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Archiv "Krankenhäuser: Höhere Leistungsdichte" (27.07.2001)

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litation und die Pflege erfolgt. Das Ganze dürfe aber nicht dazu verleiten, dass im Sinne eines Null-Summen- Spiels volkswirtschaftlich nichts gewon- nen wird und zehn Jahre nach kräfte- zehrender Umstellung und Einführung des neuen DRG-Systems festgestellt werden muss, dass sich im Prinzip nichts geändert hat. Dann hätte man sich von vornherein den gesamten Kraftakt und die Umstellungstechnologie sparen können, so Prof. Dr. med. Dr. sc. Karl W. Lauterbach, Direktor des Instituts für Gesundheitsökonomie und Klini- sche Epidemiologie der Universität zu Köln, Mitglied des Sachverständigenra- tes für die Konzertierte Aktion im Ge- sundheitswesen, vor dem Kölner Kran- kenhaus-Ökonomie-Symposion unter Leitung von Prof. Dr. rer. pol. Günter Sieben, ehemaligem Ordinarius für All- gemeine Betriebswirtschaftlehre und früherem Direktor des Treuhandinsti- tuts der Kölner Universität.

Das Bundesgesundheitsministerium ist davon überzeugt: In der Kranken- hauswirtschaft (Gesamtumsatz: mehr als 110 Milliarden DM jährlich) sind auch mit Hilfe des Finanzierungssy- stems noch Rationalisierungsreserven zu mobilisieren. Es sei aber absehbar, dass die jetzt schon wirtschaftlich arbei- tenden, in ihrer Kostenstruktur auf das DRG-System ausgerichteten Kranken- häuser am Markt weiter Boden gutma- chen, wohingegen die schlechter struk- turierten Krankenhäuser und nicht be- darfsnotwendigen Kliniken aus dem Markt ausscheiden und dadurch die flächendeckende, vom Staat zu garan- tierende stationäre Versorgung gefähr- det werden könnte.

Das Bundesgesundheitsministerium will an dem festgelegten Zeit- und Stu- fenplan festhalten. Allerdings könne die budgetneutrale Einführung auf zwei Jahre (2003/2004) ausgedehnt werden.

Das Ende der Konvergenzphase, Ende 2006, soll indes unverändert bleiben.

Die endgültigen ordnungspolitischen Eckpunkte ab dem Jahr 2007 sollen in einem späteren Gesetzgebungsverfah- ren unter Einbeziehung der inzwischen gewonnenen Erfahrungen festgelegt werden. Die unterschiedlichen Kran- kenhausbudgets sollen in drei Stufen an das landeseinheitliche DRG-Preisni- veau jeweils zum 1. Januar der Jahre

2005, 2006 und 2007 angeglichen wer- den. Der Anpassungsprozess soll sich im Rahmen einheitlicher Preise vollzie- hen, auf den das Krankenhaus An- spruch hat. Die Preise können jedoch durch freiwillige Vereinbarung zwischen einem Krankenhaus und den Kranken- kassen unterschritten werden.

2003, also im ersten Jahr des budget- neutralen Umstiegs, sollen die Budgets der Krankenhäuser nach den gleichen Prinzipien wie im Jahr 2002 verhandelt werden. Das sieht der seit 18. Juli vorlie- gende Referentenentwurf des Bundes- gesundheitsministeriums vor. Damit soll gewährleistet werden, dass in Kranken- häusern noch ein angemessener Zeit- raum für notwendige Anpassungsmaß- nahmen bleibt. Bei den Budgetverhand- lungen werden wie bisher die Vorgaben der Bundespflegesatzverordnung zu berücksichtigen sein, also beispielsweise Vorgaben für Änderungen der medizi- nischen Leistungsstruktur und der Fall- zahlen, aber auch der strikte Grundsatz der Beitragssatzstabilität.

Direkte Anknüpfungspunkte im neu- en System sind die jährlichen Preisver- handlungen und die ständige Anpas-

sung der Bewertungsrelationen der ein- zelnen kodierten Abrechnungskomple- xe. Die Vertragsparteien auf Landes- ebene müssen die Basisfallwerte unter Beachtung des Grundsatzes der Bei- tragssatzstabilität prospektiv vereinba- ren. Zusätzlich sind die allgemeinen Kostenentwicklungen, die Verweildau- erverkürzung und die Möglichkeiten, Wirtschaftlichkeitsreserven auszuschöp- fen, zu berücksichtigen.

Leistungsbezug

Mit der Auflage, den Basisfallwert für zusätzliche Fälle zu senken, soll sicher- gestellt werden, dass bei steigenden Fall- zahlen lediglich die variablen Kostenbe- standteile bei der Vergütung berücksich- tigt werden. Mithin – so die Konzeption des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) – soll es keine automatische Me- chanik mit floatenden Punktwerten wie beispielsweise im ambulanten ver- tragsärztlichen Sektor geben (wiewohl der Verband der leitenden Kranken- hausärzte Deutschlands solche Wirkun- gen prophezeit).

Der für Krankenhausfra- gen zuständige Referatsleiter im Bundesgesundheitsmini- sterium, Ministerialrat Karl- Heinz Tuschen, sagte vor dem Krankenhaus-Ökonomie- Symposion der Universität zu Köln, es sei gerade ein Kenn- zeichen des neuen Entgeltsy- stems, dass ein Leistungsbe- zug hergestellt wird und durch Änderungen der Bewertungs- relationen das Vergütungsge- füge insgesamt auch unter dem Gebot der Beitragssatz- stabilität im Lot bleibt.

Eine weitere Vorgabe des BMG: Die Vereinbarung der Basisfallwerte auf Landes- ebene muss die Investitionsfi- nanzierung der Länder be- rücksichtigen. In Berlin wird zum Beispiel ein höheres Preis- niveau als in Schleswig-Hol- stein gelten. Damit wird auch auf die Ausgaben der regiona- len Krankenkassen Rücksicht genommen. Sie würden bei bundeseinheitlichen Preisen P O L I T I K

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 30½½½½27. Juli 2001 AA1927

Krankenhäuser

Höhere Leistungsdichte

Ergebnisse der amtlichen Statistik

Ende 1999 waren 1 114 000 Personen in den deutschen Kran- kenhäusern hauptamtlich beschäftigt. Dies entspricht einem Personalbestand von 843 500 Vollkräften. Das ist die geringste Zahl der Krankenhausmitarbeiter seit 1991 (1 119 000), dem er- sten Erhebungsjahr der Krankenhausstatistik im vereinten Deutschland. Da verstärkt Teilzeitstellen geschaffen und besetzt wurden, ist die Zahl der Vollkräfte seit 1991 mit minus 3,7 Pro- zent im Vergleich zu den reinen Beschäftigungszahlen (minus 0,5 Prozent) stärker rückläufig. Der größte Anteil des Personals entfiel auf den Pflegedienst (41,1 Prozent), darunter 325 539 Krankenpfleger und -schwestern, 40 514 Kinderkrankenpfleger und -schwestern sowie 24 500 Krankenpflegehelfer und -innen.

Der ärztliche Dienst stellte Ende 1999 mit umgerechnet 108 000 Vollkräften knapp 11 Prozent des Personals (1991: 10 Prozent).

Der Personalbestand der Kinderkrankenpfleger und -schwe- stern hat gegenüber 1991 leicht zugenommen (1999 zu 1991:

+ 2,1 Prozent). Bei den Krankenpflegehelfern und -innen hin- gegen gingen die Mitarbeiterzahlen um 24,2 Prozent zurück.

Bei den qualifizierten Krankenpflegern und Krankenschwe- stern gab es ein Plus von 15 Prozent.

Im Jahr 1999 wurden 16,3 Millionen Patienten in Kranken- häusern behandelt, 17 Prozent mehr als 1991. Die durch- schnittliche Verweildauer nahm von 14,6 Tagen auf 10,4 Ta-

ge (minus 29 Prozent) ab.

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