MED1Z
KURZBERICHT/FUR SIE REFERIERT
Mitglieder der Arbeitsgruppe:
Prof. Dr. med. Franz Borchard, Düsseldorf
Prof. Dr. med.
Friedrich Wilhelm Eigler, Essen Prof. Dr. med. Rupert Engelhardt, Freiburg
Prof. Dr. med. Hermann Frommhold, Freiburg
Dr. med. Gernot Hartung, Mannheim Prof. Dr. med. Paul Hermanek, Erlangen
Prof. Dr. med. Dieter Kurt Hossfeld, Hamburg
Prof. Dr. med. Theodor Junginger, Mainz
Prof. Dr. med. Reiner Kirchner, Koblenz
Prof. Dr. med. Ernst Dietrich Kreuser, Berlin
Prof. Dr. med. Hans Joachim Meyer, Hannover
Prof. Dr. med. Rolf-Peter Müller, Köln Prof. Dr. med. Dr. med. dent.
Heinz Pichlmaier, Köln
Prof. Dr. med. Wolfgang Queisser, Mannheim
Prof. Dr. med. Peter M. Schlag, Berlin Prof. Dr. med. Hans-Joachim Schmoll, Hannover
Dr. med. Hansjochen Wilke, Essen möglich, soll abgewartet werden und
bei nachgewiesenem Tumorprogreß über die weitere Therapie entschie- den werden.
7. Maßnahmen nach R2-Resektion
oder bei Magenkarzinom mit Fernmetastasen
Zur Behandlung dieser Patienten stehen operative Maßnahmen, strah- len- und chemotherapeutische Be- handlungen zur Verfügung, wobei die Wahl abhängig von der bestehenden Symptomatik individuell erfolgt.
Grundsätzlich ist die Indikation zur Chemotherapie gegeben, wobei de- ren Einsatz maßgeblich durch den Allgemein- und Ernährungszustand bestimmt wird. Wegen des raschen Krankheitsverlaufes ist die Chemo- therapie frühzeitig einzuleiten. Für Patienten mit hochgradig einge- schränktem Allgemeinzustand (Kar- nofsky < 60 Prozent) kommt eine zy- tostatische Therapie nicht in Frage.
Eine Strahlentherapie kann auch als lokal umschriebene und effektive Maßnahme zur Schmerzbehandlung indiziert sein.
Auf jeden Fall ist immer für eine adäquate Schmerztherapie Sorge zu tragen.
Zitierweise dieses Beitrags:
Dt Ärzteb11995; 92: A-2750-2752 [Heft 41]
Anschriften für die Verfasser Prof. Dr. med. Dr. med. dent.
Heinz Pichlmaier
Geschäftsführender Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik Vorsitzender der Onkologischen Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie
Joseph-Stelzmann-Straße 9 50931 Köln
Prof. Dr. med.
Dieter Kurt Hossfeld Direktor der Abteilung für Onkologie und Hämatologie Med. Klinik des Universitäts- krankenhauses Eppendorf Vorsitzender der Arbeitsgemein- schaft Internistische Onkologie Martinistraße 52
20246 Hamburg Prof. Dr. med.
Rolf-Peter Müller
Direktor der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie
Vorsitzender der Arbeitsgemein- schaft für Radioonkologie Joseph-Stelzmann-Straße 9 50931 Köln
oc-Interferon bei chronischer Non-A-, Non-B-Hepatitis
Die optimale Dosierung und Dauer einer Interferon-a2b-Thera- pie bei Patienten mit chronischer Non-A-, Non-B-Hepatitis war The- ma einer französischen Multizenter- studie. 303 Patienten mit einer min- destens 1,5fachen Erhöhung der Se- rum-Alanin-Amino-Transferase ALT (= GPT) für mindestens ein Jahr und einer entsprechenden Le- berhistologie wurden in die prospek- tive, randomisierte Studie einge- schlossen. Nach einer sechsmonati- gen subkutanen Therapie mit drei Millionen Einheiten Interferon a2b dreimal pro Woche wurden die Pati- enten in verschiedene Behandlungs-
gruppen aufgeteilt. 103 Patienten wurden für 12 Monate wie oben be- schrieben weiterbehandelt (Gruppe 1), 101 Patienten erhielten eine Milli- on Einheiten dreimal pro Woche für 12 Monate (Gruppe 2), und 99 Pati- enten erhielten keine weitere Be- handlung (Gruppe 3).
Nach 18 Monaten hatten in der ersten Gruppe 44,7 Prozent, in der zweiten Gruppe 26,7 Prozent und in der dritten Gruppe 30 Prozent der Pa- tienten normale ALT-Werte, diese Zahlen sanken im weiteren Verlauf (42 Monate) auf 22,3 Prozent, 9,9 Pro- zent und 8,1 Prozent ab. Eine Besse- rung der Leberhistologie zeigte sich in
69,6 Prozent, 47,6 Prozent und 38,6 Prozent respektive.
Die Autoren folgern, daß die hochdosierte und langandauernde Therapie mit Interferon-a2b ein bes- seres Ergebnis bewirkt als eine niedri- ger dosierte oder kürzer dauernde Therapie. acc
Poynard T et al.: A comparison of three interferon alfa-2b regimens for the long- term treatment of chronic Non-A, Non-B hepatitis. N Engl J Med 1995; 332: 1457- 1462.
Dr. Poynard, Service d'Hepato-Ga- stroenterologie, Groupe Hospitalier Pitie Salpetriere, 47-83 Boulevard de PHopi- tal, 75651 Paris CEDEX 13, Frankreich
A-2752 (70) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 41, 13. Oktober 1995