• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "EBM-Konzept: Praxisinformationen" (01.05.1998)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "EBM-Konzept: Praxisinformationen" (01.05.1998)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

A-1062 (10) Deutsches Ärzteblatt 95, Heft 18, 1. Mai 1998

S P E K T R U M LESERBRIEFE/BÜCHER

pathien eine wesentliche Rolle in der richterlichen Entscheidungsfindung. Hier liegt ein generelles Defizit der Rechtspraxis. Die Geset- ze des Rechtsstaates können nur den Rahmen bilden. Er muß erfüllt sein mit einer Ob- jektivität, welche Kenntnis der Sachverhalte voraussetzt.

Eine solche Kenntnis vermit- telt aber das Jurastudium in keiner Richtung. Insbeson- dere fehlt auch – etwa im Ge- gensatz zur Ausbildung von Ärzten und insbesondere Psychotherapeuten – die Kenntnis der eignen Ent- scheidungsneigung, der Sym- pathie und Antipathie, so daß diese sich ungemerkt in der richterlichen Meinungs- bildung auswirken. Ein Rechtsstaat ist nicht schon al- lein durch seine Gesetze be- gründet. Deren Umsetzung

in die Rechtspraxis verlangt vielmehr eine „Objektivität“

innerhalb des richterlichen Ermessensspielraumes, wel- che auch die objektive Be- wertung der eigenen Person einschließen muß. Das kann jedoch nur durch Schärfung der Selbstkenntnis, wie etwa bei Psychotherapeuten durch

„Selbsterfahrung“, gesche- hen.

So meine ich nicht, daß die Konsequenz des Urteils in einer „Intensivierung be- sonders in der ärztlichen Dis- kussion um das Arztbild und das ethische Selbstverständ- nis der Ärzte liegen“ muß.

Vielmehr müssen die Psycho- dynamismen der Rechtspra- xis hinterfragt und offenge- legt werden.

Prof. Dr. med. Dipl.-Psych.

Andreas Ploeger, Lemierser Berg 119, 52074 Aachen

Job-sharing

Zu der Beilage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zu Heft 12/1998:

„Job-sharing und angestellte Pra- xisärzte“:

Blühende

Vetternwirtschaften

Als Assistenzarzt lese ich die Richtlinien mit Entsetzen.

Es stimmt mich mehr als nachdenklich, wenn ich sehe, mit welcher Perfektion das Boot der privilegierten Ärzte von den Lobbyisten „enter- fest“ gemacht wird. Die Ret- tungsbootszenen aus dem ak- tuellen Kinofilm „Titanic“

lassen grüßen. Anderen hel- fen zu wollen und doch nur das eigene Wohlergehen im Auge zu haben erzeugt Un- glaubwürdigkeit.

Haben sich die Väter die- ser Richtlinien nicht über- legt, daß innovative Ansätze von jungen Ärztinnen und Ärzten zu wirklichen Refor- men auch in der niedergelas- senen Ärzteschaft beitragen könnten? Die neuen Richtli- nien schaffen für junge Ärzte mit ihren Ideen weder Mög- lichkeiten noch das Klima zu echten Reformen. Welches System kann ohne Wettbe-

werb – auch zwischen Alt und Jung beziehungsweise zwischen etabliert und ohne Lobby – langfristig die großen Aufgaben der Zu- kunft lösen? Obwohl der glo- bale Sozialismus bis auf we- nige Ausnahmen vorbei ist, zeigen sich blühende Vet- ternwirtschaften in der bun- desrepublikanischen Ärzte- schaft.

Carsten Bolm, Burgstraße 64, 51427 Bergisch Gladbach

EBM-Konzept

Zu dem Beitrag „Evidence based Med- icine: Unsinn eliminieren“ von Rose- marie Stein in Heft 15/1998:

Praxisinformationen

Seit einem Jahr gibt unser Schweizer niedergelassener Kollege Etzel Gyaling mit dem „infomed screen“ Kurz- fassungen derjenigen deut- schen und ausländischen The- rapienachprüfungen heraus, die den Kriterien der evi- dence based medicine ent- sprechen und für die Praxis relevant sind.

Dr. med. Karl H. Kimbel, Oe- velgönne 92 c, 22605 Ham- burg

Mark D. Walters, Mickey M.

Karram: Gynäkologische Uro- logie. Deutsche Ausgabe, bear- beitet und herausgegeben von Albrecht Hettenbach, Ullstein Mosby, Berlin, Wiesbaden, 1997, X, 548 Seiten, gebunden, 158 DM Die deutsche Überset- zung des amerikanischen Standardlehrbuches ist eine Ergänzung zu den bisher ver- fügbaren deutschen Lehrbü- chern. Das Buch enthält eine umfassende Darstellung der Grundlagen, die zum Ver- ständnis und zur Behandlung urogynäkologischer Erkran- kungen notwendig sind. Ne- ben Anleitungen zur operati- ven Behandlung der Inkonti- nenz befaßt sich das Buch mit einer ganzen Reihe spezieller diagnostischer und therapeu- tischer Probleme seltener Krankheitsbilder.

Besonderer Wert wird von den Autoren auf die Pfle- ge und auf die ökonomi- schen Folgen urogynäkologi- scher Erkrankungen gelegt.

Der Charakter des amerikani-

schen Lehrbuches blieb er- halten. Das Vielautorenwerk konnte allerdings im Rahmen der Übersetzung etwas geglät- tet und an deutsche Verhält- nisse adaptiert werden. Zu die- sem Buch haben Experten aus den Bereichen gynäkologische Pflege, geriatrische Urologie, neonatale Medizin und gynä- kologische Onkologie speziel- le Kapitel beigetragen. Das Ergebnis sind innovative Dis- kussionen, wie zum Beispiel die Beiträge über die geburts- hilflichen und geriatrischen Veränderungen und Probleme des harnableitenden Systems.

Der Medizinstudent soll durch dieses Buch angeregt, der praktizierende Gynäko- loge herausgefordert und der urogynäkologische Experte durch die Vollständigkeit und Logik der Darstellung ange- nehm überrascht werden.

Dieses Anliegen ist den Au- toren und den Übersetzern in vollem Umfang gelungen.

Jürgen Sökeland, Dortmund

Urologie

Umfassende Darstellung

Kinderbuch

Spaß am Aufklappen

Doris Rübel: Wieso? Wes- halb? Warum? Wir entdecken unseren Körper, Sachbuchreihe für Kindergartenkinder, Ravens- burger Buchverlag, Ravensburg, 1998, 16 Seiten, vierfarbig illu- striert, gebunden, 24,80 DM

Schon kleinen Kindern kann man mit Sachbüchern ei- ne Freude machen, zumindest, wenn das Thema altersgerecht dargestellt wird. Der Ravens- burger Buchverlag hat Anfang des Jahres eine Serie mit Sach- büchern für Kinder ab drei Jahre aufgelegt. Ein Band lädt zur Entdeckung des eigenen Körpers ein. Beantwortet wer- den Fragen wie „Womit kön- nen wir sehen und hören?“

oder „Was tut sich in unserem Bauch?“. Die Texte sind ein-

fach und gut verständlich. Je- de Seite ist voller Zeichnun- gen und Felder zum Aufklap- pen, hinter denen sich meist Innenansichten des Körpers verbergen. Auch die Gefühle von Kindern kommen nicht zu kurz. Alles in allem ein schönes Buch – noch schöner wäre es geworden, wenn man den Stoff auf ein paar mehr Seiten verteilt hätte.

Sabine Rieser, Köln

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

der Großstadt: 53,1 Prozent (40,4 Prozent) aller finanzier- ten Praxen lagen in der Groß- stadt, weitere 26,9 Prozent (27,9 Prozent) in Mittelstäd- ten und 17,3 Prozent (26,4

~ Um diese unerfreuliche und ungerechte Situation abzumildern, sollte für das Geld, das für Nacht- und Wochenenddienste sowie für re- gelmäßige Überstunden geleistet

Bei den analysierten Fi- nanzierungen zeigte sich im Westen ein Schwerpunkt der Einzelpraxisgründungen in der Großstadt, während im Osten Praxisgründungen überwiegend in

Die Vertreterver- sammlung wies die Vor- standsvorlage zurück, sprach sich aber zugleich mit großer Mehrheit ge- gen einen Antrag aus, der auf die Beibehaltung der jetzigen

Haben sich die Väter die- ser Richtlinien nicht über- legt, daß innovative Ansätze von jungen Ärztinnen und Ärzten zu wirklichen Refor- men auch in der niedergelas- senen

Die Vertragsärzte müß- ten garantiert erreichbar sein, über eine notfallmedizinische Qualifikati- on, die nicht dem Niveau des Fachkundenachweises Rettungs- dienst entsprechen

Ich bin zuversicht- lich, daß mit den Praxisbudgets die gegenwärtigen Irritationen behoben werden und sich die Kollegen auch wieder auf das konzentrieren können, was ihre

Es zeigt sich, daß unter hohem psychischen Distreß junge Frauen deutlich häufi- ger zu Psychopharmaka (38 Prozent) als zu Alkohol (acht Prozent) greifen, während junge