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Archiv "SOWJETUNION: Anmerkung der Redaktion" (22.08.1987)

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DEUTSCHES

IPIIMEB1111111M

ÄRZTEBLATT

STRAHLUNG

Zum Leserbrief in Heft 22/1987 von Prof. Dr. med. H. C.

Heinrich:

Ergänzung

. . .

Wer schon einmal während der Schulferien in Bad Gastein oder in Abano Terme sich aufgehalten hat, kann dort beobachten, wie kleine, ja teils kleinste Kin- der sich stundenlang im war- men Thermalwasser herum- tummeln. Ist das Wasser nun tatsächlich radioaktiv wirk- sam, so halte ich auch dies für unverantwortlich. Ich habe selbst beobachtet, daß sich Kinder bis zu 6-8 Stunden im Wasser aufhielten. Die An- gehörigen, darauf angespro- chen, sind ernstlich böse, daß es jemand gibt, der den Klei- nen das Baden in dem schö- nen, warmen Wasser miß- gönnt.

Dr. med. W. Fischer, Arzt für Allgemeinmedizin, Elsterweg 113, 7417 Pfullin- gen

SOWJETUNION

Zu dem Beitrag von Professor Dr. Heinz Müller-Dietz über „Das kranke Gesundheitswesen der So- wjetunion" in Heft 24/1987:

Freies Gespräch

Ich habe mit großem In- teresse und weitgehender Zu- stimmung Ihren Beitrag im Deutschen Ärzteblatt gele- sen. Anläßlich einer Reise in der Sowjetunion in Usbeki- stan nach dem Internationa- len Kardiologenkongreß in Moskau hatte ich die gleichen Eindrücke, die Sie in Ihrem Artikel schildern: In den Vorzeigeinstituten verschie- denster Städte standen medi- zinische Apparate, herge- stellt in den USA, in der Bundesrepublik oder Japan, doch sie schienen nicht ange- schlossen zu sein. Bei den Besprechungen und Diskus- sionen mit den Wissenschaft- lern erkannte man, daß eine wirklich moderne Forschung gar nicht betrieben werden konnte, ohne Zweifel aus Mangel an Mitteln sowie in-

ternationalen Kontakten.

Auch bei der Besichtigung von Krankenstationen oder Hämodialysestationen sah man das große Bemühen der Ärzte, für die Kranken opti- mal tätig zu sein, doch war für uns Westdeutsche und Amerikaner klar zu erken- nen, daß wir uns nicht in ei- nem westeuropäischen Land, sondern noch in einem Ent- wicklungsland aufhielten.

Dies traf natürlich auch ganz besonders für die hygieni- schen Verhältnisse zu, ganz offensichtlich auch in den Hotels und Restaurants, so daß fast jeder unserer großen Reisegruppe an Brechdurch- fall erkrankte.

Umso mehr begrüßen alle Wohlmeinenden, daß man sich jetzt in der Sowjetunion intensiv um die Besserung im Gesundheitswesen bemüht.

Im Zuge wirklich umwälzen- der Reformen im Lande ist nun der neue Gesundheitsmi- nister Prof. Tschasow außer- ordentlich engagiert bemüht, das rückständige Gesund- heitswesen zu verbessern. An seinem Erfolg kann uns allen nur gelegen sein.

Ich bin vor wenigen Tagen vom Weltkongreß der IPPNW in Moskau zurückge- kehrt und konnte die riesige atmosphärische Änderung bemerken, die jetzt dort stattfindet: Völlig freies Ge- spräch mit den sowjetischen Kollegen, die nun mit Kritik über die vergangene Zeit nicht sparen und ausdrücken, wie sehr sie sich nach dieser neuen Atmosphäre, wie sie jetzt herrsche und sich immer weiter durchsetze, gesehnt hätten. Ich habe zahlreiche Gespräche mit führenden so- wjetischen Medizinern ge- führt, natürlich auch wieder mit Prof. Tschasow, und am Ende des Kongresses wurde der Internationale Vorstand der IPPNW von Generalse- kretär Gorbatschow zu einem über zweistündigen Gespräch empfangen.

Professor Dr. U. Gott- stein, Medizinische Klinik des Bürgerhospitals, Nibe- lungenallee 37-41, 6000 Frankfurt.

Nachdem ich vor zwei Wochen an dem IPPNW- Kongreß in Moskau teilge- nommen und anschließend noch einige Tage das Ge- sundheitswesen dort besich- tigt habe, war ich doch em- pört über den unsachlichen Artikel „Das kranke Ge- sundheitswesen der Sowjet- union". Da fragt der Autor:

„Wie hoch mag bei einem Unionsdurchschnitt von 26 die Säuglingssterblichkeit in den asiatischen Republiken mit einer für die Russen be- drohlich hohen Geburten- stärke sein? Was soll diese Spekulation? Meint er, die Russen tun absichtlich nichts gegen die Säuglingssterblich- keit, um nicht in die Minder- heit zu geraten? Ich habe auf der Reise nur menschlich en- gagierte Ärzte getroffen, sie müssen sich durch solche Spekulationen beleidigt füh- len.

Anfangs fragt der Autor:

„Was hätte die Sowjetunion wohl zu bieten, was uns bei der Lösung unserer unbestrit- tenen Gesundheitsprobleme helfen könnte?" und meint wenig später: „Rückständig ist das System wirklich: Die Gesundheitsideologie stimmt nicht mehr, denn sie vernach- lässigt das Programm-Prinzip der Prophylaxe." Wird nicht auch bei uns die Prophylaxe vernachlässigt? Gerade bei der Bekämpfung des Alko- holismus und des Rauchens haben sie Maßnahmen be- gonnen, die wir uns auch überlegen sollten.

Dr. med. Dorothee und Felix Elgeti, — Internistische Gemeinschaftspraxis —, Det- molder Str. 417, 4800 Biele- feld 1

Aber Herr Professor, Sie halten wohl recht wenig von der Parole „Von der Sowjet- union lernen, heißt siegen lernen"! Ihr Beitrag wird zu- mindest all jenen in den Oh- ren geklungen haben, welche uns zur Zeit über Veranstal- tungen der hiesigen Kammer Festredner aus Nicaragua of- ferieren, oder voll des Lobes über Minister Tschasow be- richten. Ihr Stil sollte sich in

der Meinungsbildung durch- setzen — Analyse statt Scheuklappen.

Johannes Decker, Arzt, Ansbacher Straße 60, 1000 Berlin 30

Anmerkung der Redaktion Zufälligerweise haben sich et- wa zur Zeit, als der Artikel er- schien, Mitglieder der IPPNW, die in Moskau ihren Kongreß besucht hatten, auf einer Reise durch die Sowjetunion über das Gesund- heitswesen informiert. Die vorste- henden Briefe zeugen davon. Bei dem Brief von Professor Gottstein veröffentlichen wir lediglich den ersten Teil, der sich unmittelbar auf den Artikel bezieht, nicht je- doch die erneuten Ausführungen zur IPPNW. Solches hat an dieser Stelle, auch aus der Feder von Prof. Gottstein, schon häufiger ge- standen.

In dem Artikel von Professor Müller-Dietz wurde keine Ausein- andersetzung mit der IPPNW gesucht. Der neue sowjetische Gesundheitsminister, Professor Tschasow, wurde nur deshalb auch als Friedensfreund apostrophiert, um dem Leser kundzutun, daß es sich bei dem neuen Minister um je- nen früheren Co-Präsidenten der IPPNW handelt.

Der Autor hat das sowjetische Gesundheitswesen nicht an westli- chen Systemen gemessen, sondern nur Informationen und Meinungen kompetenter sowjetischer Autoren wiedergegeben — einschließlich des Gesundheitsministers Tschasow.

Denn dieser selbst hat ja mit Kritik am sowjetischen Gesundheitssy- stem nicht hinter dem Berg gehal- ten; das entspricht auch der in der Sowjetunion zur Zeit verfolgten Linie. Mit anderen Worten: Die Sowjetbürger selbst sind mit ihrem Gesundheitswesen alles andere als zufrieden. NJ

VALUTA

Zu dem Beitrag von Rolf Com- bach „So füllen Sie Ihre Reisekas- se richtig" eine Ansichtskarte von einer Frankreichreise:

Aktualisierung

Der Artikel ist unvoll- kommen. Meine wichtigste Reisekasse in 17 europä- ischen Ländern ist das Post- sparbuch, welches überhaupt nicht erwähnt wurde. Daß ich damit einen sehr guten Wechselkurs habe, steht auch zum Beispiel im „Stern".

Dr. med. Wolf Dobinsky, Karl-König-Weg 69, 6230 Frankfurt-Hoechst

A-2218 (14) Dt. Ärztebl. 84, Heft 34/35, 22. August 1987

Referenzen

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