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Archiv "3. Medien der ärztlichen Fortbildung" (27.06.1974)

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D. IV. Ärztliche Fortbildung

rung in den erlernten Beruf unter bestimmten Voraussetzungen, ei- nen Rechtsanspruch auf finanzielle Hilfe für die Dauer ihrer Teilnahme an solchen Fortbildungsveranstal- tungen. In Erfüllung eines Antrages des Deutschen Ärztinnenbundes auf dem letzten Deutschen Ärzte- tag setzte sich die Bundesärzte- kammer mit der Bundesanstalt für Arbeit bzw. der Arbeitsverwaltung in Verbindung um zu klären, unter welchen Voraussetzungen Leistun- gen nach dem Arbeitsförderungs- gesetz Ärztinnen oder auch Ärz- ten gewährt werden können, die nach vorübergehendem Ausschei- den aus dem ärztlichen Beruf zur Wiederauffrischung ihrer Kenntnis- se an Fortbildungsveranstaltungen teilnehmen wollen. Die Verhandlun- gen haben ergeben, daß die Wie- derauffrischungskurse, die als Mo- dellkurse in Berlin eingerichtet worden sind, als förderungswürdig von der Bundesanstalt für Arbeit anerkannt worden sind.

3. Medien der ärztlichen Fortbildung

Der Fortschritt in der wissenschaft- lichen Medizin hat ein „explosions- artiges" Ausmaß angenommen.

Dies zeigt vor allem die Zahl der wissenschaftlichen Publikationen und der medizinischen Zeitschrif- ten, die auch heute noch als eine der wichtigsten Informationsquel- len für den Arzt anzusehen sind.

Sie werden den individuellen Fort- bildungswünschen des Arztes am ehesten gerecht.

Um dem Arzt trotz des immensen Anwachsens des Fortbildungs- schrifttums ein gezieltes Studium zu ermöglichen, sind periodisch er- scheinende Literaturdokumentatio- nen zu fördern, wie sie zum Beispiel vom Deutschen Institut für Medizi- nische Dokumentation und Infor- mation in Köln herausgegeben werden.

Des weiteren werden immer wieder Möglichkeiten zur Verbesserung gesucht, angefangen von klareren und damit' informativeren Inhalts- verzeichnissen mit knappen Über-

sichten der wesentlichen Aussagen des Artikels, über stichwortartige Kurzinformationen mit Hinweisen auf Fundstellen zur näheren Unter- richtung bis zu den, den Inhalt von Publikationen besser aufschließen- den Grafiken, stärkerer Gliederung und damit rein optisch wirkender Aufschlüsselung.

Deutsches Ärzteblatt

Hier haben insbesondere Initiati- ven der Herausgeber des DEUT- SCHEN ÄRZTEBLATTES einge- setzt. Seit einigen Jahren ist für den medizinisch-wissenschaftli- chen Teil des DEUTSCHEN ÄRZ- TEBLATTES eine neue Konzeption realisiert worden. Das Ärzteblatt bietet in seinem medizinischen Fortbildungsteil ein systematisches Kompendium der Medizin, wel- ches innerhalb von fünf Jahren das gesamte medizinische Wissen neu umschlägt. Die Beiträge, mit dem für alle Ärzte wichtigen Wis- sensstoff, sollen es nach festgeleg- tem Plan dem Leser ermöglichen, sich über den Gesamtbereich der Medizin fortlaufend ein zutreffen- des und überschaubar gestaltetes Bild zu verschaffen. Daß solche In- formationen nur knappste Basisin- formation sein kann, ist selbstver- ständlich. Die angegebenen Quel- len bieten allerdings die Möglich- keit der ergänzenden Unterrich- tung auf dem jeweiligen besonde- ren Fach- und Arbeitsgebiet des einzelnen Arztes.

Audiovision und Film

Neben dem Fortbildungsangebot durch Fachzeitschriften und Litera- turstudium haben sich seit jeher auch audiovisuelle Fortbildungs- methoden als erfolgreich erwiesen.

Die erste Entwicklungsphase in der Anwendung von audiovisuellen Fortbildungsmethoden war der Ein- satz von Filmen. Sie werden zur Unterstützung von Referaten, als Beiprogramm im Rahmen der Fort- bildungsveranstaltungen oder als ausschließliche Information im Rahmen einer Fortbildungsveran- staltung gezeigt. Als audiovisuelle Darstellungsmethode kann gerade der Film Wissen in einem Umfang,

einer Intensität und Einprägsam- keit vermitteln, wie das mit ande- ren Medien nicht immer zu errei- chen ist. Die besondere Bedeutung und Beliebtheit des Fortbildungs- films mag die Tatsache verdeutli- chen, daß im Jahre 1970, wie sich aus der noch zu erwähnenden Un- tersuchung der Bundesärztekam- mer ergeben hat, bei rund 1000 Fortbildungsveranstaltungen Fort- bildungsfilme gezielt eingesetzt wurden.

Wenngleich der Film als Fortbil- dungsmethode zweifellos seine Da- seinsberechtigung hat und auch weiterhin seinen Wert für die ärztli- che Fortbildung behält, geht der weitere Weg in Richtung auf Ein- satz von neuen audiovisuellen Me- thoden. Entgegen allerdings den Erwartungen wurde auch im Be- richtsjahr kein betriebsfertiges technisch ausgereiftes Kassetten- system für die Fortbildung in der kleinen Gruppe oder die individuel- le AV-Fortbildung angeboten.

Technische Schwierigkeiten im Ap- paratebau sind immer noch nicht ganz überwunden. Das im Frühjahr 1972 als erstes Fortbildungskasset- tenangebot auf Super-8-Basis von der Ullstein-AV angebotene System Medicolloc wurde nach Übertra- gung auf die technisch noch nicht ausgereifte Bildplatte eingestellt.

Andere Systeme insbesondere sol- che, die AV-Fortbildung über Fern- sehschirme durch entsprechende Wiedergabesysteme technisch in hinreichend ausgereiftem Zustand reproduzieren könnten, sind der- zeit noch nicht auf dem Markt.

Filmausschuß

der Bundesärztekammer

In Würdigung der besonderen Möglichkeiten des Fortbildungs- films besteht bei der Bundesärzte- kammer seit 15 Jahren im Rahmen ihres Senats für ärztliche Fortbil- dung ein besonderer Ausschuß

„Film in der ärztlichen Fortbil- dung". Langjähriger Vorsitzender ist Professor Dr. Kreienberg, Kai- serslautern. Wichtigste Aufgabe des Ausschusses ist es, das vor- handene Filmgut zu sichten, in ge- wissem Umfange zu werten, zu ka- talogisieren und die so gewonne-

DEUTSCHES _ARZTEBLATT Sondernummer 26a vom 19.7. 1974 1979

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D. IV. Ärztliche Fortbildung

nen Informationen allen Fortbil- dungsveranstaltern zur Kenntnis zu bringen. Der vom Filmausschuß herausgegebene Filmkatalog der Bundesärztekammer wird zur Zeit erneut überarbeitet. Eine Neuaufla- ge ist noch für dieses Jahr vorge- sehen. Dabei werden diejenigen Filme ausgewählt, die der Bundes- ärztekammer bis zum Redaktions- schluß vorliegen und die nach Form und Inhalt sowohl für die ärztliche Fortbildung als auch für die Fortbildung der Assistenzberufe geeignet erscheinen.

Die Filme werden nach folgenden Kriterien ausgewählt:

> Sie müssen wissenschaftlich haltbar, sachlich richtig und aktuell sein.

> Die Filme dürfen keine vorder- gründige Werbung für bestimmte Arzneimittel enthalten.

Die Nutzung der Möglichkeiten des medizinisch-wissenschaftlichen Films im Katalog der Bundesärzte- kammer wird durch eine einheitli- che genaue technische und inhalt- liche Kennzeichnung erleichtert.

Eine echte Orientierungshilfe bei der Zusammenstellung von Film- programmen bietet darüber hinaus die vorgenommene Klassifizierung der einzelnen Filme entsprechend ihrer Eignung für verschiedene Arztgruppen, für die einzelnen Assi- stenzberufe und auch für Laien. Da alle aufgeführten Filme — es sind weit über 300 — nach einer einge- henden Begutachtung sorgfältig ausgewählt werden, dürfte der Film- katalog sicher dazu beitragen, den guten ärztlichen Fortbildungsfilm zu fördern.

Der Filmausschuß ist neben der Herausgabe des Filmkatalogs an der Erstellung der Filmprogramme für die Deutschen Ärztetage und die Internationalen Fortbildungs- kongresse der Bundesärztekammer beteiligt. Als eine nicht weniger wichtige Aufgabe wird es seitens des Ausschusses angesehen, die Produktion neuer Filme für die ärztliche Fortbildung anzuregen und dabei Vorschläge sowohl für ihre Thematik als auch für ihre Ge- staltung zu machen.

Neben der Förderung des ärztli- chen Fortbildungsfilms hat der Filmausschuß in seine langfristigen Planungen auch die Förderung von Filmen zur Gesundheitserziehung einbezogen.

Des weiteren ist angeregt worden, einen Filmpreis der Bundesärzte- kammer zu schaffen. Er könnte all- jährlich oder in größeren Zeitab- ständen für Filme mit hohem Fort- bildungswert vergeben werden.

4. Akademien für

ärztliche Fortbildung, Diplome

Als Versuche, neue Wege ärztli- cher Fortbildung zu erschließen, begrüßt der Deutsche Senat für ärztliche Fortbildung ebenso wie der Vorstand der Bundesärztekam- mer die Errichtung von Akademien für ärztliche Fortbildung in einigen Ärztekammerbereichen, so in Ber- lin, Hessen, Rheinland-Pfalz und demnächst auch in Niedersachsen, Bayern, Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein. In den einzel- nen Kammerbereichen hat man verschiedene Organisationsformen für die Akademien gewählt. Einer- seits stellen sie eine Institutionali- sierung der ärztlichen Fortbildung in bestimmten Fortbildungsstätten dar, andererseits geben sie Anre- gungen und Konzeptionen für die Gestaltung der örtlichen und regio- nalen Fortbildungsveranstaltungen.

Die Akademien sollen auch das Zusammenwirken von Kranken- haus und Praxis in der ärztlichen Fortbildung anregen und damit eine engere Zusammenarbeit bei- der für eine optimale ärztliche Ver- sorgung der Bevölkerung so we- sentlicher Bereiche fördern.

Diplome für Fortbildung

Umstritten ist nach wie vor die Di- plomierung der Teilnehmer von Fortbildungsveranstaltungen wie sie im Bereich der Landesärzte- kammer Hessen in bestimmter Form eingeführt wurde. Die Auffas- sung des Senats für ärztliche Fort- bildung ging dahin, daß dieser Weg in gewissem Widerspruch zum

Werbeverbot für Ärzte steht. Daher hat er sich bisher nicht entschlie- ßen können, ein besonderes Zei- chen für die Teilnahme an Fortbil- dungskongressen einzuführen.

5. Umfragen zur Fortbildung

Zu den Aufgaben des Deutschen Senats für ärztliche Fortbildung ge- hört die systematische Prüfung, ob die beschrittenen Wege in der Fortbildung zweckmäßig sind und ob die Inanspruchnahme der Fort- bildungsmöglichkeiten durch Ärzte ausreicht und geeignet ist, ihr Wis- sen auf dem jeweiligen Stand der Wissenschaft zu erhalten. Deshalb führt die Bundesärztekammer seit 1966 alle zwei Jahre eine Umfrage über Art und Umfang von ärztli- chen Fortbildungsveranstaltungen und die Beteiligung der Ärzte an ihnen durch. Die erste Umfrage dieser Art basierte auf 1966, die zweite auf 1968 und die dritte auf 1970. Die Umfrage und die Auswer- tungsarbeiten der Erhebung über 1970 wurden in den Jahren 1971/72 durchgeführt und dem Deutschen Senat für ärztliche Fortbildung auf dessen Tagung im Januar 1973 vor- getragen.

Weitere Umfragen sind auf der Ba- sis des Jahres 1972 und 1974 ange- laufen. Die Umfrage des Jahres 1972 wird noch in diesem Jahr aus- gewertet. Die Aussendung der Fra- gebogen für das Jahr 1974 ist erst- malig vorab, zu Beginn des Jahres 1974 geschehen, um den Veranstal- tern und Trägern von Fortbildungs- veranstaltungen die Arbeit zu er- leichtern: Sie können sofort nach Ende der Veranstaltung die not- wendigen Daten in die vorliegen- den Fragebogen eintragen.

Die letzte Umfrage dieser Art (Er- hebungsjahr 1970) ergab, daß ins- gesamt 10 166 Einzelveranstaltun- gen mit insgesamt 481 990 teilneh- menden Ärzten durchgeführt wur- den, die insgesamt 791 924 Fortbil- dungskongreßtage zu je acht Stun- den absolvierten. Daraus ging her- vor, daß jeder fortbildungsver- pflichtete Arzt im Durchschnitt fast zwei volle Arbeitswochen in seine Fortbildung investiert hat.

1980 Sondernummer 26a vom 19. 7.1974 DEUTSCHES ARZTEBLATT

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