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Archiv "Sekundärprophylaxe nach Schlaganfall: Ticlopidin mindert das Risiko" (21.05.1993)

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THIEMANN

Arzneimittel GmbH

VARIA AUS DER INDUSTRIE

Sekundärprophylaxe nach Schlaganfall

Ticlopidin mindert

A

uch wenn exakte Inzi- denzzahlen für die Bun- desrepublik nicht vorlie- gen, so kann man doch davon ausgehen, daß jährlich etwa 250 000 bis 300 000 Menschen in Deutschland einen Schlag- anfall erleiden. Etwa ein Drittel der Betroffenen stirbt unmittelbar durch den

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das Risiko

Schlaganfall bzw. an den dar- aus resultierenden Folge- krankheiten. Ein weiteres Drittel bleibt dauerhaft be- hindert oder pflegebedürftig, und nur dreißig Prozent aller Schlaganfallpatienten erho- len sich so weit, daß sie ohne fremde Hilfe im Alltag zu- recht kommen. Damit ist der Schlaganfall — die dritthäufig- ste Todesursache — nicht nur ein Thema von medizinischer, sondern auch von sozioöko- nomischer Bedeutung. Die Kosten für seine Behandlung beliefen sich für das Jahr 1991 auf rund fünfzehn Milli- arden Mark.

Die Zahlen machen deut- lich, eine wie wichtige Rolle der Verhütung eines Apoplex zukommt, zumal die medika- mentöse Behandlung des fri- schen Schlaganfalls noch im- mer als unbefriedigend be- zeichnet werden muß. Die Prävention des Apoplex stand daher im Mittelpunkt eines Fachpressegesrächs, zu dem das Unternehmen Sanofi Winthrop am 2. April nach München eingeladen hatte anläßlich der erweiterten Zu- lassung ihres Präparates Tik- lyd® zur Sekundärprävention nach Schlaganfall. Tiklyd®

(Ticlopidin) ist das erste Me- dikament, das in Deutschland die Zulassung für diese Indi- kation erhalten hat. Es war bisher als Thrombozyten-

aggregationshemmer bei Dia- lysepatienten zugelassen.

Den Unterschied zwischen Primär- und Sekundärpräven- tion erläuterte Professor Hans-Christoph Diener, Es- sen. Danach verhindert Pri- märprävention einen ersten Schlaganfall bei einem bis da- hin asymptomatischen Pa- tienten. Hier steht vor allem die Behandlung der Risiko- faktoren ganz im Vorder- grund. Unter Sekundärprä- vention versteht man dage- gen, einen Re-Infarkt nach einem Schlaganfall bzw. nach einer transitorisch-ischämi- schen Attacke (TIA) zu ver- hindern. Große Meta-analy- sen haben eindeutig belegt, daß durch eine Behandlung mit Thrombozytenfunktions- hemmern das Risiko eines er- neuten Schlaganfalls um zwanzig bis dreißig Prozent verringert werden kann. Un- behandelt kommt es nach ei- nem kompletten Schlaganfall innerhalb von zwei Jahren bei 25 Prozent aller Patienten zu einem Re-Apoplex, einem Herzinfarkt oder zu einem anderen tödlichen vaskulären Ereignis.

Wie Dr. Heinz Riederer, Leiter des Geschäftsberei- ches Wissenschaft und Ent- wicklung bei Sanofi Winthrop ausführte, unterscheidet sich die Wirkweise von Ticlopidin grundsätzlich von anderen Thrombozyten aggregations- hemmern wie etwa der Ace- tylsalicylsäure (ASS). Ticlopi- din ist ein ADP-Antagonist, d.h., es unterbindet die ADP- induzierte Verknüpfung der Blutplättchen durch Fibrino- genbrücken. Dadurch wird die Thrombenbildung verhin- dert.

Die Wirksamkeit von Tic- lopidin wurde hauptsächlich durch zwei große randomi- sierte Doppelblindstudien in Nordamerika belegt. Im Rah- men der Canadian-American-

Ticlopidine-Study (CATS) wurde Tiklyd® bei über tau- send Patienten gegen Plaze- bo, bei der Ticlopidine-Aspi- rin-Stroke-Study (TASS) bei über 3000 Patienten gegen Acetylsalicylsäure getestet. In beiden Studien schnitt Ticlo- pidin signifikant besser ab.

Die bei ASS-behandelten Patienten häufig auftreten- den gastrointestin al en Ne- benwirkungen fanden sich unter Ticlopidin nur selten.

Dafür muß jedoch mit einer anderen Nebenwirkung ge- rechnet werden. Bei etwas weniger als einem Prozent der Patienten traten bereits zu Behandlungsbeginn zum Teil schwere Neutropenien auf, die einen Therapieab- bruch erforderlich machten.

Aus diesen Gründen muß während der ersten drei Mo- nate einer Therapie mit Tic- lopidin unbedingt eine eng- maschige Kontrolle des Blut- bildes in vierzehntäglichen Abständen erfolgen.

Dr. med.

Bernd Kleine-Gunk

Kurz

informiert

Chargenrückruf Predniso- lut®— Das Unternehmen Jena- pharm meldet einen Chargen- rückruf aus Sicherheitsgrün- den: Alle Originalpackungen des Präparates Prednisolut®

100 mg fünf Ampullen mit Verdünnungsmittel, Char- genbezeichnung 12 42 10, sol- len an den Hersteller zurück- gegeben werden. Die Packun- gen dieser Charge enthalten Procain 1 % 5 ml Ampullen anstelle des deklarierten In- haltes.

Iruxol® — Im Beitrag „En- zymatische Therapie von Pro- blemwunden mit Kollagena- se" in der gleichen Rubrik des Heftes 18 vom 7. Mai 1993 ist bei der Satzkorrektur leider ein Fehler unbeachtet geblie- ben. Das Kollagenase-Präpa- rat der Knoll AG, Iruxol®, wurde fälschlicherweise zu Truxol®.

A1-1538 (86) Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 20, 21. Mai 1993

Referenzen

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