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Die kinderpsychiatrische Klinik als Wohn- und Lebensraum - Erfahrungen bei der Neugestaltung einer kinder- und jugendpsychiatrischen Station

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Academic year: 2021

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(1)

Müller-Küppers, M. / Lehmkuhl, U. und Mahlke, W.

Die kinderpsychiatrische Klinik als Wohn- und Lebensraum -

Erfahrungen bei der Neugestaltung einer kinder- und

jugendpsychiatrischen Station

Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie 36 (1987) 4, S. 139-144

urn:nbn:de:bsz-psydok-32161

Erstveröffentlichung bei:

http://www.v-r.de/de/

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(2)

INHALT

Erziehungsberatung

Gerhcher, K Situation und

Entwicklungstendenzen

in

der institutionellen

Erziehungsberatung

- Fakten und

Anmerkungen

(Actual Situation andTrendsinInstitu

tionalChildGuidance) 198

Heekerens, H P

Familientherapie,

Wartezeit und Kn senintervention in der

Erziehungsberatungsstelle

(Fa

mily

Therapy,

Waiting-list,

and Cnsis Intervention in

ChildGuidance) 126

Hemhng, H Öffentlichkeitsarbeit an

Erziehungs

und

Famihenberatungsstellen

- eine bundesweite

Umfrage

(PublicRelations WorkatChild Guidanceand

Family

Counsehng

Centres-aNationswide

Survey) 215

Hoger, C Zum Standort institutioneller

Erziehungsbe

ratung innerhalbeines

psychosozialen

Versorgungssy stems (ThePlace of Institutionahzed Child Guidance

Counsehng

within a System of

Psychosocial

Assi-stance) 204

Presting, G Erziehungs- und Familienberatungsstellen

in der

Bundesrepublik

Deutschland Zur gegenwarti¬

gen

Versorgungslage

(Child Guidance and

Family

Counsehng

Centres in the Federal

Repubhc

of Ger

many the CurrentSitutuation) 210

Sundstrom, GA, Rossler, W, Schmidt,M H, anderHei¬

den, W, Jung, E

Inanspruchnahme

von

Erziehungs

beratungsstellen

und ambulanten kinder- und

ju-gendpsychiatnschen Angeboten

Erste empirische Er

gebnisse (Attendance of Child Guidance Centres and of Outpatient Child and Youth

Psychiatric

Services

First

Empincal

Results) 220

Familienrecht

Suess, G, SchwabeHollein, M, Scheuerer, H Das Kin¬

deswohl bei

Sorgerechtsentscheidungen

- Kriterien

aus

entwicklungspsychologischer

Sicht(Determination of the Best Interestof the Childin

Custody

Decisions -

Developmental

Aspects) 22

Familientherapie

Reich, G Stotternde Kinderund ihre Familien

(Stutte-nngChildrenanTheirFamihes) 16

Forschungsergebnisse

v Aster, M,

Pfeiffer,

E, Gobel, D, Steinhausen, H Ch

Konversionssyndrome

bei Kindern und

Jugendlichen

(ConversionDisordersinChildren andJuveniles) 240 Berger, M Das verstörte Kind mit seiner Puppe - zur

Schwangerschaft

in der frühen Adoleszenz (The

Di-sturbedChild and HerDoli Pregnancyin

Early

Ado-lescence) 107

Bunk, D, Eggers, C Kognitive Funktionsstörungen bei Kindern undJugendlichen mit akuten Psychosen und

solchen mit

Schizophrenierisiko

(Cognitive

Dys-functions in Children andJuveniles with Acute Psy

choticDisordersorwith

High

Riskfor

Schizophrenn)

8 Docker,A, Knobl, H Kinder alleinerziehender Mutter

und Vater - eine kinder- und

jugendpsychiatrische

Untersuchung

(Children in One parent Famihes - a

PsychiatricInvestigationaboutConditions and

Conse-quences of Single mother and Single father

Educi-tion) 62

Eberle, U, Castell, R Verlauf der

Zwangskrankheit

im

Kindes- und

Jugendalter

(Courses of Obessive- com

puisive

IllnessinChildren andJuveniles) 284

Hinnchs, G, Gobel, D, Steinhausen, H-Ch

Kopf

schmerzen und Migräne bei kinder und

jugendpsy

chiatrischen Patienten (Headache and Migaine in

Childand Adolescent

Psychiatric

Patients) 277

fehle, P, Schröder, E Harnzuruckhaltung als Behand

lungdes nächtlichen Einnässens(RetentionControlas aTreatmentMethod forEnuresis) 49 Langenmayr,A DerGeschwisterzahlenkonfliktundsein

Einflußauf Neurosen,

Erkrankungen

und

Alltagsver

halten (The Influence of

Confhcting

SilbingNumbers onNeuroses,Illness and

Everyday

Behaviour) 36

Sarimski, K

Zusammenhange

der frühen

kognitiven

und kommunikativen

Entwicklung

bei gesunden und behinderten Kindern (Relationship between Early Cognitive and Communicative Development in Nor¬

mal andRetardedChildren) 2

Schneider, W

Psycho

soziale

Entwicklungsbedingungen

vonKindern und

Jugendlichen

miteiner

organisch

be¬

dingten

analen Inkontinenz (On

Psycho

social Devel

opment of Children with Organic Conditioned Anal

Incontinence) 56

Steinhausen, H-C Das

Jugendalter

- eine normative

psychologische

Krise' (Adolescence - a Normative

Psychological

Cnsis') 39

Praxisbenchte

Besmens, F,Krohn, G Ehrenamtliche HelferinderKin

der- und

Jugendpsychiatrie

(Volontary Helpers in a

Childpsychiatnc

Outpatients' Department) 71

Klosinski, G Beitrag zur

Beziehung

von Video-Film-konsum und Kriminalität in der Adoleszenz (Rela¬

tionship

between Viewing ofVideo Films and Cnmi

nahty

inAdolescents) 66

Knapp, TW Weltmeines Kindes Sterben und Todim

Erleben einer

Dreijährigen

(Dying and Death in the PerceptionofaThreeYear-OldGirl) 308

MullerKuppers, M, Lehmkuhl, U, Mahlke, W Die kin

derpsychiatnsche

Klinik als Wohn- und Lebensraum

(The Psychiatric Ward as Living Space for Children

andAdolescents) 139

(3)

1\ Inhalt

Otto, B Biuno Bettelheims

miheutherapeutischer

An¬

satz (Bruno Bettelheim's

Approach

to Environmental

Therapy)

144

'ichernus, R Anfallskrankheiten und

Selbstwahrneh-mungam

Beispiel komplexer

Absencen

(Epilepsey

and

Seif Perception Illustrated by the Example of

Com-plex Absences) 176

Student,] C Veistehen stattBeurteilen

(Understanding

insteadof

Judging)

181

Psychosomatik

Habermas, T Kognitive

Entwicklungsvoraussetzungen

dei

Pubertatsmagersucht

als

Erklärung

ihrer unteren

Altersgrenze (Cognitive-developmental

Preconditions

of Anoreua nervosa

Explanations

for lts lowest Age

ofOnset) 88

Mangold,

B

Psychosomatische

ErkrankungeninderPu¬

bertät und Adoleszenz

(Psychomatic

Diseasesin

Ado-lescence) 262

Zimmermann, F Der Vater und sein anAsthma bron¬

chiale erkranktes Kind (The Fatheran his Asthmatic

Child Attemptofa

Relationship

Analysis) 92

Psychotherapie

Buchholz,MB DasErstinterview inderBeratung- ein

kommunikativer

Gesichtspunkt

(TheFirstInterviewin Counsehng-aCommunicativePointof

View) 98

Herzka, H S System und Individuum in einer

Tageskh-nik (The Dialogical ConceptofConfhcts and

Therapy

in

Adolescents)

134

Voss-Coxhcad, D

Therapeutische

Arbeit mit

Symbolen

Über die

Behandlung

eines narzißtisch gestörtenJun¬

gen mit dem Katathymen Bilderleben (Therapeutic Work with

Symbols Psychotherapy

of a Narcissisti-callyDisturbedBoyusingGuidedAffectiveImagerv) 257

Übersichten

Fegert,

/M Sexueller Mißbrauch von Kindern (Child

Sexual "\buse) 164

Heekerens,H -P UmstritteneKindheit- ZurDiskussion um die

langfristige

Bedeutung

früher Erlebnisse

(Con-tested Childhood - On the Discusion of

Longterm Consequencesof

Early

Expenences) 295

Huppmann, G, Werner,A PeterVillaume (1746-1825)

ein

Pädagoge

der

Aufklarung

als Vorlaufer der

Ver-haltenstherapie

bei Kindern (Peter Villaume

(1746-1825) A Precursor of Modern BehaviorThe¬

rapywithChildren) 301

Langenmayr,A UnvollstandigkeitvonFamilienund ihre

Auswirkung

auf die Kinder (The Effects of

Incom-pleteFamihesonTheirChildren) 249

Yamamoto,A

Schulprobleme

inJapan (Problems in

Ja-pan'sSchools) 171

Tagungsberichte

Bericht über die XX Wissenschaftliche Tagung der deutschen Gesellschaft für Kinder- und

Jugendpsy¬

chiatrie,gemeinsam mitder XI

Jahrestagung

österrei¬

chischer Kinder- und

Jugendneuropsychiater

vom

18-20 5 1987in

Feldkirch/Vorarlberg

226

Editorial

25

Jahre

Bundeskonferenz für

Erziehungsberatung

196 InZukunftjahrlich 10Hefteder „Praxis" 276

Ehrungen

„ und meine Arbeit

geht

weiter"

- Rudolf Eckstein

zum75

Geburtstag

311

Buchbesprechungen

Aissen-Crewett,M

Kunsttherapie

187

Aschenbrenner-Egger,

K, Schild, W, Stein, A (Hrsg) Praxis und Methode des

Sozialtherapeutischen

Rol-lenspiels

inder Sozialarbeitund

Sozialpadagogik

234

Backe, C etal (Hrsg) Sexueller Mißbrauch von Kin¬

dern inFamilien 232

Bahnt,M Regression 317

Bauer, A Minimale cerebrale

Dysfunktion

und/oder

Hyperaktivität

imKindesalter 156

Beiderwieden, J, Windaus, E,

Wolff,

R Jenseits der Ge¬ walt Hilfenfür mißhandelteKinder 118

Beland, H et al (Hrsg)

Jahrbuch

der

Psychoanalyse

Bd 18und 19 153

Biebl, W Anorexianervosa 189

Biermann, G

(Hrsg

) Dasarztliche

Gesprach

umKinder

und

Jugendliche

29

Brack, U B (Hrsg)

Fruhdiagnostik

und

Fruhtherapie

Psychologische Behandlung

von entwicklungs- und

verhaltensgestorten

Kindern 31

Bochnik, HJ, Gartner-Huth, C,

Richtberg,

W

Psychia¬

trielernen 78

Brezinka, W

Erziehung

ineinerwertunsicherenGesell¬

schaft 29

Charlton,M, Neumann,K Medienkonsumund

Lebens-bewaltigung

inder Familie 270

Clemenz,M Soziale

Codierung

des Korpers ZumVer¬

hältnisvon

Psychoanalyse

undSystemtheorie 231

DeMyer,K FamilienmitautistischenKindern 189

Dietrich, G Spezielle

Beratungspsychologie

233

Dreifuss-Kattan,

E Praxisderklinischen

Kunsttherapie

28

Drewermann, E Die

kluge

Else/Rapunzel Grimms

Märchen

tiefenpsychologisch gedeutet

190

Eng/er,

A

Kindesmißhandlung

Ursachen, Auswirkun¬

gen,Hilfen 30

Fichtner,M M MagersuchtundBulimie 188

Flehmig,

I, Stern, L (Hrsg)

Kindesentwicklung

und

Lernverhalten 269

Franke, U

Artikulationstherapie

beiVorschulkindern 314

Frankenburg,

K etal

Entwicklungsdiagnostik

bei Kin¬

dern 152

Fromm,E Über die LiebezumLeben 30

Grissemann, H

Pädagogische Psychologie

des Lesens

undSchreibens 267

(4)

Inhalt

Grissemann,H

Hyperaktive

Kinder

Grosse,S Bettnassen

Hartmann, K

Heilpadagogische Psychiatrie

in Stich¬

worten

Heim, N

Psychiatrisch-psychologische Begutachtung

im

Jugendstrafverfahren

Hofer,

M

Sozialpsychologie

erzieherischen Handelns

Huber, G SigmundTreud undClaudeLevi-Strauss Zur

anthropologischen

Bedeutungder Theorie des Unbe¬

wußten

Jaede, W,Porters,A (Hrsg)

Auslanderberatung

Kultur¬

spezifische

Zugangein

Diagnostik

und

Therapie

Jaeggi,E WirMenschenbummler

Autobiographie

einer

Psychotherapeutin

Kaiser, A, Oubaid, M (Hrsg) Deutsche

Padagoginnen

derGegenwart

Karren, U Die

Psychologie

der

Magersucht Erklärung

und

Behandlung

vonAnorexianervosa

Kegan, R Die

Entwicklungsstufen

des Selbst Fort¬

schritteund Krisenimmenschlichen Leben

Klockhaus, R,

Habermann-Morbey,

B

Psychologie

des

Schulvandahsmus

Klussmann, R

Psychosomatische

Medizin Eine Über¬

sicht

Krampen,

G

Handlungsleitende

Kognitionen von Leh¬

rern

Lasch, C Das Zeitalterdes Narzißmus

Letxnenng, W,

Toifl,

K Leitfadender

Neuropsychiatne

des Kindes-und

Jugendalters

Lempp,R FamilieimUmbruch

Lorenz, JH

Lernschwierigkeiten

und Einzelfallhilfe

Mindell,A TheDreambody

Korpersymptome

alsSpra¬

cheder Seele

Muller,C (Hrsg) Lexikonder

Psychiatrie

Nissen, G (Hrsg) Medikamente in der Kinder- undJu¬

gendpsychiatrie

Nissen, G (Hrsg)

Psychiatrie

des

Jugendalters

Nissen, G

Psychische

Störungen im Kindes- und Jugendalter

Petermann, F, Noeker, M,Bode, U

Psychologie

chroni¬ scher KrankheitenimKindes- und

Jugendalter

Petermann, U Trainingmitsozialunsicheren Kindern

Piaget,J Dasmoralische Urteil beim Kind

Plaget,J, Inhelder,B Die

Psychologie

des Kindes

Pohlmeier, H, Deutsch, E, Schreiber, H-L (Hrsg) Fo¬

rensische

Psychiatrie

heute

Radntgk,

W Kognitive

Entwicklung

und zerebraleDys¬ funktion

Rose,SJ Erkennen von

Kindesmißhandlungen

Rotthaus, W (Hrsg)

Erziehung

und 1

herapie

in svste

mischer Sicht 235

Sandern,M

Rollenspiel

als

Torschungsmethode

150

Schneider, B Lese- und Rechtschreibschwache Primare

und sekundäre Ursachen 228

Schneider, BH, Rubin, KH,

Ledingham,

JE (Eds)

Childrens PeerRelation Issues in Assesment and In

tervention 230

Schultz, HJ (Hrsg) Kinder haben' Eine

Entscheidung

für die Zukunft 233

Schulze, H, Johannsen, H S Stottern bei Kindern im

Vorschulalter 80

Silbereisen, R,

Eyferth,

K,

Rudinger,

G (Hrsg) Devel opmentas Action in Context Problem Behavior and

Normal YouthDevelopment 79

Sodian,B Wissen durchDenken' Über den naiven Em pinsmusvonVorschulkindern 155

Speck,

O, Peterander, F, Innerhofer, P (Hrsg) Kinder

therapie Interdisziplinäre

Beitrage aus

Forschung

und

Praxis 314

Spiess, W, Motsch, HJ

Heilpadagogische Handlungs

felderl 319

Stark, J (Hrsg) Das Vaterbild in Kontinuität und

Wandlung 187

Szagun,

G

Sprachentwicklung

beim Kind 152

Thalhammer,

M (Hrsg)

Gefahrdungen

des behinderten

Menschen im

Zugriff

von Wissenschaft und Praxis

-Anfragen

an

Sondererziehung

und

Therapie

30

Thompson,

J Nukleare Bedrohung

Psychologische

Di¬

mensionenatomarer

Katastrophen

153

Tomann, W,Egg,R (Hrsg)

Psychotherapie

Em Hand¬

buch 229

VenzlaffU (Hrsg)

Psychiatrische Begutachtung

317

Wedekind, E

Beziehungsarbeit

Zur

Sozialpsychologie

pädagogischer

und

therapeutischer

Institutionen 191

Wember, F Piagets

Bedeutung

für die

Lernbehmderten-padagogik 83

Winship,

E C AusKindern werden Leute 154

Zagermann,

P Ich-Ideal,

Sublimierung,

Narzißmus Die

Theoriedes

Schöpferischen

inder

Psychoanalyse

77

Zauner, J, Biermann, G (Hrsg) Klinische

Psychosoma

tikvonKindernund

Jugendlichen

267

AutorenderHefte: 27, 76, 117, 149, 186, 227, 266,312

Tagungskalender: 32, 84, 120, 157, 192, 236, 272,322

(5)

Praxisberichte

Ausder

Abteilung

für Kinder und

Jugendpsychiatrie

(Arztl

Direktor Prof Dr M

Muller-Kuppers)

der

Psychiatrischen

Klinik

(Direktor

Prof Dr W

Janzank)

der Universität

Heidelberg

Die

kinderpsychiatrische

Klinik als Wohn- und Lebensraum

Erfahrungen

bei der

Neugestaltung

einer

kinder-

und

jugendpsychiatrischen

Station

Von M

Muller-Kuppers,

U

Lehmkuhl,

W Mahlke

Zusammenfassung

Die architektonische

Gestaltung

der kinder und

ju-gendpsychiatnschen

Station hat in viel erheblicherem

Maße Einfluß auf die

therapeutische

Arbeit in unseren

Kliniken,

als dies den

Krankenhaustragern

und Verwal¬

tungen bisher

überzeugend dargestellt

werden konnte Die

Umsetzung

dieserEinsichtwirdamUmbau einerkli¬

nischen Station einer Universitätsklinik deutlich ge¬

macht Nach verschiedenen

Expenmentierstadien

wird das

Konzept

einer

Wohnfeldgestaltung

nach Mahlkebe¬

schrieben,

dasmit einfachen

Mitteln,

natürlichen Materi¬ alien undfunktionellen

Losungen

zueiner

optimalen

Ge¬

staltung

kommt Die Besonderheit derbeschriebenen Lo¬ sung besteht

dann,

daß durch die Hohe der Räume eine

Wohnlandschaftin mehreren Ebenen

möglich

wird Die

Veränderungen

der Räumebewirken eine

Änderung

der

therapeutischen

Situation und

begünstigen heilpadagogi¬

sche

Erfolge

Einfuhrung

Die

Vorstellung,

daß man als Kinder und

Jugendpsy¬

chiater wissenschaftliches Neuland

betritt,

wenn man

sich der

Gestaltung

von Räumen

zuwendet,

die für un¬ sere Patienten

therapeutisches

Umfeld

darstellen,

muß

korrigiert

werden Mit dem

„Arbeitsbuch

zurWohnfeld¬

gestaltung

in der Behindertenhilfe" haben Mahlke und

Schwarte 1985 eineStudie

vorgelegt,

die sich als

Beitrag

zur

Überwindung

von Anstaltsstrukturen versteht Die

Autoren - beide

an Universitäten tatig

-zeigen neue

Wege

auf sie

geben

einenLeitfadenzur

Wohnfeldgestal

tung unter

heilpadagogisch therapeutischen

Gesichts¬

punkten

Dieses Arbeitsbuch zeigt, wie mit einfachen

Mittelnwesentliche

Veränderungen

in der Wohnwelt be¬

hinderter Menschen vorgenommen werden können Es wird auch

deutlich,

wie wenigAufmerksamkeitder Um¬

weltkranker Menschen bisher

gewidmet

wordenist Erst

seitweniger als zehn

Jahren

werden

systematisch

mit al¬

ternativen Mitteln

Losungen

gesucht,

die uns auch als

Kinder- und

Jugendpsychiater

herausfordern

Die

richtige

Einschätzung

derLebensverhaltnisseeines

Kindes

gelingt

erst

vollständig,

wenn auch der Lebens räum, d h die

Straße,

das Haus,aber auch die

Wohnung

und das

Zimmer,

als Umfeld und Wohnwelt des Kindes erfahren werden Ein Hausbesuch istdazu besondeis ge eignet und kann als

sozialpsychologisches

Hilfsmittel

schwer überschätzt werden Mitder

Entscheidung

zu ei¬ ner stationären Aufnahmewerdenwirselbst Umwelt des

Kindes Wir übernehmen nicht nur

Verantwortung

für

Wohlbefinden,

d h

Sorge,

Pflege

und

Haftung,

wir sind

zugleich

auch

therapeutisches

Umfeld

Der

Szenenwechsel,

der durch eine stationäre *\uf nähmeindie

Kinderpsychiatrie

in einerFamilie

ausgelost

wird,

istevident Die

Empfindungen

bei Eltern und Kind können von

Erleichterung

bis

Verzweiflung

reichen El tern erwarten nicht selten anstaltsahnhche

Verhaltnisse,

und auch das Kind

furchtet,

in eineneue

Umgebung

ver

setzt zu

werden,

die den vertrauten häuslichen Verhalt¬

nissen nicht mehr

entspricht

es

gelten

neue

Regeln

und

Konventionen Es

gilt,

mit neuen „Geschwistern" zu le¬

ben,

sich aufneueerwachsene

Bezugspersonen

einzustel

len und vor allem sich an eine neue

Umgebung

zu ge¬

wohnen

Diesen trivialen

Uberiegungen

kommt eine besondere

Bedeutung

zu, weil

-im

Gegensatz

zum sogenannten

Krankenhausbett - das Umfeld

einer kinder und

ju-gendpsychiatnschen

Station unmittelbar auch

therapeu¬

tischwirksam ist Dererwünschte Milieuwechsel bedeu¬

tet konkret für das Kind eine

häufig

unbekannte

Stadt,

eine fremde

Straße,

ein befremdliches Haus,

ungewohnt

gestaltete

Räume,ein neuesBett Aber auch fremde Kin¬

der,

unbekannte Erwachsene als

Arzte, Erzieher, Lehrer,

Psychologen

etc

Kinder- und

Jugendpsychiater

haben immer

gewußt,

daß bei demsogenannten Milieuwechsel der äußere Rah¬

men so

wichtig

ist wie die Art und Weise, in der man

Kindern

begegnet,

wie offen man für ihre Probleme ist

und welche

Haltungen

und

Einstellungen

Erwachsene

bewegen

Die

Erkenntnis,

daß sich dieser quasi „innere

Milieuwechsel"

häufig

aberin äußeren Verhaltnissen ab¬

spielen muß,

die unseren

Vorstellungen

nicht entspre-Prax Kinderpsychol Kinderpsyxhiat 36 139-144(1987) ISSN0032 7034

©Vandenhoeck&Ruprecht 1987

(6)

140 M Muller Kuppers, U Lehmkuhl,W Mahlke Die

kinderpsychiatrische

KlinikalsWohn- und Lebensraum

chen,

ist aus den historischen

Gegebenheiten

zu verste¬

hen,

unterdenen sich kinder- und

juugendpsychiatnsche

Klinikenin den letzten

Jahrzehnten

entwickelt haben ei¬

nige wenige Institutionen sind

-eigentlich

ohne

gewach

sene Vorbilder - bereits als kinder und

jugendpsychia¬

trische Kliniken

konzipiert

und

gebaut

worden In der

Mehrzahl sind bereits bestehende klinische Einheiten zu

jugendpsychiatrischen

Stationen umfunktioniert worden

mitallen sich daraus

ergebenden

Problemen Die Grund¬ risse waren - und sind bis heute - nicht auf die Entfal¬

tungsmöglichkeiten

von Kindern

eingestellt,

die sich im

konventionellen Sinne weder krank fühlen noch

körper¬

lich krank sind Mit ihrer expansiven Klientel und einem

nicht selten überhöhten

Lärmpegel

sind

kmderpsychiatn-sche Stationen selten

geschätzte

Nachbarn Die

Möglich¬

keit eines

Zugangs

zu einem Garten oder anderen Frei-raumen

pflegt

bei diesen

Konzepten

selten erfüllt zu sein

Bleiben

Pnvathauser,

die

kinderpsychiatrisch

umfunk

tiomertwerden und damiteine dritte Variante darstellen

Besonders geeignet sind Villen mit eigenem

Garten,

die

von dem

allgemeinen Khnikgelande

nicht selten auch eine gewisse Distanz haben In

Baden-Württemberg

ha¬ ben sich die kinder- und

jugendpsychiatrischen

Kliniken

bevorzugt

inHausern

etabliert,

die früheren

Khnikdirek-toren als private

Wohnungen

zugewiesen waren Diese

Situation hat sich in

Stuttgart,

Tubingen,

Karlsruhe und

Heidelberg gleichermaßen

bewahrt

Wie nun auch immer architektonischerGrundriß und

Einbindung

in ein klinisches

Gesamtkonzept gestaltet

sein mögen das Bewußtsein um die

Bedeutung

der Um¬

welt,

d h die

Gestaltung

der

Räume,

warbei der Mehr¬

zahl der Kinder- und

Jugendpsychiater

stets vorhanden Die

Schwierigkeit,

ihre

Vorstellungen

umzusetzen,

lag

häufig

wenigerander

notwendigen

Einsicht und Phanta¬ sie als an der

Fähigkeit,

die

zustandigen Verwaltungsdi¬

rektoren für ihre Plane zu gewinnen, um Räume so zu

gestalten,

wiewir sie uns fürunsere Patienten

vorgestellt

hatten

kindgerecht,

funktional und

gleichzeitig

ästhe¬

tisch

befriedigend

Eine von vielen

Belastungen

eines Chefarztes einer

kinderpsychiatrischen

Klinik besteht in der Auseinander

Setzungmiteiner

Administration,

der

gegenüber

errecht¬

fertigen muß,

wie der erhöhte

Verschleiß,

die mutwilli¬

gen

Beschädigungen

und

Zerstörungen

von Mobiliar

und

Einnchtungsgegenstanden

zu erklaren sind Die

Verwaltung

hat im

allgemeinen

diesen wirtschaftlichen

Schaden

gegenüber,

die als scheinbar sinnlose

Übergriffe

erlebt

werden,

nur

bedingt

Verständnis Mit vorzeitigen

Abschreibungen,

Titeln und

Vorschriften,

die auf die be¬ sondere Art der Patienten

abgestellt sind,

wird

versucht,

die

Ausgaben

in Grenzen zu halten

Die

eigentliche Enttäuschung

des

Kinderpsychiaters

besteht in der

Erkenntnis,

daß ein Teil der

Übergriffe

und

Beschädigungen

aus den

Bedingungen

resultiert,

un¬

ter denen Verhaltens- und

befindensgestorte

Kinder und

Jugendliche untergebracht

werden müssen D h er

weiß,

daß

Aggressionen

gegen

Sachen,

die bis zu

vandahsü-schen Exzessen ausarten

können,

auch ein

Aufbegehren

gegen die

Umgebung

ist, die eine

Khnikverwaltung

vor¬

gibt

Bei der

Ausstattung

kinder- und

jugendpsyschiatn-scher Kliniken werden daher

Losungen

gesucht,

die Rucksicht nehmen auf

- die Befindlichkeit und den

Entwicklungsstand

von

Kindern und

Jugendlichen,

- die emotional

ansprechende

Funktionalltatund

- die natürlichen

Materialien,

die

gleichermaßen

preis

würdig

und

bestandig

sein sollen

Mit der jetzt

gefundenen

und hier zu beschreibenden

Losung

endet die Suche nach einem

Weg,

die fast 25

Jahre gedauert

hat

Eigene

Erfahrungen

Die kinder und

jugendpsychiatrische Abteilung

in

Heidelberg

istin einerklassizistischenVilla der

Jahrhun¬

dertwende in einem gut

bürgerlichen

Wohnviertel unter¬

gebracht,

das etwa zehn Minuten von dem

eigentlichen

Khnikgelande

entfernt

hegt

Das inrotem Sandsteinaus¬

geführte

Gebäude ist von einem

großen

etwa 2000 qm

parkartig gestalteten

Garten

umgeben

Im

Kellergeschoß

sind neben der

Küche,

dem Schwimmbad und der Hei¬ zung auch Funktionsraume

untergebracht

Das

Erdge¬

schoß umfaßt die Ambulanz mit

Wartezimmer,

Archiv und Sekretariat In der ersten

Etage

sind 18 Platze für Kinder und

Jugendliche, Jungen

und Madchen im Alter

zwischen4und 18

Jahren, eingerichtet,

diein

Wohngrup¬

pen zu sechs Kindern leben

(Die

Neugestaltung

dieser

kinder- und

jugendpsychiatrischen

Station wird in die¬ sem Bericht zu beschreiben sein

)

In der zweiten

Etage

finden sich Funktionsraume für Arzte,

Psychologen,

Er¬

ziehersowie zweiKlassenraume Der

Versuch,

das Haus

als

kinderpsychiatrischen

Lebensraum

umzugestalten,

kann in drei Phasen beschriebenwerden

1 Phase

Wir

versuchen,

mit Farbe und Wandschmuck die

Räume freundlicher zu

gestalten

Dazu

gehört,

daß wir

die Metallbetten

farbig

anstreichen und die

Verwaltung

davon

überzeugen,

daß bunte Bettwasche für Kinder freundlicher ist als weiße Khnikwasche Wir lernen da¬

bei,

daßwirmitunserenWünschen inder Wascherei und

bei den

Versorgungseinrichtungen

nicht unerhebliche Probleme auslosen Weiße

Lampen

werden mit

farbigen

Stoffen

überzogen, selbstgefertigte

Friese,

Wandteppi¬

che,

aber auch

großformatige Fotografien

auf Karton ge¬ zogen, werden als Wandschmuckgenutzt

2 Phase

Die Metallbetten werden durch Holzbetten ersetzt,

teilweise zu

Doppelstockbetten umgestaltet,

um zusatz¬

lich Platz zuschaffen Ein

Puppentheater

wird als Mehr¬

zweckhaus in einerEcke fest installiert und zum „Haus

Vandenhoeck&Ruprecht (1987)

(7)

M Muller Kuppers,U Lehmkuhl,W Mahlke Die

kinderpsychiatrische

Klinik alsWohn und lebensraum 141

im Haus" Wände und Eckenwerden von

begabten

Mit¬

arbeitern mit Bildmotiven

gestaltet

Der PVC-Fußboden

wird mit Textilien verkleidet und das Mobiliar wird stuckweise ergänztund durch

zweckmäßigere

Schranke,

Anrichten etc

ausgewechselt

Diese Maßnahmenstellen zweifellos deutlicheVerbes¬

serungen in einerWohn- und

Lebensatmosphare

dar,

die

die

Kinder,

aber auch die

Jugendlichen ansprechen

Alle

Mitarbeiter gewinnendas

Gefühl,

an der

Gestaltung

ih¬ rerUmwelt aktiv

mitgewirkt

zu haben

Ungelöst

bleiben zwei Probleme

a)

Die

Einteilung

in Schlaf-und Wohnräume machtnur eine einseitige

Nutzung

möglich

und

b)

die mit 4,20m

vergleichsweise

hohen

Räume,

in de¬ nen sich die Kinder eher verloren

vorkommen,

wer

den - vor allem

in ihrer Hohe

-nicht genutzt Die Räumewirken insgesamt

unwirtlich,

überschaubar

und lassen den Kindern keine

Möglichkeiten,

sich zu¬

rückzuziehen

Bevorzugtes

Spiel

in der

damaligen

Phase

ist das Bauen von Hohlen und Unterstanden mit Hilfe

von Decken und Matratzen In dieser Phase der Ent¬

wicklung

stoßenwirauf

Konzepte

und

Losungen,

wie sie vonMahlke und Mitarbeitern entwickelt und als

„Wohn

feldgestaltung

in der Behindertenhilfe"

publiziert

wor

den sind

Leitgedanke

istdie

Erkenntnis,

daß sich dasWohnfeld

und das Verhalten seiner Bewohner gegenseitig beein¬

flussen Die

Erkenntnis,

daß auch die innereBefindlich

keit eines Patienten

abhangig

von der Intimitat des Rau¬ mes ist, hatsichinder medizinischen Fachliteratur bisher

kaum

niedergeschlagen

Bruno Bettelheim hat 1975 die

Entwicklung

einesWohn- und

Lebenskonzeptes

in einer

psychiatrischen

Klinik für Kinder- und

Jugendliche

in seinemBuch

„Der

Weg

ausdem

Labyrinth"

beschrieben

Wichtigste

Erfahrung

istdie

Tatsache,

daß

jeder

Mensch

einen Freiraum für sich

benotigt,

in den er sich zurück¬

ziehen

kann,

wenn er allein sein will Dabei hat der Ar¬

chitekt Heinrich Tessenow in seinen Schriften um die

Jahrhundertwende

auf die

Wichtigkeit

der

Gestaltung

unsererUmweltbereits

hingewiesen

Der

Philosoph

und

Pädagoge

Otto Friedrich Bollnow

hat in seinem Aufsatz „Die

Verwandlung

des Menschen im Haus"

geschrieben

„Die innige

Verbindung

von Mensch und Haus zeigt sich aber nicht nur dann,daß der Mensch seinem Wohnraum den

CharakterseineseigenenWesens

aufzuprägen

vermagundum¬ gekehrt jenes auf ihn zurückwirft, sondern ebensosehr dann,

wie erin seinemWesen durch seinen Umraum bestimmtwird, undseinWesen sich wandeltje nach derNaturseines Umrau-mes Diese

Verbindung

bedeutet nichtnur,daßder Raummo¬

difizierend auf denMenscheneinwirkt,denndaswärenochim¬ mereine

Wechselwirkung

zwischenzuvorGetrenntem, sondern

daß derMensch nur in der Einheitmiteinemkonkreten Raum

ein bestimmtes Wesen gewinnt Er hat es nicht „an sich" und

losgelost

vomjeweiligenRaum,sonderngewinnteserstimkon

kreten Raum" (S294

f)

Le Corbusier

verlangt

von einem Raum, daß man mit

ausgestrecktem

Arm etwa die Zimmerdecke erreichen

kann Nach Mahlke soll die Raumhohe vor allem dann

berücksichtigt werden,

wenn Kinder in diesen Räumen

leben sollen Für sie sind die Großenverhaltnisse beson

ders ungunstig Hohe Räume schaffen keine

Geborgen¬

heit,

sondern verstarken das Mißverhältnis zwischen Weite und der imVerhältnis gelingen Hohe der Möbel

Auf dieseWeise wird das Gefühlvon Leere und

Dürftig

keit

hervorgerufen

Die

Losung

diesesProblems wird durch die

Schaffung

vonzwei Wohnebenen

erreicht,

die mit

Treppen

veibun-den werveibun-den In beiden Wohnebenen entstehen Podeste und

Nischen,

die den Raum weiter unterteilen Es wei¬

den Individual- und Gemeinschaftsbereiche

geschaffen,

die auf die Bedurfnisse der Bewohner

bezogen

sind

(Abb

1)

Dabei wird

gleichzeitig Gelegenheit

zum Ruck zug und zur sozialen Kommunikation

geboten

Der Raum macht

Betätigung

möglich,

regt

Bewegung

an und

weckt

Neugierde,

die dem Kommunikationsbedurfnis

entgegenkommt

Der

Neugestaltung

der Station

geht

eine intensiveDis¬ kussion mit den eigenen Mitarbeitern und der Arbeits

gruppe Mahlke

(Architekturwerkstatt, Wagnerplatz

6, 8700

Wurzburg)

voraus Wir

konzipieren

mehrere Bau¬

abschnitte und entwickeln einen

Zeitplan,

der zwei

Jahre

umfaßt Dabei wird die Station nichtnur nicht

geschlos¬

sen, sondern Mitarbeiter und Patienten weiden in die

Neugestaltung miteinbezogen

Wir

lernen,

miteinerBau¬

stelle zu

leben,

und identifizieren uns zunehmend mit

Mahlkeschen

Konzepten Jeder

Bewohner des Hauses kann

mitvollziehen,

wie die nach Standerbauart

aufge

stellten horizontalen und vertikalen Balken die Atmo¬

sphäre

eines Raumes verandern Das erste

Begehen

der

neugeschaffenen

Ebene ist für Kinder und Erwachsene

gleichermaßen

ein

Erlebnis,

denn diese

neugeschaffenen

Räume waren

„buchstäblich

vorher Luft" Die Schlaf

platze

werden

kojenartig gestaltet

Zu

jedem

Bett

gehö¬

ren

Regale

und

Ablagemoghchkeiten

Für gemeinsame

Spiele gibt

es eine Sitzbank mit Tisch sowie eine Sitz¬

kuhle und für die Madchen eine Kuschelecke Sitzni¬ schen und Podeste werden mit

Teppichboden bespannt,

die Wände inwarmen, relativ dunklen Farben

gestrichen

(Abb

2, 3,

4)

Lampen

werden der Sicherheit wegen in

Formvon Schiffsarmaturen montiert

Durch die zweite Ebene hat sich der Wohnraum um

etwa 2/i der Grundflache

vergrößert

Die zweite Lbene wird bei den

größeren

Kindern und

Jugendlichen

über¬

wiegend

als Schlafebene genutzt Die sogenannten

„Strolche"

haben in ihrer Wohneinheit auf der zweiten

Ebene ihre

Spielfläche

Auf diese Weise soll verhindert

werden,

daß sie nachts die

Treppe

benutzen müssen,

wenn sie zur Toilette

gehen

Im Madchenzimmer kann

eine separate Naßzelle

eingebaut

werden,

die ein altes

leidiges

Problem

lost,

und die

Trennung

der

Jungen-

und

Madchentoilette

möglich

macht An den Fenstern wer

den

Arbeitsplätze

eingerichtet,

die individuelle Betäti¬

gung

möglich

machen

Im letztenBauabschnitt wird dergemeinsame Eßraum und die Diele

umgestaltet

DerWohncharakter der Ku che wird durch eine auf Kochen und Essen

bezogene

Vandenhoeck&Ruprecht (1987)

(8)

142 M.

Muller-Kuppers,

U.Lehmkuhl,W.Mahlke: Die

kinderpsychiatrische

Klinik alsWohn- und Lebensraum WTT&fct-tnriE-fc- -OßEJi-E^CDE-P£. y?.v.'-T.--v^r»-..j¦ "-,y--1-1 ¦" Sri£.Lr+^Ui

lifiir

ßoP&O Mt^my. -utorop-E. tatut -2-POPf,tVC6.r>S^(0«i&£- DPttWJ

^[Ä^'.W T^^

E4K) Sl*OCAU»-l fr^J->t £> rj jss;,;*;,/,/*¦*jJe-,»s+LU-l o.

tcat-^fi?i*i,

;5ri6.c- SCl.EC-IVHL^oO

ai^t^vc

t-OrVEL.-' LiE-soionic;vT" t£wr

yl££./: Grundrißund

Aufriß

des sogenannten Ritterzimmers(W.

Mahlke)

Abb.2: Blickindie Sitzkuhle im sogenannten Ritterzimmer Abb.3:Blickin dieWascheckemit

Treppe

in die zweiteWohnebene

(9)

M Muller Kuppers,U Lehmkuhl,W Mahlke Die

kinderpsychiatrische

Klinik als Wohn und Lebensnum 143

Abb4 BlickvonderDieleindas ZimmerderjüngerenKinder

Gliederung

erhöht

Jede Gruppe

hat ihren eigenen

Tisch,

der auf die

Korperlange

der Kinder

abgestimmt

ist 3cm

dicke massive

Holzplatten

verbreiten

Behaglichkeit

Die

Diele gewinnt eine besondere Note durch einen Fall¬

schirm,

den wiruns schenken lassen und der

gleichzeitig

den Schall schluckt Nach zwei

Jahren

istdie Station zu einer funktionellen Einheit

geworden,

die Kinder und

Erwachsene

gleichermaßen

beeindruckt

Das

Engagement

der Mitarbeiter bei den Umbauten

war unterschiedlich Die

Umgestaltung

wurde insgesamt

ausnahmslos

begrüßt,

aber es wurden auch kritische

Stimmen laut die Kinder konnten sichin einerWeisezu¬

rückziehen,

daßden Erwachsenen dieÜbersicht über die

Gruppe

verlorengehe

Der

Verbesserung

der

therapeuti

sehen Situation steheeineerschwerte

pädagogische

Kon¬

trolle

gegenüber

In der ersten Phase waren insbesondere nicht wenige

Mitarbeiter

besorgt,

daß die Kinderinvermehrtem Maße

unfallgefahrdet

seien Insbesondere die

Treppen

erschie¬ nen zu

steil,

zu schmal und damit

unfalltrachtig

In der

Folgezeit

hat sich gezeigt, daß die vermeintliche Unfall¬

gefahrdung

unbegründet

ist und die Kinder sich sehr schnell an die neue Situation

gewohnen (Dem

Problem

der vermehrten

Brandgefahrdung

hatten wir durch die

Behandlung

derHolzermitfeuerschutzhemmenden Ma¬ terialien

entgegengewirkt)

Zweifel an der Funktionalität wurden auch im Hin¬

blick aufdas Sauberhaltender Zimmer

geäußert

es

gebe

so viele

„Dreckecken"

Die

Hausangestellten

hatten

überdies mehrals einDrittel mehran

qm-Flache

sauber

zuhalten Andererseitswurdevonden Erziehern bald be¬

richtet,

daß die

Atmosphäre

in den

neugestalteten

Räu¬ men

gegenüber

früher sich deutlich verbesserte Selbst

Neidgefuhle

kamen

gegenüber

den

privilegierten

Grup¬

pen unter den Kindern

auf,

die noch in den

nichtumge-bautenZimmern

untergebracht

waren Daraus

ergab

sich

die

zwingende

Notwendigkeit,

die

geplanten

Umbauten

möglichst

bald und

möglichst

vollständig

durchzufuhren Die

umgestalteten

Räumewirkten auf Kindei und Eltein

gleichermaßen

attraktiv und machten nicht selten den

Entschluß

leichter,

sich für einenAufenthaltzu entschei

den Auch einzelne Vater wurden angeregt, Umbautenin

den eigenen Kinderzimmernvorzunehmen

Die Kinder- und

Jugendpsychiatrie

ist eine medizini¬

sche

Disziplin,

die keinerlei apparative

Ausstattung

beno¬

tigt Eine

-wie auch immergeartete

-„kinderpsvchiatn

sehe

Technik",

die in

Analogie

zu einem

Gioßgerat

in

der

Nuklearmedizin,

einer stereotaktischen

Operations

einfielt oder auch nur einem Stoffwechsellabor oder

Elektronenmikroskop

gleichzusetzen

wäre,wurde in kei¬ ner Klinik

fehlen,

wenn das

Fachgebiet

durch die Exi¬ stenz eines solchen Gerätes definiertwäre

Die

Entwicklung

inder Kinder- und

Jugendpsychiatrie

hat keine

Tendenz,

in diese

Richtung

zu

gehen

Selbst

die

Anwendung

von Medikamenten ist eher

rückläufig

Wirteilen unsereklinischen Einheiten nicht nach Betten,

sondern nach Platzen ein Die Zahl der

notwendigen

Einheiten ist

kleiner,

als

ursprünglich

angenommen In

einem

gestalteten

kinderpsychiatrischen

klinischen Le¬

bensraum bedeuten

Schlafen,

Essen,

Spielen, Betätigung,

Werken,

sich mit schulischem Material

beschäftigen

etc

gleichzeitig Therapie

von kindlichen

Störungen,

die im

Bereich des

Schlafs,

der

Nahrungsaufnahme,

des

Spiel-,

Lern- und Arbeltsverhaltensu a m

angesiedelt

sind

Unter

Berücksichtigung

der Wirtschaftlichkeit des Ausbauseinerkinder- und

jugendpsychiatrischen

Station

sollte daran erinnert

werden,

daß der Ausbau einessoge¬ nannten

„klinischen

Bettes" heute mit Summen

hochge¬

rechnet

wird,

die zwischen 50 000- DM und 100

000,-DM

liegen

können Die

Ausstattung

eines

Gruppenzim¬

mers für drei bis sechs Kinder in der beschriebenen

Weise

benotigt

einen finanziellen Aufwand in der Gro

ßenordnung

von 20000,- DM bis 30000,- DM Wir ha¬

ben für die

Umgestaltung

der gesamten Stationeinen Be¬

tragvon 150000,- DM

aufgewandt

Summary

The

Psychiatric

Ward as

Living Space for

Children and

Adolescents

The architecture of a

Psychiatric

ward inhabited

by

children and adolescents turns out tobemore influential in relation to

therapeutic

effects than administrators of suchinstitutions got to know

by

now The transposition

of this new view is

brought

to manifestation

by

remodel

hng

the ward of an university clinic

By looking

back to

different stages of expenment and

development

the con¬

cept of

building

a

highly

struetured indoor architecture

aecording

toMahlke is

desenbed,

thatis aconcept of na¬

tural matenals

functioning

in a

simple

and most con structive way

By

using best the

high

rooms seveial level

grounds

werebuiltupfor the children and adolescents to

Vandenhoeck&Ruprecht (1987)

(10)

144 B Otto Bruno Bettelheims

miheutherapeutischer

Ansatz

live in The

change

oftherooms

improved

the

therapeu-tic Situation and

paved

the way to success in remedial

work

Literatur

Bettelheim.B (1975) DerWegaus dem

Labyrinth

Leben ler¬ nenals

Therapie

Stuttgart Deutsche

Verlagsanstalt

- Bollnow,

O F (19804) Mensch und Raum Stuttgart Kohlhammer

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Kuppers,M,

Mahlke,W (1984) Ein Ver

such, einekinder- und

jugendpsychiatrische

Station neu zu ge stalten In Remschmidt,H

Psychotherapie

mit Kindern, Ju

gendhchen

und Familien Bd 2, 202-205

Stuttgart

Enke

-Mahlke,W(1979) DerBereich der

haptisch

visuellen Kommu¬

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-Gestaltung

In Bach,H Handbuch der

Sonderpadagogik,

Bd 5

Pädagogik

der

Geistigbehinderten

Berlin

Marhold-Verlag

- Mahlke,W

(1982) Die

Gestaltung

derWohnwelt Behinderterals

Herausforderung

und

Forderung

ZurOrientierung, Heft 4, 314-329 -Mahlke,Wu Schwarte,N

(1985) Wohnen als Lebenshilfe Weinheim Beltz -

Tesse-now,H (1982) Geschriebenes, Gedanken eines Baumeisters

Braunschweig/Wiesbaden

Vieweg & Sohn

Anschr d Verf Prof Dr M

Muller-Kuppers,

Dr U Lehm¬

kuhl, Abt f Kinder- u

Jugendpsychiatrie,

Blumenstr 8, 6900

Heidelberg

1, Prof W Mahlke,

Hohenweg,

6977 Werbach-Brunntal

Bruno

Bettelheims

milieutherapeutischer

Ansatz

Die

Orthogenic

School der

Universität

Chicago

-ein

Modell für

Kinderpsychiatrie

und

Heimerziehung?

Von Bernd Otto

Zusammenfassung

Im

vorliegenden

Aufsatz werden

Aspekte

dertheoreti¬

schen und

praktischen

Arbeit des amerikanischen Kin¬

derpsychiaters

Bettelheim

dargestellt

Bettelheims drei¬

ßigjährige

Arbeit in einer

Einrichtung

für emotional

schwergestörte Kinder und

Jugendliche

in

Chicago

steht im

Mittelpunkt

der

Darstellung

Es wird die besondere

Rolle des Direktors dieser

Einrichtung

sowie die Lei¬

stung der Mitarbeiter thematisiert Dabei wird vor allem

die

spezifische Behandlungsmethode

- die

Miheuthera-pie - einer

systematischen Analyse

unterzogen Die Er¬

gebnisse

dieser

Analyse

sind insofern

bedeutsam,

als sie

nicht nur zeigen, daß

psychisch

gestörten Kindern und

Jugendlichen

geholfen

werden

kann,

sondern daß die

Vorgehensweise

Bettelheims den Schluß

zulaßt,

daß

seine

Prinzipien

für die

Erziehung

vonKindernganz all¬

gemein als

beispielhaft angesehen

werden können

Vorbemerkungen

DerVerfasserwar imNovember 1983zu einem

Forschungs¬

aufenthaltander SoniaShankman

Orthogenic

School derUni¬

versität

Chicago

Er hatte in dieser Zeit ausreichend

Gelegen¬

heit,Einblick in die Struktur undArbeitsweise der

Orthogenic

School zu bekommen Von 1944 bis 1973 war der aus Wien

stammende BrunoBettelheim Direktor der

Orthogenic

School

Bettelheim war als Emigrant nach einem

einjährigen

KZ-Auf¬

enthaltinDeutschlandim

Jahre

1939 nachAmerika

gekommen

In zahlreichen

Veröffentlichungen

hat Bettelheimseine Erfah¬

rungen in derArbeitmit emotional gestörten Kindern undJu¬

gendlichen mitgeteilt

In Bettelheims Arbeit mit

psychisch

Prix Kinderpsychol Kmderpsychiat 36 144-149(1987) ISSN0032 7034 © Vandenhoeck&Ruprecht 1987

schwer gestörten Kindern und

Jugendlichen

sehe ich eine

Chance, fruchtbare Anregungen zur

Verbesserung

der Kinder und

Jugendpsychiatrie

sowie der

Heimerziehung

auch bei uns zubekommen

Einleitung

Die Sonia Shankman

Orthogenic

School ist ein der

Universität von

Chicago angegliedertes Forschungsinsti¬

tut, dessen primäre

Aufgabe

die

Erforschung

und Be¬

handlung

schwerer emotionaler

Störungen

im

Kindes-und

Jugendalter

ist Der

Begriff „orthogenetisch"

ist

ziemlich verwirrend Deshalbwirdin der Praxis auch oft

einfach von der

„Schule"

gesprochen

Bettelheim erklart die

Entstehung

dieses

Begriffs

folgendermaßen

Die Or¬

thogenic

School wurde um die

Jahrhundertwende

ge¬

gründet1

Zu dieser Zeitwar in der

Biologie

der

Begriff

der Genetik sehrin Mode Also wollte man im Schulbe¬

griff

das Genetische

irgendwie unterbringen,

auchso et¬

was wie die

Hoffnung,

daß man die Gene verandern

konnte,

vor allem eben bei schwer gestörten Kindern

Bettelheimwarvon diesem Namen nicht

begeistert

„ also ich habe mich sehr gegen diesen Namen

gewehrt,

und habe gesagt, das ist

unmöglich

Aber die Universität sagte,

nunja,aberwirhabenjetztden Namen,wirwollen das nichtan¬

dern" (ZJ, 49) Die

Orthogenic

School „hatte zuerst der For¬

schung

und

Erziehung

von

schwachsinnigen

und

hirngeschadig

1

Zeugen desJahrhunderts, Fernsehinterviewvon Ingo Her¬

mann mit Bruno Bettelheim,

ZDF-Manuskript,

ProdNr 6354/

0974-5, 1984, S 48

(künftig

zit als

ZJ)

Referenzen

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