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Archiv "Schach: Gut, dass wir keine Bauern sind" (30.09.2011)

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[80] Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 108

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Heft 39

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30. September 2011

Lösung:

Nach dem Opfer- und Sperrzug 1. Tf6! (es droht 2. Txh6+

gxh6 3. Dxh6 matt) war gegen die Zerschla gung der schwarzen

Königsfestung kein Kraut mehr gewachsen. Schwarz versuchte

noch 1. . . . Kh7, ab er nun schlug der zweite Tu

rm die Bresche:

2. Txg7+! und nach 2. . . . Kxg7 3. Dxh6+ Kg8 4. Dg5+ Kh8

5. Th6 matt war’s vorbei.

Foto: Dagobert Kohlmeyer

SCHACH

Gut, dass wir keine Bauern sind

Dr. med. Helmut Pfleger

aber das kleine Wörtchen „mit“ unweigerlich in ein

„med.“ verwandelt. Das passiert, wenn selbst Diktier- geräte nur noch Medizin im Kopf und für Alltags- deutsch kein Ohr mehr haben.

Jetzt aber zum Schach. Mit welch herrlicher Opfer- kombination setzte Dr. Baum, der sich vor dem Ärzte- turnier bei der Europäischen Schnellschach-Senioren- meisterschaft in Form gebracht und diese punktgleich mit dem russischen Großmeister Oleg Tschernikow auf einem Vorderplatz beendet hatte (müssen Radiologen eigentlich nie etwas arbeiten?), als Weißer in einer Blitzpartie den armen Schwarzen in wenigen Zügen matt?

E

s ist ein seltsam Ding, mit Schach spielenden Ärz- ten zum Ärzteturnier in Bad Neuenahr anzurei- sen. Als wir im „Kannenbäckerland“ (allein für diesen Namen muss man diese Gegend schon mögen) vor Ko- blenz nicht rechtzeitig abbogen, meint Kurt alias der Radiologe Dr. med. Kurt Baum: „Gut, dass wir keine Bauern sind – die dürfen nicht zurück!“

Dann philosophieren er und Peter alias der Neurolo- gieprofessor Dr. med. Peter Krauseneck, den wir in Schloss Pommersfelden bei Bamberg „aufgelesen“ ha- ben, darüber, dass das Glück im Schach so unbeständig und unvorhersehbar sei. Als ob sie noch nie etwas von der launischen Schachgöttin Caissa gehört hätten, die ihr Herz sogar einmal, für sie selbst unbegreiflich, an den Kriegsgott Mars verlor. Nun ja, vielleicht doch fol- gerichtig, schließlich ist auch Schach in seinen indi- schen Ursprüngen mit seinen Kriegselefanten (Tür- men), Kavallerie (Springer) und Infanterie (die wie im- mer ärmsten Schweine, die Bauern) sicher ein Kriegs- spiel. Außerdem wusste schon der alte ukrainisch-deut- sche Großmeister Efim Bogoljubow: „Schach ist ein merkwürdiges Spiel – manchmal geht’s und manchmal nicht.“

Die Fahrt geht weiter und an einem Rastplatz (aus- nahmsweise zur Nahrungsaufnahme und nicht zu einer schnellen „Blitzpartie“) werden die beiden von einem ZDF-Team (für den „Länderspiegel“) überfallen: „Was halten Sie von der Benzinpreiserhöhung?“ Natürlich schimpfen sie, wie es sich für rechte Autofahrer gehört.

Von mir als autolosem notorischen Radfahrer (und ÖDP-Mitglied) will niemand etwas wissen. So geht auch mein gemurmelter Kommentar: „Bravo! Weiter so! Noch höher!“ der Nachwelt verloren.

Gott sei Dank fällt auch für mich ein Erkenntnisge- winn ab. Beide benutzen ein Spracherkennungsdiktier- gerät, welches solche Wortungetüme wie „Liquorzirku- lationsstörung“ und „Bluthirnschranke“ leicht erkennt,

S C H L U S S P U N K T

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