AUS DEN BUNDESLÄNDERN
der Gesundheitsvorsorge und der NORDRHEIN-WESTFALEN Gesundheitserziehung verstärkt
Maßstäbe zu setzen und dabei die Aufgabe des Arztes besonders herauszustellen.
RHEINLAND-PFALZ
3411 „Gesundheitstests"
bei Ausstellung der Kassenärzte
Der Informationsstand der rhein- hessischen Kassenärzte auf der Rheinland-Pfalz-Ausstellung 1980 in Mainz hat wiederum regen Zu- spruch in der Bevölkerung, bei den maßgeblichen politischen Stellen wie auch bei den Massen- medien gefunden.
Die rheinhessischen Kassenärzte, vertreten durch die Kassenärztli- che Vereinigung Rheinhessen, ha- ben sich in diesem Jahre den vor- rangigen Zivilisationskrankheiten in der Bundesrepublik Deutsch- land gewidmet, die durch Überer- nährung, Falschernährung, durch Alkohol- und Tabakmißbrauch hervorgerufen werden. Insbeson- dere die dadurch verursachten Stoffwechselabweichungen wur- den durch Ermittlung der Parame- ter Cholesterin und Blutzucker be- stimmt.
Insgesamt unterzogen sich 3411 Ausstellungsbesucher dem von der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinhessen angebotenen Ge- sundheitstest. Eine Analyse ver- deutlicht zum Teil alarmierende Resultate.
So lagen die Ergebnisse bei der Untersuchung auf Cholesterin nur in 62,6 Prozent der Fälle im Norm- bereich, bei 18,8 Prozent (= 640 Personen) im verdächtigen Be- reich, bei 18,6 Prozent (= 634 Per- sonen) im erhöhten oder stark er- höhten Bereich. Ähnlich zeigt sich das Ergebnis bei der Blutzucker- untersuchung: 69,7 Prozent der festgestellten Werte lagen im Normbereich, 20,8 Prozent (= 710 Personen) im verdächtigen Be- reich und 9,6 Prozent (= 327 Per- sonen) im erhöhten oder stark er- höhten Bereich.
Diese Ergebnisse bei den 3411 Probanden aller Altersstufen zeigt, wie wichtig es ist, auf dem Gebiet
Das Engagement der Kassenärzte fand überall positiven Anklang.
Ausstellungsbesucher, deren Wer- te im Risikobereich lagen, haben die Gelegenheit wahrgenommen, mit dem jeweils am Stand der rheinhessischen Kassenärzte täti- gen Arzt ein Beratungsgespräch zu führen. Sehr angetan zeig- ten sich die Ausstellungsbesu- cher auch von den eindrucksvol- len und umfangreichen Informa- tionsschriften, die zu den wichti- gen Themen Rauchen, Alkohol, Blutfette und Blutzucker angebo- ten wurden. Gleichwohl wurden bei positiven Untersuchungser- gebnissen die Probanden ein- dringlich darauf hingewiesen, daß im Anschluß der Gang zum Arzt unverzichtbar sei.
Die KV konnte feststellen, daß auch die in diesem Jahr eingesetz- ten Aktivitäten mittels eines eige- nen Info-Standes erfolgreich wa- ren. Dokumentiert wird dies nicht nur durch die rege Teilnahme der Bevölkerung an den angebotenen Gesundheitstests, sondern auch durch die positiven Reaktionen von maßgeblichen Vertretern des politischen Bereichs und des öf- fentlichen Lebens.
Die Motivation zur Erhaltung der Gesundheit zu verstärken und die Bevölkerung zu mehr gesund- heitsbewußtem Verhalten anzure- gen wird auch weiterhin ein Schwerpunkt der Kassenärztli- chen Vereinigung Rheinhessen im Rahmen ihrer Öffentlichkeitsar- beit sein.
Die rheinhessischen Kassenärzte stellen sich der Forderung, die Bürger ständig auf die Risiken der Über- und Falschernährung, des Alkohol- und Tabakmißbrauchs hinzuweisen und im vertrauens- vollen Zusammenwirken von Pa- tient und Arzt der Gesundheitsge- fährdung zu begegnen. KV-Rh
Landschaftsverband stellt mehr
Ausbildungsplätze bereit
Nachdem der Landschaftsverband Westfalen-Lippe bereits seit 1976 Plätze für die klinische Ausbil- dung von 120 Studierenden in sei- ner Kinder- und seiner Frauenkli- nik in Bochum zur Verfügung stellt („Bochumer Modell"), hat der Landschaftsausschuß jetzt beschlossen, auch das Fachkran- kenhaus für Psychiatrie in Dort- mund in dieses Modell einzubezie- hen.
Hier werden 75 klinische Ausbil- dungsplätze vom laufenden Jahr 1980 an zur Verfügung gestellt.
Der Landschaftsverband hofft auf diese Weise dazu beitragen zu können, daß der „enorme Man- gel" an Ärzten für Psychiatrie ver- ringert werden kann.
Das im Raum Bochum geplante Fachkrankenhaus für Psychiatrie soll später 100 Plätze für die klini- sche Ausbildung von Studieren- den anbieten; die Zahl der Plätze in Dortmund wird dann auf 50 ge- senkt werden. LV-WL
Ambulante ärztliche Versorgung ist gesichert
Als gesichert bezeichnete der Mi- nister für Arbeit, Gesundheit und Soziales, Professor Dr. Friedhelm Farthmann, in seiner Antwort auf die Anfrage eines FDP-Landtags- abgeordneten die ambulante ärzt- liche Versorgung in Nordrhein- Westfalen. Nach Farthmanns An- gaben haben bereits am Jahresen- de 1978 im Land 15 317 freiprakti- zierende Ärzte zur Verfügung ge- standen. Die Einwohnerdichte je freipraktizierenden Arzt betrug zu diesem Zeitpunkt 1100; damit sei- en die in den Bedarfsplan-Richtli- nien von 1977 genannten Bedarfs- zahlen deutlich unterschritten
worden. EB
1756 Heft 28 vom 10. Juli 1980 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT