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Archiv "Privatärztliche Verrechnungsstellen: Mehr als 10 Millionen Rechnungen" (24.09.1993)

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VARIA WIRTSCHAFT

Wetten, daß auch sie ei- nen Investmentfonds im De- pot haben, der Ihnen unter der Flagge „gepflegte Steuern sparen" verkauft wurde? Sie wissen schon: So ein Papier, das Sie nach 6 Monaten steu- erfrei verkaufen können — und dann gilt es bloß noch den schönen Kursgewinn brutto für netto zu verbuchen („natürlich vor der Ausschüt- tung", so ein wissender Ban- ker). Ob die Papiere nun DIT-Laufzeitfonds hießen oder UniEurocash oder an- ders: Die manchmal wispernd ob der pfiffigen Steuertricks vorgetragenen Kaufargumen- te zogen. Und wie. Milliarden Summen investierten die An- leger in diese Investment- fonds.

Also mal davon abgese- hen, daß es sich oft nicht aus- zahlt, Geldanlagen nur nach Steuern zu steuern. Häufig genug gibt es — alle Kosten rausgerechnet — nichts steu- erfrei zu vereinnahmen oder

nur recht wenig. Bei etlichen in Luxemburg aufgelegten ECU-Fonds schmerzen Wäh- rungsverluste zusätzlich. Mag sein, daß Sie einen Fonds ge- kauft haben, der gut läuft — aber: Rechnen Sie doch ein- fach mal nach, was unterm Strich in Mark und Pfennig herausgekommen ist. Da harrt noch manches Potem- kinsche Dorf seiner Entdek- kung.

Thesaurus wankt So, nun aber zurück zum Steuerglück. Es könnte sich alsbald ins Gegenteil verkeh- ren. Das gilt auch und erst recht für sogenannte thesau- rierende Fonds, bei denen sich der Sparer vor Zinsab- schlag und steuerpflichtigen Gewinnen sicher glaubte, wenn er vermeintlich clever jeweils zum richtigen Zeit- punkt verkaufte. Der Finanz- minister hat sich ganz fest

vorgenommen, auch diese Fluchtburg zu knacken. Die Pläne, auch thesaurierte Ge- winne anteilig zu besteuern, und zwar genau dann, wenn der einzelne Anleger ver- kauft, sind in ein fortgeschrit- tenes Reifestadium gediehen.

Potemkin läßt grüßen.

Fonds für wen?

Obwohl ich ein großer Verfechter des Investment- sparens bin, habe ich manch- mal den Eindruck, daß eine gute Idee vor die Hunde geht.

Ursprünglich war ja gedacht, daß nicht so betuchte Anleger ihre vielen kleinen Beträge einem fähigen Management übergeben, damit die dann professionell (!) und kosten- günstig (!) mit dem anver- trauten Kapital arbeiten.

Die manchmal enttäu- schenden Anlageergebnisse indizieren aber, daß es — von einigen exquisiten und man-

chen guten Fondsgesellschaf- ten abgesehen — mit dem professionellen Management oft genug nicht zum besten steht. Hohe Ausgabeauf- schläge und jährliche (ver- steckte) Gebühren tragen überdies dazu bei, daß die Performance häufig nicht vom Feinsten ist. Bitte, rech- nen Sie doch einfach mal Ih- ren Nettozuwachs aktuell aus.

Nur wenn die Fondsgesell- schaften merken, es wird nachgehakt, läßt sich ein Mei- nungswandel erzwingen. Daß ein Anleger keine Zeit hat, sich um sein hart erarbeitetes Erspartes zu kümmern, darf nicht heißen, andere dürften es etwas lascher angehen las- sen. Fonds sind im übrigen nichts für Anleger ab einer bestimmten Anlagesumme Ich persönlich würde die Grenze bei etwa 200 000 Mark ansetzen. Ab da hat der Anleger auch bei seiner Hausbank eine individuelle Betreuung verdient. Dieser Tage habe ich fassungslos und ohne jedes Verständnis gesehen, daß eine Großbank in ein 2,5-Millionen-Depot Fonds für eine Million rein- gepackt hat. Hauseigene, was denn sonst. Potemkin läßt grüßen. Börsebius

Börsebius: Investmentfonds

Potemkin läßt grüßen

Privatärztliche Verrechnungsstellen

Mehr als 10 Millionen Rechnungen

Im Jahr 1992 haben die zum Verband der Privatärzt- lichen Verrechnungsstellen gehörenden Privatärztlichen Verrechnungsstellen (PVS) mehr als 10 Millionen Rech- nungen für die ihnen ange- schlossenen niedergelassenen Ärzte, Zahnärzte und leiten- den Krankenhausärzte er- stellt.

Die Anzahl der Ärzte, die die Dienste der Privatärztli- chen Verrechnungsstellen in Anspruch nehmen, ist eben- falls weiterhin gestiegen:

Rund 27 000 ärztliche und zahnärztliche Mitglieder ha-

ben im Jahr 1992 ihrer Ver- rechnungsstelle die Verwal- tung von 2,6 Milliarden DM Arzthonorar anvertraut. In den 16 privatärztlichen Ver- rechnungsstellen in den alten und neuen Bundesländern sind insgesamt 1100 Mitarbei- ter tätig.

Im Durchschnitt haben die angeschlossenen Ärzte für die Inanspruchnahme der berufständischen ärztlichen Verrechnungsstellen 3,9 Pro- zent ihrer Umsätze als Bear- beitungsgebühren bezahlt.

Hierbei können diese Gebüh- ren im Einzelfall, je nach Ab-

rechnungsart sowie Umfang der in Anspruch genommenen Dienstleistung, abweichen.

Inzwischen stellen die Verrechnungsstellen einen zunehmenden Trend zu dem von ihnen angebotenen Da- tenträgeraustausch fest.

Nicht nur Mitglieder, die bis- her ihre Daten per Papierbe- leg übermittelt haben, son- dern auch neue Mitglieder vereinbaren zunehmend den Austausch von Disketten zur Datenübermittlung zwischen PVS und Praxis. EB

Recht

und Steuer

Drogenersatz — Die ge- setzlichen Krankenkassen (hier: die Barmer Ersatzkas- se) sind verpflichtet, Drogen-

süchtigen das Ersatzmittel Remedacen® zu finanzieren (Sozialgericht Stuttgart, S 10 Kr 1804/91). WB

„10e"-Abschreibung — Wer ein Haus geschenkt be- kommt, der hat damit keine

„Anschaffung" getätigt und kann weder Aufwendungen vor dem Einzug in das Eigen- heim noch die Abschreibung nach „§ 10e" steuerlich gel- tend machen (Bundesfinanz- hof, X R 53/91). WB

Hauskosten Wer eine Wohnung in seinem Haus zu mindestens 50 Prozent der ortsüblichen Marktmiete überläßt, der kann die gesam- ten Kosten, die durch sein Zweifamilienhaus entstehen, steuerlich absetzen (Bundes- finanzhof, IX R 13/90, 131/90). WB A1-2484 (60) Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 38, 24. September 1993

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