• Keine Ergebnisse gefunden

Aus Briefen an Prof

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Aus Briefen an Prof"

Copied!
5
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

die periphrastischen Formen von den übrigen abgesondert und dadurcb mebr Licht in die Sache gebracht.

Aus Briefen an Prof. Fleisclier,

Von Prof. Dr. Gottwaldt.

Kasan d. 16/28. Mai 1858.

— Durcb L. Voss erhalten Sie ein dschagataVsches *)•

Dr. Behrnauer hatle mir seine Copie einer Wiener Handschrift desselben Gedichtes zugeschicict. Es glückte mir, durch einen hiesigen Tataren ein zweites Exemplar zu erlangen, welcbes all und obne Zweifel aus dem An¬

fange des 16. Jahrh. ist. Bei der Vergleichung mit Bebrnauers Abschrifl fand ich aber eine durchaus abweichende Redaclion. Ehe icb das Gedicbt in Druck gab , wozu Behrnauer mir den Gebraucb seiner Abschrift gestaltete, wollte ich erst warten bis der Zufall mir ein drittes Exem^ilar in die Hände spielte. Allein dieser Zufall blieb zu lange aus , und da für die Herausgabe der Wiener Handscbrift noch in Europa Holfnung isl, so liess icb die Ka¬

saner Redaclion wie sie isl — cura grano salis — abdrucken. Als Verfasser des Gedichtes nennt Berezin , der die Wiener Copie von mir zur Abschrifl erhielt, in seiner Cbrcslomalhie turque den Mir Ali Schir, — nicht eben wahrscheinlich ; denn aus den gleich darauf mitgelheillen Bruchstücken von

Ali Scbir's ergiebt sich dessen Verschiedenheit von dem unsri¬

gen, und hieraus docb wobl aucb die Verschiedenheit des Verfassers. Ich glaube diesen in einem gewissen Heider gefunden zu buben , von dem es S. s

»

beisst, sein Zaubegellüsler erfülle die ganze Well, t...*j*j o'-^-?'

(_gjSyUj tA/ö i^.X,]yi j_jjkXA&j in Beziehung auf den S. 11 ge¬

fragt wird : Wer in der Welt ausser dem trelflichen Heider bal so unendlich viele Perlen ausgestreut? «^^^ iji,y:> ^ ji.3> »j*,>L*is j^=>- j> IOLij>>

^ (jmUI^J j und der wieder erscheint in den Worten S, H: Für das

Wasser gehört der Fisch, für das Feuer der Salamander, für den Gram der

Liebende, für den Scbmerz Heider, Xc ^ '^^jt^ yXi-t^. Ik^yo

e)l^ jJcaS» *^>Jj>i w*.S?. Indessen habe ieh üher diese Persönlicbkeit nirgends das Geringste aulünden können , auch nicbt im Babernameh , wo eine bedeulende Anzahl dschagataVscber Dichter erwäbnt sind, l'nser „Schalz der Geheimnisse" hat ausser dein Namen nichts rait dem des Nizarai gemein ; für Kritik und Erklärung des einen bietet das andere niebt den geringsten Anhalt dar. Wenn mir übrigens in dem Gedicbte nieht Alles klar ist, so

~ ' Iaöa

1) Jj»'^\ ^yfi «.**" q'^S. In Comm. b. L. Voss in Leipzig. (8 Sgr.) Ifvf

Bd. XIIL 33

(2)

504 Aus Briefen an Prof. Fleischer.

tröste ich mich damit, dass Ilminski, unsere dschagataVsche Hauptautorilät, sich in demselhen Falle befindel. Ks gieht da aneh Wörter die noch in

keinem Lexikun stehen, z. B. y^^J in der Bedeulung von der Hllern

Form von (_5>S^, gleichwie.

Ilminski hal noch immer den Plan nichl uulgegeben , die dsehagalaische

>>)

Prophelen- und Heiligen-Legende L^^j'^l .^^Mii von i^jyiij herauszugeben, und es isl HoHnung zur baldigen Verwirklichung dieses Planes vorhanden, inilem ein hiesiger Tatar sicb bereit erklärt hat , die Kosten der Ausgabe zu bestreiten. Abulghazi wird aucb bald neu herauskommen , und daun bleiht von prosaischen dschagataischen Werken nur noch die L'eberselzung des Ta¬

bari zu drucken. — Mit dem 1. Juli d. J. wird zu Tomsk in Sibirien ein geistliches Seminar errichtet und dabei ein Katheder fur das Tatarische.

Kudeewski, ein Schüler llminski's, ist dafür beslimml. — Ein neues tatarisch- russisches Wörterbuch wird jetzt durch Ilminski und Sablukow (Prof. des Talariscben und Arabischen am hiesigen geisllichen Seminar) zum Drucke vorbereitet; es ist von einem hiesigen Tataren geschrieben. Das Trojanski-

sche isl gar zu mager und überdies unbequem eingerichtet. — Von den

600 Exx. , weicbe Ilminski von seinem auf eigene Kosten herausgegebenen Babernameh ') hat drucken lassen, war schon gegen die Mitte des vori¬

geu Jabres ungefäbr ein Drittel nach der Kirgisensleppe abgesetzt. Der Text ist aus einer Abschrifl Kehr's genommen, die lange Zeil in Moskau lag, endlich aber iu die Lebrabtheilung des .Ministeriums des Aeussern kam, aus dessen Bibliotbek sie der Herausgeber empfing. Die Abschrift ist höchst gewissenhaft gemacht, und selbst die eingeschlichenen Fehler sind mehr aus Aengstlichkeit als aus l'nachlsamkeit entstanden. Kebr arbeitete an dieser Abschrift fast Tag für Tag; überall bat er das Datum binzugerügl, so dass man genau nachweisen kann , wie viel er jeden Tag geschrieben und wann er sich elwa einen Feierlag gemacht hat. In Vergleicb mit der engliscben Ueberselzung hat der Kehr'sche Text an zwei Slellen Lücken von einigen wenigen Worlen und an einer dritlen (S. 38 u. .39) stalt des dschagataischen Urtextes die persisebe Uebersetzung ; dagegen findet sieh in ihm eine Er¬

gänzung der Gescbichlserzäblung im J. 908, und an einer andern Slelle (S. 379 u. 380) die Aufzählung der einzelnen Einkünfte einiger indischen Provinzen , von welchen in der englischen Uebersetzung nur die Gesammt¬

summe angegeben ist. Uebrigens bedarf lelzlere Slelle meinem Dafürhallen nach , um ganz correct zu sein , der Nachhülfe aus einer andern Handschrift.

Fände Ilminski die Möglichkeit, die des East India House zu vergleicben so wäre er entschlossen gleich eine neue Ausgabe zu veranstalten.

d. 3/15. Sept. 1858

— Ilminski druckt in diesem Winler RubughiizVs islamische' Propheten- und Heiligen-Legende nacb der Handscbrift der Petersburger Akademie; aus-

I) Baber-nameb djagataice ad fidein codicis Pelropolilani ed. N. Ilmioski.

Cazani 1857. IV u. 508 S. gr 8.

(3)

serdem benulzl er nocb vier andere Handsebriflen hiesiger Tataren. Das Kvempliir der kaiserlichen Bibliolhek, welebes Dorn in seinem Katalog be¬

schrieben hal, isl sebr fehlerbaU und deswegen unberücksichtigt geblieben, liegen .\nfang 18.59, noch reclilzeilig für die Messe zu Irbil in Sibirien, wird die Ausgabe, elwa M Bogen Te.xl im Formal des Babernameh, vollendel sein. Die Auflage isl 1500 E.xx. slark, — für den Bedarf eher zu wenig als zu viel. — Ausser Koranen isl in diesem Jahre nicbt viel IVeues ge¬

druckl worden. Will's Golt , wird nun auch Mir Ali Schir unter die Presse knminen. Das Verständniss des Dschagat.iischen ist den hiesigen Fataren doch schwieriger als man glauben sollte; auch Ilminski siehl sieh geniilhigt.

zu seinem Rubugbüzi lexikalische Randbemerkungen zu macben.

Von Prof. Dr. Wright.

Oxford d. 27. Aug. 1858.

— In den letzten drei oder vier Sominerferien habe ieb einen Theil der Zeil, die ich in Oxford zubrachte, anf das Sludium der Nakäid des Garir und al-Farazdak ^jjjOj^sJi^ /ij"^ (jiajLäi ^jüjLÜAil ^\.jS) verwendet, und nachdem ich mit dem Inhalte derselben ziemlich auf's Reine gekommen war, bin ich diesen Sommer daran gegangen , sie zur Herausgabe abzuschreiben.

Mit Ausnahme des Kitäb al-Agäni kenne ich kein Buch dieser Gattung, das so wichtig wäre, nicht blo.<s vom le.vikali.scben nnd grammatischen, sondern auch vom geschichtlichen Standpunkte aus. As-Sukkari isl ein vorlrelflicber Grammaliker , und er hat seinen Commentar überdies mit den ausrübriichsten Detailangaben über alle ^Ll , auf weicbe in den Gedichten angespielt wird, sowie mit zahlreichen Auszügen aus ältern Dichtern durchweht. Die Zeiterf des Garir, al-Farazdak , al-Ahtal und al-ha'il werden durch dieses Werk viele Aufklärung erhalten. Die Oxforder Handschrift ist ziemlieh gul:

unglücklicher Weise haben die lelzlen zwei oder drei Seiten viele kleine Lücken , die von dem schadhaften Zustande der Vorlage des Abschreibers

herrühren. An L'mfang übertrilft dieses Werk den Kämil des al-Mu¬

barrad bedeutend. Meine Absichl in Bezug auf dasselbe ist, mich der

Herausgabe desselben zu widmen sobald icb mit dem K ä m i I zu Stande seyn

werde. Die II am äsa des al-Buhturi werde icb, uls ein Werk von hei

weitem geringerem Werth und Interesse , einstweilen hei Seile lassen. — Meine Hülfsmittel zur Textkritik sind, abgeseben von gedrucklen Büchern, hauptsächlich folgende: 1) der D i wä n des 6nr»r (Leyden) ; 2) der Diwän des al-¥arazdak (Oxford), 3) die Mufaddalijät (Brit. Museum), von welchen allen ich AbschriRen habe, [Vgl. Zischr. VII, S. 109-110.]

3 .!

(4)

506 Aus Briefen an Prof. Fleischer.

Von Herrn Cand. Broch.

Christiania d. 23. Jan. 1859.

Seit Mitte November, wo ich wieder hier eingetroffen bin, habe ich die

Absendung eines Briefes an Sie von Woche zu Woche aufgeschoben, um

Ihnen zugleich melden zu künnen, wie es mit dem Drucke des Mufassal stebt. Dies kann ich nun endlich jelzt, im neuen Jahre, wirklich thun. — Den August bracbte ich in Berlin zu, wie den Seplember in Kopenbagen.

In Berlin konnte ich nur wahrend der vier Oeffnungsslunden täglich auf der Bibliothek arbeiten. Die eine ( Petermann'sche ) Handschrift ist von sehr geringer Bedeutung, die andere (Sprenger'sche) zwar viel besser, doch in der \'ocalisalioii ofl unzuverlässig. In Hopenhagen habe ich den Commentar von Ibn Hagib (nichl Ihn Hisäm, wie icb in Leipzig meinte) zu Hause be¬

nutzen künnen und ihn ganz gul ausgebeutet; er ist aber viel kürzer ge¬

fasst als der von Abu 'I-Bakä in der Refaiya [Ztschr. Vlll, S. 575, Z. 7 v. u.]

und enlbäll fast gar keine Erläuterungen über die angeführten Verse. — Der .Mufassal ivird uuf linsten der l'niversilät als l'niversilätsprogramm ge¬

druckt, 400 Ek\. auf Druckpapier und 100 E.ix. auf Velin. Davon werden 350 von der L'niversilät überall hin verschenkt ; die übrigen 150 sollen in den Buchhandel kommen ; die Hinrichs'sche Buchhandlung in Leipzig wird sie

in Cominission nehmen. Das Ganze wird ungefähr 14 Oclavbogen betragen und, wie ich hoffe, im Herbste d. J. verscndcl werden können").

1) Ich habe seitdem vun Hrn. CunJ. Broch die ersten drei Aushängebogen des Mufassal zugeschickt erballen, und freue mich, alle Arabisten im Voraus auf das Erscheinen dieses in jeder Hinsicht trefflichen syntaktischen Werkes

von Zamnhsari aufmerksam machen und ihnen die Versicherung geben zu

künnen, dass der von Herrn Broch mit grösster Linsicht und Genauigkeit festgestellte Text wie der schürfe und saubere Druck mit neuen Berliner

Leitern fast nichts zu wünschen übrig lässl. Fleischer.

(5)

tJibliographische Anzeigen.

Gabirol's Dichtungen.

n»ilÖ "IT)-'«}. Sehire Schlomo. Hebräische Gedichte von Snlomo ben

Gabirol aus Malaya. Aus Handschriften iu Oxford, Parma und

Wie« gesammelt, erläutert und zum erstenmal herausgegeben von

Leopold Vukes. Hannov. 1858. 1. Heft 1—40 m. XVI u. VI

deutsche Seiten, 2. Heft 41 — 94 u. XVI deutsche Seiten kl. 8.

Hr. Dukes hat seit länger als zwanzig Jahren sich wesentliche Verdienste erworhen durch die Verölfentlichung einer grossen Anzahl höchst interessanter und seltener Dichtungen; er erhöht diese Verdienste durch die Herausgabe der Gadichte Gabirol's, von denen ausser seiuen religiösen in die verschie¬

denen Liturgicen übergegangenen bis jetzt sehr wenige bekannt geworden sind und die zum grössten Theile blus nocb, soviel man weiss, in der ein¬

zigen Pucocke'seben llandscbrilt zu O.xford aufbewahrt sind. Die meisten der in den rubricirten zwei Heften gedruckten Gedichte sind daber aueh nach dieser Hdsehr. abgedruckt, ein geringerer Theil ist lüner Wiener, die gleich¬

falls D. selbst copirt hat, und einer Hdschr. in Parma entnommen, von welcher letzteren D. die von S. G. Stern geumchten Abschrillen benützt hat.

Auffallend ist, dass 0. seine Arbeit nicht vervollständigt hat durch Benützung eines im Besitze des Hrn. Carmoly befindlichen Codex, aus dem ich mir selbst drei treffliche in Oxford nicht vorhandene Gedicbte G.'s abgeschrieben habe und von welchen D. nur eines (N. 5 S. 7) nacb der Wiener Hdscbr. mitge¬

theilt hat , während die zwei andern bei ibm feblen. Auch beeinträchtigt es die Vollständigkeit der Sammlung, dass die religiösen Lieder durchaus ausgeschlossen sind; konnten aucb die bekannten fehlen, so verdienten doch die blos bandschriftlichen oder in seltenen Liturgieen gedruckten eine Aufnahme, und auch auf die leicht zugänglichen musste wenigstens , sollte wirklich ein Ceberblick üher Gab.'s poetische Leistungen gewonneu w erden , ein Hinweis aufmerksam machen. Der Titel lässt uns auch eine solche Beschränkung nicht vermuthen , und nur das Vorwort zu Heft 2 S. Xlll berührt diesen Punkt

„beiläufig."

1st nun zwar hier gegen die erste Pflicht , welche der Herausgeber einer Sammluug zu erfüllen hat, nämlicb möglichste Vollständigkeit, gesündigt, so sind wir dennoch immer für das Dargeboteue dankbar und dürfen die Er- g'änzung vielleicht in einem dritten Hefte erwarten. Von grösserem Gewichte igt uns jedoch die Erörterung der Frage, ob die Gedichte treu und correct

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Als eine auch für uns wichtige Bemerkung wird dabei erzählt, dass. er die Astronomie mit Vorliebe pflegte, doch einen

1) Dorn, Das asiat. Museum in St. meinen Nachweis iu Geiger's j. Dictionary of the technical terms etc. In diesem Sinne sind nach meiner Ansicht Aeusserungen von Mystikern

Gegenstand giebt, den man nicht mit einem dieser (fünf) Sinne.. erfassen (finden) könnte, sodass man dazu etwa noch

1) Umgekehrt weist Cheikho in den Su'arä nasränlja II, 625, 8 ein Gedicht dem WSfir zu, das nur mafa'Ilun und sehr häufig (das im Wäfir seltene) mafS'ilu zeigt, also wohl als Heze^

1) Die Stellen , in denen Hai in ibn Bal'äms Prophetenkommentar citiert wird, verzeichnet auch Harkavy, Stud. 18, hebt aber nicht hervor, wo das al-Häwi ausdrücklich genannt wird.

lichkeit besteht darin, daß in dieser Schrift eine Reihe von Wörtern Aramäisch geschrieben, aber beim lesen Persisch gesprochen wurde').. 35 Befremdend ist, daß Ibn-al-Muqaffa',

Naturschilderung, so haben sich auch arabische Dichter durch die. Spiegelung der Gegenstände — vor allem der Sterne und der

des Kitab Ansäb al-ASräf von al-Baläduri in Jerusalem* wird dieses un¬.. schätzbare Werk in der Reihe der Bibliotheca Islamica