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Archiv "Alpha-Interferon etabliert sich in der Onkologie" (03.12.1987)

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Academic year: 2022

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Für die Therapie ergeben sich drei Wege: Medikamentöse Therapie, Bypass-Operation oder Dilatation.

Unter den Medikamenten gewinnen die Kalziumantagonisten zuneh- mend an Bedeutung, vor allem bei Zustand vor Infarkt. Ist eine Bypass- Operation vorgesehen, so sollte möglichst ein arterieller Bypass ge- legt werden, da man heute weiß, daß die venösen Bypässe eher zu Dege- neration neigen. Nach etwa zehn Jahren kann man heute von einer guten Bilanz ausgehen, die sich nach

Obwohl über den genauen Wirkmechanismus von Alpha-Inter- feron noch weitgehende Unklarheit herrscht, gibt es eine Reihe von In- dikationen, die für eine Therapie mit dieser biologischen Substanz ge- eignet erscheinen. Allen voran die Haarzell-Leukämie, bei der sich komplette hämatologische Remis- sionen bei einem Großteil der Pa- tienten erzielen lassen.

Anläßlich eines onkologischen Symposiums in Lugano berichtete Privat-Dozent Dr. Victor Hofmann, AMI-Klinik Zürich, über die Be- handlung von 34 Patienten mit Haarzell-Leukämie mit Interferon Alpha-2b. Bei 21 von ihnen war eine Splenektomie vorausgegangen, in sieben Fällen war eine vorherige Chemotherapie ohne Erfolg geblie- ben. Eine komplette hämatologische Remission wurde nach einer mittle- ren Behandlungsdauer von 75 Wo- chen (Streubreite 10 bis 142) bei 85 Prozent der Patienten erzielt. Die partielle Remissionsrate belief sich auf weitere zwölf Prozent.

Unter der Erhaltungstherapie mit Interferon verbesserten sich die hämatologischen Parameter bei der Mehrzahl der Patienten weiter.

Nach Therapieabbruch blieben neun von 15 Patienten über durchschnitt- lich 32 Wochen in der Remission, in sechs Fällen verschlechterten sich die Blutwerte innerhalb von median 20 Wochen. Ein erneuter Therapie-

nicht-operativer Revaskularisation mittels Ballonkatheter beobachten läßt. Kritisch sind die ersten vier Monate nach dem Eingriff, danach besteht praktisch keine Wahrschein- lichkeit eines Wiederverschlusses mehr. Die Langzeitergebnisse sind ausgesprochen günstig.

Dr. med. Gabriele Stache Medizinische Direktorin der Frankona Rückversicherungs-AG Maria-Theresia-Straße 35

8000 München 80

versuch mit Alpha-Interferon führte in allen Fällen wieder zu einer Ver- besserung der peripheren Blutwerte.

Die Resultate veranlaßten Hof- mann zu der Empfehlung, nach er- zielter Remission eine Erhaltungs- therapie beizubehalten. Es genüge, den Patienten in jeder zweiten Woche mit einer Interferoninjektion (2 Mil- lionen Einheiten/m2) zu versorgen.

Leukozyten-

Verdoppelungszeit unter Alpha-Interferon prolongiert

Nach Überzeugung von Dr. D.

E. Bergsagel, Ontario Cancer Insti- tute, Kanada, besitzt Alpha-Interfe- ron keine Spezifität für die Inhibi- tion leukämischer Zellen. Es hemmt also nicht speziell die Formation von Blastzell-Kolonien. Dennoch kommt es unter Interferon zu einer deut- lichen Reduktion der Selbsterneu- erungs-Kapazität von leukämischen Myeloblasten. Diese Eigenschaft liegt dem Versuch zugrunde, Inter- feron bei Leukämien mit dem Ziel einer Verlängerung der chronischen Krankheitsphase einzusetzen.

Besonderes Augenmerk richtete Bergsagel bei seinen Versuchen an 14 Patienten mit chronisch granulo- zytärer Leukämie auf die Verdoppe- lungszeit der Leukozyten. Unter ei- ner Erhaltungstherapie mit Alpha-

Interferon (nach Busulfan-induzier- ter Remission, Dosis 2 Millionen Einheiten dreimal pro Woche) ver- langsamte sich die Leukozyten-Ver- doppelungszeit bei neun von zehn Patienten in der chronischen Phase.

In sechs dieser Fälle konnte das Re- zidiv über mehr als 24 Monate hin- ausgeschoben werden. Zwei Patien- ten gelangten jedoch trotz der Inter- feron-Behandlung in die Blastenkri- se. Diese Ergebnisse lassen darauf schließen, daß Alpha-Interferon den Rezidiv-Prozeß wohl beeinflußt, die Blasten-Transformation jedoch nicht bei allen Patienten verhindern kann.

Interferon als potentieller

Kombinationspartner in der Tumor-Therapie

Relativ neu sind klinische Stu- dien zur Erprobung von Kombina- tionen von Alpha-Interferon und konventionellen Zytostatika. Die Annahme einer additiven oder syn- ergistischen Wirkung wird durch verschiedene In-vitro-Befunde ge- stützt. So berichtete Professor J. F.

Smyth, Edinburgh, in Lugano über eine deutlich gesteigerte zelluläre Wachstumshemmung unter Interfe- ron plus Cis-Platin im Vergleich zu den relativ schwachen Effekten der einzelnen Substanzen. Auch die Tu- morverdoppelungszeit läßt sich mit dieser Kombination signifikant ver- längern. Allerdings bestehe keine li- neare Beziehung zwischen Interfe- ron-Dosis und Potenzierungseffekt.

Andere Arbeitsgruppen be- schäftigen sich mit der Anwendung von Alpha-Interferon plus Chloram- bucil zur Behandlung von niedrig malignen Non-Hodgkin-Lympho- men (Professor Teodoro Chisesi et al. in Vicenza/Italien) oder mit dem Einsatz von Alpha-Interferon plus Melphalan plus Prednison beim mul- tiplen Myelom. Die erzielten Erfol- ge sind überwiegend vielverspre- chend, für eine gebührende Evalua- tion der Resultate ist es jedoch noch zu früh.

Brigitte Ronge

-

Zöller

Bellagna Sole CH-6914 Carona

Alpha-Interferon

etabliert sich in der Onkologie

Dt. Ärztebl. 84, Heft 49, 3. Dezember 1987 (51) A-3379

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