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Archiv "Fluorochinolone: Nicht über einen „Kamm scheren“" (10.03.2000)

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A-630 Deutsches Ärzteblatt 97,Heft 10, 10. März 2000 Ein besonderes Augen-

merk gilt in letzter Zeit der therapeutischen Sicherheit von Fluorochinolonen. Aus- löser waren nicht tolerierbare Nebenwirkungen wie QTc- Verlängerung, Leberschäden oder eine hohe Phototoxi- zität, sodass mehrere Sub- stanzen vom Markt genom- men werden mussten. Wie Prof. Gert Höffken (Dresden) bei einem Podiumsgespräch in Edinburgh erklärte, lassen die von der amerikanischen Zu- lassungsbehörde als „vorbild- lich“ genannten Sicherheits- Analysen für Moxifloxacin (Avalox®) derart gravierende Probleme nicht befürchten.

Nach seinen Angaben schnei- det das neue Fluorochinolon hinsichtlich seiner medika- mentenabhängigen Nebenwir- kungen in jedem Aspekt so gut wie Standard-Makrolide und Cephalosporine ab.

Sicherheitsprofil Eine Abbruchrate von et- wa drei Prozent während der Erprobung entspricht der von Clarithromycin und Cefuroxi- maxetil. Unerwünschte Wir- kungen wie Übelkeit, Erbre- chen, Bauchschmerzen, Diar- rhö oder Benommenheit blie- ben in ihrer Häufigkeit alle unter einem Prozent, berich- tete Dr. Peter Ball (St. An- drews). Außerdem zeigte Moxifloxacin kaum Phototo- xizität. QTc-Verlängerungen sind nach der derzeitigen Da- tenlage klinisch kaum rele- vant. Wie Ball mitteilte, sollte der Arzt dennoch bei gleich- zeitiger Kombination des An- tibiotikums mit anderen QTc- verlängernden Medikamenten an dieses Problem denken.

Nicht zuletzt verursacht Moxifloxacin auch bei extrem hohen Dosen bei Hunden kei- ne hepatischen Veränderun- gen. Nach dieser und anderen

Untersuchungen ist bei thera- peutischer Dosierung von 400 mg über höchstens zehn Tage auch beim Menschen keine Toxizität für die Leber zu er- warten.

Eine Anpassung der Do- sis wegen Alter, Geschlecht, Rasse oder Schädigungen von Leber oder Niere ist nicht not- wendig. Das Antibiotikum wird über die Nieren und die Leber ausgeschieden, nicht aber über das Cytochrom-P- 450-Enzym-System verstoff- wechselt, wodurch Interaktio- nen mit Begleitmedikationen vermieden werden.

Moxifloxacin erfasst alle relevanten Erreger bei Infek- tionen der Atemwege wie Pneumokokken, Haemophi- lus influenzae und Moraxella catarrhalis. Daneben werden auch seltenere Keime wie Chlamydien, Legionellen und Mykoplasmen zuverlässig ab- getötet. Bakteriologisch und klinisch lassen sich mit diesem Fluorochinolon in sehr kurzer Zeit hohe Erfolgsraten er- reichen. Mit 400 mg Moxi- floxacin täglich über fünf oder zehn Tage wurde in Studien bei 90 Prozent der Patienten mit akuter Exazerbation einer chronischen Bronchitis eine klinische Heilung erzielt.

Dies entspricht in etwa dem Erfolg einer Zehn-Ta- ge-Therapie mit 500 mg Cla- rithromycin. Die bakterio- logischen Eradikationsraten für Haemophilus influenzae, Pneumokokken oder Mora- xella catarrhalis lagen eben- falls nahe 90 Prozent. Patien- ten mit ambulant erworbener Pneumonie wurden in kli- nischen Studien zehn Tage lang mit Moxifloxacin behan- delt und dabei im Mittel zu 93 Prozent klinisch geheilt.

Auch diese Ergebnisse sind vergleichbar mit denen von Clarithromycin.

Dr. med. Angelika Bischoff

Fluorochinolone

Nicht über einen

„Kamm scheren“

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