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Archiv "Periphere arterielle Verschlusskrankheit: Atherothrombotisches „Cross-Risiko“" (24.12.2007)

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A3568 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 51–52⏐⏐24. Dezember 2007

P H A R M A

D

ie periphere arterielle Ver- schlusskrankheit (PAVK) äu- ßert sich zunächst meist nur in ei- nem Gefäß, ist aber Ausdruck einer generalisierten Atherosklerose mit entsprechenden Manifestationen in den Koronararterien und Carotiden.

Die PAVK gilt daher als Marker für ein erhöhtes Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko. Da symptomlo- se Personen durch die Bestimmung des Knöchel-Arm-Index erkannt werden können, sollte die Untersu- chung nach Ansicht der Angiologen zur Routine in der hausärztlichen Praxis werden. Ist er pathologisch, greifen die Regeln einer intensiven Sekundärprävention.

Die PAVK sei imVergleich zu an- deren athersklerotisch bedingten Er- krankungen lange stiefmütterlich be- handelt worden, äußerte Dr. Gerhart Tepohl (München). Doch inzwi- schen beginne sich die Sichtweise zu ändern. Vor allem die Ergebnisse der getABI-Studie (German Epidemio- logical Trial on Ankle Brachial In- dex) hätten deutlich gemacht, dass es sich bei der PAVK keineswegs um einen Krankheitsprozess nur in der Peripherie handele, sondern um eine schwere generalisierte Erkrankung.

Nicht das Amputationsrisiko stehe heute mehr im Mittelpunkt, sondern das Risiko der PAVK-Patienten, an

einem Herzinfarkt oder Schlaganfall zu sterben.

getABI ist die bisher größte Stu- die zu Epidemiologie und Prognose der PAVK. Sie wurde durchgeführt bei 6 880 hausärztlichen Patienten, die älter als 65 Jahre sind. Immerhin bei einem Fünftel dieser Klientel fiel die dopplersonografische Messung des Knöchel-Arm-Index (englisch:

ABI) pathologisch aus. Die Morta- lität dieser Patienten lag nach fünf Jahren mit 21 Prozent doppelt so hoch wie die von Patienten mit nor- maler peripherer Durchblutung.

Messung Knöchel-Arm-Index

Der ABI biete nicht nur die genaues- te, praktikabelste und schnellste Möglichkeit der PAVK-Diagnostik, sondern auch der Früherkennung atherosklerotischer Krankheiten insgesamt. Sie solle deshalb drin- gend in Präventionsprogrammen und DMP implementiert werden, forderte Tepohl. Ein pathologischer ABI müsse zwingend weitere Un- tersuchungen der kardialen und ze- rebralen Gefäße nach sich ziehen.

Wie Prof. Roman L. Haberl (München) berichtete, wiesen in der SCALA-Studie (Systemic Risc Score evaluation in ischemic stroke pa- tients) 51 Prozent der Patienten von Stroke-Units einen pathologischen

ABI auf; meist handelte es sich um eine asymptomatische periphere Durchblutungsstörung. Bei PAVK- Patienten verlief der Schlaganfall dreimal häufiger tödlich als bei Pati- enten ohne PAVK. Die PAVK gehört zusammen mit einem Alter > 65 be- ziehungsweise 75 Jahren, Rauchen, Hypertonie, früherem Herzinfarkt oder Schlaganfall zu den Risikofak- toren, die der ESRS (Essen-Stroke- Risk-Score) erfasst.

Drei oder mehr Faktoren definie- ren eine Patientengruppe mit einem stark erhöhten Rezidivrisiko von mindestens vier Prozent jährlich.

Insgesamt 58 Prozent aller Schlag- anfallpatienten gehören dieser Grup- pe an. „Auch Neurologen sollten deshalb routinemäßig den ABI messen“, betonte Haberl.

Das gelte ebenso für Kardiolo- gen, die häufig stark auf kardiale Endpunkte fixiert seien, sagte Prof.

Harald Darius (Köln): „Der ABI bringt oft mehr Informationen als eine Kernspintomografie.“ Immer- hin stürben 70 Prozent der PAVK- Patienten an einem Myokardinfarkt.

Das Bein: Auch für Neurologen und Kardiologen wichtig

Als kardiovaskuläre Hochrisikopati- enten brauchen PAVK-Patienten eine ebenso intensive sekundärpräventive Medikation wie KHK-Patienten. Die getABI-Studie hat gezeigt, dass hier noch deutliche Defizite bestehen.

Ein leitliniengerechter Einsatz von Antihypertensiva (auch Betablocker sind nicht kontraindiziert), Statinen und Thrombozytenfunktionshem- mern (bei symptomatischer PAVK bevorzugt Clopidogrel) ist für PAVK-Patienten nicht weniger wich- tig als für KHK- oder Schlaganfall- patienten.

Prof. Dr. Iris Baumgartner (Bern) kritisierte in diesem Zusammen- hang, dass in den Köpfen vieler Ärz- te noch die Vorstellung herrsche, dass das PAVK-Bein bei höherem Blutdruck besser durchblutet werde.

Deshalb werde bei PAVK-Patienten häufig ein Blutdruck < 160/95 mmHg als ausreichend angesehen.

Damit könne man sich aber nicht zufrieden geben, sondern es seien die in den Therapieleitlinien aufge- führten Zielwerte von mindestens

PERIPHERE ARTERIELLE VERSCHLUSSKRANKHEIT

Atherothrombotisches

„Cross-Risiko“

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A3569 140/90 mmHg anzustreben. „Wenn dann die Extremität zu schwach durchblutet wird, muss ein rekons- truktiver Eingriff erfolgen“, sagte

Baumgartner.

Dr. med. Angelika Bischoff

Symposium „Der PAVK-Patient ein Hochrisikopati- ent? Aktuelle Ergebnisse zum atherothromboti- schen Cross-Risiko“ anlässlich der Dreiländerta- gung der Deutschen Gesellschaft für Angiologie in München, Veranstalter: Sanofi-Aventis

Cave: Rocephin®Inkompatibili- täten mit calciumhaltigen i.v.-Lö- sungen –Aufgrund einer möglichen Präzipitatbildung bei gleichzeitiger Gabe mit calciumhaltigen i.v.-Lö- sungen ändert die Roche Pharma AG ihre Fachinformation zum Antibioti- kum Rocephin (Ceftriaxon) wie folgt:

Rocephin darf bei Neugebore- nen im Fall einer parenteralen Calciumbehandlung nicht ange- wendet werden.

Die gleichzeitige Gabe von Rocephin und calciumhaltigen Lö- sungen sollte, auch bei Verwendung getrennter Infusionslinien, bei Patienten aller Altersgruppen ver- mieden werden.

Außerdem ist Rocephin nunmehr kontraindiziert bei Frühgeborenen und bei Neugeborenen mit Hyper- bilirubinämie, wegen des Risikos einer Bilirubinenzephalopathie in- folge der Verdrängung von Bilirubin aus seiner Bindung an Serumalbu- min durch Ceftriaxon.

Weltweit sind in den letzten Jahren vereinzelt Fälle tödlich ver- laufener Reaktionen von Ceftriaxon- Calcium-Ausfällungen in der Lunge und in den Nieren von Früh- und Neugeborenen berichtet worden.

In einigen Fällen waren die Infusions- linien und Anwendungszeitpunkte unterschiedlich. In Deutschland wurden keine derartigen Fälle gemeldet. Im Verdachtsfall bittet das Unternehmen um Mitteilung an:

Roche Pharma AG, Abteilung Arzneimittelsicherheit, Emil-Barell- Straße 1, 79630 Grenzach-Wyhlen, Fax: 0 76 24/14 31 83, E-Mail:

grenzach.drug_safety@roche.com.

Für weitere Fragen steht das Roche- Kundencenter unter der Telefon- nummer: 0 76 24/14-20 68 zur

Verfügung. EB

KURZ INFORMIERT

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