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Bachmann, P. (1990). Produktionssteigerung im Wald durch vermehrte Berücksichtigung des Wertzuwachses. Berichte der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft: Vol. 327. Birmensdorf: Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schne

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Academic year: 2022

Aktie "Bachmann, P. (1990). Produktionssteigerung im Wald durch vermehrte Berücksichtigung des Wertzuwachses. Berichte der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft: Vol. 327. Birmensdorf: Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schne"

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(1)

der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und , Landschaft 327, 1990 ·

P eter Bachm ann

Produktionssteigerung im Wald

d rch v erme hrte Berücksi c htig ng des Wertzuwachses

(2)

Editorial

Mit Beschluss des schweizerischen Bundesrates vom 17. Mai 1989 wurde die Eidgenössiche Anstalt für das forstliche Versuchswesen (EAFV) reorganisiert. Dies führte auch zu einem neuen Namen:

Eidgenössiche Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL). Die Herausgeberschaft hat diesen Namenswechsel zum Anlass genommen, einige Änderungen an den beiden Publikationsreihen «Mit- teilungen» und «Berichte» anzubringen.

Dem Auftrag der WSL als «nationaler, multidisziplinärer For- schungsstätte für Forstwissenschaften, Landschafts-, Schnee- und Lawinenforschung im weitesten Sinne» (Verordnung vom 17. Mai 1989, Art. 2) entsprechend, wird sich das thematische Spektrum mit dem Ausbau der Forschungsgebiete ausweiten. Beide Reihen bringen in Zukunft wissenschaftliche Originalarbeiten, in der Regel aus der WSL.

Die «Mitteilungen», die seit fast hundert Jahren erscheinen, verbreiten zumeist in sich geschlossene grössere Arbeiten. Das Zielpublikum sind Wissenschafter sowie in der Praxis tätige Akademiker. In den «Berich- ten» werden Manuskripte veröffentlicht, die sich an in den Arbeits- gebieten der WSL tätige Berufsleute und an Wissenschafter richten.

Beide Schriftenreihen wurden formal und gestalterisch mit dem Namenswechsel verändert; der Umschlag und das Layout wurden neu bearbeitet. Dem Abstract jeder Arbeit wird neu ein BIBDOK-Element vorangestellt, das bibliographisch wichtige Angaben enthält.

Der Namenswechsel wurde zum Anlass genommen, für jede Reihe einen Registerband zu erstellen:

Eidg. Anstalt für das forstliche Versuchswesen, Mitteilungen 65, 2:

181-344 (1989).

Eidg. Anstalt für das forstliche Versuchswesen, Berichte 326 (in Vorbe-

reitung). ·

Prof. Rodolphe Schlaepfer

Direktor WSL

(3)

der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft

327, 1990

Peter Bachmann

Produktionssteigerung im Wald

durch vermehrte Berücksichtigung des Wertzuwachses

Herausgeber

Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, Birmensdorf

(4)

Professor Rodolphe Schlaepfer, Direktor WSL Adresse des Autors

Prof. Dr. Peter Bachmann Professur für Forsteinrichtung

Departement Wald und Holzforschung ETH-Zentrum

8092 Zürich

Herausgeberkommission WSL

Charles von Büren, Dr. Bruno Jans, Dr. Walter Keller, Dr. Theo Keller, Dr. Alois Kempf, Dr. Felix Kienast, Dr. Nina Kuhn, Dr. Ruth Landolt, Marianne Wino Redaktion

Dr. Ruth Landolt

Zur Herausgabe dieser Arbeit haben beigetragen Doris Pichler

Rene Rüegg Miroslav Sebek

Manuskript eingereicht 1986 Zitierung

Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch.

Kommissionsverlag

F. Flück-Wirth, Internationale Buchhandlung für Botanik und Naturwissenschaften CH-9035 Teufen

Anschrift für Tauschverkehr Bibliothekt WSL

Zürcherstraße 111 CH-8903 Birmensdorf

A55713

Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. Nr. 327, 1990

(5)

Produktionssteigerung im Wald durch vermehrte Berücksichtigung des Wertzuwachses.

Berichte der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft,

Nr. 327, 1990, 73 Seiten.

Zusammenfassung, resume, riassunto, summary, ill.

ISSN 1016-3166. ISBN 3-905620-04-9.

OK: 630.652 : 630.23 : 630.62

FDK: 653 .: 652 : 614 : 23 : 524.63 : (494)

Abstract

Produktionssteigerung im Wald durch vermehrte Berücksichtigung des Wertzuwachses

Aufbauend auf der Kontrollstichproben-Inventur der WSL wird ein automatisiertes Wertberechnungsverfahren entwickelt, beschrieben und in vier Untersuchungsbe- trieben erprobt. Mit relativ kleinem Mehraufwand werden dadurch Daten beschafft für eine sorgfältigere Planung, insbesondere für eine wirtschaftlich begründete Verjün- gungsplanung. Vorhandene Schwachstellen des Ver- fahrens sowie Verbesserungsmöglichkeiten werden diskutiert, und für die rasche Umsetzung der neuen Erkenntnisse in die Praxis werden konkrete Vorschläge gemacht.

Schlüsselwörter:

Wertzuwachs, Kontrollstichprobe, Verjüngung, waldbau- liche Planung.

lncrease of Forest Production through Greater Attention to Value lncrement

An automated procedure for calculating value increment based on data from the control inventory of the WSL was developed and tested in four forest enterprises. With relatively little extra work, it provides data allowing more detailed planning, especially regarding regeneration. Weak points and possibilities for improvement are discussed and concrete suggestions for the rapid practical appli- cation of the new findings are made.

Keywords:

Value increment, control sample plots, regeneration, silvicultural planning.

Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. Nr. 327, 1990

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Vorwort

Diese Untersuchung wurde ermöglicht durch einen Kredit des Schwei- zerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen For- schung, und zwar im Rahmen des Nationalen Forschungsprogrammes

12 «Holz, erneuerbare Rohstoff- und Energiequelle».

Die Forstdirektion des Kantons Bern unterstützte das Vorhaben, indem sie mir ermöglichte, es zu einem großen Teil während der Arbeitszeit zu verwirklichen. Zudem stellte sie ihren EDV-Sachbearbei- ter Dr. Janez Grilc für das Programmieren und die Sekretärin des Kreisforstamtes Schwarzenburg für Schreibarbeiten zur Verfügung und übernahm einen Teil der EDV-Kosten.

Laurent Marti, Forstingenieur, stellte die notwendigen Unterlagen zusammen, bearbeitete das umfangreiche Zahlenmaterial und erle- digte die statistischen Auswertungen. Dr. Janez Grilc, Forstingenieur, besorgte die Programmierarbeiten, redigierte das System-Handbuch.

und unterstützte die Arbeit mit zahlreichen Anregungen.

Wertvolle Ratschläge stammen von Prof. Rodolphe Schlaepfer und von Daniel Mandallaz, dipl. Math. ETH, vom Fachbereich Forstein- richtung der ETH Zürich sowie von Dr. Paul Schmid-Haas von der WSL.

Nicht vergessen werden dürfen die Förster Jakob Bandi, Fritz Burri, Hans Burri, Martin Bider, Walter Dängeli und Peter Scheurer, die bei den Aufnahmen mitgewirkt haben, sowie meine Mitarbeiter im Kreisforstamt Schwarzenburg.

Schwarzenburg, im Mai 1986 Peter Bachmann

Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. Nr. 327, 1990

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Inhalt

Vorwort 5

Verzeichnis der Abbildungen 10

Verzeichnis der Tabellen 12

Verzeichnis der Abkürzungen 13

1 Einleitung 15

1.1 Problem 15

1.2 Ziele 15

2 Theoretische Grundlagen 16

2.1 Einleitung 16

2.2 Begriffe 16

2.3 Grundsätze 16

2.4 Einfluß verschiedener Faktoren auf

Wertzuwachs und Verjüngungszeitpunkt 17

2.4.1 Grundlagen für Modellrechnungen 17

2.4.2 Bestimmung der Ertragsfähigkeit 17

2.4.3 Bonität und Baumart 18

2.4.4 Holzqualität 19

2.4.5 Preis- und Kostenschwankungen sowie

Sortierungsart bei Nadelbäumen 20

2.4.6 Verluste bei falscher Wahl des Verjüngungszeitpunktes 20

2.4.7 langsame Verjüngung unter Schirm 21

2.5 Wertzuwachs am Einzelbaum 21

3 Wertberechnungsverfahren 23

3.1 Grundsätze 23

3.2 Verfahren 23

3.2.1 Form 23

3.2.2 Qualität 23

3.2.3 Erntekostenfreie Erlöse 24

3.2.4 Sortierung 26

3.3 Werttarif 28

3.4 Kombination Werttarif und Forsteinrichtungsprogramm 29

3.5 Fehlerbeurteilung 32

3.5.1 Allgemeines 32

3.5.2 Ermittlung der Form 32

3.5.3 Qualitätsbeurteilung und erntekostenfreie Erlöse 34

3.5.4 Sortimentsbildung 34

3.6 Verbesserungsmöglichkeiten 34

Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. Nr. 327, 1990

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4 Anwendungsbeispiele 35

4.1 Beschreibung der Untersuchungsbetriebe 35

4.2 Annahmen für die Berechnungen der lokalen Werttarife 35

4.3 Bestimmen der Ertragsfähigkeit 35

4.4 Ergebnisse der Wert- und Wertzuwachsberechnungen 36

4.4.1 Hauptresultate 36

4.4.2 zusammenhänge 38

4.4.2.1 Abhängigkeit von ertragskundlichen Größen 38 4.4.2.2 Verteilung des Wertzuwachses in den Stichprobenflächen 38

4.4.2.3 Vitalität, Stellung und Kronenlänge 40

4.4.3 Neugruppierung der Stichproben 40

4.4.4 Folgerungen für die Planung 41

4.5 Wirtschaftliche Bedeutung 42

4.6 Einfluß «Waldsterben» 43

5 Anpassung der Wertzuwachsuntersuchungen

an die waldbaulichen Bedürfnisse 44

5.1 Mängel des beschriebenen Verfahrens 44

5.2 Verdichtung des Stichprobennetzes oder

Vergrößerung der Stichprobenfläche 44

5.3 Vollerhebungen, Weiserflächen 44

5.4 Einzelbaumuntersuchungen 46

6 Umsetzung in die Praxis 47

6.1 Vorhandene Unterlagen und Anwendungsmöglichkeiten 47

6.2 Betroffener Personenkreis 47

6.3 Umsetzungsmöglichkeiten 48

6.4 Konsequenzen 48

Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. Nr. 327, 1990

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7 Zusammenfassung und Schlußfolgerungen Produktionssteigerung im Wald durch

vermehrte Berücksichtigung des Wertzuwachses 49

Resume en conclusions

L'accroissement en valeur comme facteur

d'augmentation de la production forestier 50

Riassunto e conclusioni

Aumento della produzione nel bosco attraverso

una maggior attenzione per l'incremento in valore 52 Summary and Conclusions

lncrease of Forest Production through

Greater Attention to Value lncrement 54

8 Literatur 55

Anhänge 1 - IV 57

Anhang 1 Werttarifberechnungen 58

Anhang II Untersuchungsbetriebe 62

Anhang III Ermittlung der Ertragsfähigkeit 67

Anhang IV Wertzuwachs am Einzelbaum 68

Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. Nr. 327, 1990

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Verze ich nis der Abbild ungen

Ertragskundlicher Verjüngungszeitpunkt von Beständen

mit verschiedenem Verlauf des Wertzuwachses 17

2 Wertzuwachs von Tannen unterschiedlicher Bonität i8 3 Wertzuwachs von Fichte, Tanne, Lärche, Buche, Eiche

und Esche auf gutem Mittellandstandort 18

4 Einfluß der Holzqualität 19

5 Einfluß verschiedener Furnierholzanteile bei Eiche 19 6 Veränderung von Wertzuwachs und Verjüngungszeitpunkt

bei Fichten mit Rotfäule 19

7 Vergleich der erntekostenfreien Erlöse von 1965/66

mit jenen von 1982/83 20

8 Durchschnittlicher Gesamtalters-Wertzuwachs mit

erntekostenfreien Erlösen von 1965/66 und von 1982/83 20 9 Verluste bei falscher Wahl des Verjüngungszeitpunktes 20 10 Wertzuwachs bei langsamer Verjüngung unter Schirm 21

11 Höhenkurven Oberwil 24

12 Qualitätstypen 24

13 Verteilung von Volumen und Wert an einem Nadel- und

an einem Laubbaum 24

14 Sortimentsbildung bei Laubrundholz 27

15 Werttarif Fichte Oberwil, Langholzsortierung 28

16 Werttarif Buche Oberwil 28

17 Werttarif Fichte, Föhre, Lärche, Buche, Eiche und Esche,

Qualitätstyp 1, auf gutem Standort in Oberwil 29 18 Werttarif Fichte, Föhre, Lärche, Buche, Eiche und Esche,

Qualitätstyp 4, auf gutem Standort in Oberwil 29 19 Verteilung der Stammnummern in der Probefläche

Nr. 6073 in Oberwil 32

20 Vergleich des Schaftvolumens nach Tariffunktion mit

jenem nach Ausbauchungsreihe und Mittelhöhenkurve 33 21 Wertzuwachs 1973/83 nach Auswerteeinheiten in Oberwil 36 22 Streuung der Wertzuwachse pro Probefläche, Auswerte-

einheit 421 in Oberwil 36

23 Baumartenweise Abhängigkeit des Wertzuwachses von

der Endbasalfläche und vom Volumenzuwachs 38

24 Relative Anteile der vier stärksten, bzw. leistungsfähigsten

Bäume pro Probefläche am Vorrat und am Wertzuwachs 39 25 Vergleich des Wertzuwachses 1969/79 gemäß Neu-

gruppierung, Oberer Bezirk Guggisberg 40

Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. Nr. 327, 1990

(11)

26 27 28 29

30

Verteilung der Wertzuwachse 1969/79 pro Probefläche über die Planungseinheiten im Oberen Bezirk Guggisberg Wertzuwachs 1973/83 in Oberwil nach Neugruppierung der Auswerteeinheiten

Möglichkeit eines kartesischen Koordinatensystems in einer Weiserfläche

Minimal erforderlicher BHD-Zuwachs für bestimmte Wertleistung, abhängig vom End-BHD, Buche, gute Bonität, Qualitätstyp 1

Minimal erforderlicher BHD-Zuwachs für bestimmte Wertleistung, abhängig vom End-BHD, Fichte, gute Bonität, Qualitätstyp 1

41

42

45

45

45

Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. Nr. 327, 1990

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Verze ichnis der Tabellen

Ertragsfähigkeit und ertragskundlicher Verjüngungszeitpunkt 18 2 Erntekostenfreie Erlöse Mittelland. Nadelholz, Lang- und

Mittellangholzsortierung 25

3 Erntekostenfreie Erlöse Mittelland. Trämel Föhre, Lärche,

Weymouthföhre 26

4 Erntekostenfreie Erlöse Mittelland. Laub-Rundholz 26 5 Preise, Kosten und erntekostenfreie Erlöse Mittelland

für Schichtholz 26

6 Bestandestypen (Auswerteeinheiten) in der Forsteinrichtung

des Kantons Bern 30

7 Beispiel eines Resultatblattes 30

8 Beispiel einer Tabelle «Volumen und Wert» 30

9 Beurteilung der Auswerteeinheiten (Bestandestypen) 31

10 Jährlicher Wertzuwachs 31

11 Wertveränderung seit der letzten Revision 32

12 Wert pro Baum und Wert pro m3 in Abhängigkeit von der Baumhöhe 33 13 Mittlere Bonitäten in den Untersuchungsbetrieben 35 14 Schätzung der Ertragsfähigkeit in den Untersuchungsbetrieben 36 15 Ergebnisse der Wertzuwachsberechnung 1973/83, Oberwil 36 16 Anteil verschiedener Baumarten am Vorrat, am Wert, am Volumen-

und am Wertzuwachs in Oberwil 37

17 Qualitätsanteile und Wert/Erntefestmeter von Fichte, Tanne

und Buche in verschiedenen Auswerteeinheiten in Oberwil 37

18 Bedeutung der Eiche im «Eichwald» Büren 37

19 Uberprüfung der Schätzgenauigkeit der Regressionsgleichung

Wertzuwachs in Abhängigkeit von der Endbasalfläche 39 20 Abhängigkeit des mittleren BHD-Zuwachses von der Stellung

und von der Kronenlänge 40

21 Mögliche Weiterbildungsthemen 48

Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. Nr. 327, 1990

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Verzeichnis der Abkürzungen

AE

AZI BG BHD Bon d7 DIST

Auswerteeinheit (Bestandestyp) Azimut

Bürgergemeinde

Brusthöhendurchmesser (d1,3) Bonität

Durchmesser in 7 m Höhe Distanz

EAFV Ef

Eidgenössische Anstalt füfdas forstliche Versuchswesen (heute WSL) Ertragsfähigkeit

Efm, EFM ET

Erntefestmeter Ertragstafel ETH

GP%

Eidgenössische Technische Hochschule Zürich Grundpreis-Prozent

h Höhe (Scheitelhöhe)

hdom 50 J.

PBF, PF

Oberhöhe der 100 stärksten Bäume/ha im Alter 50 Jahre Probefläche

Schichtholz Stichprobe SH, SCH.H

SP ST.ABW ST.F

Standardabweichung Standardfehler Tfm Tariffestmeter

VZP Verjüngungszeitpunkt

WSL Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (früher EAFV)

wzw

Wertzuwachs

BA Baumarten

Ah, AH (Berg)-Ahorn Bu, BU Buche Es, ES Esche Ei, EI Eiche

Fi, FI Fichte (Rottanne) Fö, FOE, FO Waldföhre Lä, LAE Lärche Ta, TA Weißtanne

ULH Übrige Laubbäume UNH Übrige Nadelbäume

WFO Weymouthföhre

QT Qualitätstyp a, A ausgezeichnet f, F fehlerhaft n, N normal

Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. Nr. 327, 1990

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1 Einleitung

1.1 Problem

Die schwierige wirtschaftliche Lage vieler Forstbetriebe macht die Ausnützung aller Rationalisierungsmöglich- keiten notwendig. Bisher wurde vor allem versucht, durch Senken des Aufwandes das Betriebsergebnis zu verbes- sern. Im Vordergrund standen Maßnahmen zur Verbil- ligung der Holzernte, bei welcher etwa zwei Drittel der Kosten des Holzproduktionsbetriebes anfallen. Beson- ders die Mechanisierung vieler Teilarbeiten hat beacht- liche Rationalisierungserfolge erbracht. Es sind nun aber Grenzen erreicht, die weitere Fortschritte nicht mehr ohne weiteres erwarten lassen.

Oft wird zu wenig berücksichtigt, daß auch Verbesse- rungen auf der Ertragsseite das Betriebsergebnis we- sentlich beeinflussen können. Entscheidend für den Er- trag sind die Einnahmen aus dem Holzverkauf; gemäß Forststatistik (BFL und BS 1985) erbrachten 1975/84 die Holzverkäufe 90 Prozent der gesamten Betriebseinnah- men. Wesentliche Faktoren beim Holzverkauf entziehen sich allerdings weitgehend der Beeinflussung durch den Betriebsleiter, so die Holzmarktlage und die standörtlich und bestandesgeschichtlich bedingte Sortimentsvertei- lung. Die außerordentlich wichtige Pflege des Waldes in allen Entwicklungsstufen wirkt sich zudem erst mittel- und langfristig aus.

Geschickten Betriebsleitern ist es schon bisher gelun- gen, durch Ausnützen von Marktlücken, durch teilweises Anpassen der Holzschläge an die Marktlage und durch Eingehen auf Sonderwünsche von Holzkäufern die Er- tragslage wesentlich zu verbessern, ohne waldbaulich oder betrieblich unzulässige Kompromisse einzugehen.

Bedeutende Ertragssteigerungen sind durch das Aus- nützen des individuellen Ertragsvermögens von Bestan- desteilen und Einzelbäumen und durch das Vermeiden unnötiger Verluste möglich, besonders im Zusammen- hang mit der Wahl des Verjüngungszeitpunktes, des Verjüngungszeitraumes und des Verjüngungsverfahrens (LEIBUNDGUT 1973a, 1973b, 1981, 1984a).

Die theoretischen Grundlagen für die Berücksichtig- ung der Wertleistung bei der Verjüngungsplanung sind

bekannt (z.B. LEIBUNDGUT 1973a, 1981, 1984a, BACHMANN 1968a, 1969, KURT 1982b), und es bestehen Vorschläge und Hilfsmittel für die praxisorientierte Anwendung (BACHMANN 1967b) sowie Beispiele durchgeführter Unter- suchungen (z.B. BACHMANN 1967a, 1968b, 1970b, LE1B- UNDGUT 1984a). Zudem werden die Forststudenten an der ETH seit Jahren entsprechend in Theorie und in prakti- schen Übungen ausgebildet. Trotzdem fanden diese Überlegungen noch keinen breiten Eingang in die forst- liche Praxis. Dafür dürfte in erster Linie der doch noch recht große Aufwand für die ·Wertzuwachsermittlung verantwortlich sein, aber es fehlte auch an der Motivation bei den einzelnen Betriebsleitern und bei deren fachli- chen Vorgesetzten.

Die starke Verbreitung der Inventur mit festen Kon- trollstichproben (ScHMID-HAAs 1967) und die gewaltigen Entwicklungen auf dem Gebiet der elektronischen Datenverarbeitung bieten heute neue methodische Möglichkeiten. Die erwähnte schwierige wirtschaftliche Lage der meisten Forstbetriebe dürfte außerdem dazu führen, daß sich kein Waldbesitzer und kein Betriebs- leiter mehr erlauben darf, auf die Anwendung vorhande- ner Möglichkeiten zur Verbesserung des Betriebs- ergebnisses zu verzichten.

1.2 Ziele

Die vorliegende Arbeit bezweckt die Entwicklung einer praxisnahen Methode zur Bestimmung des Wertzu- wachses von Einzelbäumen, Beständen und Bestandes- typen in Verbindung mit der heute vielfach angewandten Inventurmethode mit festen Kontroll-Stichproben.

In einigen Untersuchungsbetrieben soll die Möglich- keit der Ableitung waldbaulicher Entschlüsse aus diesen Wertzuwachsuntersuchungen geprüft und deren wirt- schaftliche Auswirkungen abgeschätzt werden.

Darauf aufbauend sollen Vorschläge für methodische Verbesserungen und für eine rasche Verbreitung des vorhandenen Wissens in der forstlichen Praxis ausgear- beitet werden.

Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. Nr. 327, 1990

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2 Theoretische Grundlagen

2.1 Einlei tung

Wie bereits erwähnt wurde, sind die theoretischen Unter- lagen über den Wertzuwachs und dessen Berücksichti- gung bei der Bestimmung des Verjüngungszeitpunktes vorhanden. Zum besseren Verständnis der nachfolgenden Ausführungen sollen die wichtigsten Begriffe, Grun~sätze und Gesetzmäßigkeiten kurz dargestellt werden. Als Grundlagen dienen vor allem die Arbeiten von LE1BUNDGUT (1973a, 1981, 1984a) und BACHMANN (1968), ergänzt durch neu berechnete Beispiele.

2.2 Begriffe

Der laufende Wertzuwachs ist der in einem bestimmten Zeitpunkt geleistete jährliche Wertzuwachs pro Hektare.

Im folgenden wird er in der Regel berechnet als periodi- scher Durchschnitts-Wertzuwachs, als laufend periodi- scher Wertzuwachs geteilt durch die Anzahl Jahre der Periode (z.B. 1 0 Jahre).

Der durchschnittliche Gesamtalters-Wertzuwachs ist der bis zu einem bestimmten Alter durchschnittlich pro Jahr geleistete Wertzuwachs (Gesamwertleistung bis zu einem bestimmten Alter dividiert durch das Alter).

Die Ertragsfähigkeit entspricht dem Maximalwert des durchschnittlichen Gesamtalters-Wertzuwachses eines «Idealbestandes» (Abb. 1 ), allenfalls reduziert um die durchschnittlichen jährlichen Verjüngungskosten (Kap. 2.4.2).

Als Ertragsvermögen wird der von einem bestimmten Zeitpunkt an bis zur Verjüngung des Bestandes noch zu erwartende durchschnittliche jährliche Wertzuwachs pro Hektare bezeichnet.

Der waldbauliche Verjüngungszeitpunkt bezeichnet den ersten zum Zweck der Bestandesverjüngung ausge- führten Eingriff. Es kann sich um einen Besamungshieb oder um einen ersten Lichtungshieb handeln. Solange die kritische Grundfläche nicht unterschritten wird, erfolgt noch keine Verminderung des Volumenzuwachses.

Der ertragskundliche Verjüngungszeitpunkt (im fol- genden Verjüngungszeitpunkt, VZP, genannt) fällt mit jenem Eingriff zusammen, durch den, mit dem Zweck der Bestandesverjüngung, die kritische Grundfläche dau- ernd so weit unterschritten wird, daß sich der laufen- de Wertzuwachs des zu verjüngenden Bestandes ver- mindert.

Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. Nr. 327, 1990

Der Verjüngungszeitraum umfaßt den Zeitraum zwi- schen dem waldbaulichen Verjüngungszeitpunkt und dem Verjüngungsabschluß (Räumungshieb, allenfalls letzter Lichtungshieb). Dabei bezieht sich der spezielle Verjüngungszeitraum auf eine Teilfläche, dagegen der allgemeine Verjüngungszeitraum auf einen ganzen Be- stand oder eine zur Verjüngung bestimmte Planungs- einheit.

2.3 Grun dsätze

Abbildung 1 zeigt den Verlauf von laufendem Wertzu- wachs und durchschnittlichem Gesamtalters-Wertzu- wachs. Der laufende Wertzuwachs kulminiert früher, der durchschnittliche Gesamtalters-Wertzuwachs dann, wenn er gleich hoch ist wie der sinkende laufende Wertzu- wachs (Schnittpunkt der beiden Kurven).

Der theoretisch richtige ertragskundliche Verjüngungs- zeitpunkt eines « Idealbestandes» liegt im Kulminations- punkt des durchschnittlichen Gesamtalters-Wertzuwach- ses (Fall 1 ). Dieser fällt definitionsgemäß zusammen mit dem Schnittpunkt der Kurve des laufenden Wertzuwach- ses mit jener der Ertragsfähigkeit.

Oft kommt es vor, daß in einem Bestand die Ertrags- fähigkeit nicht ausgenützt wird (Fall 2). Würde er erst bei der Kulmination des durchschnittlichen Gesamtalters- Wertzuwachses verjüngt, entstünden Verluste. Richtig gewählt ist der ertragskundliche Verjüngungszeitpunkt dann, wenn der laufende Wertzuwachs die Ertragsfähig- keit zu unterschreiten beginnt, also das Ertragsvermögen auf die Ertragsfähigkeit absinkt.

Recht häufig kommt es vor (Fall 3), daß der durch- schnittliche Gesamtalters-Wertzuwachs weit über der Ertragsfähigkeit kulminiert, zum Beispiel bei Fichten- Reinbeständen der 1. Generation. Wenn es die Gesund- heit des Bestandes erlaubt, ist es richtig, ihn erst dann zu verjüngen, wenn der laufende Wertzuwachs unter die Ertragsfähigkeit zu sinken beginnt.

Bei Beständen, wo auch der laufende Wertzuwachs die Ertragsfähigkeit nie erreicht (Fall 4), nehmen die Verluste beim Hinausschieben des Verjüngungszeit- punktes zu. Der Verlust wird umso kleiner, je früher der Bestand verjüngt wird. Zurückhaltung bei der Liquidation solcher Bestände ist angebracht, wenn die Ertragsfähig- keit niedrig oder das relative Ertragsvermögen groß ist.

(16)

Alter

dicke Linien: durchschnittlicher

Gesamtalters-Wertzuwachs dünne Linien: laufender Wertzuwachs

o ertragskundlicher Verjüngungszeitpunkt

1 standortsgemässer Idealbestand

2 nicht idealer Bestand, dessen laufender Wertzuwachs die Ertragsfähigkeit im Kulminationsbereich übersteigt 3 nicht nachhaltig standortsgerechter Bestand mit sehr hoher

Wertleistung

4 Bestand, dessen Wertleistung die Ertragsfähigkeit nie erreicht

17

Abb. 1. Ertragskundlicher Verjüngungszeitpunkt von Beständen mit verschiedenem Verlauf des Wertzuwachses (nach LersuNDGUT 1981, abgeändert mit Einwilligung des Autors).

2.4 Einfluß verschiedener Faktoren auf Wertzuwachs und Verjüngungszeitpunkt

2.4.1 Grundlagen für Modellrechnungen

Die folgenden Modellrechnungen stützen sich auf Wert- tarife und Ertragstafeln (vgl. Kap. 3.3 und 4.3 sowie Anhang 111).

Bei den Ertragstafeln muß die Stammzahlverteilung über die Durchmesserstufen angegeben sein, wie dies bei den Ertragstafeln für die Fichte, die Tanne, die Lärche und die Buche der Fall ist (BAooux 1966-69). Leider fehlen entsprechende Ertragstafeln für andere, vor allem für Laubbaumarten. Zudem ist das Maximalalter von 120 Jahren bei der Fichte und besonders bei der Buche zu tief. Viele Buchenbestände sind zudem stärker durchfor- stet, als jene der Ertragstafel. Für zahlreiche Modellrech- nungen ist es deshalb vorläufig notwendig, die Ertrags- tafelwerte zu extrapolieren oder in recht großzügiger Weise mit anderen Ertragstafeln zu kombinieren. In dieser Arbeit werden für die Buche, die Eiche und die Esche die Ertragstafeln von M0LLER (1933) und M0LLER und N1ELSEN (1959) beigezogen; die fehlenden Stamm- zahlverteilungen über die Durchmesserstufen müssen aus jenen für die Buche gemäß Ertragstafel EAFV abge- leitet werden.

2.4.2 Bestimmung der Ertragsfähigkeit

Für standortsgemäße Reinbestände läßt sich die Er- tragsfähigkeit verhältnismäßig gut mit den Modellrech- nungen nach Ertragstafel ermitteln, wenn die Bonität bekannt ist. Schwieriger wird es für Mischbestände, für welche es keine Ertragstafeln gibt. Es bleibt in der Regel nichts anderes übrig, als die Ertragsfähigkeit über die Flächenanteile der beteiligten Baumarten aus den Wer- ten für Reinbestände zusammenzusetzen.

Bei bisher durchgeführten Berechnungen, und auch in der vorliegenden Arbeit, gelten zudem folgende Überle- gungen:

- Die Qualitätserwartung wird nicht zu hoch festgelegt, obschon das Waldbauziel meistens die Erzeugung von möglichst viel qualitativ hochwertigem Holz vor- sieht; wenn nichts anderes erwähnt ist, haben die Bäume des verbleibenden Bestandes Qualitätstyp 2 (n/n), jene des ausscheidenden Bestandes Quali- tätstyp 3 (n/f, siehe Kap. 3.2.2).

- Es ist richtig, die Verjüngungskosten (Kosten für Vor- bereitung der Pflanzfläche, Kulturen, Wildschaden- verhütung und nicht kostendeckende Pflegearbeiten) von der Gesamtwertleistung abzuziehen. In der vor- liegenden Arbeit werden dafür Fr. 1 O OOO.-/ha einge- setzt (entsprechend etwa Fr. 83.-/ha+J. bei einer rechnerischen Umtriebszeit von 120 Jahren).

- Wo wegen noch ungenügender Erschließung sehr hohe Erntekosten, und somit tiefe erntekostenfreie Erlöse resultieren, muß die Ertragsfähigkeit auch mit den entsprechenden Werttarifen berechnet werden, um nicht verlustbringende, verfrühte Verjüngung zu provozieren. Nach erfolgter Erschließung sind Er- tragsfähigkeit und laufender Wertzuwachs mit an- gepaßten Werttarifen neu zu bestimmen.

- Im Modell wird auf der Teilfläche die Verjüngung durch Kahlhieb angenommen. Es wäre zum Beispiel wenig sinnvoll, bei den recht unsicheren Grundlagen eine eventuell mögliche Produktionszeitverkürzung durch Verjüngung unter Schirm in die Berechnungen ein- zubeziehen.

Die Unsicherheiten bei der Ermittlung der Ertragsfähig- keit machen es notwendig, wenn immer möglich Erfah- rungswerte in konkreten Beständen zu sammeln (vgl.

BACHMANN 1967a). Meistens fehlen aber Unterlagen über die früheren Nutzungen.

Für die wichtigsten Baumarten und häufige Bonitäten sind in Tabelle 1 Ertragsfähigkeiten zusammengestellt, wie sie mit den Werttarifen Mittelland und Voralpen, unter Berücksichtigung von Verjüngungskosten von Fr. 10 OOO.-/ha, berechnet werden können.

Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. Nr. 327, 1990

(17)

Tab. 1. Ertragsfähigkeit und ertragskundlicher Verjüngungszeitpunkt nach Modellberechnungen für verschiedene Bonitäten von Fichte, Tanne, Lärche, Buche, Eiche und Esche mit erntekostenfreien Erlösen Mittelland und Voralpen 1982/83 (Verjüngungskosten Fr. 10 000.-/ha abgezogen).

Nadelbäume Langholzsortierung. Verbleibender Bestand Qualitätstyp 2, ausscheidender Bestand Qualitätstyp 3. Extrapolierte Werte in runden Klammern. Laubbäume Kombination von Zahlen aus Ertragstafel M0LLER mit der Ertragstafel der EAFV (Bonität in eckigen Klammern).

Baumart Mittelland Voralpen

Bonität Verj.zeitpunkt Ertragsfähigkeit Bonität Verj.zeitpunkt Ertragsfähigkeit (hdom 50 J.) (Alter in J.) (Fr./ha+J.)

Fichte 22 130/140 (1100.-)

24 120 1250.-

26 100 1450.-

Tanne 20 120/130 1400.-

22 120 1500.-

24 110/120 1600.-

Lärche 24 130/140 950.-

26 120 1050.-

28 110/120 1150.-

Suche [18] 150/160 (650.-)

(22] 120/130 750.-

Eiche [18] 170/180 (750.-)

[22] 150 (950.-)

Esche [18] 100/110 (900.-)

(22] 90 (1150.-)

2.4.3 Bonität und Baumart

Mit schlechter werdender Bonität sinkt nicht nur der Wertzuwachs, sondern auch der Kulminationspunkt des durchschnittlichen Gesamtalters-Wertzuwachses wird in immer höhere Alter verschoben (Abb. 2). Bei der Tanne beträgt der Unterschied zwischen Bonität 24 (hdom 50 J.) und Bonität 12 insgesamt 50 Jahre (Kulminationszeit- punkt im Alter von 11 0 bis 160 Jahren).

In Abbildung 3 sind für einen guten Mittellandstand- ort die durchschnittlichen Gesamtalters-Wertzuwachse

Fr./ha + Jahr

*

Kulminationszeitpunkt 2500

2000

1500

1000

500

/-"

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/ / '\

I I \

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des durchschnittlichen Gesamtalters-Wertzuwachses

/ I I \

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/

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/ / / I / /

/ / ;'. 1/

II 1/'

/

Bonität 12

20 40 60 80 100 1 20 140 160 180 Alter (Jahre)

Abb. 2. Wertzuwachs von Tannen unterschiedlicher Bonität (hdom 50 J .) . Langholzsortierung, Preise/Kosten Mittelland 1982/

83, Qualitätstyp 2/3.

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(hdom 50 J.) (Alter in J.) (Fr./ha+J.)

18 160/170 (700.-)

20 140/150 (850.-)

16 140/150 900.-

18 130/140 1050.-

20 150/160 600.-

22 140/150 700.-

[14] 200 {350.-)

(18] 150/160 (500.-)

verschiedener Baumarten angegeben. Bei der schnell- wüchsigen Esche ist der Kulminationspunkt früh (im Alter 80/90 Jahre), bei der langsam wachsenden Eiche spät (Alter 150 Jahre).

Fr./ha + Jahr

1500

1000

500

20 40 60 80

*

Kulminationszeitpunkt des durchschnittlichen Gesamtalters-Wertzuwachses

100 120 140 160 Alter (Jahre)

Abb. 3. Wertzuwachs von Fichte, Tanne, Lärche, Buche, Ei- che, Esche auf gutem Mittellandstandort (Bonität als hdom 50 J.). Preise/Kosten Mittelland 1982/83, Nadelholz Lang- holzsortierung, Qualitätstyp 2/3.

(18)

Fr./ha + Jahr 1500

1000

500

20

*

Kulminationszeitpunkt des durchschnittlichen Gesamtalters-Wertzuwachses

0 Verjüngungszeitpunkt

--414

40 60 80 100 120 140 160

Alter (Jahre)

Abb. 4. Einfluß der Holzqualität auf den durchschnittlichen Gesamtalters-Wertzuwachs und den Verjüngungszeitpunktbei Esche für 1. und 4. Bonität nach M0LLER, Preise/Kosten Mit- telland, 1982/83.

Fr./ha + Jahr 1200

1000

800

*

der Bäume haben im 1.-Klass- Trämel (Erdstück) 4 Meter Furnierqualität mit einem Mehrwert von Fr. 800.-/ m3

50%

25%

0%

Kulminationszeitpunkt des durchschnittlichen Gesamtalters-Wertzuwachses

100 120 140 160

Alter (Jahre)

Abb. 5. Einfluß verschiedener Furnierholzanteile bei Eiche (1. Bon. M0LLER, in Kombination mit Ertragstafel EAFV für Bu- che, Kurven extrapoliert). Preise/Kosten Mittelland 1982/83, Qualitätstyp 2/3.

2.4.4 Holzqualität

Schlechtere Holzqualität bewirkt einen flacheren und tieferen Verlauf der Wertzuwachskurven, und damit ein Verschieben der Kulminationspunkte in höhere Alter.

Wie Abbildung 4 zeigt, ist diese Erscheinung auf schlech- ten Standorten deutlicher (allerdings werden hier die Grundlagenzahlen unsicherer).

Wenn Qualitätsunterschiede durch die Pflege oder durch die Bestandesgeschichte bedingt sind, muß der Wertzuwachs mit der Ertragsfähigkeit für optimale Quali- tät verglichen werden. Die Kurven für gute Bonitäten in Abbildung 4 zeigen sinngemäß die gleichen Gesetzmäs- sigkeiten wie in Abbildung 1 : Schlechtere Qualität be- wirkt eine vorzeitige Verjüngung. Dagegen wirken sich ausschließlich standortsbedingte Qualitätsmerkmale auch auf die Höhe der Ertragsfähigkeit aus, was bei schlechterer Qualität zu einer späteren Verjüngung führt (Abb. 4, Beispiel schlechte Bonität).

Zunehmende Furnierholzanteile bringen eine starke Erhöhung des Wertzuwachses und ein späteres Kulmi- nieren des Gesamtalters-Wertzuwachses (Abb. 5). Da- durch wird auch der Verjüngungszeitpunkt in höhere Alter verschoben. Dagegen haben Schäden, vor allem wenn sie mit dem Alter zunehmen, einen starken Rück- gang des Wertzuwachses und eine Vorverschiebung des Verjüngungszeitpunktes zur Folge (Abb. 6).

Fr./ha + Jahr 2000

1600

1200

800

400

,.,--....__

/

"

/ \

/ \

\

\ \

\

Verjüngungszeitpunkt

Ertragsfähigkeit

Kulminationszeitpunkt des durchschnittlichen Gesamtalters-Wertzuwachses

- - - - - gesunder Bestand rotfauler Bestand

0 . . , _ _ , l ' ' - - - ~ - - ~ - ~ - - ~ - ~ - - - , r - -

20 60 100

Alter (Jahre)

Abb. 6. Veränderung von Wertzuwachs und Verjüngungs- zeitpunkt bei Fichten mit Rotfäule. Bonität 24 (hdom 50 J.), Preise/Kosten 1982/83, Langholzsortierung, Qualitätstyp 2/3.

Im Alter von 70-100 Jahren nimmt der Anteil fauler Stämme von 30% auf 80% zu, die Höhe der Fäule von 1 m auf 4 m;

Faulholz = minderwertiges Brennholz.

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(19)

2.4.5 Preis- und Kostenschwankungen sowie Sortierungsart bei Nadelbäumen

Die erntekostenfreien Erlöse unterliegen verschiedenen Schwankungen auf der.Preis- und Kostenseite. Sind alle Sortimente ungefähr gleich betroffen, so wirkt sich das praktisch nur auf die Höhe des Verlaufs der Wertzu- wachskurven aus, und die Kulminationszeitpunkte und Verjüngungszeitpunkte verschieben sich zeitlich kaum.

Anders ist es, wenn die Schwankungen einzelne Sor- timente besonders betreffen. So bewirkt ein größerer A_nteil defizitärer Sortimente (z.B. bei sinkenden Prei- sen für Sehwachholz und weiter steigenden Kosten}, daß der Kulminationszeitpunkt des durchschnittlichen Gesamtalters-Wertzuwachses später erreicht wird. Wür- de Starkholz deutlich schlechter bezahlt, läge der Kulmi- nationspunkt früher, im Extremfall, bei gleichen ernte- kostenfreien Erlösen für alle Sortimente, im Zeitpunkt der Kulmination des durchschnittlichen Gesamtalters- Volumenzuwachses.

Fr./m3

200

100

0 Klasse

1982/83

ffil

1965/66

1 2 3 4 5 Fichte

1 2 3 4 5 Tanne

1 2 3 4 5 Lärche

Hilb

1 2 3 4 5 Buche Abb. 7. Vergleich der erntekostenfreien Erlöse von 1965/66 (nach BACHMANN 1967b) mit jenen von 1982/83. Fichte, Tanne, Lärche, Suche; Preisbasis Mittelland, Qualität n, Nadelbäume Langholzsortierung und 1982/83, keine V. Klasse.

In Abbildung 7 sind für einige Sortimente die ernteko- stenfreien Erlöse von 1965/66 (nach BACHMANN 1967b) mit jenen von 1982/83 der vorliegenden Arbeit verglichen. In Abbildung 8 sind die aufgrund dieser Zahlen berechneten Wertzuwachskurven aufgezeichnet. Trotz beträchtlichen Veränderungen bei den erntekostenfreien Erlösen inner- halb von fast 20 Jahren sind die zeitlichen Verschiebungen bei den Kulminationspunkten der durchschnittlichen Gesamtalters-Wertzuwachse gering.

Es darf folglich davon ausgegangen werden, daß die erntekostenfreien Erlöse in einem recht weiten Bereich schwanken können, ohne daß dadurch die Wahl des Verjüngungszeitpunktes wesentlich beeinflußt wird. Da- mit kommt auch der Anpassung der Werttarife an zeitlich oder örtlich wechselnde erntekostenfreie Erlöse keine sehr große Bedeutung zu.

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Fr./ha + Jahr

1500

1000

Ta 22

Ta 22 24

· . ~ Lä 26 ' \ Fi 24

_/4· ~::::=_ ' , -:::_~2

I;, 1; . / __ \ __ "

Lä 26

500 . / / /; ~ / ,,,,,-- - \ - - - Bu 22

/ ~;;:;/

/./ · \

III · / /

Ä / ;;/ / *

Kulminationszeitpunkt j1/ / /

*

des durchschnittlichen

lß _,,/

Gesamtalters-Wertzuwachses

~ /

o + - - - - , - - - . - - - . - - - . - - - - , - - - ~ - ~ - - ~ 0

Preise/Kosten 1982/83

40 80

Alter (Jahre)

Preise/Kosten 1965/66 Tanne

Fichte - - Lärche - -- Buche - - - - -

120 160

Abb. 8. Durchschnittlicher Gesamtalters-Wertzuwachs für Fichte, Tanne, Lärche und Suche auf gutem Mittellandstand- ort (Bonität als hdom 50 J.). Gerechnet mit den erntekostenfreien Erlösen von 1965/66 (BAcHMANN 1967b) und von 1982/83, Qualitätstyp 2/3, Nadelbäume Langholzsortierung.

2.4.6 Verluste bei falscher Wahl des Verjüngungszeitpunktes

Wird ein Bestand zu früh verjüngt, so wird sein Ertrags- vermögen nicht voll ausgenützt, es entstehen Verluste (Abb. 9). Sie können berechnet werden als Differenz

theoretisch richtiger VZP

zu früher VZP zu später VZP

Alter (Jahre) Alter (Jahre)

Q Verjüngungszeitpunkt

*

Kulminationszeitpunkt des durchschnittlichen Gesamtalters-Wertzuwachses

Alter (Jahre)

Abb. 9. Verluste (schraffierte Flächen) bei falscher Wahl des Verjüngungszeitpunktes (VZP).

(20)

zwischen den bis zum theoretisch richtigen Verjün- gungszeitpunkt noch zu erwartenden laufenden Wertzu- wachsen und der Ertragsfähigkeit der gleichen Periode.

Sinngemäß gleich, aber mit umgekehrten Vorzeichen, ist es bei verspäteter Verjüngung. Der laufende Wert- zuwachs sinkt ständig tiefer unter die Ertragsfähigkeit.

Die Summe der Differenzen zwischen Ertragsfähigkeit und laufendem jährlichem Wertzuwachs ergibt den Verlust.

2.4.7 langsame Verjüngung unter Schirm

Wenn von dem bisher bei den Modellüberlegungen zu Grunde gelegten Kahlhieb (spezieller Verjüngungszeit- raum = 0 Jahre) abgewichen wird, sind zwei gegenläufi- ge Erscheinungen zu beobachten.

Im gelichteten Bestand sinkt der Wertzuwachs stärker als im geschlossenen Bestand (teilweise Kompensation durch Lichtungszuwachs); es entstehen möglicherweise zusätzliche Verluste. Andererseit enwickelt sich unter dem gelichteten Altbestand bereits die neue Generation.

Sie wächst zwar wegen der Überschirmung nicht so rasch wie im Freistand. Bei Abschluß der Verjüngung steht man aber nicht vor dem Nichts; der dann vorhan- dene Nachwuchs bewirkt eine Verkürzung des Produk- tionszeitraums.

Der Verjüngungszeitpunkt ist so zu wählen, daß die Differenz zwischen zusätzlichen Verlusten und den Ge- winnen aus der Verkürzung des Produktionszeitraums möglichst günstig ausfällt. Modellrechnungen zeigen, daß dies dann der Fall ist, wenn derVerjüngungszeitpunkt etwa um den halben speziellen Verjüngungszeitraum vor dem theoretischen Verjüngungszeitpunkt gemäß Kahl- schlagmodell liegt. Die waldbauliche Kunst besteht dar- in, die Lichtungshiebe so zu führen, daß der Wertzu- wachs möglichst wenig reduziert wird (Leistungsträger möglichst lange stehen lassen).

Erläuterungen zu Abbildung 10

- Bei Modellüberlegungen mit Kahlhieb wird angenom- men, der Verjüngungszeitpunkt liege im Schnittpunkt der Kurve des laufenden Wertzuwachses mit der Er- tragsfähigkeit, unabhängig davon, ob der Altbestand die Ertragsfähigkeit ausnützt oder nicht (Kap. 2.3).

- Der neue Bestand wird die Ertragsfähigkeit ausnützen, d.h. der zu erwartende maximale durchschnittliche Gesamtalters-Wertzuwachs wird gleich hoch sein wie die Ertragsfähigkeit.

- Der laufende Wertzuwachs im gelichteten Bestand ist kleiner als im geschlossenen Bestand. Bis zum theo- retischen Verjüngungszeitpunkt bei Kahlhieb entspricht der Verlust der Differenz zwischen den beiden Wert- zuwachskurven, nachher der Differenz zwischen der Ertragsfähigkeit und dem laufenden Wertzuwachs.

- Unter Schirm entwickelt sich langsam der neue Be- stand. Deshalb beginnt der Produktionszeitraum des neuen Bestandes nicht erst mit dem Ende des spezi- ellen Verjüngungszeitraumes, sondern früher. Durch diese Überlappung zweier Generationen wird der Produktionszeitraum verkürzt.

Verjüngungszeitpunkt bei langsamer Verjüngung

Ertragsfähigkeit Gewinn aus ' ' ' ' " ' ' " Produktions- zeitraums-

" ' ' ' " " " " Verkürzung

0) C :::, 0) ::::, C

-~

>

/ ~

/

spezieller Produktions- Verjüngungszeitraum zeitraum-

Verkürzung ,./··

/ /

Alter (Jahre)

laufender Wertzuwachs des gelichteten Bestandes laufender Wertzuwachs des geschlossenen Bestandes Entwicklung der nicht überschirmten Verjüngung Entwicklung der Verjüngung unter Schirm

Abb. 10. Wertzuwachsverlauf, Verjüngungszeitpunkt, Wert- zuwachs-Verluste und -Gewinne bei langsamer Verjüngung unter Schirm.

- Diese Verkürzung entspricht dem wirtschaftlichen (also nicht dem physikalischen) Alter des neuen Bestandes am Ende des speziellen Verjüngungszeitraumes. Das wirtschaftliche Alter kann aus einem Vergleich der Baumhöhen von überschirmt und nicht überschirmt aufgewachsenen Beständen abgeleitet werden.

- Der damit erzielte Gewinn an Wertzuwachs entspricht der Multiplikation der Verkürzung des Produktions- zeitraums in Jahren mit der Ertragsfähigkeit.

2.5 Wertzuwachs am Einzelbaum

Das vorher Gesagte gilt grundsätzlich auch für Einzel- bäume, wenn deren Standraum und die Leistung allfällig vorhandener Verjüngung berücksichtigt wird. Die fol- genden überschlagsmäßigen Berechnungen zeigen, welche Überlegungen angestellt werden können (die Ertragsfähigkeit betrage in allen Fällen Fr. 1000.-/ha+J.):

- Ein Baum beansprucht einen Standraum von 0,8 a, es ist keine Verjüngung vorhanden:

Der Baum nützt die Ertragsfähigkeit aus, solange er mehr als Fr. 80.- in 10 Jahren an Wert zunimmt (0,008 ha x Fr. 1000.- x 10 J.).

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(21)

- Ein Baum beansprucht einen Standraum von 1,5 a, die Fläche ist voll verjüngt, das Wachstum der Ver- jüngung wegen der Überschirmung aber um 50 Pro- zent reduziert:

In Form einer Produktionszeitraumverkürzung leistet die neue Waldgeneration 50 Prozent der Ertragsfähig- keit; der Altbaum kann stehen bleiben, wenn auch er mindestens 50 Prozent der Ertragsfähigkeit oder Fr. 75.- in 1 0 Jahren leistet (0,015 x Fr. 1000.-

x

0,5 X 10J.).

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- Ein Überhälter beansprucht einen Standraum von 4 a, die Fläche ist voll verjüngt, eine Beeinträchtigung durch die Überschirmung nicht feststellbar:

Der ganze Wertzuwachs des Überhälters ist zusätz- licher Gewinn; er soll so lange als möglich stehen bleiben, wenn seine Gesundheit und die Erntetechnik dies zulassen.

(22)

3 Wertberechnungsverfahren

3.1 Grundsätze

Bei der Wertberechnung an einem stehenden Baum wird nachgeahmt, was bei der Einmessung und Klassierung am gerüsteten, liegenden Stamm geschieht. Für jedes beliebige Teilstück eines Stammes müssen seine Di- mensionen (Länge, Durchmesser ohne Rinde) und die maßgebenden Qualitätsmerkmale bekannt sein, ebenso für jedes ausgehaltene Sortiment der erntekostenfreie Erlös (Verkaufserlös minus Erntekosten). Wichtig ist deshalb die Erfassung der Form des stehenden Baumes und der äußerlich erkennbaren Qualitätsmerkmale, wo- bei vereinfachende Annahmen nicht zu umgehen sind.

Lokal und zeitlich von Bedeutung sind die Sortierungsart, die Marktlage (Holzpreis) sowie die betrieblichen und örtlichen Gegebenheiten (Holzerntekosten). Das ganze Wertberechnungsverfahren muß so aufgebaut sein, daß es leicht mit der bestehenden Inventurmethode mit den festen Kontrollstichproben kombiniert werden kann.

3.2 Verfahren

3.2.1 Form

Die Form-und Volumenermittlung am stehenden Baum.

kann immer nur angenähert erfolgen. Für das Volumen hat ein Vergleich verschiedener Verfahren gezeigt, daß eine Funktion in Abhängigkeit von Brusthöhendurch- messer, vom Durchmesser in 7 m und von der Baumhöhe am rationellsten ist (W1NZELER 1986). Entsprechende Funktionen existieren zur Zeit nur für die Fichte (ScHM10- HAAs 1976, Ro1Ko-JoKELA 1976), für andere Baumarten sind sie in Vorbereitung (mdl. Auskunft; P. Schmid-Haas, Dezember 1985).

Die Verwendung einer Schaftformfunktion setzt die Messung des Brusthöhendurchmessers, des Durch- messers in 7 m und der Baumhöhe bei jedem Baum voraus. Bei der Inventurmethode mit festen Kontroll- stichproben erfolgen diese Messungen aber nur im inne- ren Probekreis (ScHM10-HAAs et al. 1978). Im Kanton Bern werden zudem bei Folgeaufnahmen nur noch die Brust- höhendurchmesser gemessen.

Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, die Form der Bäume vereinfachend mittels unechter Ausbauchungs- reihen (GRUNDNER und ScHWAPPACH 1952) zu bestimmen und die Höhen aus betriebsbezogenen, ausgeglichenen Höhenkurven abzuleiten. Der Rindenabzug erfolgt nach

ßADOUX (1960).

23

Die Höhenkurven werden aus gemessenen Höhen als Mittelwert zwischen einer Parabel- und einer Logarith- musfunktion berechnet:

h =

h1 = A + B · BHD + C · BHD2 (Parabel) h2 = D + E · In BHD (Logarithmus) A, B, C, D, E = Parameter

Bei der Parabel bleiben die h1-Werte konstant, wenn sie laut Berechnung bei zunehmendem BHD wieder sinken würden.

Es werden Höhenkurven berechnet für drei Baumarten (-Gruppen), nämlich für die Tanne, für die Fichte und die übrigen Nadelbäume sowie für die Laubbäume (Beispiel Tanne, Fichte, Suche in Abb. 11).

Bei der Verwendung der Ausbauchungsreihen wer- den folgende Annahmen getroffen:

- Die Ausbauchungsreihe der Fichte gilt auch für die Weymouthsföhre, jene für die Suche auch für die Esche und den Bergahorn.

- Weil die Ausbauchungsreihen nicht für alle Baum- höhen gerechnet sind, sondern nur für 2 m- oder 3 m- Stufen, ändert die Form mit zunehmender Scheitel höhe nicht kontinuierlich, sondern sprunghaft.

- Das unterste, 1 m lange Stammstück wird als Walze betrachtet.

- Für den obersten Stammteil, für den die Tabelle keine Angaben mehr enthält, wird die Kegelform angenom- men (Kegelspitze= Scheitelhöhe).

Die Rindenstärke der Weymouthsföhre wird wie für die Fichte berechnet, für Esche und Ahorn wie für die Suche.

3.2.2 Qualität

Am stehenden Baum können nur die äußerlich sichtbaren Qualitätsmerkmale (z.B. Astigkeit, Geradschaftigkeit, Vollholzigkeit) beurteilt werden, während sich innere Qualitätsmerkmale (z.B. Verkernung, Jahrringaufbau, Fäule) einer Beurteilung entziehen. Grundsätzlich wird aber auf die Schweizerischen Holzhandelsgebräuche (FZ 1985) abgestellt.

Zur Vereinfachung der Ansprache im Wald erfolgt eine Beschränkung auf fünf Qualitätstypen (BACHMANN 1967b). Bei Nadelbäumen werden die unteren beiden Drittel, bei Laubbäumen die unteren zwei Viertel des

Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. Nr. 327, 1990

(23)

Höhe in m 40

30

20

10

h =

A B C D E

l

/ 'I / '/

.

'/

'/

8 20

Fichte -0,0767

1, 1476 -0,0086 -23,761

15,004

1/

. 4 /

;p',/ ~

.

---· -

- -- Fichte Tanne - ·- ·- Buche

40 60 80

BHD (cm)

h1 = A + B · BHD + C · BHD2 h2 = D + E · In BHD

A, B, C, D, E = Parameter

Tanne Buche

-0,4402 2,5838

1, 1109 1, 1525 -0,0083 -0,0099 -26,752 -14,140

15,482 12,324

Abb. 11. HöhenkuNen Oberwil für Tannen, Fichten und Buchen.

..c: (l)

..c: :Q

E ::J C1.) ro

1,0 0,9 0,8

0,7 0,6 0,5 0,4

0,3 0,2 0,1

0

N

0 ..c:

Ol ro

(/)

Nadelbaum

Derbholzvolumen Wert

100% 100%

98%

95% 98%

90% 95%

90%

80%

80%

70% 70%

60% 60%

Fichte 50% 50%

d1.3 54 cm 40% 40%

h 33 m 30% 30%

20% 20%

10% 10%

0% 0%

Nadelbäume h

Typ 2 3 4 5

- Qualität a (ausgezeichnet)

~ Qualität n (normal)

~ Qualität f (fehlerhaft) c:;::::sJ Industrie-und Brennholz Abb. 12. Qualitätstypen.

Laubbäume

h

2 3 4 5

Stammes beurteilt (Abb. 12). Wie Abbildung 13 zeigt, werden so über 90 Prozent des Wertes eines Stammes erfaßt, sofern der BHD über 40 cm liegt. Es ließe sich durchaus verantworten, die Qualitätsbeurteilung auf ei- nen kleineren Schaftanteil zu reduzieren, z.B. auf zwei bis drei 4 m-Abschnitte.

Bei der Wertberechnung wird bei Nadelbäumen im obersten Drittel bis zum Mindestzopfdurchmesser des Sagholzstückes Qualität f (fehlerhaft) angenommen. Der Rest gilt als Schichtholz, ebenso wie die ganze obere Stammhälfte bei Laubbäumen.

3.2.3 Erntekostenfreie Erlöse

Obschon Preis- und Kostenänderungen keinen wesent- lichen Einfluß auf den grundsätzlichen Verlauf der Wert- zuwachskurven haben (Kap. 2.4.5), kommt der Wahl der

Laubbaum

1,0 Derbholzvolumen Wert

0,9 100% 100%

0,8 98%

0,7 95%

90%

0,6

..c (l) 98%

:o ..c

0,5 80%

E ::J

ro 95%

C1.) 70%

0,4 90%

N 60%

0,3 0 ..c: Buche 80%

Ol d1.3 54 cm 50%

(/) ro

0,2 h 33 m 40% 70%

30% 60%

C) 50%

0, 1 ·c 20% 40%

:.5 10% 20% 30%

LL

0 0% 0% 10%

Abb. 13. Verteilung von Volumen und Wert in einem Nadel- und in einem Laubbaum (aus BACHMANN 1970a).

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(24)

Preis- und Kostenbasis gleichwohl eine nicht zu ver- nachlässigende Bedeutung zu. Extremjahre sollten nicht berücksichtigt werden. Gut brauchbar sind Durch- schnittswerte mehrerer Jahre oder die Zahlen eines Jahres, das den durchschnittlichen Verhältnissen einer mehrjährigen Periode recht gut entspricht.

In der vorliegenden Arbeit wird der zweite Weg ge- wählt mit den Preisen und Kosten des Forstjahres 1982/

83 im Kanton Bern.

Bei den Preisen werden folgende grundsätzliche Annahmen getroffen:

- Bei Fichten- und Tannen-Lang- und Mittellangholz wird die Klasse I S weggelassen, dafür werden spezielle Preise für Qualität a (Zuschlag 50 GP%) und für Qua- lität f (Abzug 50 GP%) angenommen.

- Die Preise für Tannenholz sind um 20 GP% (bzw.

Fr.1 0.-/m3 bei Trämeln) tiefer als jene für Fichtenholz.

- Bei Trämel-Untermessern werden die Qualitäten a und f ebenfalls anders bewertet, als die Durchschnitts- qualität n, und zwar mit± Fr. 20.-/m3 bei Fichte und Tanne sowie mit± Fr. 30.-/m3 bei den übrigen Nadel- bäumen.

- Der gegenwärtigen Marktlage entsprechend sind bei Fichten- und Tannen-Lang- und Mittellangholz die Preise für 111./IV. Klasse um 20 GP% tiefer angesetzt als jene für die 1./11. Klasse.

25

- Der Schichtholzpreis ist ein Mittelpreis verschiedener Industrie- und Brennholzsortimente, Preisbasis Wald- straße.

Die Erntekosten werden für das Mittelland nach den Akkordansätzen der Burgergemeinde Bern vom Oktober 1983 berechnet, für die Voralpen nach den Akkord- ansätzen 1982/83 des Staatswaldes im Kreisforstamt Schwarzenburg. Alle Soziallasten sind berücksichtigt, ebenso die Arbeitspausen; nicht erfaßt sind besondere Schwierigkeitszuschläge. Für die Motorsäge werden Fr. 2.85/m3 und Fr. 3.50/Ster eingesetzt. Die Berech- nung der Rückekosten erfolgt nach AsEGG (1974) und PFEIFFER et al. (1978) unter Annahme mittlerer Stück- inhalte, Arbeiterkosten von Fr. 24.-/Stunde, Traktorkosten von Fr. 40.-/Betriebsstunde und von mittleren Rücke- distanzen von 100 m im Mittelland (50 m im Bestand, 50 m auf Weg), bzw. von 200 min den Voralpen (100 m im Bestand, 100 m auf Weg).

Bei der Berechnung der erntekostenfreien Erlöse er- geben sich bei einzelnen Schichtholzsortimenten nega- tive Werte, die so übernommen werden. Die Umrech- nung von Schichtholz (Volumen am stehenden Baum ohne Rinde) auf m3 erfolgt mit dem Faktor 0,7 (1 Ster=

0,7 m3).

Die Tabellen 2 bis 5 enthalten die verwendeten ernte- kostenfreien Erlöse für die Werttarife Mittelland. Die

Tab. 2. Erntekostenfreie Erlöse Mittelland in Fr./m3 Nadelholz, Lang- und Mittellangholzsortierung, Preis- und Kostenbasis 1982/83, Kanton Bern. a ausgezeichnet, n normal, f fehlerhaft.

Sortierung Entrindung Baumart Qualität 1. Klasse II. Klasse III. Klasse IV.N. Klasse

Fr./m3 Fr./m3 Fr./m3 Fr./m3

Langholz ohne Rinde Fichte a 180 156 114 79

n 155 134 94 61

f 130 111 74 43

Tanne a 170 147 106 72

n 145 125 86 54

f 120 102 66 36

in Rinde Föhre a 219 160 99 65

n 170 122 73 45

f 122 85 48 26

Lärche a 273 231 188 144

n 215 181 146 109

f 157 131 104 74

Weymouth- a 216 182 147 110

föhre n 170 142 113 82

f 123 102 79 54

Mittellang- in Rinde Föhre a 217 158 97 65

holz n 168 120 71 45

f 120 83 46 26

Lärche a 271 229 186 144

n 213 179 144 109

f 155 129 102 74

Weymouth- a 214 180 145 110

föhre n 168 140 111 82

f 121 100 77 54

Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. Nr. 327, 1990

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