Stochastik für das Lehramt Prof. Dr. U. Freiberg
Sommersemester 2019 Dr. M. Tautenhahn
Hausaufgabe 5
Abgabe am 27. Mai 2019
Aufgabe 1. In einer Urne seien s schwarze und w weiße Kugeln, wobei s, w ≥ 1. Nun werden zwei Kugeln gezogen und es seien die beiden EreignisseA1 und A2 gegeben durch
A1 : „Erste Kugel ist weiß“,A2 :„Zweite Kugel ist weiß“.
Zeigen Sie: Beim ZiehenmitZurücklegen sindA1undA2 unabhängig und beim Ziehenohne Zurücklegen sindA1 und A2 nicht unabhängig.
Aufgabe 2.
(a) Eine Drei-Personen-Jury besteht aus zwei Juroren, die unabhängig voneinander die rich- tige Entscheidung (unter zwei Möglichkeiten) mit der Wahrscheinlichkeit p fällen, der dritte Juror wirft eine faire Münze. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Jury korrekt entscheidet, falls eine einfache Mehrheit ausreicht?
Interpretieren Sie das Ergebnis.
(b) Auf drei Seiten eines regulären Tetraeders stehe je eine der Zahlen 1, 2 und 3; auf der vierten Seite stehen alle drei Zahlen. Nun wird der Tetraeder geworfen, so dass jede der vier Seiten mit gleicher Wahrscheinlichkeit unten liegt. Bezeichne Ai das Ereignis, dass die Zahl i auf der unten liegenden Seite des Tetraeders steht, i= 1,2,3.
Zeigen Sie: A1 und A2 sind unabhängig, aber A1, A2 und A3 sind nicht unabhängig.
Aufgabe 3. Wir betrachten ein wiederholt ausgeführtes Experiment, von denen jedes un- abhängig vom Ausgang aller anderen Experimente die Erfolgswahrscheinlichkeit p ∈ (0,1) besitzt. Es seiTn die Wartezeit auf denn-ten Erfolg, n∈N. Man zeige, dass für jedesn∈N die Verteilung von Tn−n gegeben ist durch die sogenannte Negative Binomialverteilung
Binn,p(k) =
−n
k
pn(p−1)k, k ∈N0,
wobei der negative Binomialkoeffizient definiert ist durch
−n
k
:= (−n)(−n−1)(−n−2)· · ·(−n−k+ 1) k!
fürk ∈N und −n0 := 1.
Aufgabe 4.
(a) Es seien n ≥ 2, Ω = {0,1}n und P({ω}) = 2−n für alle ω = (ω1, . . . , ωn) ∈ Ω. Wir betrachten die Ereignisse
Ai :={ω= (ω1, . . . , ωn)∈Ω :ωi = 1}
sowie das EreignisB :={ω = (ω1, . . . , ωn)∈Ω :ω1+. . .+ωn≡1 mod 2}. Überprüfen Sie die folgenden Tupel von Ereignissen auf Unabhängigkeit.
(i) (A1, . . . , An, B) (ii) (A1, . . . , An) (iii) (A2, . . . , An, B)
(b) SeienA1, A2, . . . , An unabhängige Ereignisse mit P(Ai) =p, i = 1, . . . , n.Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass
(i) mindestens eines der Ereignisse eintritt,
(ii) genau m der Ereignisse eintreten (0≤m≤n), (iii) mindestens m der Ereignisse eintreten (0≤m ≤n).
2