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Archiv "Mikroalbuminurie: Schnelltest verbessert Früherkennung der diabetischen Nephropathie" (07.09.1989)

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DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT

Mikroalbuminurie:

Schnelltest verbessert Früherkennung der diabetischen Nephropathie

D

ie diabetische Nephro- pathie wird bislang in der Regel erst dann er- kannt, wenn eine Proteinurie

— das heißt eine Proteinaus- scheidung von mehr als 0,5 g in 24 Stunden — nachweisbar ist. Eine Diagnose in diesem Stadium — nach der aktuellen Klassifikation das Stadium 4 der diabetischen Nephropa- thie — galt zwar lange Zeit als Früherkennung, muß jedoch bei den heutigen Erkenntnis- sen und diagnostischen Mög- lichkeiten als zu spät angese- hen werden. Dies erklärte Prof. Dr. med. Ch. Hassla- cher, Universitätsklinik Hei- delberg, bei einer von Bayer Diagnostic veranstalteten Fachpresse-Konferenz im Vorfeld der 24. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Ge- sellschaft, die Anfang Mai in München stattfand. Es ge-

lingt heute — und hierfür steht von Bayer Diagnostic jetzt erstmals ein Schnelltest zur Verfügung —, die beginnende Nephropathie anhand einer Mikroalbuminurie zu verifi- zieren.

Die Mikroalbuminurie ist definiert als Albuminaus- scheidung von 20 bis 200 mg pro Minute, das entspricht 30 bis 300 mg in 24 Stunden.

Die Mikroalbuminurie stellt nachweislich einen validen Marker für die progredient verlaufende Nephropathie dar: Achtzig bis neunzig Pro- zent der Diabetiker mit einer Mikroalbuminurie befinden

sich — wenn nicht therapeu- tisch interveniert wird — nach sieben bis neun Jahren im Stadium 4 der Nephropathie, und von da an ist die Progres- sion der Nierenfunktions-Stö- rung nur schwer zu beeinflus- sen. Ab dem Stadium 4 nimmt die Nierenfunktion kontinuierlich ab, und zwar pro Jahr mit einer um das Zehnfache höheren Rate, als es dem jeweiligen Alter ent- spricht. Der Diabetes melli- tus — so betonte Prof. Hassla- cher in München — ist inzwi- schen die zweithäufigste Ur- sache für die schwere Nieren- insuffizienz; zwanzig bis drei-

ßig Prozent der Hämodialyse- Patienten sind heute Diabeti- ker. Vor allem gefährdet sind Typ-I-Diabetiker, aber auch Typ-Il-Diabetiker sind infol- ge der gestiegenen Lebenser- wartung zunehmend betrof- fen. Interessanterweise be- sitzt die Mikroalbuminurie nicht nur eine prognostische Potenz bezüglich der Nephro- pathie als mikroangiopathi- sche Spätfolge des Diabetes mellitus, sondern sie korre- liert auch mit dem Risiko ma- kroangiopathischer Schäden, insbesondere der koronaren Herzkrankheit. Dies dürfte damit zusammenhängen, daß bei Diabetikern mit einer Mi- kroalbuminurie gehäuft auch kardiovaskuläre Risikofakto- ren wie Hypertonie, Hyper- cholesterinämie und Hyper- fibrinogenämie anzutreffen sind. Wie diese Kumulation

Zusammensetzung: 1 Tablette enthält: Chi- ninsulfat 2 H 2O 260 mg, Theophyllin-Ethy- lendiamin H 20-frei 195 mg. Anwendungs- gebiete: Zur Verhütung und Behandlung nächtlicher Wadenkrämpfe, einschließlich sol- cher Krampfzustände in den Beinen, die in Ver- bindung mit Zuckerkrankheit, Krampfadern, Ve- nenentzündungen, Arteriosklerose, Gelenkerkran- kungen und verschiedenartigen Fußverformungen auftreten. Gegenanzeigen: Schwangerschaft, Überempfindlichkeit, Glucose-6-Phosphat-Dehydro- genasemangel, Myasthenia gravis (Muskelschwäche).

Es soll bei bekannten Ohrgeräuschen (Klingen in den Ohren; Tinnitus) und Vorschädigungen des Sehnervs nicht angewendet werden. Nebenwirkungen: Zu Neben- wirkungen kann es besonders bei Überdosierung bzw. indi- vidueller Überempfindlichkeit kommen. Die Einnahme von Theophyllin-Ethylendiamin und Chinin kann in vereinzelten Fällen zu Magen-Darmstörungen mit Übelkeit, Erbrechen und Durchfällen führen. Chinin kann in Einzelfällen Ohrensausen, Schwindel und Überempfindlichkeitsreaktionen, wie z.B. Hautre- aktionen (Juckreiz, Hautausschläge) bedingen. In sehr seltenen Fällen kann es zum Auftreten kleinster Blutungen (thrombopeni- sche Purpura) mit Blutergüssen oder Petechien kommen. Dies ist ein Hinweis für eine besondere allergische Empfindlichkeit auf Chinin (die dann auch für chininhaltige Lebensmittel gilt), die von der ei- gentlichen Chinindosis unabhängig ist. Nach Absetzen jeglicher Ein- nahme von Chinin bilden sich die Blutergüsse wieder zurück.

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Wechselwirkungen zwi- schen Limptar und anderen Medikamenten sind bisher nicht be- richtet worden. Von den Einzelsubstanzen sind Wechselwirkungen bekannt. Chinin kann die Wirkung von Digitalis-Präparaten, Mus- kelrelaxantien und Antikoagulantien verstärken. Die zusätzliche Einnahme von anderen Theophyllin-Präparaten oder Ephedrin kann zum Auftreten oder einer Verstärkung von entsprechenden Nebenwir- kungen führen. Theophyllin verstärkt die Wirkungen von Sympathomi- metika, Furosemid oder Reserpin. Die Wirkung von Lithiumkarbonat und ß-Blockern kann abgeschwächt werden. Die gleichzeitige Einnahme von Erythromycin, Lincomycin, Troleandomycin, Ciprofloxacin, Enoxacin, Ci- metidin, Allopurinol, Propranonol, Furosemid und oraler Kontrazeptiva kann zu einer Erhöhung des Theophyllinspiegels führen.

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befreit von Wadenkrämpfen

jeder Genese

Dosierung und Anwendungsweise: Im allgemeinen 1 Tablette nach dem Abendessen mit reichlich Flüssigkeit unzerkaut einnehmen. Falls erforderlich, kann zusätzlich 1 Tablette vor dem Schlafengehen eingenommen werden. Besondere Hinweise: Hinweise bei gleichzeitiger zusätzlicher Einnahme anderer theophyllinhaltiger Medikamente bitten wir der Fachinformation bzw. Gebrauchsinformation zu entnehmen. Handelsformen und Preise: O.P. mit 20 Tabletten Ni 30,75 DM, O.P. mit 50 Tabletten N2 69,95 DM, O.P. mit 100 Tabletten N3 128,60 DM • Stand: Mai 1989

Merrell Dow Pharma GmbH • 6090 Rüsselsheim

Dt. Ärztebl. 86, Heft 36, 7. September 1989 (95) A-2487

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von Risikofaktoren zustande kommt, ist nicht geklärt.

Die Forderung, bei Diabe- tikern routinemäßig nach ei- ner Mikroalbuminurie zu fahnden, gründet sich auf die Tatsache, daß die Nephropa- thie in diesem frühen Stadi- um nachweislich therapeu- tisch zu beeinflussen ist. Wie Prof. Hasslacher berichtete, haben prospektive Studien gezeigt, daß durch eine „opti- mierte" Stoffwechsel-Thera- pie ein Stopp oder sogar eine Regression der (Mikro-)Al- buminurie erzielt werden kann.

Und es existiert noch eine weitere Möglichkeit, die Nie- renfunktion in diesem Früh- stadium der Erkrankung zu stabilisieren: durch die Blut- druck-Korrektur, wobei laut Hasslacher bereits grenzwer- tige Hypertonien als therapie- bedürftig anzusehen sind.

Hasslacher schloß sich der amerikanischen Empfehlung an, nach der bei Diabetikern mit einer Mikroalbuminurie bereits ab Werten von 140/90 mm Hg eine Blutdruck-Re- duktion angestrebt werden muß; nach Ausschöpfung ent- sprechender nicht medika- mentöser Maßnahmen beste- he bei diesen Patienten nach heutigen Erkenntnissen eine Indikation zur medikamentö- sen antihypertensiven Thera- pie.

Der jetzt von Bayer Dia- gnostic bereitgestellte Micro- Bumintest verbessert die

Humaninsulin für OptiPen

Die gesamte Humaninsu- lin-Palette der Hoechst AG, Frankfurt, steht nun auch für den Hoechst OptiPen zur Verfügung. Damit können auch Diabetiker, die auf Ver- zögerungsinsulin angewiesen sind, von den Vorteilen der Pen-Therapie profitieren.

Neben dem Normal-Insu- lin H-Insulin 100 Hoechst®

für OptiPen bietet das Unter- nehmen folgende Verzöge- rungsinsuline für OptiPen an: Depot-H-Insulin 100 A-2488 (96) Dt. Ärztebl. 86,

Früherkennung der diabeti- schen Nephropathie entschei- dend: Der halbquantitative Schnelltest, der über die Ver- färbung einer Testtablette ei- ne schwach beziehungsweise stark positive Albuminreak- tion sichtbar macht, besitzt eine Sensitivität von einhun- dert und eine Spezifität von 86 Prozent. Falsch-negative Ergebnisse sind also ausge- schlossen; falsch-positive Er- gebnisse wurden in einer Stu- die an 58 Diabetikern in je- dem Fall durch die Wieder- holungsmessung korrigiert.

Bei zweifach positivem Test sollte die Albuminkonzentra- tion im Urin exakt bestimmt werden.

Da mit einer Mikroalbu- minurie in der Regel erst nach rund vier Jahren, bezo- gen auf den Zeitpunkt der Diabetesmanifestation, zu rechnen ist, sprach sich Prof.

Hasslacher dafür aus, Typ-I- Diabetiker bis zum vierten Diabetesjahr insgesamt zwei- mal und ab dem vierten Dia- betesjahr zweimal jährlich zu testen. Typ-II-Diabetiker da- gegen, bei denen der Beginn der Erkrankung meist nicht zu „datieren" ist, sollten vom Zeitpunkt der Diagnose an zweimal jährlich auf eine Mi- kroalbuminurie hin unter- sucht werden. Um Störfakto- ren weitestmöglich auszu- schalten, soll die Albumin- konzentration im ersten Mor- genurin gemessen werden.

Ulrike Viegener

Hoechst®, Basal-H-Insulin 100 Hoechst®, Kombi-H-In- sulin 100 Hoechst® und Depot-H-15-Insulin 100 Hoechst®.

Die OptiPen-Verzöge- rungsinsuline sind Suspen- sionsinsuline. Die Insulinpa- tronen enthalten deshalb drei Metallkügelchen, die rasch eine gleichmäßige Verteilung der Insulinkristalle durch mehrmaliges Kippen des Pens bewirken. Die in Fün- fer-Packs gelieferten Insulin- patronen enthalten jeweils drei ml Humaninsulin, das entspricht 300 Einheiten In- sulin. H/S Heft 36, 7. September 1989

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