• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Von der Wende zur Abwende" (19.09.1984)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Von der Wende zur Abwende" (19.09.1984)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Aktuelle Politik

Kostendämpfung:

Neues Spiel, alte Konstellation 2685 Rechnung mit vielen Unbekannten 2686 Im Visier: Die veranlaßten Leistungen 2687

Nachrichten

Erste analoge Bewertungen zur GOÄ — Rektorenkonferenz gegen Änderung der Ärzteordnung — Ruhestand: KV hilft — Gerä- teverordnung: Gegen Perfektionismus — Medicare soll Versorgung verbessern .... 2690

Die Glosse

Datenschutz — Kongreßsprache 2692

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Herausgeber: Bundesärztekammer und Kassenärztliche Bundesvereinigung

W

as hat die Bonner Wende den Ärzten gebracht?

Die Kommentierungen, anfangs im kleinen Kreis, in- zwischen kaum noch zu über- hören, zeugen von Verdrossen- heit, ja unterdrückter Wut. Ge- rade jene Ärzte, die durch ihre Zustimmung zum Honorarver- zicht just zu einem Zeitpunkt, in dem Bundesregierung und speziell der Bundesarbeitsmi- nister einigermaßen in Verle- genheit waren, die Wende-Po- litiker psychologisch massiv gestützt haben — gerade die Wende-Freunde also kommen jetzt mit kritischen Fragen.

T

atsächlich hat sich die Bun- desregierung in zwei Jah- ren manches geleistet. Neh- men wir, um beim gesundheits- politischen Leisten zu bleiben, den Umweltschutz: das dilet- tantische Manöver um das Koh- lekraftwerk Buschhaus, das an den Managementfähigkeiten unserer führenden Politiker zweifeln läßt; das Hin und Her um das umweltfreundliche Au- to, das auf erhebliche Koordi- nationsmängel schließen läßt.

Oder die Rentenpolitik: Ärzte, die Renten aus ihren Versor-

gungswerken erwarten, müs- sen damit rechnen, geschoren zu werden, obwohl sie mit der Rentenmisere gar nichts zu tun haben.

Pannen und Provokationen auch bei spezifisch ärztlichen Fragen: Da ist die Novellierung der Gebührenordnung, bei der

Von der Wende zur Abwende

sich — in den Augen vieler Ärz- te — das Bundesarbeitsministe- rium geradezu als feindselig gebärdete. Da zeichnet sich in Sachen Krankenhausfinanzie- rung eine Panne ab, nachdem ausgerechnet unionsgeführte Länder dem Regierungsent- wurf der KHG-Novelle eine Al- ternative entgegenstellen. Den größten Ärger macht aber die Kostendämpfungspolitik. Ge- rade wieder entdeckt ein Bun- desarbeitsminister, diesmal je- ner, der mit der Wende gekom- men ist, bei der Suche nach

Schuldigen die Ärzte — diese

„Veranlasser". Und wieder sol- len die Ärzte, weil sie „veran- lassen", ihren Patienten schmackhaft machen, weshalb sie mit weiteren Einschränkun- gen leben müssen. Und wieder werden weitere Reglementie- rungen der ärztlichen Berufstä- tigkeit angedroht. Und schließ- lich — genau wie am Beginn der Kostendämpfung, legen der Bundesarbeitsminister und die Sozialpartner in einem gemein- samen Unternehmen die Marschroute fest, auf der dann alle übrigen zu marschieren ha- ben. Alles wie unter Ehrenberg etc. gehabt.

p

annen und Provokationen scheinen die Wende-Politi- ker bisher nicht zu beunru- higen. Wohin soll sich einer, der die Wende gewählt hat, denn heute auch wenden? Eine solche Rechnung kann durch- aus noch bei der nächsten Bun- destagswahl aufgehen. Die Wende-Politiker sollten freilich nicht überrascht sein, wenn ih- nen bei jeder anderen Gele- genheit ein Denkzettel zuteil wird. Bis zur endgültigen Ab- wende? Norbert Jachertz

Inhaltsverzeichnis 38

Der Kommentar

Kognitive ärztliche Leistungen

werden vernachlässigt 2692

Dr. med. Horst Hagen

Themen der Zeit Frühinvalidisierung —

ein multifaktorielles Geschehen 2695

Dipl.-Sozialwirt Hendrik Faßmann, Dr. med. Michael Kentner, Dipl.-Math. Jürgen Passenberger, Dr. rer. pol. Rainer Wasilewski

Gentechnologie:

Gefahr der Permissivität? 2698

Dr. med. Hans Hornig

Die Inhumanität der Medizin

und die Anatomie 2700

Teil 3: Das Lehrer-Student-Verhältnis

Prof. Dr. med. Dr. phil. Herbert Lippert

Ausgabe A 81. Jahrgang Heft 38 vom 19. September 1984 (1) 2669

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Nach einem arbeitsreichen Leben voller Fürsorge für ihre Familie hat uns heute meine liebe Mutter und Schwiegermutter, unsere Groß- mutter, Schwester, Schwägerin, Tante und Cousine

Bei den Bau- leistungen deutet sich nach langer Talfahrt in West- deutschland zumindest eine Stabilisierung an; das gilt frei- lich noch nicht für Ostdeutsch- land.. Beim Handel und

Auch ist der Ausstieg nicht bei allen Geldinstituten problemlos möglich, meist werden Mindestlaufzeiten oder ein Mindestbestand an Gold erwartet. In vielen Fäl- len wird es

Vielleicht bin ich spätestens an dieser Stelle eine kleine Er- klärung schuldig, möglicher- weise weiß man nicht in der ganzen Republik um die alte Rivalität zwischen Würzburg

Der Kommentar der Mu- seumskuratorin Claudie Joudrin gibt zwar vielerlei sachdienliche Hinweise für die einzelnen Zeichnun- gen, auch manche Bezüge zu den Lebensereignissen,

„nur" 100 000 zu versteu- erndem Einkommen auf 0 DM zu stellen, müssen folglich mindestens DM 300 000 Verlust „produ- ziert" werden, und das in einem Jahr, dessen Ergeb-

Die Überalterung der Ärzteschaft wird dadurch deutlich, dass der Anteil der jungen Ärzte (der unter 35-jährigen) an allen berufstätigen Ärzten von 27,4 im Jahr 1991 auf 17 Prozent

S chon am Tage nach der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, über die in diesem Heft berichtet wird, fanden abschließende Ver- handlungen mit den