen. Bevor sich jemand dafür entscheidet, sollte sie/er die möglichen Konsequenzen genau abwägen, die aus dem Wissen um eine Mutation für die Person selbst, aber auch für möglicherweise ebenfalls be- troffene Familienmitglieder er- wachsen können.

Optionen bei erblichem Ri- siko Trägt eine Frau eine BRCA-Mutation, sollte sie sich umfassend über mögliche Maß- nahmen beraten lassen. Zur Wahl stehen eine intensivierte Früherkennung oder eine vor- beugende Entfernung der Brust und der Eierstöcke. Das Ziel bei Ersterer ist es, eine Erkrankung so früh wie möglich festzustel- len, um so die Heilungschancen zu optimieren. Dafür wird die Brust halbjährlich vom Arzt ab- getastet und per Ultraschall un- tersucht. Ab dem 25. Lebensjahr erfolgt jährlich eine Untersu- chung mittels Magnetresonanz- tomografie und ab dem 35. Le- bensjahr mittels Mammografie.

Die beidseitige Entfernung der Brüste senkt das Risiko einer Brustkrebserkrankung stark.

Ein Restrisiko bleibt allerdings trotzdem bestehen, da immer ein wenig Brustgewebe zurück bleibt. Die Entfernung der Eier- stöcke minimiert nicht nur das Risiko dort an Krebs zu erkran- ken, sondern reduziert gleich- zeitig auch das Risiko einer Brustkrebserkrankung um die Hälfte. Aber nicht alle Merk- malsträgerinnen erkranken zwingend an Brustkrebs, denn zwei bis fünf (je nach Mutation) von zehn Frauen bleiben laut Statistik trotz eines mutierten Gens gesund. Sie hätten also diesen drastischen Eingriff sowie wie alle Folgeeingriffe für eine eventuelle Rekonstruktion der Brust umsonst durchführen lassen. Neben der psychischen Belastung sind für diese Option die bekannten Risiken zu nen- nen, die mit einer Narkose und Operation einhergehen. Lang- zeitdaten, die eine Empfehlung für die eine oder andere Strate- gie erlauben würden, existieren bislang nicht. Deshalb liegt es an jeder betroffenen Frau und ihrer Familie, die für sie und ihre Si- tuation individuell passende Entscheidung zu treffen.

AbwartenIn manchen Fällen lässt sich trotz eindeutiger fami- liärer Häufung von Krebsfällen keine Mutation in einem be- kannten BRCA-Gene feststellen.

Dann muss meist trotzdem von einem erhöhten Erkrankungs- risiko ausgegangen werden, das wahrscheinlich auf einer Muta- tion in einem noch nicht identi- fizierten Gen beruht. In diesem Fall raten Experten zu einer in- tensivierten Früherkennung, aber nicht zu einer vorbeugen- den Operation.

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Dr. Anne Benckendorff, Medizinjournalistin

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Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker!

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Bei einem nachgewiesenen hohen Brustkrebsrisiko übernehmen die Kranken- kassen in der Regel die Kosten für den Gentest und die intensivierte Früh- erkennung. Das gilt auch für die Kosten einer vor- beugenden Operation bei Frauen mit mutiertem BRCA-Gen. Da aber die einzelnen Krankenkassen unterschiedliche Vorge- hensweisen haben, sollten diese Fragen im Einzelfall im Vorfeld geklärt werden.

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