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Archiv "Adjuvante Chemotherapie oder Chemoradio-Therapie nach Pankreaskarzinom" (23.07.2004)

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A2128 Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 3023. Juli 2004

Weltweit sind kardiovaskuläre Er- krankungen nach den Infektionskrank- heiten die häufigste Todesursache. In Deutschland bedingen sie jeden zwei- ten Todesfall. Bei der Prävention spie- len Statine zunehmend eine Rolle.

Ausmaß und Zeitablauf des kardio- vaskuloprotektiven Effektes der Statine wurden bislang nur in Einzelstudien un- tersucht. Die Autoren analysierten elf randomisierte kontrollierte Endpunkt- studien (AFCAPS/TexCAPS, ASCOT, CARE, FLORIDA, HPS, PROSPER, LIPID, LIPS, MIRACL, 4S,WOSCOPS), die die Effekte eines Statins (Atorvasta- tin, Fluvastatin, Lovastatin, Pravastatin, Simvastatin) mit den Wirkungen eines Placebo im Hinblick auf den klinischen Nutzen für den Patienten verglichen, und fanden folgende Ergebnisse:

Statine senken die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität und haben damit einen klinischen Nutzen für den Patienten. Dieser Effekt ist weitge- hend unabhängig von Geschlecht, Alter und Cholesterinausgangswerten, er tritt auch bei Patienten mit normalen oder niedrigen Cholesterinwerten auf. Zwi- schen den Statinen gibt es Unterschie- de. Rechnet man die Ergebnisse der Studien – statistisch nicht ganz korrekt – auf einen Behandlungszeitraum von

fünf Jahren um, erhält man folgende Resultate: Reduktion der kardialen Morbidität mit Atorvastatin bis zu 44 Prozent, mit Pravastatin bis zu 36 Pro- zent, mit Fluva- oder Simvastatin bis zu 32 Prozent und mit Lovastatin bis zu 24 Prozent; Reduktion der Schlaganfall- häufigkeit mit Atorvastatin bis zu 41 Prozent, mit Simvastatin bis zu 34 Pro- zent, mit Pravastatin bis zu 31 Prozent (für Fluva- und Lovastatin sind keine vergleichbaren Daten publiziert). Der klinische Nutzen trat am schnellsten bei Atorvastatin auf (innerhalb weniger Wochen), gefolgt von Lovastatin (nach etwa einem Jahr), Fluva-, Prava- und Simvastatin (nach etwa eineinhalb bis zwei Jahren).

Der Vorsprung von Atorvastatin könnte darauf beruhen, dass Atorvasta- tin aufgrund seiner guten Verträglichkeit höher als andere Statine dosiert und da- mit das Plaquewachstum gestoppt wer-

den kann. ges

Gresser U, Gathof BS.: Atorvastatin: Gold standard for pro- phylaxis of myocardial ischemia and stroke. Comparison of the clinical benefit of statins on the basis of randomized controlled endpoint studies. Eur J Med Res 2004, 9: 1–17 Prof. Dr. med. Ursula Gresser, Praxisklinik für Ambulante Operationen und Innere Medizin, Universität München, Tegernseer Landstraße 8, 82054 Sauerlach b. München.

E-Mail: info@praxisklinik-sauerlach.de

Weniger Infarkte

und Apoplexe durch Statine

Referiert

Die lymphozytäre Kolitis, erstmals beschrieben 1989 von Lazenby, zählt zusammen mit der Kollagenkolitis zu den mikroskopischen Colitiden und ist gekennzeichnet durch eine Infil- tration der Schleimhaut mit Lym- phozyten bei makroskopisch unauf- fälligem Aspekt.

Die Autoren berichten über eine Umfrage in 24 schwedischen Klini- ken für Gastroenterologie, in denen insgesamt 199 Fälle von lymphozytä- rer Kolitis beobachtet wurden. Das Verhältnis von Frauen zu Männern betrug 2,4 zu 1 bei einem Durch- schnittsalter von 59 (48 bis 70) Jah- ren.

Im Vordergrund der Beschwer- den der Studienteilnehmer standen anhaltende Durchfälle (96 Prozent), Bauchschmerzen (47 Prozent) und Gewichtsverlust (41 Prozent). Der Krankheitsverlauf war chronisch in- termittierend in 30 Prozent, länger anhaltend in sieben Prozent und bei 63 Prozent war eine einmalige län- gere Episode von Durchfällen, die für etwa sechs Monate anhielten, vordergründig.

Bei 40 Prozent der Probanden fanden sich Begleiterkrankungen wie Schilddrüsenstörungen, Zöliakie und Diabetes mellitus. Bei zwölf Pro- zent der befragten Personen handel- te es sich um Verwandte ersten oder zweiten Grades von Patienten mit Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, Kol- lagenkolitis oder Zöliakie. Bei zehn Prozent wurde eine medikamentö- se Genese, in der Regel durch Ein- nahme von nichtsteroidalen Anti- rheumatika (NSAR) vermutet. Bei mehr als 80 Prozent der Patienten besserte sich die Symptomatik durch Corticosteroide, insbesondere Bude-

sonid. w

Olesen M, Eriksson S, Tysk C et al.: Lymphocytic coli- tis: a retrospective clinical study of 199 Swedish pa- tients. Gut 2004; 53: 536–541.

Prof. Dr. C. Tysk, Örebro University Hospital, Depart- ment of Medicine, Division of Gastroenterology, S -701 85 Örebro, Schweden, E-Mail: curt.tysk@orebroll.se

Lymphozytäre Kolitis

Eine europäische Studiengruppe un- ter der Leitung von M. Büchler, Hei- delberg, hat die Ergebnisse einer Un- tersuchung vorgelegt, bei der Patien- ten mit operiertem Pankreaskarzinom entweder eine Chemo-Radiotherapie (20 Gy während einer zweiwöchigen Periode plus Fluorouracil) oder eine ausschließliche 5-FU-Therapie erhiel- ten.

Die Fünfjahres-Überlebensrate be- trug zehn Prozent bei den Patienten, die eine Chemoradio-Therapie erhalten hat- ten und 20 Prozent bei den Patienten, bei denen auf eine Chemoradio-Thera- pie verzichtet worden war. Die Fünfjah-

res-Überlebensrate nach alleiniger Che- motherapie betrug 21 Prozent, bei Ver- zicht auf Chemotherapie acht Prozent.

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass eine adjuvante Chemotherapie mit 5-FU 425 mg pro m2plus Leukoverin 20 mg pro m2 die Überlebensrate signifi- kant verbessern kann, während eine ad- juvante Chemoradiotherapie sich auf die Überlebensrate negativ auswirkt. w Neoptolemos J P, Stocken DD, Friss H et al.: A randomized trial of chemoradiotherapy and chemotherapy after resection of pancreatic cancer. N Engl J Med 2004; 350: 1200–1210.

Prof. J. P. Neoptolemos, Department of Surgery, Liverpool, Großbritannien

Adjuvante Chemotherapie oder

Chemoradio-Therapie nach Pankreaskarzinom

Referenzen

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