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Archiv "Therapie mit Statinen: Auf periphere Neuropathie achten" (24.05.2002)

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Bio-Terrorismus

USA fühlen sich besser gerüstet

Anthraxanschläge weiter- hin nicht aufgeklärt

D

ie Suche nach den Verant- wortlichen für die An- thraxanschläge in den USA im letzten Jahr hält an. Eine Heerschar von Ermittlern sei damit beschäftigt. Es sei ge- lungen, die Zahl der Labors und damit auch der Perso- nen einzugrenzen, teilte US- Gesundheitsminister Tommy Thompson bei einer Veran- staltung der Konrad-Adenau- er-Stiftung am 16. Mai in Ber- lin mit. Thompson weigerte sich, weitere Details zu nen- nen. Immerhin scheint sicher zu sein, dass der oder die Ter- roristen aus den USA sind.

Thompson sprach zum Thema Zivilverteidigung und Bio-Terror. Die USA seien darauf vor dem 11. Septem- ber ebensowenig vorbereitet gewesen wie Deutschland. In- zwischen habe man aber Mil- liarden von Dollar investiert und fühle sich besser gerüstet.

Man könne freilich nicht je- den schützen, gestand Thomp-

son zu, „aber wir können schnell reagieren“. Investiert habe man unter anderem in die Kommunikationssysteme der Krankenhäuser.

Thompson baut auf in- ternationale Zusammenarbeit der Schlüsselstaaten. Die Ge- sundheitsminister der USA und seiner Nachbarn sowie Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands hätten sich bereits im Oktober 2001 in Washington getroffen. Ein weiteres Treffen habe im März 2002 in London stattgefunden, das nächste sei für Oktober geplant. Dabei gehe es um den Austausch von Erfahrungen und materiellen Hilfen. Von Deutschland erhofft sich Thompson Unterstützung vor allem bei der Entwicklung von Pocken-Impfstoffen.

Mit der Produktion von Impfstoffen scheint es, fasst man Thompson zusammen, generell zu hapern. So stelle in den USA nur eine Firma die Anthrax-Vakzine her. De- ren gesamte Produktion sei vom Verteidigungsministeri- um aufgekauft worden. Ver- teidigungs- und Gesundheits- ministerium hätten allerdings vereinbart, dass auch Bestän- de für die öffentliche Gesund- heitsfürsorge freigegeben wer- den könnten.

Via medici-Kongress

Ärzte-Verlag stiftet Karten

Freikarten-Kontingent bis zum 10. Juni

M

edizinstudenten, Ärzte im Praktikum, Assistenzärzte und junge Fachärzte finden auf dem Via medici-Kongress am 28. und 29. Juni im Con- gress Centrum Mannheim ei- ne Plattform für Informatio-

nen zum Berufseinstieg. Ne- ben den klassischen ärztlichen Berufsfeldern werden auch berufliche Alternativen zu ei- ner Tätigkeit in Praxis oder Klinik vorgestellt. Zugleich

stellt der Kongress die bundes- weit größte Job- und Kontakt- börse für angehende Ärzte und Berufseinsteiger dar.

Der Deutsche Ärzte-Ver- lag, Mitveranstalter des Kon- gresses, hat sich für die Unter- stützung junger Mediziner ein Kontingent an Eintrittskarten gesichert, das kostenlos abge- geben werden soll. Diese Kar- ten können ab sofort bis zum 10. Juni beim Deutschen Ärz- te-Verlag angefordert wer- den: per Fax unter 0 22 34- 70 11-4 88 oder per E-Mail unter verlag@aerzteblatt.de.

Die Eintrittspreise für den Kongress liegen zwischen 85 und 170 Euro für beide Tage.

Prominentester Gast in die- sem Jahr ist Bundesgesund- heitsministerin Ulla Schmidt.

A K T U E L L

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 21½½½½24. Mai 2002 AA1401

Therapie mit Statinen

Auf periphere

Neuropathie achten

U

nter der Behandlung mit HMG- CoA-Reduktase-Inhibitoren, den so genannten Statinen, kann es zu einer peripheren Neuropathie kommen. Ei- ne dänische Fall-Kontroll-Studie in Neurology (2002; 58: 1333–1337) zeigt ein deutlich erhöhtes relatives Risiko.

Die absolute Inzidenz scheint jedoch niedrig zu sein.Vereinzelte Fallberichte und eine epidemiologische Studie hat- ten Statine in den Verdacht gebracht, eine periphere Neuropathie auszulö- sen, die zu Muskelschwäche, Sensibi- litätsstörungen und Schmerzen führen kann. Deshalb entschlossen sich David

Gaist und seine Mitarbeiter der Uni- versität von Südschweden in Odense, eine bevölkerungsbasierte Fall-Kon- troll-Studie durchzuführen. In einem Krankenregister suchten sie alle Dia- gnosen einer peripheren Neuropathie ohne bekannte Ursache (wie etwa Dia- betes mellitus).

S

ie fanden in der Provinz Fünen 166 Patienten, von denen die Diagnose in 35 Fällen gesichert war. In 54 Fällen wurde eine Erkrankung als wahr- scheinlich und in 77 Fällen als möglich angesehen. Neun Patienten mit peri- pherer Neuropathie hatten Statine ein- genommen, wie der Abgleich mit ei- nem Verschreibungsregister zeigte.

Dies deutet auf eine geringe Inzidenz dieser Nebenwirkung hin. Das relative Risiko war jedoch hoch. In der Gesamt- gruppe war es um den Faktor 3,7 höher.

Noch deutlicher war der Zusammen- hang in einigen Untergruppen: Patien- ten mit einer gesicherten Diagnose hat- ten 14,2fach häufiger Statine einge- nommen als die Kontrollen, und Pati- enten, die länger als zwei Jahre Statine eingenommen hatten, erkrankten so- gar 26,4fach häufiger an einer periphe- ren Neuropathie. Trotz weiterer Konfi- denzintervalle waren alle Ergebnisse signifikant. Dennoch scheint die Inzi- denz eher gering zu sein.

G

aist betont in einer Pressemitteilung der American Academy of Neurolo- gy, dass der Nutzen der Behandlung mit Statinen für die Patienten bei weitem größer ist als die Gefahr, an einer peri- pheren Neuropathie zu erkranken.

Dennoch sollten Ärzte während einer Statin-Therapie auf diese mögliche Ne- benwirkung achten. Rüdiger Meyer Akut

Via medici-Kongress: gut besucht Foto: Johannes Aevermann

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