Kardiologie
„Short Stories“
Bernhard Rauch, Klaus Held (Hrsg.): Der schwerkranke und multimorbide Herzpatient. Eine Herausforderung für die kardio- logische Rehabilitation. Stein- kopff Verlag, Darmstadt, 2001, XI, 241 Seiten, 44,95 A
Unter einem etwas irreführen- den Titel wurden die wichtig- sten Vorträge der 28. Wissen- schaftlichen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitati- on von Herz-Kreislauf-Erkran- kungen in einem Kompen- dium zusammengefasst. Das Buch liefert einen recht gelun- genen Überblick über moder- ne Entwicklungen und Thera- piemöglichkeiten in der Kar- diologie und der kardiologi-
schen Rehabilitation – be- trachtet aus unterschiedlichen Sichtweisen. Der Leser sollte kein Lehrbuch im herkömmli- chen Sinn erwarten, sondern sich eher auf „Short Stories“
einstellen, wird dann aber nicht enttäuscht. So finden sich überwiegend gelungene Beiträge aus dem Bereich der kardiologischen Rehabilitati- on. Der schwer kranke und multimorbide Patient steht dabei nicht im Vordergrund.
Schwerpunktthemen sind vor
allem die moderne Herz- insuffizienztherapie sowie The- men der Sekundärprävention wie die Lipidsenkertherapie.
Aber auch fachübergreifen- de Themen wie Kardioembo- lien, periphere arterielle Ver- schlusskrankheit sowie psy- chosoziale Aspekte der Herz- erkrankungen spiegeln die Vielschichtigkeit der Proble- matik wider und werden durchaus fundiert präsentiert.
Auch Fragen zu häufig ver- nachlässigten Themen wie Se-
xualität und Herzkrankheit werden sachkundig und um- fassend beantwortet. Ergän- zend finden sich Beiträge zu mediko-ökonomischen As- pekten der Rehabilitation.
Das Buch liefert ein brauchbares Update der ak- tuellen kardiologischen Re- habilitation ohne Anspruch auf Vollständigkeit – interes- sant besonders für den nie- dergelassenen Allgemeinme- diziner, Internisten, Kardiolo-
gen. Roger Gerke
Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 23½½½½7. Juni 2002 AA1607
B Ü C H E R
Alkoholismus
„Kurzfassung“
Manfred V. Singer, Stephan Teys- sen (Hrsg.): Kompendium Alko- hol. Folgekrankheiten – Klinik · Diagnostik · Therapie. Springer- Verlag, Berlin, Heidelberg u. a., 2002, XXIX, 487 Seiten, 73 Abbil- dungen, 66 Tabellen, broschiert, 39,95 A
Diese „Kurzfassung“ (so die Herausgeber im Vorwort) des bekannten Werkes von Singer und Teyssen „Alkohol und Al- koholfolgekrankheiten (1999 im gleichen Verlag) hat ih- ren Schwerpunkt wiederum in den Alkoholfolgekrankheiten.
Diese Kapitel (9 bis 27) ma- chen zwei Drittel des Buches
aus. Dementsprechend sind die Hälfte der 50 Autoren In- ternisten. Hierin liegt die Stär- ke des Buches, das dank eines sorgfältigen Registers auch zum Nachschlagen gut geeig- net ist. Eine Zusammenfas- sung der Thematik publizier- ten die Herausgeber im Deut- schen Ärzteblatt,Heft 33/2001.
Andere Aspekte des Alko- holismus werden weniger ausführlich behandelt. Ob- wohl doch die Alkoholabhän- gigkeit, die allen Alkoholfol- gen vorausgeht und zugrunde liegt, in das psychiatrische Fachgebiet fällt, sind nur vier Psychiater als Autoren betei- ligt, und diese Kapitel neh- men nur ein Achtel des Bu- ches ein.
Die Vielzahl der Autoren bedingt nicht wenige Über- schneidungen und Doppelun- gen, zum Beispiel bei den The- men Alkoholentzugssyndrom und Alkoholdelir, dessen Be- handlung in den verschiede- nen Kapiteln recht divergent dargestellt wird. Rainer Tölle