Hämatome Kompressionsschäden hervorgerufen werden.
Die im „Anästhesisten" im ver- gangenen Jahr publizierten Ergeb- nisse der Konsensuskonfefenz haben dies ausdrücklich und nachdrücklich bestätigt. Ist zum Beispiel der Quick- wert unter 45 Prozent, die PTT län- ger als 45 Sekunden, die Thrombozy- tenzahl unter 50 000, die subaquale Blutungszeit über 300 Sekunden und das TEG pathologisch, so sehen wir dies als manifeste Gerinnungsstö- rungen an und raten von der Ver- wendung rückenmarksnaher Regio- nalanästhesien in der Regel ab.
Im übrigen dürfte es schwer sein, bei bestehenden Gerinnungs- störungen so manifeste Ausschluß- kriterien für eine Allgemeinanästhe- sie zu konstruieren, daß eine Epidu- ralanästhesie zwingend indiziert ge- wesen wäre.
Zu dem Beitrag von
Dr. med. Gerhard Rothacher und Mitarbeitern
in Heft 45/1990
Mit Interesse habe ich Ihren Ar- tikel über die Amaurosis fugax im Ärzteblatt kürzlich gelesen. Im Rah- men der angrenzenden diagnosti- schen Möglichkeiten bitte ich Sie mir mitzuteilen, wie Sie zur Hirnszinti- graphie mittels HM-PAO, Techneti- um mit ECT-Technik stehen bezüg- lich weiterführender Diagnostik.
Meines Erachtens wäre dies auch ei- ne probate Methode, die Fragestel- lung TIA, PRIND zu beantworten, wie aus der Literatur hervorgeht. Si- cher gehört hier eine entsprechend
Wir sind der Meinung, daß wir in einem Übersichtsartikel auch un- sere Auffassung, die durch hinrei- chende Literatur gedeckt ist, vertre- ten müssen. Das vorgeschlagene dif- ferenzierte Vorgehen an Hand einer Literaturstelle würde dem Problem kaum gerecht werden, da dann eine Vielzahl von Literaturstellen zu zi- tieren wäre, für deren kritische Wer- tung kein Platz vorhanden war.
Weiterführende Literatur bei den Verfassern
Dr. med. Rainer Schwab Prof. Dr. med. Wolfgang Dick Klinik für Anästhesiologie Klinikum der Universität Mainz Langenbeckstraße 1
W-6500 Mainz
strenge Indikationsstellung nach neurologischer Begutachtung dazu.
In Ihrem Artikel habe ich aber Hin- weise auf diese Möglichkeit der Dia- gnostik vermißt. Ich meine, daß auch die aufgeführte Diagnostik bei Amau- rosis fugax wie die Schädel-CT und zerebrale Angiographie im Vergleich der Literatur nicht so gut abschnei- det, da lediglich morphologische Veränderungen festgehalten werden und die nuklearmedizinische Dia- gnostik hier ein Funktionsbild der zerebralen Perfusion in überlage- rungsfreier Schnittbildtechnik ergibt.
Für eine kurze Stellungnahme wäre ich dankbar.
Dr. med. P. von Heßling Arzt für Radiologie Schrannenplatz C 131 W-8858 Neuburg/Donau
Schlußwort
Wir danken Herrn Kollegen von Heßling für seinen Hinweis auf die nuklearmedizinischen Untersu-
chungsmethoden. Die Beurteilung hämodynamischer Parameter durch die Einzel-Photonen-Emissions-To- mographie (SPECT) ist durch das relativ schlechte Auflösungsvermö- gen (über 1 cm) und den relativ ho- hen Prozentsatz falsch positiver und falsch negativer Ergebnisse begrenzt (Fieschi 1989; Portera-Sanchez und Calandre 1989). Eine kürzlich veröf- fentlichte Studie fand bei TIA-Pa- tienten keinen prognostischen Aus- sagewert des Insultrisikos (Hayman et al. 1989), dies entspricht auch un- seren Erfahrungen.
Wir bevorzugen zur nicht- invasiven Beurteilung der hämody- namischen Auswirkungen von extra- und intrakraniellen Stenosen die Be- stimmung der sogenannten „zerebra- len Reservekapazität" mittels trans- kranieller Dopplersonographie oder der Xenon-Inhalationsmethode (r- CBF) vor und nach CO 2- bezie- hungsweise Acetazolamid-Gabe.
Aber auch hier sind die bisherigen Untersuchungsergebnisse noch nicht ausreichend abgesichert, so daß ih- nen nur in Einzelfällen (wie hoch- gradige ACI-Stenose und kontralate- raler Karotisverschluß) und bei guter Korrelation mit den sonstigen Be- funden (speziell Klinik und Neurora- diologie) eine Bedeutung zukommt
Für therapeutische Entschei- dungen bei Patienten mit zerebro- vaskulären Erkrankungen ist die SPECT-Untersuchung beim derzeiti- gen Wissensstand in der Regel noch nicht als relevant anzusehen (Toole et al. 1989; Pelz 1990). Wie viele Kli- niker bemühen auch wir uns gemein- sam mit den nuklearmedizinischen Kollegen um eine Verbesserung die- ser Methode, die zur Zeit eher für wissenschaftliche Untersuchungen interessant ist.
Weitere Literaturhinweise bei den Verfassern.
Dr. med. Gerhard Rothacher Dr. med. Günter Krämer Prof. Dr. med. Gisbert Richard Neurologische Klinik und Poliklinik sowie Augenklinik der Universität Mainz Langenbeckstraße 1 W-6500 Mainz
I Weiterführende Diagnostik
Amaurosis fugax
Warnsymptom vor
Schlaganfall und Herzinfarkt
A-1592 (76) Dt. Ärztebl. 88, Heft 18, 2. Mai 1991