A 628 Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 107|
Heft 14|
9. April 2010 Die europäischen Mitgliedsländerder Weltgesundheitsorganisation (WHO) wollen in den nächsten zehn Jahren die umweltbedingten Gefahren für die Gesundheit redu- zieren. Die Regierungsvertreter aus 53 Staaten vereinbarten auf der Mi- nisterkonferenz Umwelt und Ge- sundheit im italienischen Parma, entsprechende nationale Program- me aufzulegen, wie das WHO-Re- gionalbüro für Europa mitteilte.
Sie sollen unter anderem dafür sorgen, dass bis 2020 alle Kinder gleiche Chancen auf gesunde Ernäh- rung, saubere Luft, eine von Chemi- kalien freie Umwelt und eine sichere Wasserversorgung und Abwasser- entsorgung bekommen. Deutschland wurde bei dem Treffen von Staatsse-
kretärin Annette Widmann-Mauz (CDU) vertreten.
Die Regierungsvertreter sicher- ten in der Erklärung zu, die gesund- heitsschädlichen Folgen des Klima- wandels in Angriff zu nehmen. Sie kündigten außerdem an, bei Klima-
Zahl der Woche
110 700
Schwangerschaftsabbrüche wurden 2009 in Deutschland gemeldet. 3 800 weniger als im Vorjahr
Bei der Hitzewelle 2003 starben in Deutschland rund 7 000 Menschen.
Die Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) begrüßt die Ankündigung des nordrhein-westfälischen Wis- senschaftsministers Andreas Pink- wart (FDP), mehr Studienplätze für Medizin in Nordrhein-Westfalen (NRW) zu schaffen. Demnach sol- len bis 2011 zusätzlich 100 neue Plätze entstehen.
Die ÄKWL setzt sich dafür ein, dass die geplanten zusätzlichen Medizinstudienplätze in Ostwest- falen angesiedelt werden. „Diese 100 Studienplätze könnten wir in Bielefeld integrieren. Insgesamt streben wir ja 200 medizinische Studienplätze dort an“, erklärt Kammerpräsident Dr. med. Theo- dor Windhorst.
Diese Bündelung der studenti- schen Kapazitäten sei dringend not- wendig, um den drohenden Nach- wuchsmangel in der Region Ost- westfalen zu lindern. „Eine Vertei- lung dieser 100 zusätzlichen Studi- enplätze nach dem Gießkannen- prinzip quer über das Land macht keinen Sinn“, so Windhorst. Nicht nur die Zahl der zusätzlichen Studi- enplätze sei wichtig, sondern auch
der Standort. hil
MEDIZINSTUDIUM
Mehr Plätze in NRW
schutzmaßnahmen die Ge- sundheitsthematik stärker einzubeziehen. So sollen un- ter anderem die Frühwarn- und Notfallsysteme für extre- me Wetterereignisse und Krankheiten gestärkt werden.
Die Delegierten machten zugleich darauf aufmerksam, dass der Gesundheitssektor in allen Ländern ein Bereich mit einem sehr hohen Energiever- brauch sei. Durch eine Re- duktion von Treibhausgasen könne man hier aber eine Vorbildfunktion übernehmen. Die Konferenz in Par- ma war den Angaben zufolge CO2-neutral. Es seien nur umwelt- freundliche Materialien und Produk- te verwendet worden. afp WELTGESUNDHEITSORGANISATION
Kampf gegen umweltbedingte Krankheiten
Die vierte Staffel der AOK-Ra - battverträge wird bundesweit am 1. April starten. Für 80 Wirkstoffe seien mit 26 Pharmafirmen Verträ- ge abgeschlossen worden, erklärte Christoph Hermann, stellvertreten- der Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg und Verhand- ARZNEIMITTEL
AOK spart 2010 durch Rabatte 520 Millionen Euro
lungsführer im Bereich Rabattver- träge für das gesamte AOK-System.
Es sei zu Preisnachlassen „jenseits der 90 Prozent“ gekommen. Den- noch könnten die Firmen nicht nur ihre Fixkosten ausgleichen, sondern auch Gewinne erwirtschaften, be- hauptete Hermann. Da die Verträge bereits vor einigen Monaten ge- schlossen worden seien, seien in den Apotheken ausreichend Medi- kamente bevorratet.
Hermann zog eine durchweg po- sitive Bilanz der seit 2007 laufen- den Rabattverträge. „Allein im lau- fenden Jahr werden es am Ende 520 Millionen sein, die das AOK-Sys- tem weniger für Medikamente aus- geben muss“, erklärte er. fos
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