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Archiv "Paracodin® retard Kapseln" (15.11.1996)

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Academic year: 2022

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geheilt. Rösch sieht derzeit keine Veranlassung, gegen im Darm aufgespürte Hefen mit einem Antibiotikum vorzuge- hen. Das gilt speziell für Can- dida. Zwar verschwindet der Pilz unter antibiotischer Inter- vention aus den Faeces, oder die Pilzmenge reduziert sich unter die Nachweisgrenze.

Doch einige Tage nach- dem das Mittel abgesetzt wur- de, lassen sich die Pilze erneut nachweisen. „Meteoristische Beschwerden bei positivem Pilznachweis im Stuhl sind Ausdruck des zugrunde- liegenden Colon irritabile und nicht auf eine Gaspro- duktion im Rahmen von Ver- gärungsvorgängen durch Can- dida bedingt“, so der Ga- stroenterologe.

Hefepilze

Aus labordiagnostischer Sicht wurde das vermeintli- che Problem von Dr. Anna Sander (Freiburg) unter die Lupe genommen. So sind von den mehr als 200 bekannten Candida-Arten weniger als

zehn als humanpathogen ein- zustufen. Primär pathogene Hefen kommen aber beim Menschen nicht vor. Passage- re Hefen, etwa Saccharomy- ces cerevisiae, finden sich in Lebensmitteln wie Bier, ver- schwinden aber sehr rasch.

Bei Gesunden ist der Gastro- intestinaltrakt in zwei bis 80 Prozent der Fälle mit Candi- da besiedelt – je nach Labor, wie Sander anmerkte.

Am häufigsten ist Candi- da albicans. Dieser Hefepilz konnte in einer Freiburger Untersuchung in rund der Hälfte aller Stühle dingfest gemacht werden. Verglichen mit Aerobiern und Anaero- biern sind Hefen schwache Gasbildner, wie Sander be- tonte, und sind daher nicht für Blähungen verantwort- lich zu machen. Candida albi- cans gehört also zur physiolo- gischen Darmflora. Nur bei Risikopatienten kann der Darm ein Erregerreservoir für invasive Mykosen dar- stellen. Eine dauerhafte Era- dikation der Hefen aus dem Gastrointestinaltrakt ist nicht möglich. Karl B. Filip

In Deutschland werden jedes Jahr mehr als 1 500 Arz- neimittel zugelassen, von de- nen die meisten längst be- kannte Arzneistoffe enthal- ten. Die Zahl der Medika- mente mit neuen Wirkstoffen liegt mit etwa 20 bis 30 pro Jahr deutlich niedriger, echte Innovationen mit neuartigem Wirkprinzip sind noch selte- ner. Doch gerade diese haben große Chancen, den von der Pharmazeutischen Zeitung ausgeschriebenen Innova- tionspreis zu erhalten.

In diesem Jahr geht diese Auszeichung an das erste Antihypertensivum aus der neuen Wirkstoffklasse der Angiotensin-II-Rezeptor-Ant- agonisten: Losartan (Lor- zaar®, MSD). Die Substanz vermittelt die Blutdrucksen- kung über eine selektive Blockade des Angiotensin-II- Typ-1-Rezeptors (AT1-Re- zeptor). Substanzspezifische Nebenwirkungen anderer Antihypertensiva wie trocke- ner Husten (ACE-Hemmer), Ödeme (Calciumantagoni- sten), Müdigkeit (Beta-Re- zeptorenblocker) oder Stoff- wechselstörungen (Diureti- ka) sind daher unter Losartan nicht zu erwarten.

Im Rahmen von klini- schen Studien wurde die Sub- stanz bei etwa 5 000 Patien- ten untersucht; inzwischen wurden weltweit bereits mehr als 1,5 Millionen Patienten mit Losartan behandelt. Der Angiotensin-II-Rezeptor-Ant- agonist senkte den Blutdruck

sowohl bei leichter als auch bei mittelschwerer und schwerer Hypertonie zuver- lässig, und zwar unabhängig vom Alter und Geschlecht der Patienten. In den klini- schen Studien wurde unter Losartan bis auf Schwindel (vier Prozent) keine Neben- wirkung häufiger als unter Plazebo beobachtet (Schwin- del bei Plazebo 2,5 Prozent).

Die Langzeitwirkungen von Losartan sowie mögliche weitere Indikationen für den Einsatz des neuen Arznei- stoffs werden zur Zeit bei äl- teren Hypertonikern mit linksventrikulärer Hyperto- nie (LIFE-Studie), bei älte- ren Patienten mit Herzinsuf- fizienz (ELITE-Studie) sowie bei Patienten mit nicht-insu- linpflichtigem Diabetes mel- litus und Nephropathie (RENAAL-Studie) unter- sucht. Nach den ersten Er- gebnissen zeichnet sich vor allem die Herzinsuffizienz als weitere Indikation für Losar-

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Paracodin® retard Kap- seln – Das Unternehmen Knoll Deutschland teilt mit, daß derzeit aus technischen Gründen Paracodin® retard Kapseln zur Behandlung von Erkrankungen der Atemwe- ge nicht lieferbar sind. Es wird empfohlen, auf die an- deren Darreichungsformen von Paracodin®wie zum Bei- spiel Paracodin® Tabletten auszuweichen. pe A-3042 (78) Deutsches Ärzteblatt 93, Heft 46, 15. November 1996

V A R I A AUS UNTERNEHMEN

Antihypertonikum

Losartan erhält

Innovationspreis

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