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3.1 Grundsätze

3.2.3 Erntekostenfreie Erlöse

Obschon Preis- und Kostenänderungen keinen wesen t-lichen Einfluß auf den grundsätzt-lichen Verlauf der Wert-zuwachskurven haben (Kap. 2.4.5), kommt der Wahl der

Laubbaum

1,0 Derbholzvolumen Wert

0,9 100% 100%

Abb. 13. Verteilung von Volumen und Wert in einem Nadel- und in einem Laubbaum (aus BACHMANN 1970a).

Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. Nr. 327, 1990

Preis- und Kostenbasis gleichwohl eine nicht zu ver-nachlässigende Bedeutung zu. Extremjahre sollten nicht berücksichtigt werden. Gut brauchbar sind Durch-schnittswerte mehrerer Jahre oder die Zahlen eines Jahres, das den durchschnittlichen Verhältnissen einer mehrjährigen Periode recht gut entspricht.

In der vorliegenden Arbeit wird der zweite Weg ge-wählt mit den Preisen und Kosten des Forstjahres 1982/

83 im Kanton Bern.

Bei den Preisen werden folgende grundsätzliche Annahmen getroffen:

- Bei Fichten- und Tannen-Lang- und Mittellangholz wird die Klasse I S weggelassen, dafür werden spezielle Preise für Qualität a (Zuschlag 50 GP%) und für Qua-lität f (Abzug 50 GP%) angenommen.

- Die Preise für Tannenholz sind um 20 GP% (bzw.

Fr.1 0.-/m3 bei Trämeln) tiefer als jene für Fichtenholz.

- Bei Trämel-Untermessern werden die Qualitäten a und f ebenfalls anders bewertet, als die Durchschnitts-qualität n, und zwar mit± Fr. 20.-/m3 bei Fichte und Tanne sowie mit± Fr. 30.-/m3 bei den übrigen Nadel-bäumen.

- Der gegenwärtigen Marktlage entsprechend sind bei Fichten- und Tannen-Lang- und Mittellangholz die Preise für 111./IV. Klasse um 20 GP% tiefer angesetzt als jene für die 1./11. Klasse.

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- Der Schichtholzpreis ist ein Mittelpreis verschiedener Industrie- und Brennholzsortimente, Preisbasis Wald-straße.

Die Erntekosten werden für das Mittelland nach den Akkordansätzen der Burgergemeinde Bern vom Oktober 1983 berechnet, für die Voralpen nach den Akkord-ansätzen 1982/83 des Staatswaldes im Kreisforstamt Schwarzenburg. Alle Soziallasten sind berücksichtigt, ebenso die Arbeitspausen; nicht erfaßt sind besondere Schwierigkeitszuschläge. Für die Motorsäge werden Fr. 2.85/m3 und Fr. 3.50/Ster eingesetzt. Die Berech-nung der Rückekosten erfolgt nach AsEGG (1974) und PFEIFFER et al. (1978) unter Annahme mittlerer Stück-inhalte, Arbeiterkosten von Fr. 24.-/Stunde, Traktorkosten von Fr. 40.-/Betriebsstunde und von mittleren Rücke-distanzen von 100 m im Mittelland (50 m im Bestand, 50 m auf Weg), bzw. von 200 min den Voralpen (100 m im Bestand, 100 m auf Weg).

Bei der Berechnung der erntekostenfreien Erlöse er-geben sich bei einzelnen Schichtholzsortimenten nega-tive Werte, die so übernommen werden. Die Umrech-nung von Schichtholz (Volumen am stehenden Baum ohne Rinde) auf m3 erfolgt mit dem Faktor 0,7 (1 Ster=

0,7 m3).

Die Tabellen 2 bis 5 enthalten die verwendeten ernte-kostenfreien Erlöse für die Werttarife Mittelland. Die

Tab. 2. Erntekostenfreie Erlöse Mittelland in Fr./m3 Nadelholz, Lang- und Mittellangholzsortierung, Preis- und Kostenbasis 1982/83, Kanton Bern. a ausgezeichnet, n normal, f fehlerhaft.

Sortierung Entrindung Baumart Qualität 1. Klasse II. Klasse III. Klasse IV.N. Klasse

Fr./m3 Fr./m3 Fr./m3 Fr./m3

Langholz ohne Rinde Fichte a 180 156 114 79

n 155 134 94 61

f 130 111 74 43

Tanne a 170 147 106 72

n 145 125 86 54

f 120 102 66 36

in Rinde Föhre a 219 160 99 65

n 170 122 73 45

f 122 85 48 26

Lärche a 273 231 188 144

n 215 181 146 109

f 157 131 104 74

Weymouth- a 216 182 147 110

föhre n 170 142 113 82

f 123 102 79 54

Mittellang- in Rinde Föhre a 217 158 97 65

holz n 168 120 71 45

f 120 83 46 26

Lärche a 271 229 186 144

n 213 179 144 109

f 155 129 102 74

Weymouth- a 214 180 145 110

föhre n 168 140 111 82

f 121 100 77 54

Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. Nr. 327, 1990

Tab. 3. Erntekostenfreie Erlöse Mittelland in Fr./m3Trämel Föhre, Lärche, Weymouthföhre, in Rinde, Preis- und Kostenba-sis 1982/83, Kanton Bern.

Sortiment Qualität Föhre Lärche Weymouth Fr./m3 Fr./m3 Fr./m3

Obermesser a 200 210 210

n 150 170 170

f 90 120 120

Untermesser a 89 109 109

n 59 79 79

f 29 49 49

übrigen Unterlagen befinden sich im Anhang 1. Die für die Untersuchungsbetriebe verwendeten Zahlen weichen in Einzelheiten von diesen Werten ab (vgl. Kap. 4.2).

3.2.4 Sortierung

Für die Sortierung, die Volumen- und die Wertberech-nung wird jeder Stamm in einen Meter lange Kegel-stümpfe zerlegt (unterstes 1 m-Stück = Walze) (Abb. 14).

Neben der Länge (1 m) sind von jedem Teilstück die beiden Enddurchmesser und aus dem Qualitätstyp die Qualität (a, n, f, Schichtholz) bekannt. Im Sortierungspro-gramm muß nun noch jedem 1 m-Stück eine Klasse zugeordnet werden. Dies geschieht für die vier üblichen Sortierungen:

Nadelholz Nadelholz Nadelholz Laubholz

Langholz Mittellangholz Trämel Rundholz

Grundsätzlich gelten die Vorschriften in Schweizerische Holzhandelsgebräuche (FZ 1985). Bei der Zuordnung werden folgende vereinfachende oder schematisierende Annahmen getroffen:

allgemein

- kein Längenzumaß, Rechnen nur mit ganzen Metern - Rechnen mit Durchmesserwerten, ohne Abrunden auf

ganze cm

- auch das Schichtholzvolumen wird ohne Rinde ge-rechnet (dafür Umrechnungsfaktor 0,7 bei der Ermitt-lung der erntekostenfreien Erlöse)

Nadel-Langholz

- Sagholz bis zum Minimalzopf gemäß Holzhandels-gebräuchen, Rest Schichtholz bis Zopfdurchmesser

~scm

Nadel-Mittellangholz

- Mindestlänge 6 m, Maximallänge= 3 m oberhalb des minimalen Klassen-Durchmessers

- Mindestzopfdurchmesser für V. Klasse 15 cm - wenn Mindestlänge nicht erreicht oder

Zopfdurch-messer unter 15 cm: Zuordnung zu Schichtholz bis Zopfdurchmesser ~ 8 cm

Nadel- Trämelholz - Mindestlänge 4 m

- Sortimentstrennschnitt für Obermesser 2 m oberhalb letztem Durchmesser ~ 30 cm

- Sortimentstrennschnitt für Untermesser beim letzten Durchmesser ~ 18 cm, Rest Schichtholz bis Zopf-durchmesser ~ 8 cm

Tab. 4. Erntekostenfreie Erlöse Mittelland in Fr./m3Laub-Rundholz, Preis- und Kostenbasis 1982/83, Kanton Bern. Baumart Qualität 1. Klasse II. Klasse III. Klasse IV. Klasse V. Klasse

Fr./m3 Fr./m3 Fr./m3 Fr./m3 Fr./m3

Suche a 223 192 160 127 103

n 164 140 115 89 69

f 125 106 85 64 46

Eiche a 526 414 330 241 147

n 398 311 246 177 102

f 312 242 190 134 72

Esche a 446 406 356 288 149

n 344 305 266 213 104

f 231 204 176 138 59

Ahorn a 298 269 236 195 143

n 224 202 176 143 101

f 150 134 115 90 58

Tab. 5. Preise, Kosten und erntekostenfreie Erlöse Mittelland in Fr./Ster und in Fr./m3 für Schichtholz. Preis- und Kostenbasis

1982/83, Kanton Bern.

Baumart Preise Kosten erntekostenfreier Erlös

Fr./Ster Fr./Ster Fr./Ster Fr./m3

Fichte/Tanne 60.- 49.- 11.-

16.-Föhre/Lärche/Weymouthföhre 35.- 49.- -14.- -20.

-Buche 55.- 49.- 6.-

9.-Eiche/Esche/ Ahorn 40.- 49.- - 9.-

-13.-Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. Nr. 327, 1990

27 Laub-Rundholz

Mindestlänge 4 m

Sortimentstrennschnitt 2 m oberhalb des minimalen Klassendurchmessers

Klassendurchmesser erreicht wird und das letzte Stam-mstück sonst nicht 4 m lang würde; Rest Schichtholz bis Zopfdurchmesser ;.i: 8 cm)

Maximale Rundholzlänge bei halber Baumhöhe ( + 1 m, wenn bei halber Baumhöhe minus 1 m der minimale

Mindestzopfdurchmesser für V. Klasse 18 cm keine VI. Klasse und keine Schwellen

letzter 0 ~ 40cm

Berechnung V und W Teilstück

nein Ende der Berechnung

Abb. 14. Sortimentsbildung bei Laubrundholz mit einem Stamm BHD 44 cm mit Rinde, Höhe 30 m und Qualitätstyp 3.

Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. Nr. 327, 1990

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Es fällt auf, daß nur bei der Langholzsortierung die Sorti-mentslänge gleich ist wie im Wald. Bei den übrigen Sortie-rungsarten werden rechnerisch die sonst üblichen Län-genunterteilungen innerhalb einer Klasse weggelassen;

es wird immer die für die jeweils beste Klasse maximale Länge gesucht. Auch bei einem Wechsel der Qualität erfolgt rechnerisch keine Sortimentstrennung. Eine eigen-tliche Optimierung des Wertes über die Sortimentsbildung unterbleibt, weil dafür die Qualitätsansprache viel diffe-renzierter erfolgen müßte.

3.3 Werttarif

Die Werttarife werden in allen Kombinationen gerechnet, für welche die erntekostenfreien Erlöse ermittelt wurden.

Die Resultate sind in Franken und Rappen pro Baum für jede Sortierungsart, Baumart, Höhenbonität und die fünf Qualitätstypen in cm-Stufen von 8 bis 99 cm Brusthöhen-durchmesser gespeichert (Volumen ohne Rinde in dm3).

Für Wertberechnungen ohne Kombination mit der Forsteinrichtung können vereinfachte Tabellen gedruckt werden (Beispiele im Anhang 1/11). Der Durchmesser-bereich ist beschränkt auf 16 bis 90 cm BHD mit

cm-Nettowert in Fr. pro Baum 1200

1000

800

Schicht- Langholz -Klasse heiz IV.IV. III. 11. 1.

Abb. 15. Werttarif Fichte Oberwil. Langholzsortierung, Ober-höhenbonität ca. 24 mim Alter 50 J., Preis- und Kostenbasis 1982/83.

Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. Nr. 327, 1990

Stufen, der Nettowert wird in ganzen Franken und das Volumen ohne Rinde in m3 (mit zwei Stellen nach dem Komma) angegeben.

In Abbildung 15 ist der Werttarif Fichte Oberwil für die Langholzsortierung dargestellt. Deutlich zu erkennen sind die Sprünge bei Sortimentsänderungen. Dem guten Standort entsprechend (24 m Oberhöhe im Alter 50 Jahre), wird etwa ab BHD 18 cm Stammholz ausgehal-ten, und ist ab etwa BHD 47 cm die erste Langholzklasse erreicht.

Abbildung 16 zeigt die Werttarife für Buchen (Oberwil, Oberhöhenbonitätca. 22 m). DieSortimentssprünge sind später (Stammholz ab 26 cm, 1. Klasse ab 63 cm) und weniger deutlich ausgeprägt. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Qualitätstypen sind größer als bei der Fichte, und Qualitätstyp 5 (nur Schichtholz) hat eine sehr geringe Bedeutung.

In Abbildung 17 und 18 werden für. den gleichen Standort (Oberwil) die Werttarife verschiedener Baumar-ten miteinander verglichen. Bei den guBaumar-ten Qualitä-ten (Abb. 17, Qualitätstyp 1) ist ein deutliches Auseinan-derklaffen im Wert ab etwa BHD 50 cm zu beobachten.

Bei den Nadelbäumen ist die Lärche deutlich mehr wert

Nettowert in Fr. pro Baum

Abb. 16. Werttarif Buche Oberwil. Oberhöhenbonität ca. 22 m im Alter 50 J., Preis-und Kostenbasis 1982/83.

Nettowert in Fr. pro Baum Preis-und Kostenbasis 1982/83.

als die Fichte oder die Föhre, und der Wert von Eichen und Eschen liegt wesentlich über jenem von Buchen, Fichten oder Föhren (bei BHD 70 cm etwa+ 90%). Bei schlechter Holzqualität sind die Wertunterschiede zwi-schen den verschiedenen Baumarten viel geringer (Abb.18).

Auch die Sortierungsart wirkt sich auf die Werttarife aus. Bei gleicher Schaftform und gleicher Preis- und Kostenbasis (aber unterschiedlichen erntekostenfreien Erlösen je nach Sortierungsart) bringt die Langholzsor-tierung die höchsten Nettowerte. Am schlechtesten ist die Mittellangholzsortierung, während die Trämelsortie-rung dazwischen liegt. Bei schlechten Qualitäten istder Unterschied zwischen der Langholzsortierung und den anderen Sortierungen deutlich größer als bei guten Qualitäten.