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Archiv "Ausschuß „Ärztinnen“: Diskussionen um mehr Teilzeitarbeit und die Versorgungswerke" (05.04.1996)

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a sich Ausschuß und Ständige Konferenz „Ärztinnen“ der Bundesärztekammer gerade wieder neu formiert haben, bat die Vorsitzende, Dr. med. Elisa- beth Hauenstein, ihre Kolleginnen aus den Landesausschüssen zunächst um einen Lagebericht aus der eigenen Kammer. Mehrere Teilnehmerinnen berichteten, daß das Interesse von Ärztinnen an Wiedereinstiegskursen deutlich abgenommen hat, so Dr. med.

Eva Müller-Dannecker (Berlin), Dr.

med. Angelika Koßmann (Hamburg) und Dr. med. Petra S. Börner-Kli- mesch (Baden-Württemberg). Ver- mutlich räumen sich viele Ärztinnen überhaupt keine Chancen mehr auf dem Arbeitsmarkt ein. Dennoch las- sen einige Kammern und KVen nicht locker: In Berlin gibt es eine Kontakt- stelle für arbeitslose Ärztinnen und Ärzte, in Südbaden eine Art Stellen- börse: gesammelt und vermittelt wer- den Angebote und Nachfragen.

Bessere Situation in den neuen Ländern

Auch in Bremen wird überlegt, sich innerhalb der Ärztekammer selbst mehr um die Stellenvermittlung zu kümmern, berichtete Dr. med. Ur- sula Auerswald, seit kurzem Kam- merpräsidentin. Da das Monopol der Arbeitsämter aufgehoben ist, sei das einer Kammer zumindest leichter möglich als zuvor. In einigen Bundes-

ländern gibt es auch Bestrebungen, sich für die Teilung von Kassenarztsit- zen stark zu machen und sich für mehr Teilzeitstellen innerhalb der Weiter- bildung einzusetzen.

Während der Sitzung wurde deutlich, daß Ärztinnen in Ost- deutschland seltener arbeitslos sind als Ärztinnen im Westen. Das liegt vermutlich daran, daß viele von ihnen sich leichter qualifizieren konnten:

Das Aus- und Weiterbildungssystem der DDR habe vielen Ärztinnen ei- nen „geraderen“ Berufsweg ermög- licht, meinte Dr. med. Anneliese Geyer aus Thüringen, die diesen Fra- gen nachgegangen ist. Folglich war

„die Fachärztin“ kein solches Pro-

blem wie in Westdeutschland. In Thüringen sollen für Ärztinnen dem- nächst berufsbegleitende Seminare angeboten werden zu Themen wie op- timale Arbeitszeiteinteilung, Rheto- rik, Mitarbeiterführung etc., berichte- te sie weiter.

Heftig diskutiert wurde erneut über die berufsständischen Versor- gungswerke. Während mancherorts (beitragslose) Kinderbetreuungszei- ten von Ärztinnen anerkannt werden, ist dies anderswo nicht der Fall. Un- terschiedlich wird auch die Art der Anerkennung gehandhabt: Einige Versorgungswerke senken, grob ver- einfacht dargestellt, die Rentenan- wartschaft lediglich nicht ab, andere dynamisieren sie sogar. Um besser verhandeln zu können, wollen sich die Ärztinnen nun einen genauen Überblick über die unterschiedlichen Regelungen innerhalb Deutschlands verschaffen.

Anträge für den Deutschen Ärztetag

Vorbereitet wurden auch mehre- re Anträge, die während des Deut- schen Ärztetags eingebracht werden sollen. Unter anderem wollen sich die Ärztinnen dafür einsetzen, daß das Praktische Jahr für maximal zwölf Monate unterbrochen werden kann, falls eine Medizinstudentin Mutter wird. Bisher sind 20 Fehltage möglich.

Dem Entschluß gingen lebhafte Dis- kussionen voraus, was die beste Lö- sung zwischen berechtigten Qualitäts- anforderungen und der Rücksicht auf junge Mütter sein könne.

Weiter wollen Mitglieder von Ausschuß und Ständiger Konferenz

„Ärztinnen“ erreichen, daß Beschnei- dungen, vor allem an afrikanischen Mädchen praktiziert, in Deutschland unter Strafe gestellt werden. Mit die- sem Thema werden Ärzte und Ärztin- nen längst konfrontiert, denn derart verstümmelte Mädchen und Frauen leben auch in der Bundesrepublik. An- gestoßen wurde dieses Thema von Sa- nitätsrätin Dr. med. Renate Dessauer (Saarland). Sie will damit entsprechen- de Bemühungen von Christa Müller unterstützen, der Frau des saarländi- schen Ministerpräsidenten Oskar La- fontaine. Frank Burger/Sabine Dauth A-878 (26) Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 14, 5. April 1996

P O L I T I K AKTUELL

Ausschuß „Ärztinnen“

Diskussionen um mehr Teilzeitarbeit und

die Versorgungswerke

„Die Situation der Ärztinnen hat sich infolge der Gesetzgebung eher verschlechtert“ – so beurteilte Dr. med. Elisabeth Hauenstein die Berufschancen ihrer Kolleginnen am 7. März in Köln. Anlaß war die erste Sitzung der neu zusammengesetzten Gremien Ausschuß und Ständige Konferenz „Ärztinnen“ der Bundesärztekammer, deren Vorsitzende sie ist.

Durchgängiges Thema der Teilnehmerinnen waren die Benachteiligungen von Ärztin- nen im Medizinbetrieb – und die Suche nach Lösungsansätzen in schwierigen Zeiten.

Dr. med. Elisabeth Hauenstein engagiert sich auch für die beruflichen Belange von Ärztinnen. Foto: Bernhard Eifrig

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