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Archiv "BELGIEN: Weniger Krankenhausbetten" (01.10.1982)

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Bericht und Meinung

AUS EUROPA

VATIKANSTAAT

Päpstliche Akademie warnt vor Atomkrieg

Der Papst hat sich dafür einge- setzt, daß ein „Bericht über die Konsequenzen eines nuklearen Konflikts" von einer Gruppe von Wissenschaftlern aus aller Welt den Regierungschefs der Verei- nigten Staaten, der Sowjetunion, Frankreichs, Großbritanniens und dem Präsidenten der UNO über- bracht worden ist. Der von den vierzehn Wissenschaftlern ein- stimmig verabschiedete Bericht kam auf Einladung des Präsiden- ten der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften zustande. In dem Bericht heißt es unter anderem, daß im Fall eines Atomkrieges die medizinische Hilfe, die für die Ver- letzten nötig wäre, auch unter günstigsten Umständen einen un- vorstellbaren Umfang annehmen würde. Die Ohnmacht der medizi- nischen Versorgung werde beson- ders deutlich, wenn man sich die aufwendige medizinische Versor- gung von Schwerverbrannten vor Augen führe. Ein Wissenschaftler aus Boston veranschaulichte dies in dem Bericht an einem Beispiel:

Ein Zwanzigjähriger, der nach ei- nem Autounfall schwere Verbren- nungen erlitten hatte, wurde auf die Schwerverbrannten-Abteilung eines Bostoner Krankenhauses eingeliefert. Während seines Kran- kenhausaufenthaltes bekam er 140 Liter Blutplasma, 147 Liter Blut, 180 Einheiten Blutplättchen und 180 Einheiten Albumin. Er wurde sechsmal operiert, um durch Hauttransplantationen die 85 Prozent seiner verbrannten Hautfläche zu ersetzen. Während seines gesamten Aufenthaltes be- atmete man ihn künstlich. Trotz dieser optimalen Medizin eines der modernsten Krankenhäuser der Welt sei der Patient am 33. Tag seiner Behandlung gestorben.

Seine Wunden seien von den be- handelnden Ärzten als vergleich- bar mit denen der Opfer von Hi- roschima beschrieben worden.

Wenn gleichzeitig 20 ähnliche Pa-

tienten — in der französischen Fas- sung des Vatikanstaates ist von 40 die Rede — in sämtliche Bostoner Krankenhäuser eingeliefert wer- den sollten, würde dies nach An- sicht des Bostoner Arztes das Auf- nahmevermögen der Stadt über- steigen. Was aber geschehe, so der Arzt, wenn bei einem Atom- krieg auch noch die meisten medi- zinischen Einrichtungen zerstört sein würden? ck

SCHWEIZ

60 Millionen wegen 50 Studenten

Die eidgenössische Bundesregie- rung, der Bundesrat, hat einen Ge- setzentwurf verabschiedet, mit dem für die nächsten Jahre verhin- dert werden soll, daß an schweize- rischen Hochschulen ein Numerus clausus eingeführt werden muß.

Die Vorlage muß von den beiden Kammern des eidgenössischen Parlamentes noch gebilligt wer- den; die Beratungen werden in der Herbstsession stattfinden. Aus- gangspunkte des Vorschlages des Bundesrates sind zwei Tatsachen:

Zum einen haben die Kantone, in denen medizinische Fakultäten bestehen, mitgeteilt, daß in die- sem Herbst 50 Bewerbungen mehr vorliegen, als Studienplätze für Anfänger des Medizinstudiums vorhanden sind. Andererseits ist nach Ansicht des Bundesrates ab- zusehen, daß auch in den näch- sten Jahren noch dieser Über- schuß von Bewerbungen vorhan- den sein wird, da die geburtenstar- ken Jahrgänge ins Hochschulalter eintreten. Die betroffenen Kantone haben signalisiert, daß sie allein nicht in der Lage seien, die ent- sprechende Anzahl von Studien- plätzen zu schaffen. Deshalb will der Bund einen Teil der erforder- lichen Kosten übernehmen. Für eine Sonderhilfe bis Ende 1983 stehen bereits Mittel zur Verfü- gung; es handelt sich um etwa 60 Millionen Franken. Der Bundesrat plant jedoch, diese Hilfe auch auf die Jahre 1984 bis 1987 auszu- dehnen. bt

NIEDERLANDE

„Normeinkommen`

Ärzte und Zahnärzte

Das niederländische Innenmini- sterium hat für eine Reihe von medizinischen Berufsgruppen

„Normeinkommen" festgesetzt.

Bisher sind von der Anordnung die praktischen Ärzte und die Apo- theker betroffen, denen ein Jah- reseinkommen von 133 000 DM zugestanden wird; freipraktizie- rende Zahnärzte sollen nur noch 122 000 DM, Kieferchirurgen 200 000 DM verdienen. Für andere Facharztgruppen sollen ebenfalls Normeinkommen festgesetzt wer- den.

Das Innenministerium geht bei der Festsetzung dieser Zahlen von an- geblich vergleichbaren Beamten- gehältern aus, zu denen ein Zu- schlag von 45 Prozent zugestan- den wird, der die eigene Sozial- und Altersversorgung der Freibe- rufler abdecken soll. Durchsetzbar sind diese Normeinkommen da- durch, daß ein großer Teil der Be- züge der betroffenen Freiberufler von der Sozialversicherung getra- gen wird. Der niederländische Zahnärzteverband hat bereits hef- tig protestiert: Die Regierung wol- le die Zahnärzte „dazu verleiten, schneller zu arbeiten und Praxis- kosten einzusparen". bt

BELGIEN

Weniger

Krankenhausbetten

Die belgische Regierung will die Zahl der Krankenhausbetten um rund 11 000 reduzieren. Zu diesem Zweck sollen zunächst einmal alle gegenwärtigen Bauplanungen ein- gestellt werden. Es ist jedoch offen, ob dies ausreicht, um das Ziel der Reduzierung schon im Jahre 1984 zu erreichen.

In Belgien gibt es zur Zeit knapp 70 000 Krankenhausbetten; das Land hat knapp 9,5 Millionen Ein- wohner. bt

24 Heft 39 vom 1. Oktober 1982 79. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe B

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