Die Information:
Bericht und Meinung
AUS DEN BUNDESLÄNDERN
NORDRHEIN-WESTFALEN
Letztes kommunales Krankenhaus im Erftkreis privatisiert
Das Städtische Krankenhaus Hürth ging in private Trägerschaft über: Zum 1. September 1983 wird das 140-Betten-Hospital von der Sana-Kliniken-Gesellschaft mbH, München, in privater Rechtsform fortgeführt. Das gesamte Klinik- personal wird vom neuen Eigen- tümer und Arbeitgeber über- nommen.
Damit wird auch das letzte Erft- kreis-Krankenhaus aus kommuna- ler Trägerschaft privatisiert. Die Klinik wird als allgemeines Kran- kenhaus der Grund- und Regelver- sorgung mit den Fachabteilungen Chirurgie, Entbindungsabteilung/
Gynäkologie (Belegabteilung) und Innere Abteilung geführt. Die Akut-Klinik ist in den Kranken- hausbedarfsplan des Landes auf- genommen.
Nach monatelangen Verhandlun- gen zwischen der Stadt und der Sana-KI in i ken-Gesellschaft und nach einer gutachtlichen Beurtei- lung des derzeitigen Zustandes der Hürther Klinik stimmten die Stadt und die Ratsversammlung Hürth dem Übernahmevertrag mit der Sana-Gesellschaft zu. Der Ver- trag legt fest, daß die Stadt Hürth der Sana-Kliniken GmbH einen Zu- schuß für die dringlich notwendi- gen Um- und Sanierungsbaumaß- nahmen in Höhe von maximal 4,25 Millionen DM gewährt, je nach Baufortschritt und den nachge- wiesenen finanziellen Aufwendun- gen. Für eine Übergangszeit von drei Jahren zahlt die Stadt an den neuen Klinikeigentümer außerdem 500 000,— DM, um das während der Renovierungszeit noch zu er- wartende Defizit auszugleichen.
Danach enden die finanziellen Verpflichtungen der Kommune.
Der neue Klinikträger plant einen zweiachsigen Neubau, um die Raumverhältnisse zu verbessern.
Die Regelversorgung ist auf Zwei- bis Drei-Bett-Zimmer (sämtlich mit Naßzellen) ausgelegt. Hinzu kommt der Neubau einer Intensiv- pflegeeinheit und eines neuen Operationssaales.
Die Sana-Kliniken GmbH wurde vor fast zehn Jahren von einer Gruppe von privaten Versiche- rungsgesellschaften (darunter als wesentlich Beteiligter die Deut- sche Krankenversicherung-AG) und dem Verband der privaten Krankenversicherung, Köln, ge- gründet. Sie betreibt bereits drei private Kliniken in Hamburg, Wild- bad und in München-Solln. HC
RHEINLAND-PFALZ
Blutuntersuchungen am KV-Ausstellungsstand
Die Besucher am Informations- stand der Kassenärztlichen Ver- einigung Rheinhessen, mit dem diese sich seit 1976 jährlich an der Rheinland-Pfalz-Ausstellung in Mainz beteiligt, konnten sich in diesem Jahr kostenlos auf Blut- zucker und Harnsäure untersu- chen und sich über den Themen- kreis Diabetes/Gicht/Rheuma in- formieren lassen. Fast 3500 Besu- cher nahmen die Blutuntersu- chung in Anspruch. Bei der stati- stischen Auswertung ergab sich, daß beim Blutzucker 91,3 Prozent der Werte im Normbereich, 5,8 Prozent im verdächtigen und 2,9 Prozent im pathologischen Be- reich lagen: Bei der Harnsäure wa- ren es 90,4 Prozent im Normbe- reich, 6,2 Prozent im verdächtigen und 3,4 Prozent im pathologi- schen Bereich. Die Probanden mit von der Norm abweichenden Wer- ten wurden am Stand von einem Arzt beraten, auf ihre Gesund- heitsrisiken hingewiesen und er- sucht, ihren Hausarzt zu konsultie- ren. Die KV Rheinhessen sieht in diesem Teil ihrer Öffentlichkeitsar- beit einen Beitrag zur Motivation der Bevölkerung, sich eigenver- antwortlich gesundheitsbewußt zu verhalten. KV-Rh
NIEDERSACHSEN
KV: Für Allgemeinärzte Berufsaussichten
nach wir vor günstig
Die Berufsaussichten für Allge- meinärzte werden von der Kassen- ärztlichen Vereinigung Nieder- sachsen als nach wie vor günstig beurteilt, vor allem in ländlichen Gebieten.
Diese Prognose stützt sich unter anderem auf die Strukturanalyse der kassenärztlichen Versorgung per Ende 1982, die für Niedersach- sen eine Kassenarztdichte von 1:981 ergab (Ende 1981 kamen auf je einen Kassenarzt noch 1006 Einwohner). Beim Vergleich mit dem Bundesdurchschnitt (1:904) müsse man berücksichtigen, daß Kassenärzte in Hamburg und Bre- men zum Teil auch Patienten aus Niedersachsen mitversorgen.
Insgesamt waren in Niedersach- sen am Stichtag 7408 Ärzte in der kassenärztlichen Versorgung tä- tig, 2,7 Prozent mehr als im Vor- jahr.
Die Zahl der auf einem speziellen Gebiet tätigen Ärzte wuchs um 3,8 Prozent (Orthopäden: 6,6, Interni- sten: 4,6, Frauenärzte: 4,3 Pro- zent), wobei die KV die Zunahme bei den Hautärzten um 4,3 Prozent als besonders erfreulich be- zeichnet.
Bei den allgemeinmedizinisch täti- gen Ärzten standen 166 Praxisauf- gaben im vergangenen Jahr insge- samt 188 Zugänge gegenüber.
24,9 Prozent der praktischen oder Allgemeinärzte haben eine Weiter- bildung. Die Kassenärztliche Ver- einigung verweist hierzu auf ihr Förderprogramm für Weiterbil- dungspraxen, die zu einer Partner- praxis führen.
Für sogenannte Übernahmepart- nerschaften stellt die KV unter be- stimmten Voraussetzungen eben- falls Förderungsmittel zur Verfü- gung. ÄP-N DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A
16 Heft 34 vom 26. August 1983 80. Jahrgang