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Elementare Geometrie Vorlesung 7

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Elementare Geometrie Vorlesung 7

Markus Rost

29.4.2019

(2)

Die Euler-Gerade V

Wir wollen nun geometrisch zeigen, daß die 3 Punkte Schwerpunkt S (Schnittpunkt der Seitenhalbierenden) Umkreismittelpunkt U (Schnittpunkt der Mittelsenkrechten) H¨ ohenschnittpunkt H

auf einer Geraden e liegen (genannt die Eulersche Gerade).

Dabei gilt ∣ HS ∣ = 2 ∣ SU ∣ :

(3)

Die Euler-Gerade VI

Der folgende Beweis geht indirekt vor.

Man geht aus von den bekannten Punkten S (Schwerpunkt) und U (Umkreismittelpunkt) und konstruiert den Punkt H aus S und U wie vorgegeben:

Also man definiert einen (zun¨ achst neuen) Punkt H, etwa durch U H = 3 ⋅ U S

Danach zeigt man, daß die 3 Geraden durch diesen Punkt H und die Punkte A, B, C die H¨ ohen h a , h b bzw. h c sind.

Es folgt, daß unser Punkt H auf allen H¨ ohen liegt und deshalb der

H¨ ohenschnittpunkt ist.

(4)

Die Euler-Gerade VII

Es sei also

h = AH einer dieser Geraden.

Die H¨ ohe h a ist die Gerade durch A parallel zur Mittelsenkrechten m a = U A

Wenn wir also wissen, daß

h ∥ m a (1)

folgt

h = h a

(5)

Die Euler-Gerade VIII

Zum Beweis von (1) verwenden wir den 3. Strahlensatz mit Zentrum S:

Es gilt

∣ SH ∣

∣ SU ∣

= 2 =

∣ SA ∣

∣ SA

Die erste Gleichung gilt nach Konstruktion von H, die zweite Gleichung ist das bekannte Verh¨ altnis am Schwerpunkt.

Es folgt (3. Strahlensatz)

U A ∥ HA also (1).

Diese Seite ist auch als Vorlage zu einer Formulierung des 3. Strahlensatzes geeignet.

(6)

Die Euler-Gerade IX

(7)

Der Feuerbachkreis—Einleitung I

Der Feuerbachkreis oder Neun-Punkte-Kreis von einem Dreieck ABC ist der Kreis der folgende 9 Punkte enth¨ alt:

1

die Seitenmitten A , B , C , also die Mittelpunkte der Seiten BC, CA, AB

2

die Mittelpunkte der sogennanten “oberen H¨ ohenabschnitte”

AH, BH, CH

3

die Fußpunkte der H¨ ohen (Lotfußpunkte)

F A , F B , F C

(8)

Der Feuerbachkreis—Einleitung II

Hierzu ist einiges zu zeigen. Zun¨ achst einige Notationen:

Definition (Notation)

Zu einem Dreieck ∆ = ABC benutze ich die Notationen:

Umkreis:

K = K ( ∆ ) = K ( ABC ) (Mittelpunkt U ) Feuerbachkreis:

F = F (∆) = F (ABC) (Mittelpunkt N )

(9)

Der Feuerbachkreis—Einleitung III

1

und

2

kann man so zusammenfassen:

Satz

Auf dem Feuerbachkreis liegen die 6 Mittelpunkte der 6 Seiten des vollst¨ andigen Vierecks ABCH .

Ein “vollst¨ andiges Viereck” ist ein Viereck ABCD wie gew¨ ohnlich, aber man betrachtet nicht nur die 4 Seiten (AB, BC, CD, DA) sondern auch noch die beiden Diagonalen AC, BD als “Seiten”.

Dadurch werden Vierecke ¨ ubersichtlicher: Zu 4 verschiedenen Punkten A i gibt es eben

( 4 2 ) = 4!

2!2! = 6

Geraden A i A j (i ≠ j). (Genaueres dazu sp¨ ater.)

(10)

Der Feuerbachkreis—Einleitung IV

3

bedeutet:

Satz Es gilt

K ( A B C ) = K ( F A F B F C ) (Beweis kommt sp¨ ater.)

Weil auf dieser Seite noch Platz ist , , eine Randnotiz: F¨ ur die Lotfußpunkte gilt die Formel

F

A

= BC − AH B + C − A − H

wenn man die Punkte A usw. als komplexe Zahlen auffaßt (A = x + iy statt

A = (x, y)).

(11)

Der Feuerbachkreis—Einleitung V

Manche Autoren definieren (nach

3

) den Feuerbachkreis als den Umkreis des Dreiecks der Lotfußpunkte :

F = K ( F A F B F C )

Ich finde es praktischer, den Feuerbachkreis zu definieren (nach

1

) als den Umkreis des Mittendreiecks 1 :

F = K(A B C )

—ist auch weniger unheimlich. . .

1

Mittendreieck = Seitenmittendreieck

(12)

Der Feuerbachkreis I

Nun also von vorne:

Definition

Der Umkreis des Mittendreiecks wird Feuerbachkreis oder Neun-Punkte-Kreis genannt:

F = K = K ( A B C ) Der Mittelpunkt von F wird mit N bezeichnet.

N ist also der Umkreismittelpunkt des Mittendreiecks:

N = U = U ( A B C )

(13)

Der Feuerbachkreis II

Die folgende Rechnung ist wie auf “Die Euler-Gerade I”. Wegen A = 3

2 S − 1 2 A B = 3

2 S − 1 2 B C =

3 2 S −

1 2 C gilt

U = 3 2 S −

1 2 U Und weil N = U (nach Definition) ergibt sich

2N = 3S − U

Diese Beziehung wird Feuerbach-Gleichung genannt.

(14)

Der Feuerbachkreis III

Wir haben also

3S = H + 2U (Euler-Gleichung)

3S = U + 2N (Feuerbach-Gleichung)

(15)

Der Feuerbachkreis IV

Wegen H = ̃ U und N = U handelt es sich bei den beiden Gleichungen eigentlich nur um eine einzige Gleichung:

3S = ̃ U + 2U (Euler-Gleichung) 3S = U + 2U (Feuerbach-Gleichung) Die zweite Gleichung erh¨ alt man aus der ersten, indem man ∆ durch das Mittendreieck ∆ ersetzt.

Die erste Gleichung erh¨ alt man aus der zweiten, indem man ∆

durch das Parallelendreieck ∆ ̃ ersetzt.

(16)

Der Feuerbachkreis. . .

Ubungsaufgabe: ¨

N = A + B + C + H

4

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