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Archiv "Verleihungen" (20.08.1981)

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen

ZUR GESCHICHTE DER MEDIZIN

FRAGMENTE

Ägyptische Totenbücher

Die Position der Medizin in einer Gesellschaft, in einer Kultur be- stimmt sich ganz wesentlich nach der Einstellung der Men- schen in dieser Gesellschaft, in dieser Kulturepoche zum Tod.

Wo der Weg durch das Leben als Wanderung durch ein Jammertal und der Tod als Erlösung erlebt wird, dort sind Arzt und Medizin ärgerliche, unmoralische Phäno- mene. Wo dem in Jugend, Kraft und Schönheit bejahten Leben der Tod ein unwiederbringliches Ende setzt, dort ist die Medizin Kristallisationspunkt aller Hoff- nungen, Sündenbock aller Ent- täuschungen. Wo der Tod als Türschwelle von einem zum an- deren Leben erlebt wird, dort sind Arzt und Medizin letztlich nachgeordnete Diener, entbehrli- che Helfer.

Aber wer weiß, ob sein wird, was Götter und Priester für die Zu- kunft voraussagen?

In großer Fülle sind uns Totenbü- cher aus der vieltausendjährigen

Geschichte Ägyptens erhalten, auf Papyrus geschriebene Spruchsammlungen, die seit der 18. Dynastie den Toten ins Grab gegeben werden, auf den Sarg gelegt oder in die Mumie einge- wickelt.

Die im Jenseitsglauben — mehr oder weniger — überwundene To- desangst bewirkt eine Balance von Leben und Überlebenshoff- nung, die eine ganz eigenartige, in keiner anderen Kultur wieder- kehrende Form in Ägypten ge- prägt hat. In keinem anderen Land, in keiner anderen Kultur ist dementsprechend die medizini- sche Wissenschaft als naturwis- senschaftliche Erfahrung und Kunst so sehr auch dem Dienst an der Erhaltung und Verewi- gung des Verstorbenen, des un- wiederbringlich Gestorbenen verpflichtet wie in Ägypten. Die Totenbücher besiegeln dies Ver- ständnis des Todes als Überfahrt von dem einen Leben zum ande- ren Leben. Der Skarabäus in den Vignetten des Totenbuches Tut- ench-Amuns als Sinnbild der im- mer wiederkehrenden Auferste- hung der Sonne relativiert in die- sem Sinne die Endgültigkeit der Überfahrt in das Land der To- ten.

PREISE

Ausschreibung

Rheuma-Liga-Preis — Dieser von der Firma Ciba-Geigy, Wehr/Baden, ge- stiftete Preis in Höhe von 10 000 Mark für „die beste Arbeit auf dem Gebiet der Betreuung der Rheuma- kranken" wird zweijährlich von der Deutschen Rheuma-Liga vergeben.

Die Arbeiten sind bis zum 1. März 1982 der Geschäftsstelle der Deut- schen Rheuma-Liga, Bundesver- band, Postfach 11 27, Hauptstraße 44, 8031 Seefeld bei München, ein- zureichen. Sie müssen in deutscher Sprache abgefaßt sein. Ansonsten aber ist die Ausschreibung interna- tional. KI

Verleihungen

Konstanzer Medizinischer Förder- preis — Dieser von der Firma Byk Gulden Lomberg Chemische Fabrik GmbH, Konstanz, gestiftete Preis (Dotation: 15 000 DM) ist am 28.

März verliehen worden, und zwar an Privatdozent Dr. med. Sucharit Bhakdi, Institut für Medizinische Mi- krobiologie der Universität Gießen, und an Dr. med. Jörgen Tranum-Jen- sen, Anatomisches Institut der Uni- versität Kopenhagen, für ihre ge- meinsame Arbeit „Über den moleku- laren Mechanismus der Immunzyto- lyse durch Komplement." EB Francqui-Preis — Die Francqui-Stif- tung verlieh ihren diesjährigen Preis, den sogenannten belgischen Nobelpreis, an Prof. Dr. Andre Trou- et von der Katholischen Universität Löwen. Der Preisträger ist Forscher am Institut für Zell- und Molekular- pathologie in Woluwe und seit lan- ger Zeit Mitarbeiter des Nobelpreis- trägers Prof. De Duve. Die Jury hob besonders „die Folgen der Arbeiten von Prof. Trouet für ein besseres Verständnis der Zellfunktionen und für eine praktische Anwendung im Bereich der Bekämpfung von Krebs- zellen und bestimmten parasitären Zellen (z. B. bei Schlafkrankheit und Malaria)" hervor. GN Vignetten aus dem Totenbuch des Tut-ench-Amun aus dem Grab im Tal der

Könige bei Theben in Oberägypten nach 1325 v. Chr.

1616 Heft 34 vom 20. August 1981 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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