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Archiv "Mikroalbuminurie: Zweifel" (13.06.2003)

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Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 2413. Juni 2003 AA1669

B R I E F E

und zwar gerade auch nachts und am Wochenende.

Dr. med. Andreas Eichler, Korngasse 2, 69221 Dossenheim

Bundesknappschaft

Zu dem Beitrag „Bundesknappschaft als Vorreiter“ von Dr. med. Annegret Schoeller in Heft 16/2003:

Schwerfälliger Apparat

Im Artikel wird die Knapp- schaft als hochmodernes effi- zientes Unternehmen ge- schildert. Meine Erfahrungen in langjähriger Tätigkeit als Krankenhausarzt, u. a. auch an einem Knappschaftskran- kenhaus, sind völlig anders:

Die Knappschaft füllt mit ihrem schwerfälligen behör- denartigen Apparat zwei große stadtbildprägende Ge- bäude in Bochum und unter- hält außerdem noch Zweig- stellen an anderen Orten.

Als große Neuerung wurde in München eine „Kranken- hauswerkstatt“ eröffnet.

(Wer hat sich wohl diesen verqueren Namen ausge- dacht? Arbeiten da Akten- schlosser oder Schreib- tischmechaniker über Tage?) Wir hatten gehofft, entspre- chend der Ankündigung hier schnell einen Ansprechpart- ner zu finden, aber leider war es nur eine weitere Ärzte- Schikanierungsmaschine: Ich erinnere mich aus dem Steg- reif an zwei Fälle, in denen nachdem Tod von Patienten dem Krankenhaus die Rech- nung erheblich gekürzt wur- de, weil die angegebenen Diagnosen keine so lange stationäre Behandlung recht- fertigen würden. Die Versor- gung mit Hilfsmitteln dauer- te durch Zentralisierung deutlich länger. Die Einlei- tung von AHB- und Reha- Maßnahmen verzögerte sich meist wegen der Schwerfäl- ligkeit der Knappschaft ebenfalls erheblich, und Re- ha-Einrichtungen waren häu- fig nur ungern bereit, Knapp- schaftspatienten aufzuneh- men. Erst kürzlich im Be- kanntenkreis: Eine Patientin mit therapierefraktärer

Schultersteife wurde schließ- lich kurzstationär operiert und eine AHB beantragt.

Diese wurde nach Aktenlage abgelehnt, auf Widerspruch wurde „als Entgegenkom- men“ eine Kur genehmigt, die sie nach zahlreichen Tele- fonaten schließlich nach über vier Wochen antreten konn- te. Folge: unnötige erhebliche Kosten durch Krankengeld- zahlung und weitergeführte ambulante Physiotherapie sowie verzögerter Eintritt der Arbeitsfähigkeit zur Freude des Arbeitgebers.

Beispielgebend?

Zum Glück bin ich solchen Schikanen der Gesundheits- bürokratie durch vorzeitigen Eintritt in den Ruhestand entronnen.

Dr. Ulf-H. Knabe,

Veilchenweg 26, 82362 Weilheim

Definition

. . . Die Funktionen der Bun- desknappschaft sind:

die einer Krankenkasse für Beschäftigte und ehemalige Beschäftigte im Stein- und Braunkohle-, Erz- ein- schließlich Uranbergbau so- wie für deren Familienan- gehörige;

die einer Rentenkasse für den unter genannten Per- sonenkreis;

die eines Unfallversiche- rungsträgers für Betriebe nach ;

die des Sozialversiche- rungsträgers für die zukünfti- gen via sog. Mini-Jobs-Versi- cherten;

die eines Arbeitgebers für fest angestellte(!) Ärzte, die im Bundesverband der Knappschaftsärzte gewerk- schaftsähnlich organisiert sind.

Ergänzen möchte ich, dass es in Würselen-Bardenberg in der Nähe von Aachen (NRW) ein ehemaliges Knappschaftskrankenhaus gibt, das inzwischen mit dem in Würselen-City gelegenen Kreiskrankenhaus fusionsar- tig kooperiert und das die teure MR- und CT-Diagno- stik weitestgehend an be- triebs- wie ingenieurwissen-

schaftlich weniger Bewan- derte so genannte Freibe- rufler outgesourcet hat. Bei- de Krankenhäuser sind der Universitätsklinik Aachen seit vielen Jahren als deren akademische Lehrkranken- häuser verbunden; auch der- gestalt, dass hervorragend qualifizierte Absolventen der

Universität dort Festanstel- lungsverträge erhalten und sich somit nicht um eine Goodwill-zahlungspflichtige Kassenzulassung in einem für fast alle Fachrichtungen seit Jahren gesperrten Gau be- werben müssen.

Dr. med. Regina Ströbele, Buschingstraße 57, 81677 München

Mikroalbuminurie

Zu dem Medizinreport „Frühwarn- system für den nierenkranken Diabetiker“ von Dr. med. Ralf Dikow und Prof. Dr. med. Dr. h. c. mult.

Eberhard Ritz in Heft 17/2003:

Zweifel

Im Artikel werden sehr weit- gehende Empfehlungen aus- gesprochen: Anders als im DMP Diabetes empfohlen, solle jeder Typ-2-Diabetiker regelmäßig auf das Vorliegen einer Mikroalbuminurie ge- testet und im positiven Fall mit einem ACE-Hemmer be- handelt werden. Ob dieses Vorgehen auch bei nicht er- höhten Blutdruckwerten gel- te, sei noch offen.

Sieht man sich die Daten der zitierten Hope-Studie und der Micro-Hope-Substudie etwas genauer an, entstehen aber Zweifel an einer so weitgehenden Empfehlung.

Eingeschlossen waren Diabe- tiker mit einer mittleren Krankheitsdauer von zehn bis elf Jahren, und nur in 29 bis 33 % war keine kardio- vaskuläre Erkrankung be- kannt. Es handelte sich also um ein Hochrisikokollektiv.

Der Wert des Mikroalbu- minurie-Tests bleibt – anders als beim Typ-1-Diabetiker, bei dem seine Vorhersage- kraft für die Entwicklung ei- ner manifesten diabetischen Nephropathie hoch ist – un- klar. Die Micro-Hope-Sub- studie spricht davon, es sei bezüglich des therapeuti- schen Effektes des eingesetz- ten Ramipril irrelevant, ob eine Mikroalbuminurie vor- liege oder nicht. Die Ent- scheidung der Experten-Au- toren, allen Typ-2-Diabeti- kern ein regelmäßiges Mi-

kroalbuminurie-Screening zu empfehlen, bleibt mangelhaft begründet. Um dessen Ko- sten in Zeiten schmaler wer- dender Ressourcen zu be- gründen, muss ein diagno- stisch-therapeutischer Nut- zen schon besser begründet werden als durch Zitierung der Meinung von Diabetes- Gesellschaften . . .

Literatur bei den Verfassern

Günter Egidi,Huchtinger Heerstraße 41, 28259 Bremen,Uwe Popert, Dörnbergstraße 21, 34119 Kassel

Eidesformel

Zu dem Leserbrief „Meinungsviel- falt erwünscht“ von Dr. Karl Ga- luschka in Heft 13/2003:

Verständnis für Protest

Sie, Herr Kollege Galuschka, haben offenbar übersehen, dass es sich bei dem DÄ nicht um eine Tageszeitung, sondern um das offizielle Mitteilungsorgan der Bun- desärztekammer handelt, das den Pflichtmitgliedern der Ärztekammern als Lektüre zugestellt wird. Den Kam- mern aller Berufsgruppen sind in der gültigen Rechts- ordnung der Bundesrepublik eng umschriebene Aufgaben in Zusammenhang mit der Berufsausübung ihrer Mit- glieder zugewiesen. Das wird in den Artikeln des DÄ von der Redaktion im Allgemei- nen beachtet – im Hinblick auf die Leserbriefe dürfte al- lerdings die Abgrenzung oft nicht immer leicht sein. Ich verstand eigentlich recht gut, warum Prof. Jäschke eine be- kenntnisneutrale Position ge- genüber dieser aufgebausch- ten „Eidesformel-Diskussi-

on“ anmahnte.

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Ihrem letzten Leserbriefsatz

„Wir leben in der Bundesre- publik Deutschland und ha- ben nicht Verhältnisse wie in der DDR“ kann ich aufgrund meiner langjährigen ärztli- chen Tätigkeit (25 Jahre in der DDR, 13 Jahre in der Bundes- republik) – sowohl Positives als auch Negatives betrach- tend – voll zustimmen.

Herbert Kreibich,R.-Breitscheid- Straße 8, 15732 Schulzendorf

Aids in Afrika

Zu dem Beitrag „Jede Hilfe zählt“

von Dr. med. Barbara Hunten-Kirsch et al. in Heft 12/2003:

Fragen zu HIV-Test

Der anschauliche und authentische Bericht der Kol- legen über die HlV-infizierte Mutter macht betroffen und nachdenklich, aber jeder, der selbst einmal mit Aids-Kran- ken zu tun hatte – und zwar nicht in Afrika, sondern hier in Europa – kennt solche Si- tuationen. Trotz Versuche mit antiviralen Medikamenten

stehen wir Ärzte doch macht- los vor HlV-infizierten Pati- enten, die früher oder später an Aids erkranken und qual- voll sterben. Das Projekt in Nairobi gefällt mir gut, „Prä- vention weiterer HIV-Infek- tionen“ (nicht Infizierte sollen ihren HIV-negativen Status erhalten, Infizierte das Virus nicht weitergeben). Erreicht wird dieses Ziel durch einen HIV-Test (HIV-Rapid-Test) und eine entsprechende Auf- klärung nach Erhalt des Test- ergebnisses, welches nach 30 Minuten vorliegt. Da fragt man sich schon, „Warum nur in Afrika“? Wäre es nicht sinnvoll und vor allem wün- schenswert, ein solches Pro- gramm auch hier in Europa respektive weltweit zu star- ten? Warum ist dieser Bed- side-Test, der übrigens von der FDA zugelassen ist, in Afrika erhältlich, aber in Deutschland nicht, obwohl dieser für Afrika sogar in Deutschland hergestellt wird (laut Presseberichten dort so- gar für nur fünf DM)? . . . Dr. med. Tanja Wörner, Rehpfad 8 a, 65428 Rüsselsheim

A

A1670 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 2413. Juni 2003 B R I E F E

Tabaksteuer

Zur geplanten Erhöhung der Tabaksteuer:

Lecker-Schmecker

Ein kleiner runder Punkt auf dem Röntgenbild, es folgt ein CT der Lungen, dann die OP.

Danach wochenlange Nach- behandlung mit immensen Kosten des Intensivaufent- halts. Endlich geschafft, geht’s in die Rehaklinik in erholsa- mer Umgebung mit guter Luft – das kennt Raucher ja.

Oder die Gefäße und das Herz: Beinarterien kann man vom Kalk operativ befreien, die Herzkranzgefäße nach oder noch kurz vor dem In- farkt bypassen, selbstver- ständlich auch immer mit der nachfolgenden Reha in guter Luft mit cholesterinarmer Kost auf Krankenschein.

Vielleicht noch nicht so be- kannt wie „die Angst des Tor- manns beim Elfmeter“ ist die

des Anästhesisten, wenn auf dem Narkosevorbereitungs- bogen unter der Spalte Niko- tin 20 bis 30 Zigaretten/Tag steht. Nach Einbringen des Beatmungstubus findet man häufig eine spastische Reakti- on der durch das Nikotin überreizten Luftwege, die al- lerdings durch den Einsatz teurer Medikamente zu be- herrschen ist. Das Aufwachen und die Entfernung des Beat- mungstubus jedoch – ist im- mer für alle Beteiligten ein saftiges Spektakel.Aus den Tiefen der Raucherlunge ent- leeren sich ungeahnte Mengen zähen bräunlich-gelblichen Schleims, ein starker Husten- reiz verteilt dieses Aerosol in alle Himmelsrichtungen und lässt das Anästhesiepersonal unter Absaugen und stetigem Abwischen intensivst daran teilhaben.Das Rauchen sollte meines Erachtens nochmals und nochmals teurer werden.

Dr. med. Johannes Babl, Barbarastraße 13, 92284 Poppenricht

Referenzen

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