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Archiv "Piracetam nach Apoplex: Erfolgreiche Sekundärprophylaxe" (16.06.1995)

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Orales Zytostatikum Idaru3icin

Alternative

zur intravenösen Chemotherapie

VARIA AUS UNTERNEHMEN

Geringfügige Modifika- tionen am Molekül des Zy- tostatikums Daunorubicin haben das hochlipophile Idarubicin hervorgebracht, das sich in seinen biologi- schen Eigenschaften wesent- lich von den älteren An- thracyclinen unterscheidet.

Idarubicin ist als erstes An- thracyclin oral bioverfügbar.

Dieser Vorteil wird nunmehr therapeutisch nutzbar ge- macht. Idarubicin wurde für die orale Therapie der akuten myeloischen Leukämie als Zavedos® oral in Deutsch- land zugelassen.

Nach Ausführungen von Prof. Frank Gieseler (Würz- burg) anläßlich des 6. Inter- nationalen Leukämiesympo- siums in Münster beruht die zytotoxische Wirkung von Anthracyclinen auf drei Wirkmechanismen: der DNA-Interkalation, Hem- mung der Topoisomerase II alpha sowie Bildung freier Sauerstoffradikale.

Aufgrund seiner gegen- über Daunorubicin verstärkt lipophilen Eigenschaften ver- teilt sich Idarubicin sehr rasch in der Zelle und reichert sich

in Biomembranen an. Es bin- det sich um 20 Prozent stär- ker als Daunorubicin an die DNA. Die Folge ist eine stär- kere Bildung von Strang- brüchen, die in In-vitro-Test- systemen mit erhöhter Zyto- toxizität einhergeht.

Die Bildung eines Kom- plexes aus dem Anthracyclin, der DNA und der Topoiso- merase II wird nach Gieseler als wesentliche Vorausset- zung für den Zelltod angese- hen. Aufgrund seiner hohen Lipophilie kann Idarubicin auch in Tumorzellen, die das Transportprotein Glykopro- tein P170 überexprimieren (Multidrogenresistenz), seine zytotoxische Wirkung entfal- ten.

Idarubicin wird in der Le- ber zu dem Metaboliten Idarubicinol umgewandelt, der ebenso stark zytotoxisch wirkt wie die Muttersubstanz.

Seine Halbwertszeit ist er- heblich länger als die von Idarubicin. Bei oraler Gabe wird die Metabolisierungsra- te infolge eines First-pass-Ef- fektes im Vergleich zur intra- venösen Gabe gesteigert.

Idarubicin und sein Metabolit

passieren die Blut-Hirn- Schranke und sind in thera- peutisch wirksamer Konzen- tration im Liquor cerebro- spinalis nachzuweisen.

Dr. Bernd Winterhalter (Pharmacia, Freiburg) be- richtete über eine finnische Studie, in der ein voll oral ap- plizierbares Protokoll mit Etoposid, Thioguanin und Idarubicin (ETI) bei Patien- ten mit akuter myeloischer Leukämie oder myelodyspla- stischem Syndrom zur Induk- tion einer Remission einge- setzt wurde. 15 der 25 Patien- ten erreichten eine komplette Remission (60 Prozent). In der Vergleichsgruppe mit 26 Patienten wurde eine modifi- zierte intravenöse Therapie nach dem TAD-(Thioguanin, AraC, Daunorubicin-)Proto- koll durchgeführt. Die Re- missionsrate lag hier bei 23 Prozent. Die mittlere Überle- benszeit mit 9,9 Monaten für die orale Kombination ist ge- genüber 3,7 Monaten mit TAD signifikant günstiger.

Nach Prof. Dr. Wolfgang Hiddemann (Göttingen) stellt die orale Therapie mit Idarubicin einen entschei- denden Schritt für die Be- handlung von Patienten mit malignen Erkrankungen dar, die aufgrund höheren Alters und damit verbundener Zweiterkrankungen oder aus anderen Gründen keine kon- ventionelle intravenöse Che- motherapie erhalten können.

Dies betrifft 50 Prozent der

Durch eine Behandlung mit dem Nootropikum und Hämorheologikum Piracetam (Nootrop®) läßt sich das Risi- ko erneuter vaskulärer Ereig- nisse nach Schlaganfall um 50 Prozent vermindern. Das zei- gen Zwischenergebnisse einer Studie, die von Prof. Karl- Heinz Grotemeyer (Saar- brücken) auf einer Pressekon-

Patienten, die älter als 65 Jah- re sind.

Idarubicin ist im Mittel zu 30 Prozent bioverfügbar.

Schwankungen der Biover- fügbarkeit finden sich im in- terindividuellen Vergleich.

Der intraindividuelle Ver- gleich zeigt, daß die Resorpti- on bei Einnahme außerhalb der Mahlzeiten stabil bleibt.

Es genügt folglich, für eine in- dividuelle Dosisanpassung, den Serumspiegel von Idaru- bicin und Idarubicinol einmal 24 Stunden nach Einnahme zu bestimmen Allerdings wird diese Bestimmung nicht für zwingend notwendig an- gesehen.

Die Einnahme von Idaru- bicin ist nur geringfügig durch gastrointestinale Ne- benwirkungen belastet. bis- herige Erfahrungen sprechen für eine erheblich geringere Kardiotoxizität als bei Daunorubicin. Haarausfall ist geringer ausgeprägt als bei anderen Anthracyclinen und betrifft 10 bis 60 Prozent der Patienten.

Die Wirksamkeit von Idarubicin ist bei akuter mye- loischer Leukämie, aber auch bei soliden Tumoren wie fort- geschrittenem Mammakarzi- nom, Magenkarzinom und bei malignen Lymphomen belegt. Die Zulassung zur Be- handlung des fortgeschritte- nen Mammakarzinoms ist in England bereits erfolgt.

Dr. med. Elisabeth Gabler-Sandberger

ferenz der UCB Chemie vor- gestellt wurden. Ein wichtiges Therapieprinzip in der Sekun- därprophylaxe des Hirnin- farkts ist die Behandlung mit Thrombozytenfunktionshem- mern. Gesichert ist die Wirk- samkeit von Azetylsalicylsäu- re (ASS), der Kombination von ASS und Dipyridamol so- wie von Ticlodipin. Noch nicht

Piracetam nach Apoplex

Erfolgreiche

Sekundärprophylaxe

A-1780 (86) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 24, 16. Juni 1995

(2)

VARIA AUS UNTERNEHMEN

geklärt ist die Frage nach der optimalen Dosierung für ASS, denn hohe Dosierungen be- deuten auch ein erhöhtes Risi- ko gastrointestinaler Neben- wirkungen. In der Prophylaxe von TIA und leichtem Schlag- anfall erwies sich Ticlopidin einer hochdosierten ASS- Therapie überlegen.

Relativ neu in dieser Gruppe ist das Piracetam, das vor allem in der Behandlung von Hirnleistungsstörungen im Alter eingesetzt wird. Un- tersuchungen von Grotemey- er zeigen, daß diese Substanz die Thrombozytenaggregati- on vermindert, die Plättchen- funktion normalisiert und so- mit die rheologischen Merk- male verbessert.

Vermutlich ist die Inhibiti- on der Thromboxan-Synthe- tase Ursache für die vermin- derte Plättchenaggregation.

Die verbesserten Fließeigen- schaften des Blutes lassen sich, so Grotemeyer, auf die Wirkung des Piracetam zurückführen, das eine besse- re Verformbarkeit der Zell- membranen bei Erythrozyten und Thrombozyten erzielt.

Darüber hinaus werden unter dem Einfluß dieser Substanz die Plasmaspiegel des Fibrino- gen und von-Willebrand-Fak- tors um 30 bis 40 Prozent ge- senkt.

Auf der Basis dieser Vor- untersuchungen begann Gro- temeyer 1989 mit einer (monozentrischen) Überwa- chungsstudie mit Postinfarkt- patienten, in die seither 564 Patienten eingeschlossen wur- den. Behandelt wurde mit ASS 3 x 200 mg versus Pirace- tam 3 x 1600 mg.

Die Nachbeobachtung der Patienten erfolgte mit ei- nem mobilen hämorheologi- schen Labor; entsprechende Untersuchungen und klini- sche Verlaufskontrollen wur- den alle drei Monate durch- geführt, nach 0, 12, 24 Mona- ten wurde zusätzlich die zere- brale Verarbeitungszeit ge- prüft und eine Doppler-Sono- grafie durchgeführt.

Das Zwischenergebnis der Nachbeobachtung von bisher 320 Patienten bezeich- nete Grotemeyer als überra-

schend: anstatt in (nach der Literatur) zu erwartenden knapp 20 Prozent der Fälle kam es nur bei 9,5 Prozent der Patienten zu einem er- neuten vaskulären Ereignis.

Bei einem Teil der Patienten mußte die Doppelblindstudie wegen unerwünschter gastro- intestinaler Nebenwirkungen des ASS abgebrochen und of- fen mit Piracetam weiterbe- handelt werden: Hier zeigten über einen Zwei-Jahres-Zeit- raum nur in 7,6 Prozent der Fälle vaskuläre Ereignisse.

Weitere Zwischenergeb- nisse der Studie ergaben, daß

Kurz informiert

Biotest wieder im Auf- wärtstrend Nach rückläufi- gen Inlandsumsätzen in den Geschäftsjahren 1993 und 1994 rechnet das Unterneh- men Biotest für 1995 mit stei- genden Umsätzen. Der Kon- zernumsatz verbesserte sich im Berichtsjahr um 8,7 Pro- zent auf rund 286 Millionen DM. Die Umsatzsteigerung im Geschäftsbereich Pharma lag bei 10,8 Prozent und im Geschäftsbereich Diagnostik bei 5,8 Prozent. Das Jahreser- gebnis im Konzern verbesser- te sich um 25,4 Prozent auf 8,9 Millionen DM. K1

Merz auf dem US-Phar- ma-Markt Die im Privatbe- sitz befindliche Unterneh- mensgruppe Merz, Frankfurt am Main, die weltweit 103 000 Mitarbeiter beschäf- tigt, hat zum 1. April 1995 das in North Carolina ansässige amerikanische Pharma-Un- ternehmen Mayrand Pharma-

(laborchemische) Non-Re- sponder auf ASS oder Pirace- tam häufiger als Responder vaskuläre Ereignisse erlitten, ebenso Patienten, die mit Di- uretika behandelt wurden.

Betablocker-Patienten waren dagegen seltener betroffen.

Ungeeignet für eine ASS- bzw. Piracetam-Therapie sind dagegen Patienten mit kar- diogenen Embolien sowie hochgradigen extra- und in- trakraniellen Stenosen — in diesen Fällen ist meist eine antikoagulatorische Behand- lung notwendig.

Dietrich Steinhorst

ceuticals, Inc. übernommen.

Mayrand mit Umsatzschwer- punkten im Südosten der USA produziert Nahrungser- gänzungs-Präparate sowie verschreibungspflichtige und OTC-Präparate für die Berei- che Antiallergika, Analgetika und Corticoide. Die pharma- zeutischen und kosmetischen Produkte der Firma Merz werden weltweit in 60 Länder vertrieben. KI

Genentech mit über- durchschnittlichem Gewinn

—Das Geschäftsjahr 1994 war für Genentech außerordent- lich erfolgreich. Bei einer Umsatzsteigerung um 22 Pro- zent auf 795,4 Millionen US- Dollar konnte der Gewinn um 111 Prozent auf 124,4 Mil- lionen US-Dollar gesteigert werden. Der europäische Sitz des Unternehmens ist in Ba- sel mit Niederlassungen in Deutschland, Großbritanni- en, Irland und den Niederlan- den. Entscheidend für den Erfolg war das in Zusammen-

arbeit mit dem Schweizer Pharmaunternehmen Hoff- man-La Roche auf dem eu- ropäischen Markt eingeführ- te Medikament Pulmozyme.

Dieses neuartige Medika- ment wird zur Behandlung der Folgen von Zystischer Fi- brose eingesetzt. Es gilt als ein Meilenstein in der Thera- pie dieser Erbkrankheit, von der weltweit rund 55 000 Menschen betroffen sind. KI Sedacur® forte Das neue Phytopharmakon Sedacur®

forte (Schaper & Brümmer), bestehend aus den Extrakten von Baldrian, Hopfen und Melisse, wirkt günstig, so wurde auf einer internationa- len Konferenz berichtet, bei Unruhezuständen sowie ner- vösbedingten Einschlafstö- rungen. Das Präparat gibt es als Dragees in Packungen mit 50 oder 100 Stück. pe

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Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 24, 16. Juni 1995 (87) A-1781

Referenzen

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