ARZNEIMITTEL
AMNOG senkt die Preise
Die Arzneimittelausgaben der ge- setzlichen Krankenversicherung (GKV) sind im vergangenen Jahr um 982 Millionen Euro (+3,2 Pro- zent) auf 32,1 Milliarden Euro gestie gen. Die Ausgaben für Fertig- arzneimittel haben sich im gleichen Zeitraum von 30,4 Milliarden auf 31,5 Milliarden Euro erhöht. Das geht aus dem Arzneiverordnungs- Report (AVR) 2014 hervor, für den das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) 819 Millionen kas- senärztliche Verordnungen des Jah- res 2013 ausgewertet hat.
Grund für die Mehrausgaben: Im vergangenen Jahr seien 1,8 Prozent mehr Arzneimittelpackungen ver- ordnet worden (+551 Millionen Euro), erklärte der Geschäftsführer des WIdO, Jürgen Klauber, am 23. September bei der Präsenta - tion des AVR in Berlin. Zudem sei der durchschnittliche Wert je Verordnung um 1,7 Prozent auf 48,49 Euro gestiegen (+531 Millio- nen Euro).
Die nach dem Arzneimittelmarkt- neuordnungsgesetz (AMNOG) aus- gehandelten Preise für neue Arz - neimittel haben Klauber zufolge im Jahr 2013 zu Einsparungen in Höhe von 150 Millionen Euro geführt. Für 2014 sei mindestens mit der doppelten Summe zu rechnen.
Einer der beiden Herausgeber des AVR, Prof. Dr. med. Ulrich Schwabe vom Pharmakologischen Institut der Ruprecht-Karls-Univer- sität Heidelberg, lobte die Effekte des AMNOG. Bei den 25 umsatz- stärksten Arzneimitteln, die in den ersten drei Jahren bewertet wur- den, seien die ausgehandelten Er- stattungspreise durchschnittlich um 23 Prozent gesunken. „Dadurch ist ein wesentliches Problem der deut- schen Arzneimittelpreise gelöst“, sagte Schwabe. „Sie liegen nicht mehr höher als in anderen europäi-
schen Ländern.“
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Falk Osterloh
A 1682 Deutsches Ärzteblatt