32. WOCHE
Z E I T U N G F Ü R K l E v E , K a l K a R , B E d B U R G - H a U U N d K R a N E N B U R G
SaMSTaG 8. aUGUST 2020lehrer in Kleve bereiten sich auf den digitalen Unterricht vor
Verpflichtender Fortbildungstag an der
Gesamtschule am Fortgarten. Seite 4
Silke Gorißen will eine landrätin mit dem Blick von außen sein
CDU-Kandidaten (Foto) will erste Frau an der Spitze des Kreises Kleve werden. Seite 13
Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie ist zertifiziertes Endoprothetikzentrum
Chefarzt Sebastian Gehrmann (Foto) über die Behandlung bei Knieschmerzen. Seite 17
Die neuen „Helden wie Du“
Notfallsanitäter Jonathan Rennecke hat sein Team für Erste-Hilfe-Kurse für Kinder erweitert
KREIS KLEVE. Inzwischen ist es drei Jahre her, dass Jonathan Rennecke ein Konzept für Erste- Hilfe-Kurse für Kinder erarbeitet hat. „Helden wie Du“ heißt das Programm, das der 29-jährige Notfallsanitäter aus Emmerich speziell für Kindergärten und Grundschulen entwickelt hat.
Die Anfragen sind mittlerweile derart zahlreich, dass sich Renne- cke weitere „Helden“-Ausbilder gesucht hat. Nun ist ein fünfköp- figes Team am ganzen Nieder- rhein unterwegs – der Schritt darüber hinaus soll folgen.
Der eigene Held
Die Philosophie hinter „Hel- den wie Du“ beschreibt Renne- cke wie folgt: „Jedes Kinder ist sein eigener Held, wenn es bei uns einen Kursus absolviert hat.
Jedes Kind kann, dem Alter ent- sprechend, etwas tun im Notfall.
Mit der richtigen Technik kann beispielsweise selbst ein fünfjäh- riges Kind einen Erwachsenen in die stabile Seitenlage bringen.“
Das nötige Rüstzeug geben Ren- necke und sein Team ihnen an die Hand. „Mein Ziel ist es, Kin- dern mit viel Spaß häufig und kontinuierlich die Erste Hilfe näherzubringen, damit sie beim nächsten Kurs sagen: Das war toll, da mache ich wieder mit.“
Wie groß die Resonanz ist, zeigt ein Blick auf das vergangene
Jahr: Rund 70 Kurse hat Renne- cke in 2019 gegeben. Allein in der dreimonatige Corona-Zwangs- pause musste er 55 Kurse absa- gen. „Da ist mir endgültig klar geworden, dass ich nicht allein schaffe“, sagt Rennecke. Gleich- zeitig gab ihm die Pause die Gele- genheit, Strukturen zu überden- ken und neu aufzubauen.
Also hörte sich der Notfallsä- nitäter im Kreis der Kollegen um – und wurde schnell fündig: Sein Bruder Kilian sowie aus Kevelaer Carsten Daheim, Marijana und Elena Gutesa (Mutter und Toch- ter) verstärken das „Helden“- Team. „Sie kommen alle aus dem Rettungsdienst“, betont Jonathan Rennecke, „und wir haben auch schon sehr erfolgreich die ersten Kurse absolviert – mit sehr posi- tivem Feedback.“ Was ihn beson- ders freut: Es sind „sehr kreative
Köpfe“, die zum Team gestoßen sind und „Helden wie Du“ mit ihren Ideen bereichern. Aus sei- ner Sicht war es „sicherlich die beste Entscheidung“, das Team aufzubauen.
Nach Testrunden zu Beginn der Sommerferien, in der Ferien- betreuung in Kevelaer, „sind wir jetzt wieder offen für Kursanfra- gen“, sagt Rennecke. Konzepte gibt es für Kindergärten, Vor- schulkinder, Grund- und weiter- führende Schulen, den offenen Ganztag sowie Vereine. „Alle Kurse werden individuell und je nach Altersklasse erstellt“, erläu- tert Rennecke. Auch ein Notfall- training zum Thema „Erste Hilfe am Kind“ für Erwachsene, etwa für Trainer, Erzieher oder auch Eltern, gibt es.
Um gerade die kleineren Kin- der in den Kursen zu motivieren,
gibt es keinen Frontal-Unterricht.
„Nichts ist statisch, wir arbeiten spielerisch, mit vielen Aktionen und Experimenten“, berichtet Rennecke. Ganz aktuell wird auch auf die Corona-Pandemie eingegangen, beispielsweise bei den Themen Keimverbreitung und -vermeidung sowie richtiges Händewaschen.
Spielerisch auf Abstand Natürlich hat Corona den Ab- lauf der Kurse verändert. „Wir agieren nicht mehr so körpernah wie vorher, sondern mehr auf Abstand“, betont Rennecke. Das sei allerdings kein allzu großes Problem, da die spielerischen Aktionen ohne auf Abstand ab- laufen. Wichtig: „Wir richten uns jederzeit auf die Vorgaben der je- weiligen Einrichtung ein.“
Diese lagen bislang überwie- gend im Kreis Kleve und am Nie- derrhein. Vereinzelt hat es Ren- necke für Kurse aber auch schon bis nach Dresden verschlagen,
„weil es ein Konzept dieser Art – also eine Erste-Hilfe-Ausbildung für Kinder – deutschlandweit noch nicht gibt“. Das soll sich nun ändern, denn Rennecke will die „Helden“ in ganz Deutsch- land etablieren. Sein Ziel ist es, ein Netzwerk aufzubauen mit Gebietsleitern, die wiederum die Ausbilder vor Ort anleiten.
Michael Bühs Während Jonathan Rennecke
das Konzept für „Helden wie du“
erarbeitet hat, sind nebenbei auch viele Geschichten entstanden, mit denen er den Kindern das Thema Erste Hilfe näherbringt. diese hat Rennecke im Buch „Mila kann schon alles“ zusammengefasst, für Kinder im Grundschulalter gut lesbar.
Inzwischen ist Renneckes zweite Buch erschienen: „Mila kann schon alles – Feuerwehr“ heißt es und richtet sich an Kinder zwischen drei
und sechs Jahren. der 29-jährige Emmericher beschreibt es im er- sten Teil als Bilderbuch mit leichter Textbegleitung, der zweite Teil ist ein Malbuch. am Ende gibt es noch ein Bilderrätsel.
Kontakt: Nach der Corona- Zwangspause sind nun wieder „Hel- den wie du“-Kurse möglich. Weitere Infos und Terminvereinbarungen unter Telefon 0176/47341595, E- Mail an info@heldenwiedu.de und unter www.heldenwiedu.de.
Zweites Buch der „Mila“-Reihe
Das fünfköpfige Team hinter „Helden wie Du“: (v. l.) Elena Gutesa, Kilian Rennecke (knieend), Jonathan Rennecke, Marijana Gutesa und Carsten Daheim sind im Kreis Kleve und am Niederrhein unterwegs. NN-Foto: Rüdiger dehnen
Kleve: Gasleitungen werden überprüft Klimadiskussion mit Rolf Janßen
Das Gasrohrnetz der Stadtwer- ke Kleve hat eine Länge von rund 550 Kilometern. Für die Sicherheit der Gasverteilungs- leitungen ist eine regelmäßige und fachkundige Überprüfung von entscheidender Bedeutung.
Diese führt die Firma Schütz Messtechnik im Auftrag der Stadtwerke Kleve durch. Im Rahmen dieser Maßnahme wer- den ebenfalls Hausanschlusslei- tungen bis zur Gebäudeaußen- wand mit Hilfe einer Teppich- sonde überprüft. Hierfür ist es erforderlich Privatgrundstücke zu betreten. Die Stadtwerke Kleve bitten ihre Kunden, im In- teresse der Betriebssicherheit der Gasversorgung den Mitarbeitern Zugang zu ihren Grundstücken zu gewähren. Die Mitarbeiter sind mit einem Ausweis der Stadtwerke ausgestattet.
Der parteilose Bürgermeister- kandidat Rolf Janßen diskutiert am Sonntag, 9. August, mit den Experten Elmar Hannen, Theo Sonderfeld, (Landwirtschaft), Dietrich Cerff (NABU), Hubert Reyers (Landwirtschaft und Wetter), Gerd Thomas (Forst) und Lotte Rohde (FFF) über das Thema Klima. Interessierte Bürger sind auf den Eichen- hof Hannen, Engelstraße 6, in Reichswalde ab 11 Uhr eingela- den. Die Corona-Abstands- und -Hygieneregelungen sind einzu- halten. Besucher werden gebe- ten, Schutzmasken mitzubringen und sich in Listen einzutragen.
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ERSPARNIS
KLEVE. Bauliche Mängel an den Feuerwachen Kleve und Mater- born. Rückstand bei Investiti- onsmaßnahmen wie Fahrzeu- gen und einigen Gerätehäusern.
Handlungsbedarf bei der Aus- stattung, erhebliche Verzöge- rungen bei der Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplanes – ein Auszug aus einer Liste, die für Frust bei der Klever Feuer- wehr sorgt und dem Michael Bay von den Klever Grünen sowie Rolf Janßen, parteiloser Bürgermeisterkandidat, nach- gegangen sind.
In Gesprächen mit Mitgliedern der Klever Feuerwehr wurde schnell klar: Der Unmut ist wirk- lich groß – auch wenn, so wurde versichert, zum gegenwärtigen Zeitpunkt die grundsätzliche Einsatzbereit-schaft der Wehr ge- geben ist. Für Bay und Janßen ist klar: „Ein Zustand, der schlicht nicht hinnehmbar ist.“
Für Brandschutz und andere Hilfeleistungen haben die Ge- meinden leistungsfähige Feu- erwehren vorzuhalten. Wie das gewährleistet wird, das ist in einem Brandschutzbedarfsplan festzuhalten. Grundlegende Pflicht der Stadt ist die regelmä- ßige Fortschreibung des Brand- schutzbedarfsplans. Dieser hat nach einschlägiger Rechtslage eine Laufzeit von höchstens fünf Jahren. Der letzte vom Rat be- schlossene Brandschutzbedarfs-
plan datiert aus dem Jahr 2010, ist bereits zehn Jahre alt.
Nach den einschlägigen recht- lichen Vorgaben müsste eine Stadt von der Größe Kleves ei- gentlich über eine ständig be- setzte Feuerwache mit haupt- amtlichen Kräften verfügen.
Hiervon kann die Bezirksregie- rung jedoch Ausnahmen zu- lassen. Für Kleve wurde in der Vergangenheit eine solche Aus- nahme erteilt. Ob danach eine weitere Ausnahmegenehmigung überhaupt beantragt oder erteilt wurde, konnte laut Bay und Jan- ßen nicht in Erfahrung gebracht werden. Aber selbst diese wäre dann bereits Mitte 2015 ausge- laufen. „Es ist weder nachvoll- ziehbar noch vertretbar, dass sich dieses Prozedere entgegen der rechtlichen Zeitvorgaben und vor allem auch zum Unmut der Feuerwehr hinzieht“, kriti- sieren Bay und Janßen.
Selbst die Planungen des nunmehr eigentlich schon
„überholten“ zehn Jahre alten Brandschutzbedarfsplanes sind in Teilen bis heute noch nicht umgesetzt worden oder hinken teils mehrere Jahre hinterher.
Beispielsweise die Verbesserung der Raumsituationen in Griet- hausen oder Materborn.
„Kennzeichnend ist insofern auch, dass der Rat gebeten wur- de, im Etat 2020 wegen eines noch nicht vorliegenden (fort-
geschriebenen) Brandschutzbe- darfsplanes gesperrte Mittel im Umfang von 1,4 Millionen Euro für die Anschaffung von fünf Einsatzfahrzeugen freizugeben, im Vorgriff auf die zukünftige Verabschiedung des dann neuen Brandschutzbedarfsplanes“, sa- gen Bay und Janßen. Die Fahr- zeuge waren bereits in der Pri- oritätenliste zum Brandschutz- bedarfsplan 2010 enthalten und sollten eigentlich danach in 2017 angeschafft werden.
Unmut ist verständlich Der Unmut in Reihen der Feu- erwehr ist laut Bay und Janßen verständlich und nachvollzieh- bar Hinzu kommen noch un- befriedigende Situationen bei- spielsweise in der Feuer-wache Kleve: fehlende Schwarz-Weiß- Trennung, schlechter Zustand der Sanitäranlagen, teilweise Un- dichtigkeiten. Auch besteht Op- timierungsbedarf im Bereich der persönlichen Sicherheitsausstat- tung. „Für völliges Unverständnis auf Seiten der Feuerwehr sorgte zuletzt die Äußerung der Stadt, dass der Unmut in der Verwal- tung nicht bekannt sei, gleiches im Hinblick auf Mängel bei ei- nigen Ausstattungen. Von Seiten der Feuerwehr wurde signalisiert, dass dem definitiv nicht so sei“, berichten Bay und Janßen. „Man habe dies des Öfteren im Rahmen von Besprechungen auch mit der
Bürgermeisterin nachdrücklich thematisiert.“
Für Bay und Janßen gleicht der Umgang mit der Freiwilligen Feuerwehr Kleve „einem Spiel mit dem Feuer. Es handelt sich ja schließlich um eine verpflichten- de Einrichtung. Die Stadt sollte daher alles unternehmen, den Einsatzkräften notwendige und angemessene Rahmenbedin- gungen zu bieten. Die Dinge ak- tiv und schnellstmöglich anzuge- hen. Dies wäre auch der Motiva- tion zuträglich und damit einer möglichen Gewinnung weiterer Freiwilliger dienlich.“
Das Thema Feuerwehr be- schäftigt auch die Offenen Kle- ver. Die seit 2004 als „Mehr- heitsbeschaffer für die CDU“
agierenden Grünen seien „er- kennbar bemüht, ihre jahrelange Tiefschlafphase durch hektischen Aktionismus zu ersetzen“, findet OK-Bürgermeisterkandidat Udo Weinrich. Stets folgten die Grü- nen dabei dem gleichen Muster:
Als gebe es keinen Rat, der die Stadtverwaltung und damit auch die Umsetzung der Ratsbeschlüs- se kontrollieren müsste, werde der Bürgermeisterin alles Negati- ve in die Schuhe geschoben.
Es sei „dreist und faktenwid- rig“, so der OK-Bürgermeister- kandidat, wenn grüne Ratsmit- glieder sich „kopfschüttelnd als verfolgende Unschuld“ auf- führten und mit dem Finger
aufs Rathaus zeigten. „Heute präsentieren Grüne ihr Herz für die Freiwillige Feuerwehr – dabei sind sie im März im Rat gegen eine Zusatz-Rentenversicherung für deren Angehörige aufgetre- ten“, fasst Udo Weinrich seine Kritik zusammen.
Laut Brandschutzbedarfsplan aus September 2010 hätte mit der Sanierung des Feuerwehr- standorts Griethausen 2013/14 begonnen werden müssen, noch unter CDU-Bürgermeister Brau- er. Nichts sei geschehen, und die Grünen hätten „jahrelang dem Nichtstun zugeschaut.“
Es seien auch die Grünen ge- wiesen, die im Dezember 2017 im Haupt- und Finanzausschuss einen Antrag zu Fall brachten, 50.000 Euro zur Vorplanung für die Hauptwache Kleve und für eine Standortanalyse für das Feu- erwehrgerätehaus Griethausen bereitzustellen. „Wertvolle Zeit ging verloren, und die Freiwillige Feuerwehr wurde alleingelassen“, lautet der Vorwurf des OK-Bür- germeisterkandidat.
Dass 300 Feuerwehrmänner und -frauen einen wichtigen Dienst für die Gemeinschaft lei- steten, sei eine Aussage des grü- nen Bürgermeisterkandidaten, die nicht zur grünen Praxis im Rat passe. „Eine Zusatz-Renten- versicherung für die Freiwillige Feuerwehr gibt es nämlich nicht“, bedauert Weinrich.
Probleme bei der Feuerwehr
beschäftigen Grüne und Offene Klever
Parteien im Wahlkampf auf der Suche nach den Schuldigen: Beide sehen zahlreiche Vetrsäumnisse
Unterschriften für Volksinitiative Artenvielfalt
„Es zeigen erfreulich viele Bürge- rinnen und Bürger große Sympa- thien für mehr Artenschutz und Nachhaltigkeit“, sagt die partei- lose Bedburg-Hauer Bürgermei- sterkandidatin Dr. Ursula Pitz- ner. Sie hatte sich spontan ent- schlossen, die SPD Bedburg-Hau bei deren Einsatz und Samm- lung von Unterschriften für die Volksinitiative Artenvielfalt zu unterstützen. Auch die SPD- Ortsvereinsvorsitzende Karin
Wilhelm ist sehr zufrieden: „175 Unterschriften in nur 4 Stunden sind ein Zeichen, dass das Motto
‚Insekten retten – Artenschwund stoppen‘ in der Mitte der Ge- sellschaft angekommen ist.“ Die Sozialdemokraten haben ent- schieden, dass die Sammlung aufgrund des Zuspruchs fortge- setzt wird. Die nächste Aktion ist für Samstag, 8. August, von 10 bis 14 Uhr bei Edeka Drunkemühle vorgesehen. Der Fraktionsvorsit-
zende Willi van Beek erläutert:
„Die Volksinitiative Artenvielfalt stellt klare weitreichende Forde- rungen an die Politik, jedoch mit gesundem Pragmatismus.“ Ge- meinsam erklären Wilhelm und van Beek: „Die positive Resonanz bei der Sammlung bringt zum Ausdruck, dass zahlreiche Men- schen vor Ort spüren, dass mehr als kosmetische ökologische Kor- rekturen notwendig sind.“
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Mit Gleichstellungszielen in Kommunalwahlkampf
Lag NRW veröffentlicht Wahlprüfsteine
KLEVE. Die kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbe- auftragten nutzen den Kommu- nalwahlkampf, um Parteien und Kandidaten zu ihren Zie- len für die Gleichstellung zu befragen. Denn die Bürger des Landes wünschen sich eine ge- zieltere Gleichstellungpolitik.
Das zeigte die Aktion „Wünsche und Visionen zum Weltfrauen- tag 2020“ der LAG kommunaler Frauenbüros/Gleichstellungs- stellen NRW (LAG NRW).
Im Rahmen der Aktion haben Frauen- und Gleichstellungsbe- auftragte aus Städten und Ge- meinden in ganz NRW die Bür- ger aufgefordert, ihre Wünsche und Visionen zu einem gleichbe- rechtigten gesellschaftlichen Mit- einander zu formulieren und in Visionsboxen zu sammeln.
Yvonne Tertilte-Rübo, Spre- cherin der LAG NRW, sagt: „mit sehr vielen Beiträgen wurde der Wunsch nach tatsächlicher
Gleichberechtigung und Chan- cengleichheit geäußert. Ins- besondere Forderungen nach Lohngleichheit und Anerken- nung von Care Arbeit beschäfti- gen die Menschen. Daraus lässt sich leicht ableiten, dass die Bür- ger in NRW in diesen Bereichen einen Nachholbedarf sehen.“
Gleiches gilt für den Schutz vor Gewalt. „Nach wie vor ist ein verbesserter Schutz von Frauen und Mädchen vor sexualisier- ter Gewalt ein häufig genannter Wunsch. Eine gesellschaftliche Selbstverständlichkeit ist die Gleichstellung von Frauen und Männern noch lange nicht.“
Neben diesen Schwerpunkten beziehen sich die Wahlprüfsteine auf die Themen Altersarmut von Frauen, geschlechtersensible Stadtplanung, gleichberechtigte Partizipation von Frauen in Po- litik und Gesellschaft sowie die geschlechter(un)stereotype Be- rufswahl von Jugendlichen.
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09BEDBURG-HAU. Beim turnus- mäßigen Treffen der Bürgeri- nitiative „StopKiesHau“, jeden ersten Dienstag im Monat in der Antoniterklause, berichte- ten Manfred Opgenorth und Johannes Hövelmann über ein Treffen mit dem Unternehmer Siebers, der ihnen Auskunft zu der geplanten Auskiesung Anto- niterstraße/Saalstraße gab.
Der Antrag zur Auskiesung soll noch in diesem Jahr beim Kreis Kleve eingereicht und im näch- sten Jahr soll mit der Auskiesung begonnen werden. Die An- und Abfahrt zur Kiesgrube soll von der B9 über die Antoniterstraße erfolgen. Zwei Ausweichstellen auf der Antoniterstraße sollen dazu hergerichtet werden und rund 20 Lkw-Ladungen sind pro Tag vorgesehen.
Die Kiesentnahme bis zu einer Tiefe von 16,90 Meter soll in vier Abschnitten erfolgen. Nach den einzelnen Abschnitten erfolgt die gleichzeitige Verfüllung. Die end- gültige Verfüllung, mit zulässigen
und zuvor geprüften Materialien wird bis zum Jahr 2060 dauern.
Für den Immissionsschutz sol- len zwischen der Bahnstrecke und der Ferngasleitung Bäume angepflanzt und davor zur Aus- kiesungsfläche hin ein vier Meter hoher Wall aufgeschüttet werden.
Eine weitere Maßnahme zum Immissionsschutz ist die Asphal- tierung der An- und Abfahrt in die Grube und die Befeuchtung des Materials. Nach Aussage des Unternehmers gäbe es keine Staub- oder Lärmbelästigung.
Zu Gast beim Treffen der Bür- gerinitiative waren auch Melanie Gronau und Dr. Leo Rehm von Eden Rees die mit ihrer langen Erfahrung in puncto Kiesab- bau der Bürgerinitiative einige wichtige Anhaltspunkte gaben, worauf zu achten ist, sobald die Pläne offen liegen. Auch mit dem Hinweis an die anwesenden Po- litiker und Bürgermeisterkandi- daten darauf hinzuwirken, dass sich die Gemeindeverwaltung die Pläne genau anschauen soll und
damit auch die Bürgerinitiative unterstützen kann.
Die parteilose Bürgermeister- kandidatin Ursula Pitzner sagte:
„Ich bin heute Fan der Bürgerini- tiative ‚StopKiesHau‘ geworden.“
Bürgermeisterkandidat Stefan Veldmeijer (parteilos) sprach die Infrastruktur an, inwieweit es möglich sei, das Lkw über die schmale Antoniterstraße fahren können, dies müsse genau über- prüft werden. Er möchte dort keine Lkw sehen. Bürgermeister- kandidat Stephan Reinders: „Ich kenne die Reidelstraße, weiß, was auf uns zukommt.“ Er will sich die Pläne genau anschauen, auch ein Hinauszögern der Planung könnte etwas bewirken.
Das nächste Treffen der Bür- gerinitiative findet bereits am kommenden Dienstag, 11. Au- gust, um 19.30 Uhr in der Anto- niterklause statt. Die Landrats- kandidatin Silke Gorißen (CDU) und Landratskandidat Peter Driessen (parteilos) haben ihre Teilnahme zugesagt.
Bürgermeisterkandidaten bei Treffen von „StopKiesHau“
Pitzner, Veldmeijer und Reinders informieren sich über auskiesungspläne
Die Kandidaten zu Gast bei der Bürgerinitiative. Foto: privat
Veldmeijer lädt zum „Streifzug“
BEDBURG-HAU. Der parteilo- se Bürgermeisterkandidat Ste- fan Veldmeijer lädt wieder zu
„Streifzug mit Ste(f)an“ ein. Am Sonntag, 9. August, geht es ab 11 Uhr von Till-Moyland mit dem Fahrrad nach Huisberden. Treff- punkt ist hier die Gaststätte „Zur Dorfschmiede“ an der Sommer- landstraße. Weiter geht es am Montag, 10. August, 18 Uhr, an der alten Schule in Louisendorf (Hauptstraße) und am Mitt- woch, 12. August, 18 Uhr, an der Grundschule in Hau (Antoniter Straße/Kaiser-Wilhelm-Allee).
„Ich möchte mich mit interes- sierten Bürgerinnen und Bür- gern über kommunale Themen in den Ortschaften austauschen“, sagt Veldmeijer. Wenn Bürger möchten, dass der „Streifzug“ bei ihnen stattfindet, können sie sich unter Telefon 01573/1651952 und per E-Mail an kontakt@
veldmeijer.de melden.
Nur zwei Monate länger und der Gemeindebeamte Hans-Josef Jaron (Mitte) wäre exakt nach 50 Dienst- jahren bei der Gemeindeverwaltung in den Ruhestand getreten. Doch auch ohne ein weiteres Jubiläum freut sich der gebürtige Hasselter auf die freie Zeit die nun vor ihm liegt. Die meiste Zeit seines Arbeitsle- bens war Hans-Josef Jaron beim Bauamt tätig und dort für den Denkmalschutz und die Beantragung von Zuschüssen im Baubereich zuständig. Den Kollegen diente er mit seinem reichen Erfahrungsschatz oft- mals als „wandelndes Gemeindelexikon“. Bürgermeister Peter Driessen und der Personalrat der Gemein- deverwaltung, Karsten Menke (r.), verabschiedeten den Kollegen im Rahmen einer kleinen Feierstunde.
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viel Spaß und Erfolg für Deine Schulzeit wünschen
Dir von Herzen
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Berufsnachwuchs bei der AOK
Kreis Kleve. Als persönliche Be- rater für die Versicherten, Firmen- kunden oder Gesundheitspartner sind Sozialversicherungsfachange- stellte, kurz „Sofas“, Ansprechpart- ner bei allen Fragen zur Kranken- versicherung. Sie kennen sich aber auch im Bereich der Pflege-, Ren- ten-, Unfall- und Arbeitslosenver- sicherung aus. Die Qualifikation für diese kompetente Beratung haben Justin Moes und Katharina Hassel- mann (Foto v.l.) nach dreijähriger Ausbildung bei der AOK Rhein- land/Hamburg erworben. Beide werden in den Geschäftsstellen der AOK-Regionaldirektion Kreis Kleve – Kreis Wesel weiterbeschäftigt.
„Der Bedarf an Spezialisten im Ge- sundheitswesen wird weiter wach- sen und es werden immer neue Aufgabenfelder und Schwerpunkte bei den Krankenkassen entstehen“, sagt Bruno Overkamp (obere Reihe, 2.v.l.), stellvertretender Regionaldi- rektor der AOK Kreis Kleve – Kreis
Wesel. „Deshalb bieten wir in un- serem Unternehmen entsprechende Weiterbildungsmöglichkeiten und begleitende Studiengänge an.“ So konnten der Vize-Chef und Ausbil- dungsleiterin Petra van Schöll zwei weiteren Prüfungsabsolventen gra- tulieren: Jil Gerdiken und Servan Sayman (v.r.) haben ihr Studium
„Gesundheit und Sozialmanage- ment“ nach sieben Semestern mit sehr gutem Abschluss zum Bache- lor of Arts absolviert. Schwerpunkt der akademischen Ausbildung war das „Patientenorientierte Gesund- heitsmanagement“.
In diesem Jahr haben 74 junge Men- schen eine Ausbildung bei der AOK Rheinland/Hamburg begonnen.
Auch Alexander Schmidt (untere Reihe, Mitte) aus Rees-Millingen will ein „Sofa“ werden, um nach der Ausbildung den Kunden zu hel- fen, sich im komplizierten Geflecht des Sozialversicherungswesens zu- rechtzufinden.
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Lehrer in Kleve bereiten sich
auf den digitalen Unterricht vor
Verpflichtender Fortbildungstag: gesamtschule am Forstgarten macht sich fit für die Zukunft
KLEVE. Die Coronavirus-Pan- demie hat das Schulleben seit Mitte März auf den Kopf gestellt.
Bis zu den Sommerferien wur- den alle Schüler vorwiegend per
„Homeschooling“ unterrichtet.
Ab Mittwoch wird dieses zwar (erstmal) wieder vom Präsenz- unterricht abgelöst, doch die Gesamtschule am Forstgarten in Kleve bereitete sich in dieser Woche auf „digitales Lernen“
vor. Ein Fortbildungstag griff viele Themen auf, die durch das erzwungene Lernen auf Distanz mit Nachdruck auf die Tages- ordnung gekommen sind.
Dabei ging es allerdings nicht nur um „Homeschooling“ als Al- ternative zum Präsenzunterricht.
„Mein Wunsch ist, dass viele dieser Inhalte auch nach Coro- na in den Schul-Alltag verstärkt integriert werden“, sagte Stefan Püplichuisen, didaktischer Leiter an der Gesamtschule am Forst- garten.
Dazu war es ihm ein Anliegen, das Lehrerkollegium in digitaler Hinsicht fit zu machen. „Wir ha- ben – wie alle Schulen – natür- lich ein heterogenes Lehrerkol- legium. Dadurch, dass wir noch eine junge Schule sind, haben wir zwar viele junge Lehrer, die digital sehr fit sind, aber wir ha-
ben auch einige ältere, für die das Ganze noch Neuland ist“, sagte Püplichuisen.
Der Mix aus Jung und Alt half dem didaktischen Leiter jedoch, den Tag zu organisieren. „Als wir geschaut haben, was wir für Workshops anbieten können, waren schnell einige Kollegen gefunden, die sie geben können.
Wir haben den ganzen Tag kom- plett intern geplant und durchge- führt“, berichtete Püplichuisen.
„Moodle“ für alle
Der größte Fokus lag auf der di- gitalen Lernplattform „Moodle“, die an der Gesamtschule vor der Coronavirus-Pandemie nur für die Oberstufe eingesetzt wurde.
„Künftig soll sie aber auch ver- stärkt in den unteren Jahrgängen eine Rolle spielen“, sagte Püpli- chuisen. Dazu lernten alle Lehrer, wie sie Unterrichtsmaterialien ihren Schülern zur Verfügung stellen und die erledigten Aufga- ben der Schüler abrufen.
Zu Beginn der Coronavirus- Pandemie im März war die Pla- nung eines Unterrichts aus der Ferne für einige Lehrer noch ei- ne große Herausforderung, wie Püplichuisen zugab. „Bis zu den Osterferien herrschte erstmal Verunsicherung, weil die Situati-
on neu war. Wir haben uns aber zusammengesetzt und das Kol- legium hat Klassenweise Pläne erstellt, damit Schüler nicht zu viele, aber auch nicht zu wenige Aufgaben gestellt bekommen“, sagte Püplichuisen. Bis zu den Sommerferien habe das dann gut geklappt, auch wenn der Schwer- punkt erstmal auf die Kernfächer Deutsch, Englisch und Mathe- matik gelegt worden sei. „Das ginge bei einem erneuten Lock- down natürlich nicht. Die ande- ren Fächer sind ebenfalls wich- tig“, sagte Püplichuisen.
Auch deshalb führte die Ge- samtschule einen verpflichten- den Fortbildungstag in der letz- ten vollen Woche der Sommer- ferien ein. „Sollte es noch mal zu einer ,Homeschooling‘-Zeit kommen, wollen wir gut vor- bereitet sein“, bekräftigte Püpli- chuisen. Unter anderem lernten die Lehrer Erklär-Videos zu er- stellen, die direkt auf den Schul- stoff an der Klever Gesamtschule zugeschnitten sind.
Es ging beim Workshop-Tag jedoch nicht nur um digitalen Unterricht aus der Ferne, son- dern auch um digitale Medien zur Unterstützung im (Präsenz-) Unterricht. Die Gesamtschulleh- rer lernten, wie sie Material digi-
talisieren, welche Apps nützlich sein und wie sie ein Tablet im Unterricht verwenden können.
Die Gesamtschule ist nämlich mittlerweile mit einer Vielzahl an Tablets ausgestattet, die Leh- rer in ihren Unterricht integrie- ren können. Moritz Machelett erklärte seinen Kollegen, wie sie den Inhalt auf dem IPad mithilfe von AppleTV für die ganze Klasse sichtbar machen und die Schüler mithilfe eigener IPads (die ihnen von der Schule im Unterricht ge- stellt werden) in den Unterricht direkt integrieren können.
„Eigentlich keine Grenzen“
„Dabei gibt es eigentlich keine Grenzen, was die Möglichkeiten betrifft. In meinen Fächern Phy- sik und Chemie ist das eine große Hilfe“, sagte Machelett. Er hoffe, dass auch die älteren Kollegen sich in die Thematik einarbeiten und so einen ansprechenden Un- terricht anbieten, der übrigens auch trotz der digitalen Unter- stützung nicht zwingend vom Lernen abhält. Denn wie Mache- lett in seinem Workshop zeigte, können Lehrer die IPads für be- stimmte Apps sperren, sodass der Fokus automatisch ganz auf den Unterrichtsstoff liegt.
Sabrina Peters Zurück auf die Schulbank: Die Lehrer der Gesamtschule am Forstgarten lernten beim Fortbildungstag unter anderem die digitale Lernplatt-
form „Moodle“ kennen. NN-Foto: SP
AfD Kleve besetzt 22 Wahlbezirke
KLEVE. Nach dem Ergebnis der Wahlversammlung des Klever AfD-Stadtverbandes tritt die AfD nun erstmals bei der Wahl für den Klever Stadtrat an. Alle 22 Klever Wahlbezirke konn- ten mit einer Direktkandidatur besetzt werden. Die ersten acht Plätze der Reserveliste sehen wie folgt aus: 1. Tim Görtz, 2. Katrin Seifert, 3. Gerd Plorin, 4. Lothar Lichtenstein, 5. Albert Zulauf, 6.
Wilfried Suerick, 7. Kevin Peters, 8. Marina Gietmann. „Wir freuen uns auf einen fairen und span- nenden Wahlkampf und ganz besonders darauf, frischen op- positionellen Wind in den Klever Stadrat zu bringen. Es ist endlich an der Zeit, die Interessen der konservativen Klever Bürger zu vertreten und auf die Missstände in unserer schönen Heimatstadt hinzuweisen“, sagt AfD-Presse- sprecher Tim Görtz.
Fahrradstraße für Bedburg-Hau
BEDBURG-HAU. Die aufkom- mende Elektromobilisierung erfordert immer mehr neue Herausforderungen an die be- stehende Verkehrsinfrastruk- tur. Die Anzahl der verkauften Pedelecs/E-Bikes steigt stetig an, und viele Nutzer entdecken das Fahrrad generell als sinn- vollen Freizeitwert oder nutzen es als Fortbewegungsmittel zur ihrer Arbeitsstelle. Die bereits bestehenden Fahrradwege sind oftmals zu schmal und bieten nicht mehr die erforderliche Si- cherheit für die zu erreichenden Geschwindigkeiten der Pedelecs, zumal diese Wege auch von Fuß- gängern genutzt werden dürfen.
Die FDP Bedburg-Hau setzt sich daher für die Ausweisung von Fahrradstraßen durch das entsprechende neue Verkehrs- zeichen „Fahrradstraße“ ein auf bereits bestehende nicht stark frequentierte Straßen, wie dem Kirchweg zwischen den Ort- schaften Hasselt und Qualburg.
Autofahrern ist es gestattet, die- se Straßen weiterhin zu nutzen, dürfen aber hier legal neben- einander fahrende Radfahrer weder behindern noch gefähr- den. Jürgen van Os dazu: „Die Steigerung der Attraktivität für Radfahrer, ohne damit große verbundene Unkosten, stellt zu- dem einen aktiven Beitrag für den Umweltschutz und der För- derung des ortsnahen Tourismus dar. Wir fordern daher alle auf, an dieser Idee mitzuwirken.“
GOCH. Die Gocher Sonntags- radler laden am morgigen Sonntag, 9. August, 10 Uhr, zur ersten Radtour der Sommer- saison 2020 ein. Die ca. 65 Ki- lometer lange Tour beginnt am Gocher Marktplatz.
Sie führt durch die benachbar- ten Niederlande über Gennep und Cuijck und dann zurück nach Goch. Die Tour beinhaltet Fährfahrten, für die Kosten an- fallen werden. Unterwegs werden die üblichen Kurzpausen sowie die „große Kaffeepause“ ein-
gelegt. Alle Teilnehmer werden gebeten, einen Mund-Nasen- Schutz mitzubringen und den Mindestabstand bei den Pausen einzuhalten. Bei Besuchen im Restaurant sind die dort vor- geschriebenen Hygiene-Regeln zu beachten. Zudem müssen alle Teilnehmer ihr schriftliches Einverständnis zur Speicherung ihrer Daten geben. Die Touren beginnen immer um 10 Uhr.
Anmeldung bei Gertrud Brey, Telefon 02823/41257 und 0176/
43554360, jeweils nach 16 Uhr.