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und Wertzuwachsberechnungen

4.4.2 zusammenhänge

4.4.2. 1 Abhängigkeit von ertragskundlichen Größen Um konkrete waldbauliche Folgerungen aus den Er-gebnissen der Wertberechnung ziehen zu können, wäre

Wertzuwachs (Fr./4 a in 10 J.)

1000

500

o - - - ~ - - - ~ - - - ~ - - - - ~

0 0,5 1,0 1,5 2,0

Basalfläche pro Probefläche (m2 /4 a)

Tanne Oberwil (411) r2 0,87 Buche Oberwil (521) r2 0,90 Buche Oberwil (431) r2 0,89 Fichte Wahlern (512) r2 0,72

bei der großen Streuung der Einzelresultate von Vorteil, wenn enge zusammenhänge zwischen Wertzuwachs und einfacher zu ermittelnden Daten nachgewiesen wer-den könnten.

Relativ straffe zusammenhänge bestehen zwischen dem Wert und dem Volumen (des Vorrates), zwischen dem Wertzuwachs und dem Durchmesserzuwachs sowie zwischen Wertzuwachs und Volumenzuwachs (Abb. 23, rechts).

Bei baumartenweiser Betrachtung besteht eine recht enge Abhängigkeit des Wertzuwachses von der Basal-fläche (Abb. 23, links). Daraus kann abgeleitet werden, daß es wenigstens bedingt zulässig ist, Wertzuwachs-erhebungen in Probe- oder Weiserflächen baumarten-weise proportional zur Basalfläche auf ganze Bestände zu übertragen. In Tabelle 19 wird dies für die Buche in verschiedenen Beständen der Auswerteeinheit 431 in Ob.erwil nachgewiesen.

4.4.2.2 Verteilung des Wertzuwachses in den Stichprobenflächen

Die Wertleistung innerhalb einer Probefläche ist sehr ungleich auf die verschiedenen Bäume verteilt. Gemäß Abbildung 24 leisten die vier stärksten Bäume pro Probe-fläche (entsprechen den 100 stärksten Bäumen pro ha) 60-70 Prozent des gesamten Wertzuwachses. Werden an Stelle der stärksten die vier leistungsfähigsten Bäume (mit dem größten Wertzuwachs) ausgewählt, so erreicht deren Anteil am gesamten Wertzuwachs sogar 68-79 Prozent. Analoge Berechnungen in allen Untersuchungs-betrieben zeigen, daß diese Übereinstimmung über ver-schiedene Standorte und Auswerteeinheiten ziemlich konstant bleibt (vgl. auch KuRT 1982a). Im Durchschnitt

Wertzuwachs (Fr./4 a in 10 J.)

Volumenzuwachs (Efm/4 a in 10 J.)

- - Tanne Oberwil (411) r2 0,98 -·-·-·- Buche Oberwil (521) r2 0,93 - - Fichte Wahlern (512) r2 0,96

Abb. 23. Baumartenweise Abhängigkeit des Wertzuwachses (in Fr. pro Probefläche in 1 O Jahren) von der Endbasalfläche (m2 pro Probefläche, links) und vom Volumenzuwachs (Efm pro Probefläche in 1 O Jahren, rechts) in verschiedenen Auswerteeinheiten von Oberwil und Wahlern.

Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. Nr. 327, 1990

tragen die Bäume mit größter Wertleistung wie folgt zum gesamten Wertzuwachs einer Probefläche bei:

1 Baum ca. 30%

2 Bäume ca. 50%

3 Bäume ca. 65%

4 Bäume ca. 75%

Über eine Regressionsgleichung kann berechnet wer-den, wie sich eine Lichtung mit einer Vorratsreduktion um 25 Prozent, 33 Prozent o.der 50 Prozent auf den wachs auswirkt. Dabei bleibt der Rückgang des Wertzu-wachses kleiner als die Vorratsabnahme, einen allfälli-gen Lichtungszuwachs noch nicht eingerechnet.

Interessanter wird es, wenn besonders ausgewählte Bäume bei der Lichtung entnommen werden:

In Auswerteeinheit 411 Oberwil wird rechnerisch in den 14 Probeflächen die Lichtung um 25 Prozent, 33 Prozent und 50 Prozent auf drei verschiedene Arten verwirklicht:

39 Methode A: Entnahme der Bäume mit größtem Wertzuwachs

(sinkende Reihenfolge)

Methode B: Entnahme der Bäume mit kleinstem Wertzu-wachs (steigende Reihenfolge)

Methode C: Zuerst Entnahme des Nebenbestandes und der minderwertigen Bäume, dann des Starkholzes Lichtung Verbleibender Wertzuwachs bei Lichtung

um25%

um33%

um50%

nach Methode A 64% (8) 48% (8) 28% (8) (in Klammer Streuungs)

nach Methode C 78% (6) 72% (8) 56% (11)

Diese Berechnungen bestätigen, wie außerordentlich wichtig es ist, bei der Verjüngung nach Möglichkeit zuerst die leistungsschwächsten Bäume zu nutzen.

Tab. 19. Überprüfung der Schätzgenauigkeit der Regressionsgleichung Wertzuwachs in Abhängigkeit von der Endbasalfläche.

Beispiel Buche in verschiedenen Beständen der Auswerteeinheit 431 Oberwil.

Regressionsgleichung Buche: y

=

323,29 x - 20,37 (r2

=

0,89)

Bestand Anzahl tatsächlicher Wertzuwachs geschätzter Wertzuwachs pro Probefläche %-Abweichung Nr. Probe- pro Probefläche (nur Buche) (Regressionsgleichung Buche und Basalfläche) Wertzuwachs

flächen

Basalfläche

Fr. in 10 J. sx% Buche sx% Fr. in 10 J.

m2

28 3 390.90 5,8 1, 11 15,2 338.50 -13,4

68 2 522.80 1,8 1,71 2,6 532.50 +1,9

85 2 223.20 33,7 0,86 26,7 257.70 +15,4

118 3 428.20 17, 1 1,29 19,2 396.70 -7,4

126 3 150.10 79,3 0,53 56,1 151.00 +0,6

4 leistungsfähigste Bäume pro Probefläche 4 stärkste Bäume pro Probefläche

Oberwil Oberwil Büren-1

Oberwil Oberwil Büren-1 (AE411) (AE431) (AE512)

80% (AE 411) (AE 431) (AE 512)

n = 14 n = 20 n = 24 80%

60% 60%

40% 40%

20% 20%

0% 0%

Anteil Volumen 54% 60% 64% 50% 57% 59%

Anteil Wertzuwachs 60% 69% 70% 68% 74% 79%

Schätzfehler sx 5% 6% 6% 6% 5% 6% 7% 6% 7% 5% 6% 4%

Abb. 24. Relative Anteile der vier stärksten Bäume (links), bzw. der vier leistungsfähigsten Bäume (rechts) pro Probefläche am Vorrat und am Wertzuwachs (schraffiert) in drei Auswerteeinheiten von Oberwil und Büren. Die vier Bäume pro Probefläche entsprechen 100 Bäumen pro Hektare.

Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. Nr. 327, 1990

4.4.2.3 Vitalität, Stellung und Kronenlänge

Für den praktisch tätigen Waldbauer stellt sich das Pro-blem, die leistungsfähigsten Bäume im Wald zu erken-nen. In allen Untersuchungsbetrieben wurde deshalb auch die Schichtzugehörigkeit (Ober-, Mittel- und Unter-schicht) sowie die Vitalität (üppig, normal, abgängig) gemäß IUFRO-Klassifikatio,n (LEIBUNDGUT 1984b) ange-sprochen.

Die Auswertung zeigt klar, daß in älteren Beständen nur die Bäume der Oberschicht für die Wertleistung von Bedeutung sind. Die Ansprache nach Vitalität erbringt keine brauchbaren Resultate. In Guggisberg wurden von 7 075 Bäumen 98,9 Prozent als «normal», und nur 0,2 Prozent als «üppig», resp. 0,9 Prozent als «abgän-gig» bezeichnet. Dies weist darauf hin, daß die Schulung der Aufnahmegruppen bezüglich Vjtalitätsansprache ungenügend war. In Oberwil sind bei der Tanne immerhin so viele Daten vorhanden, um nachweisen zu können, daß «abgängige» Bäume statistisch gesichert den klei-neren Wertzuwachs leisten als «normale» Bäume. Mehr interessiert hätte aber, ob als «üppig» angesprochene Bäume größeren Zuwachs leisten als «normale»

Bäu-me. Aus den gleichen Gründen wie in Guggisberg lassen sich die Daten aber nicht in diesem Sinne auswerten.

Eine 1985 in Guggisberg in Zusammenhang mit den Auswirkungen des Waldsterbens durchgeführte Unter-suchung (BACHMANN i 986) macht klar, daß freistehende und langkronige Bäume größere Durchmesser-Zuwach-se aufweiDurchmesser-Zuwach-sen (Tab. 20). DieDurchmesser-Zuwach-se Feststellung gilt weitge-hend auch für den Wertzuwachs.

4.4.3 Neugruppierung der Stichproben

Die bei der ersten Auswertung in den Untersuchungs-betrieben festgestellte große Streuung zeigt, daß die Zuordnung der Probeflächen zu den Auswerteeinheiten aufgrund der Beurteilung im Luftbild für waldbauliche Be-dürfnisse zu grob ist. Um die Auswirkungen einer dif-ferenzierteren Ausscheidung, insbesondere einer stärke-ren Berücksichtigung des Schlußgrades (der Basalfläche, des Vorrates) zu überprüfen, werden für eine zweite Auswertung die Probeflächen nach ertragskundlichen Parametern neu gruppiert.

Die Bezeichnung der Auswerteeinheiten bleibt sich gleich (vgl. Tab. 6). Die ertragskundlichen Grenzwerte werden wie folgt definiert:

Tab. 20. Abhängigkeit des mittleren BHD-Zuwachses von der Stellung und von der Kronenlänge. Fichte und Tanne, BHD >35 cm, BG Guggisberg (nach BACHMANN 1986).

Bezeichnung Fichte

Anzahl Bäume

Stellung: freistehend 14

nicht bedrängt 145

bedrängt 30

Mittlerer Anzahl Mtttlerer

BHD-Zuwachs Bäume BHD-Zuwachs

in 1 O Jahren (cm) in 1 O Jahren (cm)

II-'---+"--'---+---_,___,____,___._ _ _ _.__.,_____.__._~-Ef

500

Abb. 25. Vergleich des Wertzuwachses 1969/79 gemäß Auswerteeinheiten der Forsteinrichtung (links) und gemäß Neugruppierung aufgrund ertragskundlicher Daten (rechts). Oberer Bezirk Guggisberg.

Ber. Eidgenöss. Forsch.anst. Wald Schnee Landsch. Nr. 327, 1990

Entwicklungsstufe 400

mittlerer BHD der Oberschicht 30-50 cm

Schlußgrad Vorrat pro Probefläche(Efm/4a)

1 25,0

2 15,0-24,9

3 s 15,0

Diese Neugruppierung bewirkt starke Veränderungen für die Auswertung. In Guggisberg (beide Bezirke) liegt für fast einen Viertel der Probeflächen der mittlere BHD der Oberschicht unter 35 cm, sie fallen ins Baumholz I und fallen damit für die weiteren Betrachtungen weg. Auch von der Entwicklungsstufe 500 gemäß Luftbild gehören nach ertragskundlichen Daten 20 Prozent in die Entwick-lungsstufe 400, und der Schlußgrad ist im Luftbild in 69 Prozent der Fälle überschätzt und nur in 4 Prozent der Fälle zu tief geschätzt worden.

Nach der Neugruppierung sind die Resultate wesent-lich differenzierter als vorher. Besonders deutwesent-lich ist dies im Oberen Bezirk Guggisberg zu sehen (Abb. 25). Die vorratsarmen Einheiten 413 und 513 sowie die mittel bevorrateten starken Baumhölzer (512) und die laub-baumreichen mittleren Baumhölzer liegen mit dem Wert-zuwachs deutlich unter der Ertragsfähigkeit.

Abbildung 26 zeigt für den Oberen Bezirk Guggisberg auf einer Karte, wie sich die Wertzuwachse der einzelnen Probeflächen auf die Planungseinheiten verteilen. In den zur Verjüngung vorgesehenen Flächen gibt es offenbar noch viele sehr leistungsfähige (vorratsreiche) Bestan-desteile; die Verjüngung muß hier gebremst werden.

Andererseits liegen viele der leistungsschwachen Pro-beflächen in den Plenter-Überführungsbeständen. Dort ist aber stellenweise genügend Nachwuchs in den Lük-ken vorhanden, so daß keine großen Verluste entstehen (im ideal aufgebauten Plenterwald verbleibt der laufende Wertzuwachs immer im Bereich der Ertragsfähigkeit).