1 3 W ä r m e b e h a n d l u n g d e r O b e r f l ä c h e n
Die Wärmebehandlung von Oberflächen hat zur Folge, dass die Oberfläche hart ist, der Kern jedoch zäh bleibt. Dies gewährleistet eine ausreichende Bruchzähigkeit und Schlagresistenz.
Anforderungen an den Kern:
Hohe Bruchzähigkeit
Schlagresistenz
Ferritisch
Anforderungen an die Oberfläche:
Verschleissfest
Ermüdungsfest
Martensitisch
Selektives Erwärmen der Oberfläche (ganzes Werkstück hat gleiche Legierung)
Erwärmen der Oberfläche bis T > A
3, im Innern bleibt T < A
1-> Abschrecken -> Martensit -> Härte Verfahrensmöglichkeiten: Gasbrennen,
Induktionsspulen, Elektonenstrahlen, Laserhärten (präzis, da sehr kleine Bereiche hohe
Selbstabschreckung)
Verfahren mit Änderung der Legierung
Dank Druckspannung in der Oberfläche bessere Ermüdungsfestigkeit.
Einsatzhärten (Aufkohlen): Bei schneller Diffusion reichert sich der C in der Oberfläche an.
Nach dem Abschrecken und Anlassen findet sich in der Oberfläche Martensit, innen Ferrit.
Nitrieren: im Zyanidschmelze, C und N diffundieren in die Oberfläche ein; Karbonitrieren mit Gas aus CO und NH
3; Gasnitrieren nur mit NH
3. Das Nitrieren findet bei 500-550°C statt, unterhalb von A
1. Beimengungen aus Al, Cr, Mn, W, V (Affinität zu N)
Borieren: bildet Boride in der Oberfläche, welche sehr hart sind, bei ca. 800-1000°C.
1 4 T e i l c h e n h ä r t u n g
Wirkungsmechanismus: Die Teilchen tragen zur Verfestigung bei, indem sie die Versetzungen am Laufen hindern (blockieren). Für plastische Deformation müssen die Versetzungen die Teilchen entweder durchschneiden (je grösser die Teilchen, desto mühsamer) oder durch Klettern umgehen.
Härtungsprozess: Der Werkstoff muss mindestens aus 2 Komponenten und 2 Phasen bestehen.
1.) Lösungsglühen = Homogenisieren = Halten im
Gebiet des homogenen Mk
2.) Abschrecken (unter 0.3 TS, das Material bleibt in
Lösung)
3.) Auslagern (Warm- oder Kaltauslagern(vgl. Alu)) ->
Teilchen gewünschter Menge und Grösse. Bei zu langem Auslagern fressen die Teilchen einander auf (Ostwaldreifung, die Streckgrenze sinkt wieder).
Streckgrenzenzuwachs
Ausscheidung Ausscheidung fertigOstwald
∆
~
~√ ~√
Verlauf der Streckgrenze: 1. Starker Anstieg ->
Teilchen werden geschnitten. 2. Schwächerer Anstieg, Teilchen werden umgangen. 3. Aufzehrung (Ostwaldreifung). Das Maximum der Mechanischen Festigkeit ist dann erreicht, wenn die Versetzungen von Teilchen gezwungen werden, sich zu
Halbkreisen durchzubiegen und die Teilchen zu umgehen (s. Frank-Reed) ∆
·