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597

Zu Hai Gaons Kitäb al-Häwi.

Von Samuel Poznaüski.

In seiner interessanten Abhandlung über dieses Lexikon (oben

p. 129—134) erwartet der Altmeister der jüdischen Wissenschaft

noch Zusätze und Berichtigungen zu den von ihm gesammelten Daten

von anderer Seite. Dieser Erwartung entsprechend, erlaube ich

mir hiermit einige hieraufbezüglicbe Notizen zu bieten.

1. Aus dem in Petersburg vorhandenen Pragment des Originals

hat inzwischen auch Eppenstein (nach Mitteilungen Harkavys) in

Monatsschr. f. Gesch. u. Wiss. d. Judent. 44, 489, Rev. d. Et. juives

41, 243—44 und Zeitschr. f hebr. Bibliogr. 5, 16 Teile einiger

Artikel, soweit sie hebr.-arab. Sprachvergleichungen betreffen, ver¬

öfiFentlicht, und zwar an erster Stelle einige Zeilen aus den Artikeln

und bcN, an zweiter aus ms, bna (über bnn), "ins (über

^an) und "liTT (über und an dritter aus ITN.') Aus dem

Artikel nST ist übrigens ersichtlich, dass Hai auch solche Laut¬

komplexe von drei Buchstaben als Schlagwörter gebraucht hat,

die gar kein hebräisches Wort bilden. Dass Hai niri unter dem

Buchstaben t behandelt hat, wusste man längst aus David Kimhis

Wörterbuch s. v. (mNm .... D-':i:a; Cin "ims-in rfcb nsi

nbmm ■,t"? iTjjb ©nc?: b"T ■'•"Nn iranb n"bin), aber man

schloss daraus irrtümlich, dass Hai, den arabischen Lexikographen

folgend, sein Wörterbuch nach den Endbuchstaben geordnet habe.

2. Steinschneider gelangt zu dem Resultat, dass Abulwalid ibn

Ganäh in seinem Wörterbuch ,3y-ob!! uj'JCj' das des Hai nicht be¬

nutzt hat , gegen Bacher (Leben Werke d. Abulwalid 88), dem

auch ich (Mose ibn Chiquitilia 176) folge. Es lässt sich aber für

unsere Annahme ein direkter Beweis erbringen. Das Citat s. v.

1) Aus diesem Artikel geht hervor, dass dem Lexikon eine Einleitung gramniatbcben Inhalts vorangegangen war. Hai sagt hier nämlich: ^jXÄA ^'N

inTTN-i sniN Ji^ jülj v_«.j^!. . . . J^^'i • • •

i-Jt j^XaJI j5 LLs-yi Uf. mnn:.

4 2 *

(2)

598 Poznaiishi, Zu, Hai Gaons Kitäb al-Häwi.

UO (Usül 474, 31: "i5io3 mrrr'T aJLi^j nnTmi07J?3 iian^i . . . .

jjS>Lm^^ ■'■'Nn i:''2n '^^^^ i'i einem fragmentarischen

arahischen Kommentar zu Ps. 18,46 (Hs. d. Petersb. Bibl. 3676,

f. 4 a), dessen Autor , wie ich Zeitschrift für hebräische Biblio¬

graphie V, 123 ff. nachgewiesen habe, Tanhüm JeruSalmi ist, als

dem Häwi entnommen bezeichnet: xLsj onTmiO»''! mjn^'i . . .

äJuJuv ^_yj>LJ! l5jLÜ. ^5 ■'^xn 'n vy^^ 'naios inm-"-)

äJ( v_äJbi! ^3 J>**J. Ebenso stammen aus dem Häwi manche

o

anonyme Erklärungen bei Abulwalid , so z. B. die von cbnN

(Num. 24, 6) als ^^XX*^ (Us. 24, 10; s. weiter unten). Es wäre auch

unbegreiflich, wenn Abulwalid, der Hai nicht selten citiert, gerade

das ihn am meisten interessierende Lexikon nicht gekannt und

benutzt haben sollte. Es stammen also ohne Zweifel aus diesem

Werke nicht nur noch die Erklärungen Hais zu nirytt (Us. 541,10)

und C':2m (s. v. pn, nicht p; ib. 169,12), auf die Bacher 1. c.

hinweist , sondern wahrscheinlich auch noch andere , in denen neu¬

hebräische Wörter berücksichtigt werden, da Hai bekanntlich auch

diese in seinem Lexikon behandelt hat. Also ausser der Erklärung zu

p-i"jjn nbsan, das dem talmudiscben NmrrAT O'p'n: (Berachot 43 b)

gleichgesetzt wird (Us. 258,1; cf. Bacher 88, n. 34) auch noch

womöglich die zweier Wörter aus dem Tr. Kelim, nämlich iDai?

(Us. 252,4) und mbo (ib. 320,26), da beide in Hais Comm. z. St.

fehlen, cf. Bacher 87, n. 30. Dann noch vielleicht die Erklärung

von nm: ma (Us. 420,5, Schoraschim 294,16; cf. Bacher ib.,

n. 29), niEDl (Us. 673 [nicht 653],21; cf. Bacher ib., n. 31) und

bibao (Us. 699, 5; anders Bacher ib., n. 29). Dabei hat Abul¬

walid allerdings auch Hais Worterklärungen zum Talmud benutzt

(s. über diese Bacher 84 ff. und meine Notiz in Jew. Quart, ßev.

XIII, 327), in denen die eine oder die andere der bisher erwähnten

Erklärungen gestanden haben kann. Ausserdem sei bemerkt, dass

Hai wahrscheinlich auch Bibelkommentare verfasst hat, die nun

ebenfalls Abulwalid vorgelegen haben konnten.

3. Jehüda ibn Bal'äm ist demnach nicht der älteste Autor,

der das Häwi benutzt hat, wohl aber, soweit bis jetzt bekannt,

der erste, der es mit Namen nennt und davon ausgiebigen Gebrauch

gemacht hat, besonders in seinen Bibelkommentaren.') Ausser den

1) Jeliuda ibn Bal'äm hat bekanntlich arabische Kommentare zur ganzen Bibel verfasst, wovon sich der grösste Teil erhalten hat. Vom Kommentar zum Pentateucb, der ^^yj\ ^^JiS „Buch der Entscheidung" benannt war, existiert noch in Oxford der zu Num. und Deut, (bis 32, 11 und hat aus ihm Fuchs in seinen Studien über ibn Bal'äm I (Berlin 1893) mehrere Excerpte mitgeteilt.

Herr Prof.. Meyer Lambert in Paris hatte die ausserordentliche Güte mir seine Abschrift des ganzen Kommentars zur Verfügung zu stellen. Ein Fragment zu

/< 2 *

(3)

Poznai'iaki, Zu Hai Gaons Kitäb al-Häwi. 599

Stellen im Kommentar zu Num. und Deut., die Steinsclineider p. 133

anführt, und ausser denen zu Jesaja, die Bacher in Stades Zeitschr.

1893 (nicht 94), p. 137—38 bespricht, sind noch folgende drei

nachzutragen: 1. Zu Num. 24, 6 (bei Puchs p. XI) über D-ibn«, das'

Hai mit J^XiAS wiedergiebt. In dem betreffenden Artikel bnN des

Häwi, den Harkavy (Chadaschim VII, 3) veröffenthcht hat, fehlt

gerade der Anfang, der obige Erklärung enthalten hat. Abulwalid

citiert sie anonym (s. oben und Puchs p. XXXIII). Über Ent¬

lehnungen bei Karäern s. Harkavy p. 4. — 2. Zu Deut. 14, 5 über

■(»■«n, das nach Saadja (^*^!) und ebenso nach Hai ^^J\ bedeutet.

Ibn Bal'äm widerspricht dieser Ansicht. Dieses arabische Wort

bezeichnet nämlich die weibliche Gemse , die arabisch J,^;^ heisst,

mit welchem Wort sie wiederum ipN übersetzen. Demnach wäre

in unserm Verse besonders die männliche Gemse erlaubt und be¬

sonders die weibliche, was doch unmöglich sei (ms. f. 53 a : ipN

i^jlil ^5 b"i "Nn ir-an Löj! jLä \^yf, yLsiX\ ^

;ilJ f^y, öt jJL- ^ S^O'i, J^yt oUt iüi_^! £^ lij^lj

J^cjJ! yts^ •,ii2J-'m ^yCj \Ck9 ^JwCj JwaLäJ! ^ ^j^^Jt Jo>lXj

^!)i). — 3. Die Erklärung von Jud. 8,16, die aus Tan-

o

Lev. 15,23—31 und 10,31—18,28, das wahrscheinlich ebenfalls ibn Bal'äm angehört, habe ich Zeitschr. f. hebr. Bibl. IV, 17 fif. veröfifentlicht. — Der Kommentar zu den Propheten ist fast vollständig in Petersburg erhalten und hat den zu Jesaja Derenbourg in KEJ. Bd. 17 ff. ediert (Sep.-Abdr. Paris 1892).

Eine Kopie des zu den ersten Propheten (mit Ausnahme von I Kön. 3—22), Jeremia und den 12 kleinen Propheten (bis Zach. 3,5) wurde mir wiederum in bewährter Liebenswürdigkeit von Herrn Magister Israelsohn in Moslcau zur Be¬

nutzung überlassen. — Von dem Kommentar zu den Hagiographen eudlich

existieren Fragmente zu Psalmen und Kohelet ebenfalis in Petersburg, s. Har¬

kavy in Stades Zeitschr. 1881, p. 153. — Der Kommentar zu den Propheten und Hagiographen hiess, wie erst unlängst festgestellt werden konnte, c>.^

N^pr^3' „Feinheiten der Schrift", s. REJ. 41,303 n. 1 und ZfHB. V, 17.

1) Die Widerlegung hat ibn Bal'äm Abulwalid (Ds. 158, 2fir.) entnommen, der aber weder Saadja noch Hai nennt, sondera sie anonym als u\^4.=>-yC*J!

bezeichnet. Interessant ist, dass Abulwalid ihnen noch einen sprachlichen Fehler i

nachweist, nämlich dass doch Mehrzahl von iü.^l ist, wenn es mehr als

lü bezeichnet (also hätten sie letztere Form gebrauchen sollen) : .IsijcJl L/>!> . , .

«Jüis ^ij' ^ vy^' j Lfi;^' c)^

yijLÜ yjiy, ^.^jjjÄj^ yiotit cy^iü;^ ä^Xs-tj üj.j! cjyy^-

ÄnJ! Vgl. dazu Damiris ^.,tj>kü. 'il^s- s. v.: i3jJ^i CT • • • *^J;^'

(4)

600 Poznanslci, Zu Hai Gaons Kitäb al-Häwi.

hums Kommentar zur Stelle bekannt war (cf. Steinschn. p. 131).

Vielleicht hat sie auch dieser indirekt ibn Bal'äm entnommen, wie

er ihn ja öfters benutzt, ohne seinen Namen zu nennen.

Ausserdem stammen aber aus dem Häwi wahrscheinlich auch

noch andere Erklärungen Hais bei ibn Bal'äm, und zwar:^) 1. Zu

Num. 36,20 über nsünnn (fol. 35b: nson >ölf i Kä^ä;».» ...

b"T i-"«:: irm ^6 «Ji iNanrr^ D''-i30W ^ ^ jö,).

— 2. Zu II Sam. 6,13, die viel erörterte Stelle über fjuyAss-. Ich

habe sie nach einem Oxforder Fragment in Zeitschr. f. hebr. ßibl. I, 98 veröflFentlicht, und bei dieser Gelegenheit die hierher gehörige Litte¬

ratur verzeichnet. 2) — 3. Zu II Kön. 4,34 über "nna-'T, eine auch sonst interessante Stelle, die ich deshalb in extenso mitteile : T^by inaii

■i3^ oLjw, (^.jLJÜ! ^3 yS>^ n'nbNi *^ DiainJJ

vXij ^lXjiJI SLXui l^Aii' (ms. absbs) v_JIä!! k_*A*3J u^,ax."»:ij

irm ^iLs, (»n-'nbr [N]im nso Mr.n p-ic I^Lä ^.xs jj^^t^t

nsn« ins'T LoLs ^rcb •'oc: n« ^ecni ^yjw J, [«Jt] b"T i-'sn

üJL^j (jto^^! iLl^'bS! ypj ■■'nsi nunn^l ii^s JLüs in-'b« j (jrÄJl

^_5! n-'b «--nb vns ^.jjJjtsSt viLs, v^^ \J.^\

. * p

A^!, j. L*A*=>- L»-^! (^-kA-Äc i^jäj!, »);L.-<j LbLLü

iLi^'bSt.*) — 4. Jer. 51, 34 erklärt Hai •':n"'"i!l als ,rein waschen",

^ o^i^ ÜLs j^AiLsl ^Jks^ ^,\^ . . . (jr.t^l ^^i, . . .

gJ!

1) Die Stellen , in denen Hai in ibn Bal'äms Prophetenkommentar citiert wird, verzeichnet auch Harkavy, Stud. u. Mitt. IH, 13 n. 18, hebt aber nicht hervor, wo das al-Häwi ausdrücklich genannt wird. Die zwei Stelleu aus Ez. 8, 14 und 44, 18, die ebenfalls erwäbnt werden, sind mir leider nicht zugänglich.

2) Hinzugekommen ist Jew. Quart. Kev. X, 397, wo der Kommentar des Isaak b. Samuel zu diesem Verse mitgeteilt ist (vgl. weiter unten) und meine Abhandlung in Rev. d. Et. ju. 36, 298. — In ZfHB. 1. c. ist in n. 5 IED nTO-an "jr n^'iTsrn D^ibycn in o-'rsnn neo zu verbessern.

3) Oemeint ist die Stelle Lev. rabba Sect. 13 § 2, wo aber der Wortlaut

ein etwas anderer ist tmd wo die Ausgaben D'^nbn haben: insb b'OU

n^'ni vä<o '3 lababi v«o 'n inranb X''Cir\ irr iiTCni laboi -pub

3"Eys -ii72nn 5"y ipsi nnN irai: ba: n-'nbij abam ^bna iii;nn 'idi n^nbia n-n (etwas kürzer in Sifre Deut. § 343). Zur Sache vgl. Geigers Jüd. Zeitschr. IV, 122.

4) Aus den Schlussworten ^_^t\Äc (_^ÄJ!» kanu man sehliessen, dass

(5)

Poznanski, Zu Hai Gaons Kitdb al-Häwi. 601

d. h. (Nebuchadnesar) hat mir nichts übrig gelassen. Ibn Bal'äm

widerspricht dieser Erklärung, da unser "Wort in dieser Neben¬

bedeutung weder im Hebräischen, noch im Arabischen gebräuchlich

sei: ^31-* i^ÄJ! b"T •'^sn ^ Ü!j . . .

ÜAic Jw^ÄÄ^«*^ ^3 jfS. !j>.^3 i^ci ^ «-H |*J

ÜyAi ("^g^- ^iu^tii 2- St.). — 5. Zu Hab. 2, 7 über zusammen¬

gesetzte Wörter : yv^^J' -la*^ ü-'D^r rb? T^aan

JiUJtsSt i b"T "sn i::3-i »/j, tü! yS>^ üwb' er 'j^*

bP^AC^ VN'ii nvJbj: ^anan l^xiT >_Jl>j yOuIT ^y»

it^Ji] »j>-y> LjÄ» i_,»»-A^ Ljas J>3o!.. Dass hier ein Citat aus dem Häwi vorliegt, vermutet bereits Harkavy, cf. Steinschn. p. 133.i)

— Ausserdem ist auch vielleicht unter dem anonymen Gaon, der nach

ibn Bal'äm zu Num. 11, 7 na yita anders als Saadja (^*lilt) erklärt,

Hai zu verstehen (ms. fol. 10 b: äy^JÜ! ^yS jLsu.'!i\ S^ U

jOc i»**.!} »j^ JJüH ^yf^ iü! Vsa ^^Lä, . . . . j5 Jo^^j

(1. -I-n?:!) rnnir rnas vod: -"Tn ^y, U<5> [. . .] tjvji.bü).")

«uch die Erklärauf; von IKön. 18,42 Hai gehört, sodann hätte Abulwalid, der 8. V. ^na (Us. 132, 8; Schoraschim 90 1. Z.) dasselbe sagt, ebenfalls aus diesem geschöpft.

1) Ebenso erklärt Ü'Uay Samuel b. Hofni, der Schwiegervater Hais, zu Gen. 41, 43 (ed. Israelsobn p. tT)i 3aiet b. 'Ali z. St. (.^xaU: «.aIc i3<jiA^>

Jo-jJ!). Vgl. auch Usfil 499, 2 und Tanhüm z. St. (ed. Münk p. 29). — Ausser den von mir angeführten Stellen aus ibn Bal'äm, wird Hai noch zu Am. 7, 14 citiert über Oba und zwar wird zuerst der betreffende Artikel bei Abulwalid (Us. 96, 1fr.), wo u. a. das talmudische HDlba nO'? (Sabbat 76b) zur Ver¬

gleicbung herangezogen wird, mitgeteilt und dann hinzugefügt: ^'^KH 12^3*1$

j.LSAJt 3 B^j-g.w/» ÄpcLäa^ i**'^ ^h*^ ^"^ '

Erklärung dürfte vielleicht den Worterklärungen zu Sabbat entlehnt sein, um so mehr als Abulwalid seine Erklärung als von Scherira herrührend bezeichnet cf. Bacher 85, n. 13.

2) Dieser Ausspruch findet sich nicht in der Traditionslitteratur, sondern in den Selihot zu den Busstagen. Vielleicht hat ibn Bal'äm die Stelle Gen.

rabba §71,4 V"''^'^'' T'T'a "'HS (so die richtige Lesart; vgl. anch Bacher, Agada d. paläst. Amor. I, 424 n. 4) vorgeschwebt. Wiederholt wird diese Er¬

klärung im Buche der Homonyme, s. v. ia (das arabische Original in der Glosse üsül 123, n. 43). Vgl. auch ibn Ezra z. St.

(6)

602 Poznanslci, Zu Hai Gaons Kitäb al-Häwi.

4. Zu den von Steinschneider übersehenen älteren Autoren,

■welch das Häwi citieren, gehört der Exeget des XII. Jahrh., Isaak

b. Samuel ha-Sefardi (s. über ihn G. Margoliouth in Jew. Quart.

Rev. X , 385 ff.). In seinem arabischen Kommentar zu II Samuel

(ms. Brit. Mus. or. 2388; Cat. nr. 176) wird das Hawi zweimal

angeführt, zu XXII, 34 u. 46 (s. JQR. p. 390 u. Cat. p. 126). Rev.

Margoliouth hatte die Güte mir die beiden Stellen zu kopieren und

ich teile sie hier mit in extenso. Die erstere lautet: S^ La Lat^

uiLci' ^5 'ab '=T "sn (sie) sa-i ('nwa by j ^\) xas (ms. Vp)

^ ^yi, (II, 1,19) bbn '^%-n[-:]';a by ^.a-^^äj ^3 sLüUii CKsi (^.LÜ-

i«JLc v_AÄj. Leider beginnt das ms. erst mit 1 , 25, so dass es

unmöglich ist zu wissen, wie Hai dieses Wort erklärt hat. An der

zweiten Stelle handelt es sich um die Erklärung des Wortes nsn'»'!

und es heisst hier: (ms. i5->yi) lUn^'T 3^^' >_^>Lo ^^L•^

u-!n'T cJ^^ Lali . . . NTsn nc? ^» msmAt ^Vys ^

n7:-N c^mn::T |«->.Xj mnnjt äjLI ^y 1' (™^- iisn-'i)

y^_Jl. ^y^XjJ^ («-ij' l5' ^^"i" (Deut. 32, 25)

«

t)'^ rr-r!^ ov'-^ r-r^' l5' J^^^

'nai "sn nran 8,--.s o^Ii ^-ii^ ly c^«jL> v_Jijl!?

,^.Lil ^3 '~ab. Die hier angeführte Ansicht Abülwalids s. Usül

211, 5. Die Erklärung Hai's dagegen, wonach :Tsn"'"i gleich ij"in'T

und letzteres von dem targumiseben nn „sich fürchten' abzuleiten

sei, findet sich schon bei Saadja zu Ps. 18, 46 (ed. Margulies, Breslau 1884, p. rC: |«->yj ^' n-is-rjt xii ^y, ^.,yL=.^Xj. la-.n-'-i o-^^^-'i.

NPr: Pi-in n^i'N Z'mn"-; vgl. deutscher Teil p. 46, n. 2, sowie

ibn Ezra zu dieser Ps.-Stelle und Kimhi zu unserem Yerse in

II Sam.). — Ausser diesen zwei Stellen citiert Isaak b. Samuel noch

zu 6,13 die Ansicht Hais über ^«vj^Li» , aber nach ibn Bal'äms

Buch der Homonyme (s. oben).

5. Die Stellen , in denen Hai in ^en Bibelkommentaren ibn

Ezras citiert wird, hat Bacher zusammengestellt (Abr. ibn Esra als

Gramm. 177—78; fehlt Deut. 32, 39). Das Häwi wird nicht er¬

wähnt, aber aus ihm stammt die Ableitung von -,-.rw"Nrm Jes. 46, 8

von CN, s. ibn Bal"äm zu Jes. 50, ll (ed. Derenbourg p. 119), Verba

denom. s. v. c-'N und -r- rc- nr. 48. Wahrscheinlich hat Hais

Le.tikon Abr. ibn Ezra vorgelegen und sind ihm vielleicht noch

manche Erklärungen entlehnt, so z. B. zu Hi. 6, 10. 21,32 u. s. w.

(7)

Foznaiiski, Zu Hai Gaom Kitäb al-Häwi. 603

6. Ebenso wird Hai mebrere Mal von Kimhi citiert, sowohl

im Kommentar (Jos. 21, 7 ; Jud. 4,18; ISam. 28,24; Jes. 5,2;

Jer. 8, 7.17, 6; Ez. 19,10; Hos. 3, 2 und Ps. 5, 1) als auch im

Wörterbuch (s. die Stellen in der Vorrede von Biesenthal und

Lebrecht p. VII). Hier wird das Häwi, wenn auch ohne ausdrück¬

liche Nennung des Titels, einmal s. v. nsn angeführt (s. oben).

Aber wahi'scheinlich gehören dieser Quelle auch noch andere Er¬

klärungen an, so z. B. die s. v. bnN, aso (vgl. Komm, zu Jes. 5, 2),

aan, tibi: (diesen Artikel aus Hais Lexikon citiert bekanntlich auch

Josef b. Jehuda, s. Steinschn. p. 130) und bn; (vgl. Komm, zu Ps. 5,1),

dann die Erklärung von Nniin im aramäischen Teil des Wörter¬

buches und die im Kommentar zu Jud. 4, 18; Ez. 19, 10 u. s. w.

7. Die wenigen bisher bekannten Stellen , in denen Hai in

dem Kommentar Tanhüms angeführt werden , habe ich in meiner

Abhandlung über diesen (REJ. 40, 133; Sep.-Abdr. p. 7) aufgezählt,

darunter zwei aus dem Häwi: zu Jud. 8,16 über ym^i, von der

bereits oben die Rede war, und zu Cant. 4,2 über a'WNP?:, die

auch Steinschn. p. 131 erwähnt. Hinzuzufügen ist noch Cant. 1, 13,

die Steinschneider ebenfalls erwähnt und die ich nachträglich

auch in meinen Notizen gefunden habe. Hier scheint aber in der

That die unmittelbare Quelle Tanhüms Abulwalid gewesen zu sein,

der Us. 368,15 die Worte Hais als dem Kommentar zu Sabbat

entnommen bezeichnet. Die Worte Tanhüms dagegen lauten ein¬

fach: xit ALij ^jL+pyt "i"":^ "nii: ^ b"i:T i^Nn i:^a-i ^Vi,

(1. xjsAjtjJ!) x.i^jtJ >—«-s^ — Öfters als im Kommentar soll

das Häwi nach Harkavy (Chadaschim VI , 2) in Tanhüms Lexikon

j^LiCJt J<JijL\ citiert sein. Ich habe mir eine Stelle notiert, nicht

direkt aus dem MurSid, sondern aus ms. Brit. Mus. 2593, das ein

späteres Kompendium dieses Lexikons zu sein scheint (ähnlich wie

die Berliner Handschr. oct. 338', vgl. Steinschn. Cat. II nr. 153).

Der betreffende Artikel (f. 20b) lautet: (Gittin 10b) a^i; bo mNan? "py

t v> P

(V^Lj ^ La. yot |*i*/a ijrAJt tISyj] »LoiX. nNaiN

(cf. Baba Kama 70 a etc.) NramN ^♦^m xi/a, ^^-o

^ixj (Ezra 4,14) NTn;;b N:b "i-inN Nb Nab?: mn;n ^yi aJi'LÄXXiW

i -« J

«.aIU ^-j-cü. ti5vUt ^j^. ^•^W ^ r.i^*'' '"^^ ^

b"i "Nn i:^anj ^^.^ v^'jcT j j-^i; ^^5-

8. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass auch

Josef b. David aus Griechenland (Ende des XIII. Jahrh. , s. mein

Mose ibn Chiquitilia 65) in seinem handschriftlichen Lexikon nm:';

-nNKn s. V. TN eine Erklärung Hais citiert: V-" —) • • • •

rib?:a pion rban B\nNbi monrocb ipn pnt incm^: pn (nnN

(8)

604 Poznai'iski, Zu Hai Gaons Kitäb al-Häwi.

"Nn ira-n na vncina 'ba 'yam ca-rN nna a^nNb amann mna-i

npi viaba Nnprn Nima on^'D b"T. Diese Erklärang ist aber

ohne Zweifel Abulwalid entnommen (Usül 77, 20 ff.) und sie stammt

aus den Worterklärungen Hais, vgl. Bacher 88, n. 33.

9. Es ist schwer zu ermitteln, wann und wo das Häwi zuletzt

noch vorhanden war. Es wird wahrscheinlich in einer Bücherliste

aus Bagdad aus dem XII. Jahrh. verzeichnet (s. JQR. XIII ,328)

und sicherlich in einer solchen aus dem XIII. Jahrb., die wohl aus

Ägypten stammt (s. REJ. 40, 264 ff.) und damit stimmt überein,

dass es noch Tanhüm benutzt hat. Ob es aber in anderen Ländern

des Orients sich noch länger erhalten hat, kann nicht mit Sicher¬

heit behauptet werden. Citiert wird es noch von zwei späteren

Autoren : von Abraham b. Salomo aus Jemen (XV. Jahrh.) in seinen

Kollektaneen zu II Kön. 9, 13 (cf Steinschn. p. 131) und von Abra¬

ham Bukrat aus Tunis in seinen im Jahre 1705 verfassten Super¬

kommentar zu Raschi "iinaTn neo zu Ex. 2,5 (ed. Livorno 1845

f. 24 b) unter dem Titel bbnan neo (cf. Steinschn. p. 129). Aber

Abr. b. Salomo ist nur Kompilator und kann eine indirekte Quelle

benutzt haben und die Worte Bukrats lassen ebenfalls nicht mit

Gewissheit darauf scbliessen, dass er das Häwi noch vor sich hatte.

Er sagt nämhch: nncoa b"; ''•'Nn '-"an 'naia ■'nNsa pn . . . .

NnnpTC 'i^n nnnsN iniab?: nn: Nnn usan Nba nm:N Nnnpm in bbnan

'nan a"y nr: n!:Nnn •p®'"^ """^ Nnn isana, dann weiter: nraNaia

''an inan by b"T inbn nii:n 'paiB n7:a lü-ina nnNinp Nnn mzn

nbsN bnna lanninn n:iya Nbc nan ninia b"T i'N[n]. Mithin kann

er auch aus Samuel ha-Nagld geschöpft haben.') Wie dem aber

auch sei, so bleibt doch die Thatsache bestehen, dass seit dem

XIII. Jahrh. das Lexikon Hais fast als verschollen zu betrachten

ist. Umsomehr wäre zu wünschen, dass Harkavy die mehrmals in

Aussicht gestellte Edition des vorhandenen Fragments, begleitet von

einer Zusammenstellung aller bekannten Citate, recht bald zur Aus¬

führang bringe möchte.

1) Jedenfalls folgt daraus, dass Bukrat noch alte, arahisch abgefasste sprach¬

wissenschaftliche Werke vorgelegen haben. Über ihu und sein interessantes Buch s. Geiger, Jüd. Zeitschr. X, 129 ff.

(9)

605

Zu Cl. Huart's Bemerkungen.

(Zeitschrift 55, S. 341).

Von Enno Littmann.

Ich bin Herrn Cl. Huart für das durch seine Bemerkungen

bekundete Interesse an meiner Veröffentlichung ,Ein arabisches

Karagöz-Spiel* recht dankbar; leider muss ich gestehen, dass ich

einige davon nicht für richtig halte und nur in einem Falle eine

wirkliche Förderung des Verständnisses meines Textes sehe. Da

Herr Huart die Diskussion vor die Öffentlichkeit gebracht hat,

kann ich nicht umhin, meine Antwort hier abdrucken zu lassen ; ich

bin aber gern bereit, etwaige weitere Erörterungen privatim ab¬

zumachen.

S. 666, 1. 12: An meiner Übersetzung „Der ist [ein] unan-

genehm[er Kerl]' muss ich fest halten. Man sagt von Personen

häufig 'inte bärid; vgl. Dozy s. v. fade, insipide, sot, fou u. s. w.

Der Karaközäti selbst bezog das Wort auf den 'Afyüni , und nur

so erklären sich m. E. Z. 16—18. Huart's Auffassung wäre

sonst möglich, aber in diesem Falle ist sie nicht anzunehmen.

Partizipia in prädikativem adjektivischem Gebrauche sind heute

nicht selten.

ib. 1. 19: 'amsi (Rasid sprach als Damascener 'amie) wurde

mir in beiden Fällen als „Peitsche" erklärt. Karaköz beantwortet

hier die Frage des 'Afyüni (wo ist die Peitsche ?). Dies Wort als

„marche'' zu fassen, scheint mir unmöglich; soweit ich den Sprach¬

gebrauch beobachtet habe, könnte es dann nur lauten 'imsi oder msi

(auch määSl absolut gebraucht, wie man z. B. sagt rüh, rauwih^).

Damit wird dann die Zusammenstellung mit türk. »iAjLS» hinfällig.

Ibid. 1. 20: Die ursprüngliche Bedeutung von ^..^i^jyi: ist

auch mir bekannt, und für den Fall, dass ich sie vergessen hätte

(jjLaavJJ! ^yL^wJ'if! stehen mir die Lexica zu Gebote.

Meine Übersetzung ,es wird nass" suchte das Wortspiel des Textes

wiederzugeben; ich gebe zu, dass dieser Ausdruck vielleicht nicht

ganz glücklich gewählt ist. Ralld erklärte mir die Stelle so, dass

Afyvini damit meint beddö yihra, Kar. aber denke räh itSättl.

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