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Archiv "Workshop zur Arzt-Patient-Kommunikation" (13.06.2003)

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nennen übereinstimmend an erster Stelle interaktive Merk- male der Konsultation („Zeit für das Gespräch“, „Verstän- digung“, „Eingehen auf Fra- gen“). Erst an zweiter Stelle kommen Sachthemen („An- liegen“, „Problemklärung“,

„Problemlösung“). Interes- sant ist, dass der für die Pati- enten wichtige Aspekt des Zuhörens beim Arzt nicht vor- kommt. Die Ergebnisse unter- streichen aber auch, dass eine ungenügende Problemklärung für beide Gruppen Grund für eine verminderte Zufrieden- heit ist.

Bewertet man die Sicht der Ärzte und ihrer Patienten über die Patienten-Erwartun- gen und deren Vorstellungen über „das Problem“, so zei- gen sich überraschende Dis- krepanzen. Hinsichtlich der Frage, ob sich die Erwartun- gen des Patienten erfüllt ha- ben, stimmen die Antworten

der Patienten und Ärzte nur zu 60 Prozent überein. Hin- sichtlich der Frage, ob der Pa- tient einer Problemlösung nä- her gekommen sei, besteht nur noch eine Übereinstim- mung von 33 Prozent. Dies er- scheint insofern alarmierend, als hier die Verständigung über die zentralen Inhalte der Konsultation misslungen ist.

Beurteilt man die inhaltli- chen Aussagen zum Grund des Arztbesuchs, so findet sich auch hier eine große Diskre- panz zwischen den Angaben von Patienten und Ärzten.

Dies mag teilweise auch in der unterschiedlichen Sprache be- gründet sein, mit der Patienten und Ärzte das beschreiben,

„worum es geht“, aber auch in der unterschiedlichen Wahr- nehmung von Sichtweisen und Bedürfnissen des Patienten.

Besteht ein Ziel der Kon- sultation auch darin, zu einer gemeinsam getragenen Pro-

blemlösung zu gelangen, so wird deutlich, wie wichtig die Einigung auf eine gemeinsa- me Problemsicht ist und in diesem Zusammenhang auch die Abklärung des Anliegens des Patienten. In der Unter- suchung wurden unter ande- rem Arzt-Patienten-Gesprä- che ausgewertet (Gesprächs- protokolle, Tonbandaufzeich- nungen). Dabei stellte sich heraus, dass die Patientenzu- friedenheit bei übereinstim- mender Beurteilung des Pro- blems tendenziell höher war als bei diskrepanter Problem- sicht. Dasselbe galt für die er- reichte Lösung.

Die Patientenzufriedenheit wird in starkem Maße von der Qualität der Arzt-Patient- Kommunikation beeinflusst.

Gerade auch das Anliegen des Patienten sollte sorgfältig ermittelt werden. Hier liegt der Schlüssel für Frustration und Zufriedenheit.

Der Effekt einer verbesser- ten Kommunikation liegt letzt- lich in einer effizienteren Be- handlung des Patienten. Die Fachkompetenz des Arztes kann nicht durch „gute Kom- munikation“ ersetzt werden, sollte aber stärker ins Blickfeld geraten. Die Sozialkompetenz des Arztes ist genauso wie sein medizinisches Wissen und sei- ne Erfahrung unverzichtbarer Bestandteil seiner Kompetenz als Arzt. Nikolaus Nagel

Das Literaturverzeichnis ist unter www.

aerzteblatt.de/lit2403 abrufbar.

V A R I A

Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 2413. Juni 2003 AA1695

Workshop zur Arzt-Patient-Kommunikation

Vom 9. bis 10. September findet während des 10. Fortbil- dungsseminars der Bundesärztekammer in Würzburg ein Workshop zur Arzt-Patient-Kommunikation (Titel: „Nur zu- friedene Patienten? Ärztliche Gesprächsführung und Pa- tientenzufriedenheit“) statt.

Inhalte:

>Grundlagen ärztlicher Gesprächsführung

>Patientenzufriedenheit

>Umgang mit schwierigen Patienten

>praktische Übungen zur Kommunikation

´ TabelleC ´

Rangfolge der meistgenannten Gründe für die Zufriedenheit von Patient und Arzt

Gründe für die Zufriedenheit der Patienten Gründe für die Zufriedenheit der Ärzte

1. Die Erwartungen des Patienten wurden erfüllt. 1. Der Arzt ist der Meinung, man sei einer Problemlösung näher gekommen.

2. Der Patient fühlt sich verstanden. 2. Es gab wenig Dinge, die den Arzt im Gespräch gestört haben.

3. Der Patient fühlt sich ernst genommen. 3. Der Arzt ist der Meinung, dass sich die Erwartungen des Patienten erfüllt haben.

4. Der Patient ist der Meinung, man sei einer 4. Der Arzt glaubt, der Patient fühle sich Problemlösung näher gekommen. 4.verstanden.

5. Es gab Dinge, die der Patient im Gespräch 5. Der Arzt glaubt, der Patient habe alles

besonders gut fand. 4.verstanden.

6. Der Patient hat keine offenen Fragen mehr. 6. Der Arzt ist der Meinung, der Patient fühle sich ernst genommen.

DKV

Klage gegen Pflichtgrenze

Die Deutsche Krankenversi- cherung (DKV) will die im Dezember beschlossene An- hebung der Versicherungs- pflichtgrenzen kippen. Dazu habe die private Kranken- versicherung Verfassungsbe- schwerde gegen das so ge- nannte Beitragssatzsicherungs- gesetz beim Bundesverfas- sungsgericht in Karlsruhe ein- gereicht, teilte die DKV am 2. Juni in Köln mit.

Die DKV beanstandet, die gesetzliche Neuregelung ver- stoße gegen Grundrechte der privaten Krankenversicherer auf Berufsfreiheit und Eigen- tumsgarantie. Als Bestandteil der privaten Wirtschaftsord- nung genießen die priva- ten Krankenversicherer den Schutz des Grundgesetzes, meint die DKV. Dies bein- halte das Recht auf Teilnah- me am Wirtschaftsleben. Ihr verfassungsrechtlicher Eigen- tumsschutz sei auch ein Funk- tionsschutz. Die außerordent- lich hohe Anhebung der Ver- sicherungspflichtgrenze habe den Rechtsgrundsatz der Ver- hältnismäßigkeit außer Acht gelassen.

Die neuen Versicherungs- pflichtgrenzen sind Bestand- teil des Anfang des Jahres in Kraft getretenen Gesetzes zur Sicherung der Beiträge in der Gesetzlichen Kranken- versicherung. Damit können sich nur noch Arbeitnehmer privat krankenversichern, de- ren Jahresgehalt über der Ver- sicherungspflichtgrenze von 45 900 Euro liegt. Bisher lag diese Grenze bei 40 500 Euro.

DKV-Chef Jan Boetius be- zeichnete die Erhöhung der Versicherungspflichtgrenze als

„falschen Weg“ zur Stabili- sierung der Gesundheitsfi- nanzen. Vielmehr werde hier per Gesetz den Versicherten der Zugang zu einer privaten Versicherung erschwert, die bereits heute Vorsorge ge- gen das Demographiepro-

blem träfen. JF

Referenzen

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