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Archiv "Galerie in Berlin-Mitte: „Sammeln Sie Kunst!“" (02.10.1998)

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D

eutsche festverzinsliche Wertpapiere werfen seit langen Monaten nur noch einen arg kargen Zins ab. Die einen nehmen das als gottgegeben hin, andere wie- derum ärgern sich so sehr, daß sie die Suche nach Alter- nativen intensivieren – auf Teufel komm raus.

Beelzebub hin oder her, viele Privatanleger verfielen auf die vermeintlich glorrei- che Idee, DM-Auslandsanlei- hen aus Schwellenländern (Argentinien, Brasilien, Me- xiko, Rußland, Ungarn etc.) zu kaufen. Tollen Renditen standen vermeintlich geringe Risiken gegenüber, ein Staat, so war die kühne Überle- gung, könne schließlich nicht pleite gehen.

Heute sitzen die scheinbar Schlauen auf einem Scher- benhaufen, und das nicht zu knapp. Die Finanzkrise in Rußland und die Turbulen-

zen in Asien sowie taumelnde lateinamerikanische Wäh- rungen führen allerorten zu herben Verlusten. So notie- ren russische DM-Anleihen mit einem Kurs von unter 50 mehr als die Hälfte unter ihrem Einstiegsniveau.

Nun gibt es ja durchaus ganz Schlaue, die meinen, jetzt erst recht Müllanleihen aus Schwellenländern kaufen zu müssen und so die schnelle Mark zu machen. Das ist si- cher keine gute Idee und kann arg ins Auge gehen.

Besonderen Mut beweist in dieser Hinsicht übrigens HypoInvest, eine Tochter der frisch fusionierten HypoVer- einsbank. Mitten im größten

Krisengetümmel offerieren die Bayern ihren neuen Ren- tenfonds „Emerging Bond“, der sich auf Staatsanleihen aus Mexiko, Argentinien und Brasilien konzentriert. Die Kosten sind durchaus proper.

Der einmalige Ausgabeauf- schlag beträgt 2,5 Prozent, und als jährliches Honorar werden alle zwölf Monate 1,25 Prozent des Depotvolu- mens einbehalten.

Seine Kompetenz in Sa- chen Schwellenländer hat der Konzern HypoVereins- bank bereits unter Beweis ge- stellt. Das Vorläufermodell zum „Emerging Bond“, der

„HCM Emerging Rent“, ver- lor binnen elf Monaten ein

Drittel seines Wertes. Ein pri- ma Einfall, die alten Anleger im Trüben sitzen zu lassen und neuen Anlegern gegen- über Optimismus zu ver- sprühen. Börsebius

[52] Deutsches Ärzteblatt 95, Heft 40, 2. Oktober 1998

S C H L U S S P U N K T

Post Scriptum

F

röhliche Sommergestal- ten tummeln sich im Badeanzug auf bunten Luftmatratzen im Spül- becken im himmelblauen Wasser. Alles ist in Bewe- gung, der Betrachter ist ver- sucht, in das Becken hinein- zuhüpfen, wenn es nur nicht so klein wäre. Eine Super-8- Projektion in Endlosschleife in ein tristes Spülbecken schafft die Illusion. „Instant Ocean“ von Karen Kolter- mann ist eines der weni- gen unverkäuflichen Aus- stellungsstücke in dem seit Anfang Juli in Berlin-Mitte existierenden Kunstladen S.S.K. Seit der Wende ha- ben sich in dem Berliner Be- zirk Mitte zwischen der Oranienburger, der Linien- und der Auguststraße eine Vielzahl von Galerien ange- siedelt. Alle zwei Monate öffnen sie gemeinsam zum Galerierundgang.

Damit haben es die Kunsthändler in Berlin-

Mitte geschafft, jenseits des etablierten Publikums neue und andere Kreise für Kunst zu interessieren. Das genügt Joanna

Kamm mit ihrem Kunst- laden S.S.K.

nicht. S.S.K.

steht für die Aufforde- rung: „Sam- meln Sie Kunst!“.

Der Name ist Pro- gramm.

In dem 26 Qua- dratme- ter klei-

nen Laden mit familiärer Zimmeratmosphäre hat die Laden-Inhaberin etwa 100 Kunstwerke von jungen Künstlern versammelt. Es finden sich meist klein- formatige Ölbilder von Ma- lern wie Beate Da- niel, SAM und Maik Wolf, Ob- jekte, wie zum Beispiel mit Fotos be- druckte Ka- cheln von Ste- fan Grebe, aber auch aufwendi- ge Papierschnit- te oder Schnee- bälle aus Por-

zellan von Gabriele Basch.

Die 29jährige erklärt, war- um sie einen Laden für Kunst und keine Galerie aufgemacht hat: „Für mich ist ein alltäglicher Umgang mit Kunst ungeheuer wich- tig, ich lebe mit Kunst.“

Diese Erfahrung will sie an ihre Kunden weitergeben.

Joanna Kamm verkauft kein Kunstwerk für mehr als 1 000 DM, und schon für drei DM sind original be- malte Bierdeckel des Berli- ner Club-Künstlers DAG zu haben.

Joanna Kamm gestaltet den Laden einmal im Mo- nat völlig neu, um einer Ta- gesausstellung Raum zu schaffen. Den Anfang macht Reinhard Kühl am 26. September. Von 11 bis 23 Uhr wird der Laden mit seinen Küchenhandtuchta- bleaus zugehängt. Informa- tionen unter Telefon und Fax 0 30/28 38 64 64.

Gerlind Vollmer

Galerie in Berlin-Mitte

„Sammeln Sie Kunst!“

Börsebius zu DM-Auslandsanleihen

Nur noch Schrott

Leserservice: Börse- bius-Telefonberatung, Terminänderung – Nicht (!) wie an jedem ersten Samstag im Monat, son- dern bereits am vergan- genen Donnerstag, den 1. Oktober 1998, konn- ten Sie in der Zeit von 18 bis 21 Uhr Börsebius (Reinhold Rombach) anrufen. Die nächste tur- nusgemäße Beratung ist also erst wieder am er- sten Samstag im Novem- ber, den 7. November 1998.

Reinhard Kühl: „Handtuch 7“, 1997,

Öl auf Leinwand, 61 x 49 cm Abbildung: Katalog

Referenzen

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