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(1)396 Bemerkungen zu Huart's Ausgabe des Kitäb al-bad' wal-ta'rich von al-Balchi

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(1)

396

Bemerkungen zu Huart's Ausgabe des Kitäb al-bad'

wal-ta'rich von al-Balchi.

Von Ignaz Goldziher.

Man muss Herrn Professor Cl. Huart Dank dafür wissen,

dass er, einer Anregung des verewigten Charles Schefer Folge

leistend, es unternommen hat, das nur in einer einzigen Constan-

£

tinopeler Handschrift erhaltene Werk: ^o^üd!» itXxJ! i—jLif von

Abü Zeid Ahmed al-Balchi durch Textausgabe und Über¬

setzung allgemein zugänglich zu machen.

Der 1. Band dieser unter den Schriften der Ecole speciale

des Langues orientales Vivantes (als Nr. 16 der IV. Serie)

in gewohnter prachtvoller Ausstattung herausgegebenen Publikation

liegt nun seit einem Jahre vor'): eine wichtige Bereicherang unseres

wissenschaftlichen Materials. Dieser Band, der 6 von den 22 Haupt¬

stücken des ganzen Werkes von al-Balchi umfasst, bringt uns eine

der frühesten Kaläm - Arbeiten der muhammedanischen Litteratur,

eine in ihrer Darstellungsart und in ihrer Methode schlichte und

einfache, von der schnörkelhaften Spitzfindigkeit der Dogmatiker

der späteren Generationen möglichst freie Auseinandersetzung des

rechtgläubigen Dogmatikers mit den das Gebiet der Glaubenslehre

berührenden Thesen der Philosophen, Mu'taziliten und Sektierer,

sowie teilweise auch der Bekenner älterer Religionssysteme.

Die Ausgabe, die wir der Bemühung Huart's verdanken,

bietet demnach dem Historiker der Dogmatik des Islam willkommenes

Material für die Entwickelungsgeschicbte der Lehrsätze des ortho¬

doxen Kaläm und seiner vielseitigen polemischen Beziehungen. Es

wird die Aufgabe der hierzu berufenen Fachgelehrten sein, im Ein¬

zelnen zu untersuchen : ob und was die spätere dogmatische Speku-

1) Le Livre de la Creation et de l'Histoire d'Abou Ziid

Ahmed ben Sahl al-Ualkhi, publie et traduit d'aprfes le Manuscrit de

Constantinople par M. Cl. Huart. — Tome premier, Paris (E. Leroux) 1899.

— XVI -I- 208 -f I'.A pp.

(2)

Goldziher, Bemerk, z. Huart's Ausg. d. Kitab al-bad' wal-ta'rich. 397!

lation der muhammedanischen und jüdischen Theologen aus dieser)

Quelle geschöpft und sich angeeignet hat. ;

Auch der Litterarhistoriker findet reichlich seine Rechnung in'

den Citaten aus älteren, seit lange ganz verschollenen Werken von

Vorgängern Balchi's. Für die Abschätzung des Umfanges der Be¬

kanntschaft der älteren muhammedanischen Denker mit den griechi¬

schen Philosophen bietet das Buch sehr schätzbare Materialien, von

grossem Nutzen für jene, welche die hierauf gerichteten Forschungen'

unseres verewigten Freundes August Müller fortsetzen.

Die Vorlage, die Herrn Huart als alleinige Basis für seine

Arbeit gedient hat, lässt, wie aus dieser selbst ersichtlich ist, an

Sicherheit und Korrektheit viel zu wünschen übrig. Herr Huart

hat zuweilen Emendationen anbringen müssen, die häufig freilich,

viel zu selbstverständlich sind, als dass sie einer eigenen Motivierung'

bedürften, z. B. der besonderen Anmerkung darüber (Übers. 138),;

dass jAx=- der Vorlage in ^^^^ ^\ zu verändern sei, u. a. m.

Hingegen ist einiges Richtige ohne Not verändert worden; sowie der

Herausg. wieder manches der Emendation Bedürftige übersehen hat,

wodurch dann die Übersetzung und Erklärung beeinträchtigt wurde. —

Dabei sind noch einige Cruces übrig geblieben; ich bekenne, dass

ich dem J-u 72, 4, c>-öL5 135, 6 (wenn es nicht etwa c1,.ajLs sein;

sollte), 147, 8, ,»jLu 184, 9 vorläufig ratlos gegenüberstehe.'

Hoffentlich erhalten diese und andere Dunkelheiten baldigst volles;

Licht von kundigerer Seite. ;

Wir bedauern, imseren Bemerkungen zur Textgestaltung und!

Übersetzung die Meinung voraussenden zu müssen, dass der aufi

anderen Gebieten unserer Wissenschaft verdiente Herr Heraus:

geber sich in dieser Arbeit nicht auf der Höhe der An- '

forderungen zeigt, die an den Bearbeiter eines philosophischen oder :

dogmatischen Textes gestellt werden dürfen. Die Übersetzung deri

ständigen Termini ist häufig ungenau und unentsprechend (z. B. '

oIlXJ! oLä*3 — Wesensattribute — immerfort: , attributes de lai

personne' u. a. m.). Gerade die französische Litteratur besitzt in i

der Maimünl-Übersetzung von S. Münk ein bleibendes Muster- ;

werk, das allen Nachfolgern den Weg dazu weist, wie in der Be- I

arbeitung eines philosophischen Werkes in arabischer Sprache die |

präcise Erfassung und Wiedergabe der Gedanken des Originales '■

mit klarer Verständlichkeit verbunden werden soll; und jeder, der

als Texteditor oder Übersetzer und Erklärer an eine verwandte

Aufgabe herantritt, kann auch heute für seine Vorbereitung nichts

Nützlicheres thun, als sich am Vorbilde dieses Meisters zu schulen.

— Herr Huart hat dem Texte, durch dessen Herausgabe er ein in

historischer und didaktischer Beziehung schätzbares Einführungs-

buch für die Kalämlitteratur vorgelegt hat, sehr häufig in fühl- |

barer Weise wehe gethan. Bei der Wichtigkeit, die dieses Werk j

(3)

398 Goldziher, Bemerk, z. Huarfs Ausg. d. Kitäb al-bad' wal-ta'rich.

für die Litteratur besitzt, habe ich es nicht für überflüssig gehalten,

statt einer mir jetzt unmöglichen umfassenden Anzeige, die sich

auch auf die Stellung des Buches selbst zu verbreiten hätte, einige

Bemerkungen zu Text und Übersetzung zusammenzustellen*). Hofi'ent¬

iich wird die Ausgabe bald auch dazu Anlass geben, den sachlichen

Gewinn, den uns die Bekanntschaft mit Balchi's Werk bietet, nach¬

zuweisen.

" " , . *

4, 1: Ji^tj oblj äJ ^.^jj<^jjL>,, iu\JäJ> jac i-yA aJ.iXi-Lj

xjUlXjw „prennent la seience pour autre chose que son ohjet et la

laissent s'infiltrer dans des terrains qui en retiennent les premisses'.

Huart hat hier die Bedeutung von verkannt und die drei

letzten Worte in merkwürdiger Weise verlesen. Es ist leicht Rat

zu schaffen , wenn man die nach Huart's Erklärung in Text und

Übersetzung unverständlichen Buehstabengruppen in die richtige

Ordnung bringt: jüLtÄs/if,] xac!^^ ^j. ,Sie holen sie (die Wissen¬

schaft) von anderswo her als ihren Fundorten und mengen sich

hinein ohne die (nötigen) Erfordemisse und Vorbedingungen (za

besitzen)".

> ' & « o

18, 3: »iXLc „ainsi que ceux qui possfedent' 1. »JUc ^^/«..

ibid. penult.: ».J^olä j^^* L« »pour faire entendre ce vers

quoi nous tendons" richtig: „für denjenigen, den das, wonach wir

streben, interessiert' (|.L^').

19, 1: ,Ll-JC-,( 1. ^LuJ,! (vgl. III, 6 LUi:).

22, ult.: ^\ 1. Jt also nicht: ,4 l'exciusion de l'objet'.

s *

23, 12: äjJj*^' « „le naturel precieux" 1. -i^yüS^ r:"^ .

24,3: xüj'.^ 1. sjiJu^. — 26, 3: 1. Huart

übersetzt: „EUe n'est pas orae de la sagesse'. Balchi will sagen:

„indem man die Xaturanlage («.ilaJl) für unfähig hält, Gut und

Böse zu unterscheiden , macht man sie nicht völlig leer von der

Weisheit' (vgl. Z. 5 iuXÜ- ^ U?. Ii).

1) Vgl. auch die Textverbesserungen von Clermont-Ganneau, Jonmal asiat. 1900. I, 199.

(4)

Goldziher, Bemerk, z. Huart'a Ausg. d. Kitah al-bad' wal-ta'rich. 399

27,7, 10 : ^y^y ^Si^ ^^ci %\ ^ J.t^ü^

iL*oL« Ä-wL:»' j_jJ! s'"*^ Ü"l>'^ O**' -^^^rt übersetzt: , Les cinq

sens, tout tabard, se presentent comme une chose dont l'existence

ne peut ^tre constat6e par les sens et qui a besoin, pour cela, d'un

sixifeme sens*. Also: wir können die fünf Sinne nicht durch die

Sinne begreifen und bedürfen dazu eines sechsten Sinnes! — Wir

bitten Herrn Huart um Entschuldigung : — aber diesen Widersinn

kann ja Balchi nicht geschrieben haben. — Was bei Huart als

%\ erscheint, muss man lesen : ö! und den ganzen Satz so über-

-5 A

setzen: „Die Sinne sind jene fünf (nicht mehr); da es doch keinen

Gegenstand giebt, den man nicht mit einem dieser (fünf) Sinne

erfassen (finden) könnte, sodass man dazu etwa noch eines sechsten

Sinnes bedürfte".

ibid. 3 V. u. : LjJI^! L^i« 'xÄjJis- yoj ,qui nient la

realitfe de cette action dont la situation change"; 1.: jlixl »sie

läugnen die Wesenheit ihrer Wirkung wegen der Veränderlichkeit

ihrer Zustände".

28, 9: ^iliifi Ül ^! Loj. (Handschr. Li); 1.: jic tö.

29, 8: ^jic jxaä , elles se restreignent k la defi¬

nition de la connaissance". Man muss wissen, dass man unter

in einer theologischen oder philosophischen Prage das Zu¬

geständnis dessen versteht, dass in der'betreffenden Frage sicheres

Wissen nicht zu erreichen sei; die inoxi] der Pyrrhonisten (hebr.

Übersetzung m-'nr). Wer sich znm v_iysj bekennt, giebt auf die

obschwebende Frage weder eine affirmative noch eine negative

Antwort. In der IL Conj. wird dies Wort (^aaSjj, un¬

gefähr in der Bedeutung von ^\y>]^ (ZDMG. 41, 60)

gebraucht; z. B. Küt al-kulüb I, 147 in Bezug auf das Dogma des

tauhid: j.*^Lj JLi ^laJI^ J^OO-v^L SyÄJ ,^_5

j»^JL*^Äjt5 v_aASj.i!b ^iLij ^j^Ij d. h. sie foi-mulieren keine

feste Ansicht, bekennen sich zu keiner bestimmten These. In diesem

Sinne wird dann v_ftSj V in der Bedeutung „sich eines bestimmten

Urteiles enthalten" gebraucht; z. B. Ibn Sinä ed. Forget 222, 1

(5)

400 Goldziher, Bemerk z. Hmrt's Ausg. d. Kit&b al-bad' wal-ta'rtch.

v^iydt pUoc^t J^; Makkari I, 581 ult. über Ibn

'Arabi: ,^)tiy>-S xaS ^ytbj iCftjLb »las v_Ai^V . . . iCiSLb »c«.^,.

Huart hat dieses Wort mit der Bedeutung von . . . ^^^ic ^Jä^ ver¬

wechselt und ihm gerade das Gegenteil seines richtigen Sinnes

unterschoben (connaissance) und das vorangehende Wort jo»- an

unrechter Stelle in terminologischem Sinne als Definition er¬

klärt. Der Sinn ist ganz einfach: ,80 muss man sich bescheiden,

bei der Grenze des wuküf zu verbleiben" (nicht zu 'behaupten und

nicht zu leugnen).

29, 5 V. u. : 'i,his>\i ist in der Übersetzung übergangen, ob-

»

wohl es für das Folgende wesentlich ist.

30,11: ^.xAasxit »jyj U 5-«L> AÜ- ,1a definition est un

complexe qu'on ne peut analyser en detail". Welcher Logiker

wird das unterschreiben? Übersetze: ,Die Definition fasst in eins

zusammen, was auf Grund der Partition einzeln ins Auge ge¬

fasst wird".

31, 6 V. u.: tö! jjUaJ! XJj xiAC ^yjio ,en

ce qui conceme le Crfeateur, c'est lui qui est sa propre preuve,

si l'on s'en informe"; will sagen: ,er selbst kann (da er doch ein

Geschaffenes ist) als Beweis für die Existenz eines Schöpfers gelten, wenn er danach befragt würde".

33, 1: jA^f oiJpLjuJIj jif!^^^ JoLJt ö! „puisque celui qui

demande sollicite une protection que le contradicteur accorde".

Dies ist leichter gesagt als verstanden! Man lese: ^^^y^^wi

w^x:^ O';'-**-!'^ • • • »Der Fragende erwartet eine Antwort, und

der, dem man eine Einwendung entgegenhält, erteilt eine Antwort".

37 passim: ist nicht .constant", sondem Etwas, das als

o * ' ^ ' .

Existierendes gesetzt wird, vgl. 38, 10 ^-U-S! c>.xJuJt (jiiAfljj.

39, 3: Jyi ^ je. jL> ^^LJ! ^yu xl^ über¬

setzt Huart: ,Dieu (soit il exaltfe), de son propre aven (a.J^

est un corps". Es ist kanm nötig, die richtige Übertragung hier¬

herzusetzen: ,(Denn er sagte:) der Schöpfer — erhaben ist er über

seine (des Hiääm) Rede — sei ein Körper".

(6)

Goldziher, Bemerk, z. Huart's Ausg. d. Kitdb al-bad' wal-ta'rtch. 401

48, 4 V. u. : jtXj ,cela prouve sa sinc6rit6"; dafür:

,(Wenn es nun jemand unternähme) die Richtigkeit desselben (näm¬

lich des vorhergehenden J>jo!) zu beweisen, so u. s. w.

52, 5 ff. : JsjL^J! ^^J! ^l^*" »toute demande rapporte

ä celui etc.* ist missverstanden. gJ! jj>.^ ist Relativsatz, nicht

Prädikat.

0 0 J »

55, 1: [^^J^ 1- ijyw "j*^.

56, 9: jJ üyi3w<^! (jiiju ^ tJ^jj,

J«.5>l5 jJl in'. Huart hat hier nicht erkannt, dass

j>.s»!^ — ein sehr häufig citierter Ve rs des Abu-l-'Atähija ist.

Er übersetzt: , C'est ä cette notion qu'ont pens6 certains traditio-

nistes. — En toute chose il y un signe'. Lies: ^;^Ji•J^.AJt d.h.

Dichter der neueren Schule ; die folgenden Worte müssen im Druck

als Verscitat kenntlich gemacht und auch die Übersetzung muss

danach verändert werden.

57, 1: die Stelle ist missverstanden; richtiges Verständnis ist

durch folgende Textkorrekturen zu erreichen : ^^.s. [^] jJt ; ferner

St. J,! 1. — 60, 11: 3^ 1. j^.

61,10: jiis hätte Huart als du'ä übersetzen sollen: „möge

Gott abschneiden', nicht: ,ne lui a-t-il pas retire'. — 62, 3:

LajLo5 der Handschrift ist gut, "die Korrektur Huart's ist metrisch

o P

unbrauchbar. — 72, 6 1. ]<Xjyi [^J].

72, 10: -iJasilS ^jjü j ^y*^y> »-»^ «denn es ist in die mensch¬

liche Naturanlage selbst gelegt", nicht: , parce que c'est un sujet qui touche ä I'essence mßme de la • Creation ".

74, 8: tX+c! :iS 1. J^lä. — 76, 3: 1. ^f^.

89 penult.: oAS 1. J*.jL/ oder ji\S (synonym von g^jU);

danach ist die Übersetzung zu ändern.

101, 1: x*-!«!^, das der Verfasser streichen will, ist für den

Sinn unentbehrlich.

103, 9: iLoaäl! , was Huart in der Übersetzung (94 Anm.)

(7)

402 Ooldziher, Bemerk, z. Huart's Ausg. d. Kitäb al-bad' wal-ta'rich.

mit einem Hinweis auf die im Maf al-'ulüm erwähnten üjsLiaä

erklärt, hat damit gar nichts zu thun ; man muss Lo^äJ! lesen ; (vgl.

85, 12).

104, 22: xsL )i\ 1. xiL ^, danach Übersetzung zu ändern. —

£■

ib.' 3 V. u. : i.!J>jJij „la suppression de la tradition et

o

du commencement". Was bat sich der Übersetzer dabei gedacht?

Eichtig: „dass Gott seine Aussage widerrufe und (im Widerspruch

mit seinem früheren Entschlüsse) neue Entschlüsse fasse". Man

kennt die zwischen den muhammedanischen Dogmatikem, z. B.'

zwischen der As'ari- und Mätaridl-Schule obschwebende Streitfrage

über JokCjJt >_iiJLi>: ob Gott gegen Sünder ausgesprochene Straf¬

androhungen zurückzieht. Darauf bezieht sich Balchi in den obigen

Worten. — Vgl. die Lehrmeinung der xj^IlXj , die auch im Muhi^

s. V. (^Jo I 74b definiert ist. — Also auch nicht sIlVJI., sondern

*!J^!^ . . (i.jL>!.).

s s *

107,4: Für LoyoL« möchte ich vorschlagen: Li^Lo: „wäre es

zulässig (dass Gott ungerecht sein könne), so wäre man nie in

Sicherheit davor, dass er auch in Wirklichkeit ünrecht üben werde,

und es wäre dann auch zulässig, von ihm die Möglichkeit der ün-

wissenheit auszusagen". Einige Zeilen früher wurde nämlich gesagt,

dass die Voraussetzung der jJlIaJ! ^)Lc bjJö implicite die Voraus¬

setzung von x>L5»^ o^iöj birgt. —

ib. penult.: gj| oLuJt ^JLjisI xäJli» ^j^JI^ JoJuix]! .com¬

ment il permettait les actes des hommes et ce qu'ils commettent

de pfeches". Pür 1. y^pJt, d. h. jemandem üngerechtig¬

keit, Willkür zuschreiben; Gegensatz zu JoJotXJt. Demnach muss

übersetzt werden: „(Sie sind geteilter Ansicht darüber,) ob man

ihm absolute Gerechtigkeit zuschreiben müsse oder ihm auch ün¬

gerechtigkeit (jy- vgl. 108, 3) zumuten könne, da er doch die

Thaten der Menschen und was sie sich an Sünden aneignen, er¬

schafft und sie dennoch dieser Thaten wegen richtet".

ib. 8: ottXJ! oLio y^j |.LXüI'j „de mfeme pour

son libre choix, son etemitfe et le reste des attributs de la per¬

sonne". Diese Übersetzung gewinnt Huart dnrch die unnötige Ver¬

änderung von ä^il in das unmögliche ä^xü.. Aber Balchi will

(8)

Goldziher, Bemerk, z. HuarVe Ausg. d. Kitdb al-bad' wal-ta'rtch. 403 o

etwas ganz anderes: „Ebenso herrscht Verwirrung (Hja^I) in Bezug

auf das Attribut der Macht (|,J».iüLs 1. jOüüt ^5) und die übrigen

Wesensattribute". Im Folgenden ist vom Attribut der Macht, nicht

von der Ewigkeit, die Rede. — III, 1: 1. ^^c, — ibid. 6:

j^.y^ (s- oben zu 107); JolXjOÜ!, v'-^' nicht:

, recherche de ce qui est permis de la justice de Dieu", sondeni

.darüber, ob man ihm Willkür oder Gerechtigkeit zuschreiben solle*.

111, 3 V. u.: jU! j ^, ^JLÜ i5 ^ heisst nicht ,ni en situ¬

ation ni en richesses*, sondern: .weder in der gegenwärtigen Welt,

noch im Jenseits : ^iUl *.

112, 1: s^j, nicht: .l'homme a horreur", sondern .er wird

3

gezwungen* »yCj.

ibid. 3: &.5>^'l=>- ^y, u-iÄRj bS. »ne craigne pas d'etre priv6 d'un membre"; 1. ^JaÄiü und übersetze: .dass er nicht talio (^Laä) übe für ein beschädigtes Körperglied".

114, 5: xjijJ» 1. xjIlX5!. — ib. ult.: 1. ^O^.. — 117, 3;

B^büij 1. »,1x1t (Druckfehler!). — 118, 3: S^^^ 1. = ver¬

einzelt, durch wenige Leute (iOojyii) vertreten; dadurch wird die

Note 2 zu p. 109 (Übers.), in der Huart eine Safalform von

konstruiert, völlig überflüssig. — ibid. 4 v. u. : für ^jAj! ist zu

lesen : qJ^xJ! ; Huart hat nicht erkannt, dass er hier ein Citat aus

Koran Sure 33, 62 vor sich habe. — 119, 4: B^jLs- 1. äyLj>-, also

nicht .pretention pjossible".

120, 13: ^yXl\. u-j-äiU. — 121, 4: L C*.:s^, (danach

Übersetzung zu ändern). —

ibid. 6: oL^^JLuil sind nicht ,les connaissances", sondern .die Objekte des Wissens".

122, 4: CJJ,!^ ^ 1. ^.,t. — ibid. 5: oy>,^ 1. — 123,7:

\^',\ 1. LjJ j]t.

125,5 V. u. : icJinJi 1. icJL»J ; das eine y>\ als Dittographie

zu streichen. Übersetze: .Alles Entstandene hat ein Ende, wovon

das Entstandensein der Grund ist", nicht: .parce que la fin d'une

3 0

(9)

404 Goldziher, Bemerlc. z. HuarVa Ausg. d. Kitdb al-lad' wal-ta'rtch,

* .7- H .

cause est la contingence'. — 126, 5 v. u. : 'ijys^ 1. »jj-oj- —

3

131 ult.: (Handschrift ^.>:') 1. jxjp .

•j

132, 2: ]^as> xas 1. ^jj jJ »! ^a3- XaS ;.>j»,

137, 5: L+aö, der Übersetzer hat nicht erkannt, dass es hier

„Schwur* bedeutet.

«.E 138,4: LjtA*^» ist nicht ,en gfenferal"; das nachfolgende ^.J^

ist zu streichen, erst dann erhält der Satz einen guten Sinn.

146, 2: für das unsinnige (womit ,töhü* widergegeben

sein soll) 1. xJj.>; für OjJ (= riEnin) 1. ^^; wie bei Ibn

Kuteiba, Ma'ärif 6, 6.

147, 11: das unerklärte jOLsu ist wohl: ßJiiA.

149, 4 V. u.: gJI J^il ^3 1. S"^^ ^^c. —

150, 6: v^jLäXJ! J^! 1- V*^' J-^' ^-^r* cr-

158, 11: xi^ zu streichen. — ibid. 12: ^ zu streichen, wie

auch die Übersetzung Huart's voraussetzen lässt. — 159, 5: ^(

^L*Jt jJti 1. ^JL*Jt ;5 J\. - 165, 4: ^.,15- 1. wie

die Rektion ^^^^ajJ^j zeigt; mit der La. der Ed. müsste es jl^

£■

i».*jLp heissen. — 166, 3: o>>-aaJj 1. öa-oU, s. Lebid ed. Huber-

Brockelmann 42 V. 1.

167, 6: o!j^>^b 1. »bJb. — ibid. penult.: y\ 1.

vjbs^l.

169,9: xjLUj 1- i^L^ (Druckfehler). — 181, 7 ff.: ^L?\il

^^L*«J^i ^ ist arg missverstanden in Huart's

Übersetzung: ,n'a pas besoin de definition par simple citation";

richtig: „Daraus (dass man mit Gott einen ljL^ verbindet)

folgt nicht notwendigerweise, dass (zwischen Gott und den Ge¬

schöpfen) schlechthin genommen (j^bvj^i ^^ic = LülL/o) eine

, O 3

Schranke existiere*. Später wird dies umschrieben: Oiilii

* £

j.^XjS? xib, also auch hier nicht mit Huart „qu'il soit defini".

ibid. penult. : die unverständlichen Worte L>j . . . möchte

, ich lesen : L>j . . . . 3 0

(10)

Goldziher, Bemerlc. z. Huart's Ausg. d. Kitab al-bad' tcal-ta'rich. 405

185,9: ist nicht „axiome", sondern „eine sich dar¬

bietende Frage".

187, 2: o^^^l, 1. — 192 ult.: ülil 1. iiiiil „der

weibliche Ginn". Die Frage ist: ob auch Ginn-Prauen ins Paradies

kommen? Antwort: Menschen bekommen menschliche Frauen,

öinnen bekommen Ginn-Frauen. Unmöglich ist Huart's Übersetzung:

„Aux hommes les oeuvres des bommes et aux genies Celles des

^ ü )

genies". — 194, 5 v. u. : J^^yi ist nicht eine Tradition „qu'on ne

cite pas Ies autorites sur lesquelles elle s'appuie".

197, 3 v.u.: xiS!,! 1. (.-giil^! „ihre (der Harränier) alten Lehrer".

198, 4 V. u.: ^jJ (Handschrift J^-) 1. S^^. — 200, 1 sollte

bemerkt werden, dass mit dem Citat Balchi's aus g^j^.^

Zech. 3, 7 gemeint ist und dass der Titel des Buches durch Ver¬

wechslung mit dem an dieser Stelle angeredeten Oberpriester Jehö-

schü'a entstanden ist. — 204, 3: ^j.jiS'^ 1. mit Handschrift ^Ja:>'J>.

— ibid. 1. il^ im Nominativ.

207,2: ^JLc «JüLa^ ^^iaj Aiitj ^ ij^^-^ji xJ ^

xxLjjt Huart übersetzt: „un papier pareil ou plus fwt

qu'il tiendra au bout de son index et sur une partie de son

pouce". Er hat augenscheinlich OJA>, JJ:<c gelesen; ich glaube

nicht, dass er, ganz abgeisehen von der unmöglichen Konstruktion,

einen erträglichen Sinn gewonnen hat. Man liest richtig: JJu

^vUiL und übersetzt: „ein Papier, so gross, wie wenn jemand das

iL

Ende seines Zeigefingers um einen Teil des Daumens windet", d. h.

so klein, wie der Kreis, der durch eine solche Fingerstellung ge¬

bildet wird.

Bd. LIV. 27

(11)

406

Zur Xerxes-Inschrift von Van.

Von

WiUy Foy.

Auf der von W. Belck und C. F. Lehmann 1898/99 aus¬

geführten Forschungsreise in Armenien ist es möglich gewesen die

dreisprachige Xerxes-Inschrift von Van mit Fernobjektiv aufzunehmen.

Eine Reproduktion dieser Aufnahme liegt uns nun in „Sitzungsber.

Kgl. Preuss. Ak. Wiss.' vom 14. Juni 1900 auf Taf II (zwischen

S. 628/29) vor. Es sei mir daher gestattet, die sich daraus er¬

gebende Ausbeute für den Text der altpersischen und neuelamischen

Inschrift hier vorzutragen, wührend ich die Nachprüfung der assyr.

Inschrift den Pachgelehrten überlassen muss.

Pür die alt persische Inschrift, von der wir zwei Ab¬

schriften besitzen, die eine von Schulz (JA. 3. Serie, Tome IX,

PI. II, Nr. IX), die andere von Eugtae Bore (vgl. Rawlinson,

JRAS. X, S. 834 f), wird durch die Photographie derjenige Text

gesichert, den Weissbach und Bang in ihrer Neuansgabe der alt¬

persischen Keilinschriften bieten. Z. 25 f ist mäm Auramazdä

pä[t"uv] hadä und der darauf folgende Worttrenner deutlich lesbar.

Der Schluss der Inschrift, der auch hier verdeckt erscheint, ist in

seinem Wortlaute durch die assyrische Version sicher gestellt.

Reicher ist die Ausbeute für die neuelamische Inschrift,

die wir nur durch Schulz (a. a. 0. Nr. X) kennen. Im allgemeinen

wird der Text Weissbachs (Achaemenideninschriften zweiter Art)

bestätigt, jedoch mit einigen Ausnabmen.

Am Anfange von Z. 10 liest die Photographie mit Schulz

deutlich na, es ist also das ap. framätäram durch 2}irramatarana

wiedergegeben, und ich sehe keinen rechten Grund in dem na nur

ein Schreibversehen zu suchen. Denn es ist doch auffällig, dass

Xerx. Pers. a 6 die Form pirramattaranam belegt ist, die sich

meiner Ansicht nach nur durch eine von den Schreibern herrührende

Komproraissbildung von pirramattarana und pirramattaram er¬

klärt (letzteres Xerx. Elv. 12 f, Xerx. Pers. da 5, db 10 f und als

pirramataram Dar. Elv. Ilf, Xerx. Pers. ca 5, cb 8 f wirklich

belegt).') Das -na von pirramatarana halte ich für das elam.

1) Ähnlich, wie hier [u)m an pirramattarana , ist ri von sakri Xerx.

Pers. db 16 f. nachträglich vom Schreiher an falscher Stelle (hinter mAk) au-

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