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Archiv "Aktuelle Kulturnotizen" (19.11.1986)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT FEUILLETON

Chidolue: Ich gehörte nicht zum

„Harten Kern". Ich glaube, ich gehörte zu gar keinem „Kern"

Ich bin auch heute noch mehr ein Typ, der nicht mitagiert. Für mich ist das Leben mehr oder weniger Kino.

Frage: Schreiben ist für Sie also so etwas wie Ersatz für den berühmten

„Marsch durch die Institutionen"?

Chidolue: Die Frage läuft jetzt wieder darauf hinaus: Was habe ich für eine Botschaft? Das ist diese typische Frage. Ich wehre mich dagegen, weil ich eigent- lich immer nur etwas erzählen möchte. Eine Sache, die sich auch abgespielt hat. Ich schrei- be so, wie ich eigentlich auch le- se. Ich lese Bücher, um Erfah- rungen zu sammeln, die ich nicht selber machen kann. Weil ich orts- oder familiär gebunden bin, oder beruflich.

Frage: Kommen wir zu „Lady Punk", einem bei Beltz & Gelberg er- schienenen Jugendroman, für den Sie den Deutschen Jugendbuch- preis erhielten. Um was geht es — in ein paar Sätzen — in diesem, ja schon eher heiter daherkommenden Problembuch?

Chidolue: Ich habe diese Person der Lady Punk kennengelernt.

Es war ein äußerst faszinieren- des Mädchen. Sie war sehr jung, und trotzdem hatte sie eine Aus- strahlung, ein Selbstbewußtsein, wie das oft Erwachsene nicht ha- ben. Sie war auch sehr mitteil- sam, auch über ihre Familienver- hältnisse. Eigentlich hätten die- se Familienverhältnisse ein tod- unglückliches Kind produzieren müssen. Das war aber nicht so.

Sie ließ sich von diesen Widrig- keiten, in denen sie lebte, nicht unterkriegen. Sie hatte sogar ei- nen Traum. Ich mag Leute mit Träumen. Der war in diesem Fall ihr Vater. Der Traum hat sich dann zwar zerschlagen, aber ich fand es trotzdem schön, weil Träume oft den Leuten Kraft ge- ben. Gerade in einer Welt wie heute, wo viele Jugendliche zwar alles haben, aber keine Ziele und damit auch keine Träume.

Aktuelle Kulturnotizen

Signatur von Eugöne Ionesco

—Der französische Theaterautor Eugäne Ionesco hat die fünfte Ausgabe der im Verlag Rommers- kirchen erscheinenden „Signa- tur" mit eigens dafür konzipier- ten Texten und Zeichnungen ge- staltet. Theo Rommerskirchen, Herausgeber von „Signatur", konnte bisher den Poeten Arik Brauer, die Malerin Bele Ba- chem, den Zeichner Horst Jans- sen und den Schriftsteller Horst Bienek für seine jeweils als Ge- samtkunstwerk gedachten Zeit- schriften-Ausgaben gewinnen.

Verlag Rommerskirchen/Arno Karlholz

LL

Die Edition ist nur im Abonne- ment erhältlich bei Verlag Rom- merskirchen, Rolandshof, 5480 Remagen-Rolandseck. VR Amerika vor Kolumbus — Die große Ausstellung präkolumbi- scher Kunstschätze, die in Hil- desheim zu sehen war und vom 6. Dezember bis zum 1. März 1987 im Haus der Kunst in Mün- chen gezeigt wird, weckt neues Interesse an den alten Kulturen der Neuen Welt: Das Kulturma- gazin des DEUTSCHEN ÄRZTE- BLATTES berichtete in Heft 41 vom 8. Oktober. Wer seine Kenntnisse noch vertiefen möch- te, sei auf den soeben erschiene- nen Band „Amerika vor Kolum- bus" aus der Reihe „Weltatlas der alten Kulturen" im Christian Verlag, München, verwiesen. Auf 240 Seiten mit mehr als 300

meist farbigen Illustrationen bie- tet dieser Band eine Gesamt- schau von Geschichte, Kunst und Lebensformen des präko- lumbischen Kontinents. DÄ Almanach Deutscher Schrift- steller-Ärzte 1987 und 1988

—Die Ausgabe 1987 des Alma- nachs deutscher Schriftsteller- Ärzte, herausgegeben von Dr.

med. Jürgen Schwalm ist im Th.

Breit-Verlag, Marquartstein, so- eben erschienen. Der Band ko- stet 22 DM und ist über den Ver- lag oder Buchhandel zu bezie- hen. Herausgeber Schwalm bit- tet bereits jetzt die Schriftsteller- Ärzte, für den Almanach 1988 Ly- rik- und Prosabeiträge in Ma-

Eugäne Ionesco gestaltete die fünfte Ausgabe der Kunstedition Signatur schinenschrift auf DIN-A4-Seiten (jeweils zwei Exemplare dieser Scripten) sowie eine Biographie und ein Publikationsverzeichnis bis zum 31. Januar 1987 zu sen- den an: Dr. Jürgen Schwalm, Sandstraße 16, 2400 Lübeck 1.S Kunstbuch über Maler-Ärzte

—Das „Forschungsinstitut Bilden- der Künste" bereitet in seiner Buchreihe „Zeitkunst" einen Band „Arzt und Maler" vor. Dem Institut, so teilt es mit, sind be- reits etwa zweihundert malende Ärzte bekannt, bei deren Werken man nicht von einer Hobbymale- rei sprechen könne. Malende Ärzte, deren künstlerisches Wir- ken in diesem Buch beschrieben werden soll, können sich wen- den an: Forschungsinstitut Bil- dender Künste, Winterstraße 1, 8500 Nürnberg 80. DÄ 3308 (74) Heft 47 vom 19. November 1986 83. Jahrgang Ausgabe A

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