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Archiv "Operative gelenkerhaltende Verfahren bei Gelenkknorpelschäden – Knorpel induzierende Techniken und Knorpeltransplantation: Schlusswort" (04.07.2003)

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Academic year: 2022

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turierung oder Pridie-Bohrung haben Einfluss auf die Ursache der Knorpel- defekte bei Arthrose, da das Missver- hältnis zwischen Belastung und Belast- barkeit des Knorpels nicht verändert wird. Genau diese Indikationen ma- chen aber heute 60 Prozent der Patien- ten aus. Die Ergebnisse sind, wie die Autoren schreiben, unsicher. Gute oder gar beste Resultate solch unsinniger Eingriffe, die einer Nachprüfung stand- halten, habe ich nirgends gefunden. Die kontrollierten Studien von R.W. Chang und J.B. Moseley waren vernichtend.

Literatur

1. Curl WW et al.: Cartilage injuries: a review of 31, 516 knee arthroscopies. Arthroscopy 1997; 13: 456–460.

2. Cang RW et al: A randomised, controlled trial of arth- roscopic surgery versus closed-needle joint lavage for patients with osteoarthritis of the knee. Arthritis Rhe- um 1993; 36: 289–296.

3. Moseley JB et al.: A controlled trial of arthroscopic sur- gery for osteoarthritis of the knee. N Engl J Med 2002;

347: 81–88.

4. Krüger T: The effect of arthroscopic joint debridement in advanced arthrosis of the knee joint. Zentralbl Chir 2000; 125: 490–493.

Dr. med. Jens Lucka Eielkampsweg 23e 25469 Halstenbek

Fehlende Ergebnisse

Die von mir propagierte und in 248 Fäl- len durchgeführte und dokumentierte Arthroplastik mithilfe von Karbonfa- serstiften hätte zumindest der Vollstän- digkeit halber erwähnt werden müssen.

Sie ist eine minimalinvasive Methode mit dem therapeutischen Ziel einer Er- satzknorpelbildung ähnlich der Anboh- rung,Abrasion und Mikrofrakturierung (im Artikel erwähnt) und hat in einer von mir zusammengestellten Beobach- tungsreihe über nunmehr drei Jahre bei 74 von 87 Patienten, die zum Zeitpunkt der Operation eine Prothese (Indikati- on wurde durch anderen Chirurgen/Or- thopäden gestellt) erhalten sollten, da- zu geführt, dass diese verhindert wer- den konnte. Alle Patienten hatten eine Knorpelschädigung Grad 4 nach Outer- bridge mit korrespondierenden Schä- den in Tibia und Femur mindestens der Größe 4 Quadratzentimeter. Eine Mul- tizenterstudie zur Evaluierung der The- rapie läuft seit März 2002 und umfasst derzeit 12 Zentren mit insgesamt 2 091

Patienten seit 1993. Der eigentliche Wert der Methode liegt in einer erfolg- reichen Sanierung auch tief gelegener knöcherner Veränderungen, zum Bei- spiel Osteonekrose.

Priv.-Doz. Dr. med. Christian Tesch, MD, PhD Facharzt für Chirurgie/Unfallchirurgie, Sportmedizin Schäferkampsallee 56–58

20357 Hamburg

E-Mail: tesch@uke.uni-hamburg.de

Schlusswort

Herr Kollege Lucka wiederholt die Feststellung, dass im Falle einer pri- mären Arthrose belastbarer Knorpel durch „markraumöffnende“ Techniken weder entsteht noch das Missverhältnis zwischen Belastung und Belastbarkeit des Knorpels im Allgemeinen verändert wird. Dennoch darf ein solches Miss- verhältnis nach unserer Meinung nicht verallgemeinernd als Ursache der Ar- throse bei primär umschriebenen Knor- peldefekten angenommen werden. So stellen zum Beispiel die Arbeiten von Aigner et al. (2) die Pathogenese der Arthrose in ihrer Komplexheit dar. Ne- ben den mikro- und makromolekularen Veränderungen im Rahmen der Knor- peldegeneration unterhalten abriebin- duzierte synoviale Reaktionen zumin- dest einen Großteil der klinischen Symptomatik der Osteoarthrose. Die Schaffung einer abriebarmen faser- knorpeligen Gelenkoberfläche würde also die entzündlichen Abläufe im Rah- men der Arthrosesymptomatik sehr wohl positiv beeinflussen können, auch wenn mit einer reduzierten Haltbarkeit dieser Ersatzoberfläche und damit des Langzeitergebnisses bezüglich der Pro- gredienz zu rechnen ist. Ein mögli- cher schmerzreduzierender Effekt der Druckentlastung im Markraum sei nur nebenher erwähnt. Ob tatsächlich 95 Prozent der Patienten, bei denen ein solches Verfahren angewendet wird, aus der von Herrn Dr. Lucka genannten Gruppe der Patienten mit primärer Ar- throse stammen, wird von unserer Seite bezweifelt. Gerade beim umschriebe- nen Defekt stellt unter anderem die Markraumeröffnung im Sinne der Mi- krofrakturierung nach unserer Mei- nung ein praktikables und sinnvolles Verfahren dar. Dies insbesondere auch

unter Berücksichtigung der Tatsache, dass alle weiteren Optionen erhalten bleiben. Die Heterogenität der Patien- tenkollektive ist wohl der Hintergrund der abweichenden Bewertung dieser Methoden in der Literatur. Im Konsens ist die Eröffnung des Markraumes zur Stimulation einer Faserknorpelbildung besonders beim umschriebenen Knor- peldefekt, weniger aber beim Vollbild der Arthrose eine von mehreren mögli- chen Therapieoptionen, die in verschie- denen Studien (1, 3) ihren positiven Ef- fekt gezeigt haben. Die von Herrn Dr.

Tesch angesprochene Implantation von Karbonfaserstiften zur Induktion einer ebenfalls als Narbenheilung (4) zu be- zeichnenden Neogelenkfläche ist in der Literatur nach unserer Meinung noch nicht ausreichend im Hinblick auf klini- sche Ergebnisse und eventuelle uner- wünschte Wirkungen wie zum Beispiel eine Fremdkörperreaktion (5). Hier sind entsprechende Studien vor einer endgültigen Bewertung der Methode abzuwarten.

Literatur

1. Hangody L, Kish G, Karpati Z: Arthroscopic autogenous osteochondral mosaicplasty: a multicentric, compara- tive, prospective study. Index Traumat Sport 1998; 5:

3–9.

2. Maletius W, Aigner T: Morphologie und Molekularpa- thologie der Osteoarthrose. Relevanz für Pathogenese und Diagnostik. Arthroskopie 1999; 12: 3–8.

3. Pässler HH: Die Mikrofrakturierung zur Behandlung von Knorpeldefekten. Zentralbl Chir 2000; 125:

500–504.

4. Qiu YS, Shahgaldi BF, Revell WJ, Heatley FW: Evaluation of Gateshead carbon fibre rod as an implant material for repair of osteochondral defects: a morphological and mechanical study in the rabbit knee. Biomaterials 2002; 23: 3943–3955.

5. Mortier J, Engelhardt M: Foreign body reaction in carb- on fibre prosthesis implantation in the knee joint. Z Or- thop Ihre Grenzgeb 2000; 138: 390–394.

Dr. med. Andreas Werner Orthopädische Klinik des Universitätsklinikums Moorenstraße 5 40225 Düsseldorf M E D I Z I N

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A1886 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 274. Juli 2003

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