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(1)Notizen und Corretpondenzen

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Notizen und Corretpondenzen. 169

Ans einem Briefe des Herrn Baron Y. von Bosen

an Prof. Fleischer.

St. Petersburg 11/23. Nov. 1873.

— Wir haben, wie Sie wissen, die Manuscripte des seligen

Tantäwi erworben. Es befindet sich darunter ein Diwan des Na¬

biga in einer sehr abweichenden Recension. . . . Vor allen Dingen

nehme ich aber einen Codex derselben Sammlung vor, welcher des

Gähiz Kitäb al-Bajdn wa-t-Tabjtn enthält. Unsere Handschrift

dieses kostbaren Buches, welches bis jetzt, soviel mir bekannt,

nicht näher beschrieben ist, weil eben in Europa, wenigstens in den

zugänglichen Bibliotheken , keine Handschriften davon zu sein schei¬

nenhat leider in einigen der interessantesten Partien Lücken.

Aber diese Lücken , so fatal sie sind , hindern durchaus nicht den

Werth des Buches zu erkennen. Ich stehe nicht an, nachdem ich

den grössten Theil des ziemlich umfangreichen Buches (circa 180

Blätter in Folio mit theilweise sehr kleiner Schrift, und die zahl¬

reichen Verse ohne Absätze geschrieben) gelesen , zu erklären , dass

es an Werth hinter dem Kämil nicht zurücksteht. Vieles steht

darin, was im Kämil auch zu finden ist, namentlich viele Aus-

, j Sprüche von den zeitgenössischen Celehritäten, den IJärigiten, ._.

verschiedener iL^ti* u. dgl. Das Buch ist nicht weniger reich an

Zügen die zur Charakteristik al-Haggäg's, al-Ahnafs u. s. w. dienen

können, nnd wenn es auch keinen speciellen Abschnitt über die Hawä-

rig hat, der sich dem ^j!^ des Kämil an die Seite stellen

könnte, so fehlt es doch nicht an höchst interessanten Anekdoten

von und über Härigiten. Was aber der Kämil verschweigt, das

' A W J

hat Gahiz ; vor allem Auseinandersetzungen über die iUjyi.ii. Herr

von Kremer hat sehr wohl daran gethan, diese zuerst von Hammer

etwas an's Licht gezogenen Araberfresser mit Hülfe des 'Ikd näher

zu beleuchten ; aber erst mit Hülfe von des Gähiz al-Bajän wa-t-

Tabjiu ist es mir klar geworden, dass die Suübilen eine nicht

geringe Rolle in dem Kampfe des arabischen und persischen Ele¬

ments gespielt haben. Leider ist gerade in dem Capitel über die¬

selben eine höchst unangenehme Lücke. Wir erhalten sodann eine

Masse von Versen, die zum Theil wenigstens anderweitig nicht

1) Ich fand nur im Catalog der Bodleiana II. 576 die Notiz , dass in der Bibl. Ratcliffe sich ausgewählte Stücke [ J.'*.^) des Buches finden, — währen*

eine flüchtige Durchsicht der Constantinopler Cataloge bei Flügel nicht weniger als sieben Exemplare ergab !

(2)

170 Notizen und Corretpondenzen.

bekannt sein dürften ; femer gelegentliche Notizen über Persicismen in der Sprache der Basrenser, Bagdadenser n. s. w. ; ein paar persische Yerse; gemischte Yctsc, halb persisch, halb arabisch; Discussionen

über das Wesen der nnd die Sitten und Gebräuche der

tLJai» n. s. w. — Die Handschrift ist in 4—5 verschiedenen Sehrift¬

zügen abgefasst und leider nicht überall gleich gut lesbar. Ein

grosser Theil ist sehr gut und vocalisirt. . . . Zum Schluss er¬

laube ich mir noch eine Stelle über den Gebrauch des fräb aus¬

zuschreiben:

al-Bajän wa-t-Tabjin fol. 25»: «jJt ij)».ti »-■>• o*Jtf*

L^^Uif ^Ls?5 L^|^( ^ ^Ui v'j*^' Cf

l^j=>\i L^ty=t i ') oL^- jLi L^>e

6 0 .f - -

^pA-jJ' Jwäs •) (äj^Jlcj ä-jüCil liULj er ^£i^j=> i^j^jjJlJ!, ejHJ^>i'

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• ^J ^^H^-tiMU-tj

Um den oty! dreht sich ja mehr oder weniger das ganze

e

System der arabischen Grammatiker. Ich glanbe daher, dass obige

Zeilen nicht ohne Interesse sind. Ich sehe in ihnen ein schlagen¬

des Argument gegen die immer noch existirenden Zweifel an der

Zuverlässigkeit der arabischen Grammatiker. . . . Den fräb anwen¬

den hiess, wie aus der citirten Stelle hervorzugehen scheint, ur¬

sprünglich nichts anderes als „wie ein ächter Wüstenaraber spre¬

chen", Ciß d. h. ^täbÜ! i •

1) 1. er^vJLi". Fl.

2) 1. (i^lj^, (d. h. liioLs,). Fl.

(3)

171

Ueber die Aechtheit der Moabitischen Alterthümer.

Sendschreiben

an den Hm. Geh. Hofrath Prof. Dr. Fleischer.

Von Prof. Konst. Schlottmann.

Halle d. 1. Mai 1874.

Hochverehrter Freund!

Ihre warme Zustimmung zu der Art, wie ich Ganneau's

dreiste und leichtfertige Behauptung der Unächtbeit sämmtlicher

durch die Preussisehe Regiernng angekauften Moabitischen Alter¬

thümer in ihrer Nichtigkeit aufgedeckt habe war mir nicht un¬

erwartet, aber doch besonders erfreulich. Gestatten Sie mir denn,

dass ich mich mit Ihnen, als Repräsentanten der Fachgenossen,

denen ich doch noch etwas mehr sagen möchte, als dem grösseren

Zeitungspublicum , weiter über die Sache unterhalte. Sie haben

ja, seit Sie im Sommer 1872 in den Aushängebogen nnserer Zeit¬

schrift meine ersten Notizen über jene Entdeckungen lasen, die

letzteren mit beständigem lebhaftem Interesse verfolgt. Wir haben

wiederholt über die uns gemeinsam vorliegenden Zeichnungen der

Funde mit einander und mit unserem Freunde und Mitarbeiter Krehl

verhandelt. Nicht ohne vorangegangene sorgfältige Prüfung hat

der geschäftsführende Vorstand der D. M. G. bei dem Preussischen

Ministerium des Unterrichts im wissenschaftlichen Interesse den

Ankauf der Antiquitäten beantragt, der dann im letzten Herbst

stattfand , und vereint mit dem weiteren Vorstande die Herausgabe

des bereits verfügbaren Materials beschlossen, die durch, Ihnen be¬

kannte Umstände bis jetzt verzögert ist, aber nun hoffentlich bald

erfolgen wird.

Sie selbst haben im Februar brieflich den Angriff Ganneau's

als Frucht eines sich sogar anf die Moabitischen Alterthümer werfenden

Chauvinismus bezeichnet. Niemand wird in diesem Urtheil die

Einmischung nationaler Abneigung argwöhnen können — bei einem

Manne, der noch unlängst an dem Tage seiner fünfzigjährigen

akademischen Jubiläumsfeier (seit welchem Sie die schwere, nun, so

1) In der Morddeutschen Allgem. Zeitung, Sonntags-Beilage vom 12. April d. J. „Der Chauvinismus in der Alterthumswissenschaft". Durch einen Druck¬

fehler ist der Artikel, statt vom 31. März, vom 31. April datirt.

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