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A2264 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 36½½½½7. September 2001 Hans Helmut Kornhuber: Alko-
hol. Auch der „normale“ Kon- sum schadet. Urban & Vogel Me- dien und Medizin Verlagsgesell- schaft, München, 2001, 71 Seiten, kartoniert, 37,90 DM
Gestützt auf mehrere Hundert internationale Literaturanga- ben, hat der bekannte Ulmer Neurologe eine biochemi- sche, epidemiologische und psychologische Studie über die schädlichen Wirkungen des Alkohols und seines Me- taboliten Acetaldehyd ver- fasst. Er kommt mit zahlrei- chen Belegen zu dem Ergeb- nis, dass auch kleinere („nor- male“) Mengen von Alkohol ungünstige Stoffwechselein- flüsse haben. Dies gilt für die verbreitete Arteriosklerose, aber auch für einige Formen von Krebs. Gefährdet sind vor allem jüngere Menschen sowie Frauen, deren Alko- holdehydrogenase geringer entwickelt ist. Als einfachen
Parameter nimmt Kornhuber die Summe aus den drei Se- rumtransferasen GOT + GPT + gamma-GT = „Sumatran“.
Eines von zahlreichen Bei- spielen: „In Russland sterben die Männer im Durchschnitt zehn Jahre früher als die Frauen; das entspricht jenen zehn Jahren, die (enthaltsa- me, Rez.) Mormonen länger leben als andere Nordameri- kaner.“
Kornhuber fordert auch ei- ne Sonderabgabe auf Alkohol und Zigaretten, nicht zugun- sten des Staates, sondern für unsere (Not leidenden) Kran- kenkassen. Das 71 Seiten star- ke Büchlein ist mehr als eine überzeugende Stellungnahme gegen den Alkohol-Konsum;
es ist darüber hinaus ein Plä- doyer für gesunde Lebens- führung. Allen Ärzten und Beratern in Gesundheitsfra- gen kann es ans Herz gelegt werden. Rudolf Gross
Alkohol
Überzeugende Stellungnahme
Onkologie
Auf dem neuesten Stand
Claus-Henning Köhne, Andreas Harstrick (Hrsg.): Aktuelle The- rapie des kolorektalen Karzi- noms.UNI-MED Science, UNI- MED Verlag, Bremen u. a., 2001, 136 Seiten, 24 Abbildungen, 79,80 DM
In dem Buch geben die zwölf Auto- ren, sämtlich renommierte Vertreter ihrer Fächer, einen straff geglie- derten, handli- chen Überblick über Epidemio- logie, Genetik, Pathologie und sämtliche Facet- ten der Therapie
des kolorektalen Karzinoms.
Gerade Letztere hat sich in den letzten Jahren stürmisch weiterentwickelt und be-
darf in kurzen Intervallen ei- nes bewertenden Resümees.
Den Herausgebern ist es ge- lungen, die Standards wie auch die neuen therapierele- vanten Erkenntnisse bis hin zum erst vor wenigen Tagen zugelassenen Capecitabine in praxisrelevanter, knapper Form darzustellen.
Lobenswert eben- falls die didaktisch geschickte Bebilde- rung und die über- schaubare Menge an Literaturhin- weisen. Die etwas schrille Aufma- chung des Bu- ches stört gele- gentlich, ohne dass die Serio- sität des Werkes hierduch beein- trächtigt wäre.
Der Band ist allen mit der Thera- pie des kolorektalen Karzi- noms beschäftigten onkolo- gisch tätigen Ärzten zu emp- fehlen. Jens Papke B Ü C H E R