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Archiv "Früherkennung der Cadmium-Nephropathie" (02.04.1981)

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Academic year: 2022

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin FÜR SIE GELESEN

Hingegen erlagen zwei Patienten massiven Hirnblutungen, ein Patient erlitt einen Schlaganfall während der Karotisthrombendarteriektomie, und zwei weitere Patienten verstar- ben an multiplen kleinen Hirninfark- ten. Bei den zwei verbleibenden Pa- tienten, die ein hohes Alter (77 und 84 Jahre) hatten und chronisch nie- renkrank waren, ließ sich die Todes- ursache Schlaganfall nicht näher präzisieren .. Eine enge Korrelation fand sich zwischen den Strömungs- geräuschen über der Karotisgegend und dem Auftreten von Herzinfark- ten bei Männern. Die Autoren schlie- ßen aus der Studie, daß asymptoma- tische Strömungsgeräusche über der Karotisgegend sicher ein Zei- chen allgemeiner Gefäßsklerose mit der Gefahr des Herzinfarktes und des Schlaganfalls sein können, je- doch wegen der schlechten Korrela- tion zwischen Geräusch und ipsila- teralem ischämischem Insult keine Indikation für Arteriographie und Gefäßoperation darstellen. Cme

Heyman, A., et al.: Risk of stroke in asympto- matic persons with cervical arterial bruits., N.

Engl. J. Med. 302 (1980) 838-841

Dickdarmkrebs bei Ehepaaren

Bei der Ätiopathogenese des Dick- darmkarzinoms werden Nahrungs- faktoren zunehmend in den Vorder- grund gerückt. Sollten diese Fakto- ren ausschlaggebend sein, so müßte sich bei Ehepartnern von Patienten mit einem Dickdarmkarzinom, die das gleiche Essen zu sich nehmen, gehäuft ein Darmkrebs entwickeln.

Von 1716 Schweden, die an einem Kolonkarzinom verstarben, konnten 1094 Ehepartner ausfindig gemacht werden. Ein erhöhtes Krebsrisiko ließ sich nicht nachweisen. Ernäh- rungsgewohnheiten sollten deshalb bei der epidemiologischen und pa- thogenetischen Deutung von Krebs- statistiken nicht überbewertet wer- den.

Jensen, 0. M.; Bolander, A. M.; Sigtrygsson, P.; Vercelli, M.; Nguyen-Dinh, X.; MacLennan, R.: Large-bowel cancer in married couples in Sweden. A follow-up study. Lancet I (1980) 1161-1163, International Agency for Research on Cancer, 150 Cour Albert Thomas, 69372 Lyon, Cedex 2, Frankreich

Früherkennung der Cadmium-Nephropathie

Der vom Bundesinnenminister her- ausgegebene Cadmium-Bericht des Umweltbundesamtes erwähnt 10 000 bis 100 000 Personen, die von einer Cadmium-Nephropathie be- droht werden. Cadmium ist ein ge- fährliches Umweltgift. Es gelangt durch Einatmung und durch den Verzehr von Speisen und Getränken in den Körper. Dort wird es durch das Transportprotein Metallothio- nein transportiert. Das Metallothio- nein wird in den Tubuli der Niere aus dem Primärharn rückresorbiert und katabolisiert; der Teil des Cad- miums, der nicht mit dem Harn aus- geschieden wird, akkumuliert sich in der Niere. Cadmium hat eine extrem lange Halbwertszeit im Körper; sie, beträgt 10 bis 40 Jahre. Cadmium' wirkt stark nephrotoxisch. Es schä- digt die Tubuli der Niere. In schwe- ren Fällen kommt es zu der soge- nannten Itai-itai-(japanisch für „Aua- aua")-Erkrankung. Dabei werden schwere Knochendestruktionen und Verkrüppelungen beobachtet. Cad- mium ist praktisch immer mit Blei vergesellschaftet. In Bleihütten und Akkumulatorenfabriken sind Beleg- schaften und Umwelt besonders ge- fährdet. Die aktuelle Expositionsla- ge kann man durch Messung der Cadmiumspiegel in Serum und Urin mittels Atomabsorptionsspektro- metrie feststellen. Über die Cad- miumakkumulation im Körper, be- sonders in der Niere, sagt diese Nachweismethode jedoch nichts aus. Die Entnahme von Gewebepro- ben mit anschließender Cadmium- bestimmung scheidet als invasives Verfahren für Screeningzwecke aus.

Da die Cadmiumakkumulation in der Niere Schäden am Tubulussystem bewirkt, leidet die Rückresorptions- und Katabolisierungsfähigkeit für niedermolekulare Proteine, zum Bei- spiel für (3 2- M i krog lobu I i n (Moleku- largewicht 11 800). Während beim Gesunden bis zu 370 4 f3 2-Mikro- globulin pro Tag ausgeschieden werden, deutet ein Anstieg der Aus- scheidung über 500 1.1g bis in den Milligrammbereich auf einen begin- nenden Nierenschaden hin. Als me-

dizinische Sofortmaßnahme ist dann die Beendigung der Cadmiumexpo- sition geboten. Die Bestimmung der ß 2-Mikroglobulin-Ausscheidung er- folgt mittels Radioimmunoassay aus Spontanurinproben. Als nichtinvasi- ves Untersuchungsverfahren ist die- ser Test für Screeningzwecke geeig- net. Es existiert ein sehr umfangrei- ches internationales Schrifttum über die epidemiologische Bedeutung von Cadmium-Nephropathien. Güz

Shigematsu, I.; Minowa, M.; Yoshida, T.; Miya- moto, K.: Recent Results of Health Examina- tions on the General Population in Cadmium- Polluted and Control Areas in Japan, Environ- mental Health Perspectives, Vol. 28 (1979) 205-210. Kjellström, T.; Shiroishi, K.; Evrin, P.

E.: Urinary 13 2-Microglobulin Excretion among People Exposed to Cadmium in the General Environment, Environmental Research 13 (1977) 318-344 — Kjellström, T.; Evrin, P. E.;

Rahnster, B.: Dose-Response Analysis of Cad- mium-Induced Tubular Proteinuria, A Study of Urinary 132-Microglobulin Excretion among Workers in a Battery Factory, Environmental Research 13 (1977) 303-317 — Schiele, R.: Die (32-Mikroglobulinurie als frühdiagnostisches Kriterium einer Cadmium-Nephropathie in der Arbeitsmedizin, Vortrag auf dem ß 2-Mikroglo- bulin-Symposium im Oktober 1978 in Erlangen

— Schaller, K. H.: Der Einsatz der 13 2-Mikroglu- bulin-Bestimmung im Harn zur arbeitsmedizi- nischen Überwachung Cadmium-exponierter Personen, Aus dem Institut für Arbeits- und Sozialmedizin und der Poliklinik für Berufs- krankheiten der Universität Erlangen-Nürn- berg (1978) - Kjellström, T.; Piscator, M.: Pha- dedoc No. 1, Diagnostic Communications, P 2- microglobulin in cadmium nephrotoxicity, 13 2- microglobulin in urine after exposure to cad- mium, Pharmacia Diagnostics AB, Uppsala (1979) — Schaller, K.; Gonzales, J.; Thürauf, J.;

Schiele, R.: Früherkennung von Nierenschä- den bei beruflich gegenüber Blei, Quecksilber und Cadmium exponierten Personen, Aus dem Institut für Arbeits- und Sozialmedizin und der Poliklinik für Berufskrankheiten der Universität Erlangen-Nürnberg, Zbl. Bakt.

Hyg., I. Abt. Orig. B 171 (1980) 320-335

Ösophagomyotomie bei Achalasie

Die Behandlung der Achalasie ist keineswegs standardisiert. Günsti- gen Ergebnissen der pneumati- schen oder mechanischen Dilatation stehen nicht weniger optimistische Erfahrungen mit der Hellerschen Myotomie gegenüber, die vielerorts mit einer Antirefluxoperation kombi- niert wird. Die Autoren berichten über 69 Patienten, die zwischen 1970 und 1980 einer Ösophagomyo- tomie unterzogen wurden. Die durchschnittliche Nachbeobach- tungszeit lag bei 42 Monaten. Die 666 Heft 14 vom 2. April 1981 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin.

FÜR SIE GELESEN

präoperativen Symptome wurden bei 92 Prozent der Patienten voll- kommen oder weitgehend durch den operativen Eingriff beseitigt, als exzellent oder gut wurde der Thera- pieerfolg bei 84 Prozent beurteilt.

Nur in einem Fall war ein unbefriedi- gendes Ergebnis auf eine Reflux- ösophagitis zurückzuführen. Die Au- toren sind der Ansicht, daß man bei Beherrschung der Ösophagomyoto- mie-Technik auf eine Fundoplicatio verzichten kann.

Ellis, F. H.; Gibb, S. P.; Crozier, R. E.: Esopha- gomyotomy for achalasia of the esophagus, Ann. Surg. 192 (1980) 157-161, Section of Tho- racic and Cardiovascular Surgery, Lahey Clinic Foundation, 605 Commonwealth Avenue, Bo- ston, Massachusetts 02215

Therapie des Morbus Crohn mit 6-Mercaptopurin

Die Standardtherapie der Enteritis regionalis Crohn umfaßt Cortison und Salazopyrin, während Immun- suppressiva bislang nicht einheitlich beurteilt werden. Bei einer über zwei Jahre laufenden Doppelblindstudie wurde der Effekt von 6-Mercaptopu- rin (6-MP) bei 83 Patienten mit Mor- bus Crohn untersucht. Unter 6-MP war eine klinische Besserung bei 67 Prozent der Patienten zu verzeich- nen, während auf Placebo nur 8 Pro- zent ansprachen. Unter 6-MP schlossen sich Fisteln in 31 Prozent, unter Placebo nur in 6 Prozent. Die Steroidmedikation konnte in 75 Pro- zent, in der Kontrollgruppe nur in 36 Prozent reduziert oder ausgesetzt werden. Der Therapieerfolg stellte sich allerdings erst verzögert ein, zum Teil erst nach drei Monaten.

Nebenwirkungen traten bei 10 Pro- zent der Patienten auf; sie waren alle reversibel. Der Einsatz von 6-MP ist dann zu diskutieren, wenn mit den üblichen Medikamenten kein ent- scheidender Durchbruch erzielt wird.

Present, D. H.; Korelitz, B. I.; Wisch, N.; Glass, J. L.; Sachar, D. B.; Pasternack, B. S.: Treat- ment of Crohn's disease with 6-Mercap- topurine. A Long-Term, Randomized, Double- Blind Study, N. Engl. J. Med. 302 (1980) 981-87, Department of Medicine, Mount Sinai Hospital, School of Medicine, One Gustave Levy Place, New York, NY 10 029

Bei schweren Kopfverletzungen auch an okkulte

Abdominaltraumen denken

Die Autoren behandelten in den Jah- ren 1978 bis 1980 109 Patienten mit schweren Kopfverletzungen, deren neurologischer Insult es den Betrof- fenen bei Einweisung in die Klinik unmöglich machte, einfachen An- ordnungen zu folgen.

Patienten, bei denen ein Hinweis auf Hirnfunktion nicht mehr feststellbar war, wurden nicht in die Untersu- chungen einbezogen.

Bei 88 Unfallopfern konnte eine in- traabdominale Verletzung nicht aus- geschlossen werden, 58 von ihnen wurden einer diagnostischen Perito- neal-Lavage unterzogen. Bei 10 Pa- tienten war der Befund positiv; die Verletzungen erforderten Laparoto- mie, in einem Fall verlief die Lavage erfolglos und unter den 47 negativen Befunden war nur in einem Fall eine Läsion übersehen worden.

Erwartungsgemäß bestand in weni- gen Fällen die offensichtliche Erfor- dernis einer Bauchhöhlenuntersu- chung. Nur 17 Prozent der Patienten hatten einen Blutdruck unter 90 mmHg und waren somit besonders verdächtig. In den Fällen mit schwe- reren Hirnverletzungen erwies sich auch das Risiko einer signifikanten Bauchhöhlenläsion als größer.

Die Peritoneal-Lavage ist für die Auf- deckung eines derartigen Traumas zuverlässiger als die klinische Unter- suchung, insbesondere, wenn die Abdomenuntersuchung problema- tisch ist, wie zum Beispiel beim be- wußtlosen Patienten.

Jeder Blutdruckabfall nach einer Kopfverletzung schadet dem neuro- logischen Heilungsprozeß des Pa- tienten.

Unfallopfer, die trotz Bewußtlosig- keit und Hypotonie beim Eintreffen in der Klinik überleben, genesen langsamer als jene, deren Restitu-

tion nicht durch Hypotonie beein- flußt wird. Daher ist es erforderlich, die Verletzten mit Abdominaltrau- men und -blutungen zu identifizie- ren und chirurgisch zu behandeln, bevor es zum Schock kommt. Nre

Butterworth, J. F.; Maul!, K. I.; Miller, J. D.;

Becker, D. P.: Detection of occult abdominal traurria in patients with severe head injuries, The Lancet II (1980) 759-762, Divisions of Neurological Surgery and Trauma, Departe- ment of Surgery, Medical College of Virginia, Virginia Commonwealth University, Rich- mond, Virginia, USA.

Funktionsverbessernde Operationen

im Thoraxbereich

Bei mechanischer Atembehinde- rung kann durch eine die Ursache behebende Operation eine Funk- tionsverbesserung erreicht werden.

Die ist möglich bei:

Lumenverminderung der Trachea beziehungsweise der großen Bron- chien. Als Ursache kommen Kom- pression der Trachea durch Struma, Mediastinaltumoren oder Kollaps der Trachealwand infolge von Knor- pelmalazie nach Langzeitintubation in Frage

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Anatomisch bedingter Diskrepanz zwischen Durchblutung und Ventila- tion. Diese Störungen können ange- boren oder erworben sein (Aplasie oder hochgradige Hypoplasie der Arteria pulmonalis, destroyed lung, einseitige Zysten oder Wabenlungen und kongenitales lobäres Lungen- emphysem)

O Kompression des Lungengewe- bes bei angeborenen Zwerchfellher- nien, Pneumothorax, großen Em- physemblasen oder Zysten sowie in- trathorakalen gutartigen Tumoren

Fixation der Lunge durch ausge- dehnte Pleuraverschwartung nach unspezifischen, besonders aber spe- zifischen Pleuritiden. Sie

Piechowski, U.: Funktionsverbessernde Ope- rationen im Thoraxbereich, Praxis und Klinik der Pneumologie 34 (1980) 555-564, Dr. med.

U. Piechowski, Ruhrlandklinik der LVA, 4300 Essen 16

668 Heft 14 vom 2. April 1981 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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