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Archiv "zu MLP: Geplatzte Träume" (06.08.2001)

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S C H L U S S P U N K T

[96] Deutsches Ärzteblatt½½Jg. 98½½Heft 31–32½½6. August 2001

O

h weh, welch ein ver- hagelter Auftakt! Seit Monaten wurde die MLP-Aktie immer wieder als Kandidat für eine Aufnahme in den großen Aktienindex DAX genannt. In der Erwar- tung auf einen cleveren Deal kauften viele Anleger den Fi- nanzdienstleister in ihr Port- folio. Die findige Überlegung war ja die, dass spätestens mit der Aufnahme in den Index viele Fonds die Aktie kaufen müssen, weil der Fonds halt eben den DAX exakt nach- bildet. Am vorletzten Mon- tag im Juli war es denn auch so weit. Die MLP rückte end- lich in den DAX nach.

Doch das erwartete Kurs- feuerwerk trat nicht ein, die MLP setzten an ihrem ver- meintlichen Festtag vielmehr zu einem saftigen Kursein- bruch an, der sich auch am Dienstag darauf fortsetzte. In nur zwei Tagen verlor die Ak- tie fast ein Viertel ihres Wer-

tes. Ein Debakel ohneglei- chen. Die Anleger waren ent- setzt, die Fachleute wunder- ten sich sehr.

Trotz des Debakels sind sich die meisten Experten nämlich darin einig, dass die Erfolgsstory beim Heidelber- ger Finanzdienstleister MLP nach wie vor intakt ist und auch in Zukunft bei dem Un- ternehmen hohe Gewinnstei- gerungen zu erwarten sind.

Bernhard Termühlen, der Vor- standsvorsitzende von MLP, gibt sich insoweit auch recht zuversichtlich. Seiner Mei- nung nach werden die Zahlen für das Gesamtjahr so gut sein, dass sowohl die Umsät- ze als auch die Gewinne dreißig Prozent über Vorjah- resniveau liegen dürften.

Es besteht auch gar kein Zweifel daran, dass MLP ei- ne sehr gut geführte Gesell- schaft mit exzellenten Wachs- tumsaussichten ist. Aber war- um dann bloß dieser Verlust?

Schließlich findet einfach so ohne jeden Grund meist nichts auf dem glatten Bör- senparkett statt.

Der Grund für den Ab- sturz, so sagen manche, sol- len so genannte Leerverkäufe in der Aktie gewesen sein.

Hedgefonds hätten den Wert in Erwartung sinkender Kur- se massiv verkauft und damit praktisch auch den Verfall beschleunigt, wenn nicht gar verursacht.

Das kann schon so gewe- sen sein, der wahre Grund liegt meines Erachtens schlicht

und ergreifend in der Tat- sache, dass die MLP-Aktie doch sehr teuer ist. Auf der Basis des diesjährigen Ge- winns liegt das Kurs-Gewinn- Verhältnis (KGV) bei gut 100, während für die anderen DAX-Werte ein KGV von rund 15 errechnet wird. Die- se Abweichung ist wirklich enorm.

Gut, es gibt mit Simon Foessmeier von Julius Bär auch einen Analysten, der sagt, dass aufgrund der sehr konservativen Bilanzierungs- weise das jetzige KGV von 100 eigentlich rechnerisch dem von 50 entspräche.

Mag alles sein, aber den- noch glaube ich, dass die Ak- tie im Moment doch sehr gut bezahlt ist. An schwachen Tagen ist MLP meines Er- achtens deswegen gefährde- ter als andere DAX-Titel.

Gut Ding will Weile haben, aber eben zum richtigen

Kurs. ✮

zu MLP

Geplatzte Träume

E

in Arzt, ein Ingenieur und ein Jurist sollen einmal gestritten haben, welcher ihrer Berufe der älteste auf der Welt ist. Der Arzt argu- mentierte mit Verweis auf die Bibel: „Gott schuf Eva aus der Rippe von Adam. Das war eine chirurgische Mei- sterleistung.“ Der Ingenieur konterte mit einem Verweis auf frühere Kapitel der Bibel:

„Aus dem Chaos schuf der Herr das Land und die Mee- re. Das war eine großartige Ingenieursleistung.“ Darauf der Jurist: „Ja genau, aus dem Chaos. Aber was glaubst du denn, wer für das Chaos ge- sorgt hat?“

Diesen Witz erzählte Bun- desfinanzminister Hans Ei- chel bei der Übergabe der Sonderbriefmarken „Für die Gesundheit“, und er folgerte:

„Irgendwie scheint mir der

Arzt in diesem Streit noch ganz gut weggekommen zu sein.“ Er selbst habe anläss- lich einer Bandscheibenope- ration die Bedeutung der Ge- sundheit schätzen gelernt.

Die Ärzte hätten ihm gehol- fen, und er sei sehr dankbar dafür.

Eichel warnte jedoch da- vor, „die Gesundheit zu über- höhen“. Wer die volle körper-

liche Funktionsfähigkeit für das höchste Gut halte, habe zumindest Behinderte aus dem Blick verloren. Anderer- seits gebe es „einen wachsen- den Anteil von Leuten, die keine Verantwortung für den eigenen Körper übernehmen wollen“.

Der Briefmarkenblock soll zur Gesundheitsvorsorge an- regen und thematisiert die vier weitverbreiteten Krank- heitsbilder Herz-Kreislauf- Erkrankungen, Krebs, Infek- tionskrankheiten und De- pressionen. Die Sonderbrief- marken erscheinen in einer Gesamtauflage von 24 Millio- nen Exemplaren und sind an jedem Postschalter erhältlich.

Der Entwurf stammt von Prof. Hans Günter Schmitz, Wuppertal. Er zeigt typische schemenhafte Körperaus- schnitte mit jeweiligem Er- läuterungstext zum Thema.

Die Randgestaltung bildet ei- nen „gelungenen Gegenpol zu den silhouettenhaften und zarten Marken“, so das Bun- desfinanzministerium. Kli

Schemenhafte Körperausschnitte

Sonderbriefmarken „Für die Gesundheit“

Post Scriptum

Börsebius

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