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Archiv "Plazebo: Auch heute..." (10.09.1993)

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medizin heute

Gesundheit für die ganze Familie

GESUNDHEITSTHEMEN -AKTUELL UND LESER-

FREUND- LICH

Deutscher Ärzte-Verlag, 50859 Köln, Tel. (0 22 34) 70 11-0

n

ie sex ell-erotische Welt

1). Hertoft

Sexologisches Wörterbuch

Herausgeber der deutschen Ausgabe R. Lautmann 1993, 218 S., geb., DM 55,—

ISBN 3-7691-0227-4

Dieses handliche Nachschlagewerk informiert umfas- send über die geschlechtlichen Vorgänge. Selbst heikle Fragen werden sachlich und gelassen behandelt; alles wird beim Namen genannt. Das Buch gehört in die Hand aller, die mit dem Sexuellen zu tun haben,

Irrtümer und Preisänderungen vorbehalten (289a)

1) Deutscher Ärzte-Verlag

Postfach 40 02 65 50832 Köln

Telefon (0223417011-316 Fax (02234 49498

LESERBRIEFE

Auch heute ...

Plazebo-Tabletten in ver- schiedenen Farben werden auch heute von den Apothe- ken zur Verfügung gestellt.

Es ist durchaus plausibel, ei- nem Patienten, bei dem man auf andere Weise einen Schlafmittelabusus oder ähn- liches nicht ausreichend be- handeln kann, mindestens vorübergehend ein Plazebo zu geben. Dies trägt dann auch zur Verminderung der Kosten bei, denn eine Plaze- bo-Tablette kostet etwa 0,10 DM. Es ist nicht bekannt, daß die Kassen die Bezahlung der Kosten in der oben angegebe- nen Indikation ablehnen.

Dr. med. Krieg, Kassenärztli- che Vereinigung Nordbaden, Turmstraße 2-4, 75173 Pforz- heim

Nihil hat es in sich

Herr Dr. Noller redet von

„Jägerlatein" und auch vom Verdacht der „Legasthenie in der Lateinischen Sprache".

Demgegenüber meine ich: 0 si tacuisses, Philosophus man- sisses. Denn: Das lateinische Wort „Nihil" hat es in sich, es ist Neutrum und undeklinier- bar und kommt aus „ne und Hilum," nicht eine Faser, nicht das Geringste. Herr Dr.

Noller unterstellt dem Prof.

Schadewald in „Nihil" eine Abkürzung des Genitivs Nihi- li = für nichts, den es gram- matikalisch gar nicht gegeben hat (siehe Langenscheidts Taschenwörterbuch).

Ein weiterer Überset- zungsversuch ohne Schwierig- keit mit der Deklination und ohne Anmaßung würde lau- ten: Pulvis nihil album, auch im Sinne von Prof. Schade- waldt.

Dr. med. Kurt Meiss, Heili- genstraße 5, 76534 Baden-Ba- den

Schlußwort

Herr Kollege Noller hat zum Teil recht, wenn er mich bezüglich des „weißen Nichts- Pulvers" eines Lapsus linguae zeiht, denn ich hätte vielleicht bei der Auflösung der Arznei-

gefäßinschrift den Genitiv wählen sollen, war aber zu sehr vom „Nihilum album"

eingenommen, ein chemisch- pharmazeutischer Begriff für ein in leichten weißen Flok- ken vollständig geschmacklo- ses Pulver, noch in der 6. Auf- lage des bekannten „Pharma- zeutischen Wörterbuches"

von Carl Hunnius aus dem Jahre 1986 als „Nihilum al- bum, Augennichts" erwähnt, aber wohl fälschlich als Zink- sulfat deklariert. Tatsächlich wurde die früher auch als

„Lana philosophica" (Philo- sophische Wolle) deklarierte Substanz auf sogenanntem trockenen Wege durch Ver- brennen von Zink in freier Luft gewonnen und stellte weißes Zinkoxid dar. Es wur- de nicht nur äußerlich in Sal- ben usw., sondern auch mes- serspitzenweise eine Zeitlang innerlich verwendet bei Krämpfen und als Sedativum, etwa ab Ende des 18. Jahr- hunderts, nachdem die tech- nische Zinkgewinnung einge- führt worden war, hat sich aber dabei, eben weil es wohl ein Plazebo war, als „nihili"

(von keinem Wert, nichtstau- gend) erwiesen. Literatur darüber findet man in der Übersetzung und Erläute- rung der „Pharmacopoea Bo- russica", 4. Auflage, Leipzig 1828, Teil L, Seite 898 von Friedrich Philipp Dulk, sowie in der „ Pharmacopoea Uni- versalis" des gleichen Jahres aus Weimar, Seite 184. Gera- de die äußerst kleinen Dosen sprechen meiner Ansicht eher für eine Verwendung

„ut aliquid fieri videretur".

Etwaige „Nebenwirkungen"

dieser internen Applikation dürften auf Verunreinigun- gen mit anderen Schwerme- tallen wie Blei, Eisen sowie Schwefel zurückzuführen sein. Im übrigen darf im Para- celsusjahr daran erinnert wer- den, daß der Name Zink auf den Paracelsischen hütten- technischen Begriff des „Zin- kens" von zinkhaltigem Gal- meierz zurückgeht.

Prof. Dr. H. Schadewaldt, In- stitut für Geschichte der Me- dizin, Moorenstraße 5, 40225 Düsseldorf

A.1 -2280 (8) Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 36, 10. September 1993

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