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Archiv "100 Jahre Deutsche Apotheker- und Ärztebank: Insgesamt eine Erfolgsgeschichte" (21.06.2002)

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as vor hundert Jahren als ein Akt der genossenschaftlichen Selbsthilfe und als Verein zur

„Vergabe günstiger Kredite an die Mitglieder“ nach den Ideen des Grün- ders des gewerblichen Genossen- schaftswesens, Hermann Schulze-De- litzsch, in Danzig begann, ist inzwi- schen zu einer erfolgreichen Standes- bank aller akademischen Heilberufe gewachsen: Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG, Düsseldorf, kurz APO-Bank genannt, konnte anlässlich der Vertreterversammlung am 14. Juni in Neuss und am 15. Juni im Rahmen eines Festaktes in Düsseldorf vor 1 100 Gästen den 100. Geburtstag be- gehen.

Im Jahr 1902 legte der Danziger Apotheker Richard Oskar Mattern mit 17 weiteren Kollegen den Grundstein für den „Kredit-Verein Deutscher Apotheker e.G.m.b.H“ (K.R.E.D.A.), die inzwischen nach wechselvoller Ge- schichte zur größten Primär-Genos-

senschaftsbank in Deutschland ge- wachsen ist.

Bereits im Jahre 1904 eröffnete der Kreda seine erste Zweigniederlassung in Berlin, 1907 zählte die Genossen- schaft 1 000 Mitglieder und deckte be- reits die meisten Bankgeschäftsberei- che ab. 1920 wurde der Geschäftssitz nach Berlin verlegt, und 1938 wurde aus der kleinen Gebietsbank der deut- schen Apotheker die Deutsche Apo- thekerbank eGmbH, die bereits ein Jahr später mit dem „Spar- und Kre- ditverein Deutscher Apotheker mbH (SPARDA) fusionierte.

1945 wurde die Bank aufgrund alli- ierten Rechts geschlossen. Die damali- ge Bilanzsumme betrug rund 30 Mil- lionen Reichs-Mark; Mitgliederbe- stand: 2 800 Genossen.

Nach Gründung der Bundesrepu- blik Deutschland wurde ein Neuan- fang durch die Gründung der „West- deutschen Apothekerbank eGmbH“

in Düsseldorf gewagt. Die amtliche

Zulassung der Bank erfolgte durch die Staatsaufsicht 1949 – gegen Zahlung einer Lizenzgebühr in Höhe von 200 DM. Der Kundenkreis wurde auf alle Heilberufsangehörige ausgedehnt, und ab 1950 titulierte die Standesbank mit dem Zusatz „Bank für das Ge- sundheitswesen“. Mit einem Mitglie- derstand von mehr als 1 000 im Jahr 1952 und einer Belegschaft von 23 Bankangestellten wurde eine Bilanz- summe von 4,8 Millionen DM er- reicht.

Zum hundertsten Bestehen der Bank präsentierte der Vorstandsspre- cher der APO-Bank, Werner Wimmer, ein „zufriedenstellendes, achtbares Ergebnis“. Die Bilanzsumme per Ulti- mo 2001 übersteigt 40 Milliarden DM.

Die Standesbank betreut rund 235 700 Kunden; der Mitgliederstand (Genos- sen) lag Ende vergangen Jahres bei 90 579. Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank unterhält bundesweit und flächendeckend 48 Geschäftsstellen.

Um die Bankgeschäfte, die immer weiter differenzierten Dienstleistun- gen bis hin zur Erstausstattungs- und Investitionsberatung niederlassungs- williger Heilberufler kümmern sich mehr als 1 800 Mitarbeiter. Trotz ungünstiger konjunktureller Rahmen- bedingungen und der mit der Note

„ausreichend“ zu versehenden ge- samtwirtschaftlichen Bilanz für die deutsche Wirtschaft im Jahr 2001 hat die Standesbank der akademischen Heilberufe den ersten Rang unter den genossenschaftlichen Primär-Kredit- instituten verteidigt. Die APO-Bank ist mit weitem Abstand wie bisher das größte genossenschaftliche Primär- Kreditinstitut in Deutschland.

Angesichts der zunehmenden Glo- balisierung der Märkte und der vor zwei Jahren einsetzenden, zum Teil spektaktulären Bankenfusionen sowie P O L I T I K

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 25½½½½21. Juni 2002 AA1725

100 Jahre Deutsche Apotheker- und Ärztebank

Insgesamt eine Erfolgsgeschichte

In einem schwierigen Bankenjahr hat sich die Standesbank der Heilberufe gut geschlagen. Sie geht mit Elan in die neue Geschäftsperiode.

Festakt der Deutschen Apotheker- und Ärztebank in der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf

Fotos:Heike Herbertz

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die Übernahme durch Versicherungen stellte der Vorstandsvorsitzende Wim- mer fest: „Die Wettbewerbsfähigkeit einer Bank zeigt sich nicht allein in der Betriebsgröße, sondern in der Effizi- enz der Leistungserstellungsprozesse, in der Solidität, im Service und vor al- lem in der Kundennähe sowie im Sach- verstand im Hinblick auf die spezifi- schen Probleme der Heilberufe.“

Wimmer sagte vor der Vertreterver- sammlung und den aufsichtsführen- den Gremien: „Das Institut ist viel- leicht eine in mancher Hinsicht unge- wöhnliche Bank, aber es ist sicherlich eine im positiven Sinne außergewöhn- liche Bank, und zudem ein grundsoli- der und in den Heilberufen fest ver- wurzelter Partner, der auch in Zukunft Vertrauen verdient.“

Die Jubiläumsveranstaltung und der Bericht zur Lage vor der Vertre- terversammlung, dem höchsten Ent- scheidungsgremium der Bank, gerie- ten zwar nicht zu einer überschweng- lichen Jubelveranstaltung, dennoch blieb die APO-Bank weitgehend von der typischen Strukturkrise und bis- her nicht gekannten Einbrüchen der Kreditwirtschaft verschont. Die allge- meine Verschlechterung der deut- schen Wirtschaft und insbesondere auch des Bankensektors haben frei- lich Spuren bei den Ergebnissen und der Bankbilanz hinterlassen. Das rela- tiv gute Abschneiden der Bank im vergangenen Jahr veranlasste den

Vorstand zur Versicherung, das neue Jahrhundert mit ebenso viel Taten- drang wie in der Vergangenheit anzu- gehen, Ideenvielfalt und Gestaltungs- freude, vor allem den Kundenservice weiter zu intensivieren.

Das Ergebnis des Jahres 2001 wurde wesentlich geprägt durch den Zugang von rund 9 100 neuen Kunden (2000:

9 200) auf jetzt 235 700 – rund 25 Pro- zent mehr als im Jahr 1995. Der Bank- vorstand führt diesen Aufschwung vor allem darauf zurück, dass die Ge- schäftspolitik bereits 1996 dazu über- ging, den Kunden im Rahmen einer

„Multi-Canal-Strategie“ die Wahl des Zugangs zur Bank freizustellen. Zu- gute kam der Standesbank in einer Phase wirtschaftlich schwieriger wer- denden Zeiten die besondere Kun- dennähe in fünf Niederlassungen, 43 Filialen sowie acht regionalen Kredit- sekretariaten. Ihr großes Plus und die langjährigen betriebswirtschaftlichen Erfahrungen, die die Bankberater und Fachmitarbeiter im Hinblick auf das Finanzierungsmanagement von Pra- xen und Apotheken tagtäglich tatkräf- tig einsetzen. Vor allem kommt dies bei Existenzneugründungen den Kunden zugute. Mehr als jede zweite Neugrün- dung und Übernahme wurde durch die APO-Bank finanziert. Die finanzielle Basis der Bank konnte erneut mit eige- nen Mitteln gestärkt werden. Das haf-

tende Eigenkapital liegt aktuell bei 3,034 Milliarden DM (rund 1,55 Milli- arden Euro; 2000: 2,74 Milliarden DM). Der Jahresüberschuss (Bilanzge- winn) lag 2001 bei 110 994 927 DM (2000: 100,35 Millionen DM). Mit 60 Millionen DM des Bilanzgewinns wird der größte Teil wie bisher in den Vor- jahren den Rücklagen zugeführt: 30 Millionen gehen in die gesetzlichen Rücklagen, weitere 30 Millionen DM in andere Rücklagen. Einstimmig be- schlossen die Vertreter, an die Kapital- eigner eine Netto-Dividende von sechs Prozent, zuzüglich eines einprozenti- gen Jubiläumsbonus auszuschütten.

Die Dividenden-Ausschüttung ent- spricht rund 51 Millionen DM (Vor- jahr: 40,34 Millionen DM). Eine bittere Pille: Am Betriebsergebnis in Höhe von 206 Millionen DM partizipierte der Fiskus mit 95 Millionen DM.

Wie bisher ist das Kreditgeschäft der wesentliche Motor des Wachstums der Bank. Die Kundenkredite erhöh- ten sich um 9,7 Prozent auf 26,43 Milli- arden DM. Das gesamte Kreditvolu- men einschließlich Bürgschaften stieg auf 26,83 Milliarden DM. Der Schwer- punkt der Ausleihungen liegt mit 1,8 Milliarden DM wie bisher im Darle- hensbereich – Mittel, die vorwiegend für Immobilien- und Existenzgrün- dungsfinanzierungen eingesetzt wer- den. „Erfreulich“ stieg der Zinsüber- schuss um rund 71 Millionen DM auf jetzt fast 680 Millionen DM an. Dage- gen ist der Provisionsüberschuss von 192 Millionen DM auf 151 Millionen DM (- 41 Millionen DM) zurückge- gangen. Zuwächse wurden bei der Vermittlung von Immobilien- und Leasingsfonds sowie von Lebensversi- cherungen erzielt. Dagegen wurden im Bereich „Wertpapiere“ weniger Provi- sionsüberschüsse erwirtschaftet. Der Verwaltungsaufwand stieg um 35 Mil- lionen DM auf 501 Millionen DM.

Der Vorstand prognostizierte, dass das Betriebsergebnis im Jahr 2002 wie- der steigen wird. Die Geschäftsgutha- ben der Anteilseigner in Höhe von 746 Millionen DM und ein Haftungskapi- tal von mehr als drei Milliarden DM werten Vorstand und Aufsichtsrat als eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Stabilität und Prosperität der Bank Dr. rer. pol. Harald Clade P O L I T I K

A

A1726 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 25½½½½21. Juni 2002

Chronik der Bank

Pünktlich zum Jubiläum brachte die Deutsche Apotheker- und Ärztebank eine Chronik* ihrer hundertjährigen Geschichte heraus. Das Buch stammt aus der Feder von Prof. Dr. rer. pol. h.c.

J. F.Volrad Deneke, Bonn, der als Zeit- zeuge über Jahrzehnte hinweg die Ent- wicklung der Bank begleitet hat.

Grundlage der auch im Layout sehr ansprechend gestalteten Darstellung sind die Archivbestände der Deut- schen Apotheker- und Ärztebank, Ge- spräche mit Zeitzeugen und die per- sönlichen Erinnerungen des Autors.

*Deutsche Apotheker- und Ärztebank. 100 Jahre, gebunden, 224 Seiten

Ehemaliges Domizil des Kreda in Leipzig

Quelle:APO-Bank

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