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Archiv "Die Empfehlungen: Die an der Konzertierten Aktion ;;“ Gesundheitswesen Beteiligten sind übereinstimmend zu folgendem Ergebnis gekommen:" (19.10.1978)

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eine Orientierungslinie für die Ent- wicklung der Ausgaben der Kran- kenkassen für die ambulante kas- senärztliche Versorgung sein.

..,.. Schon heute läßt sich mit ziem- licher Sicherheit feststellen, daß das prognostizierte Angebot an Ärzten in freier Praxis den Bedarf selbst bei Anlegung großzügiger Maßstäbe deutlich überschreiten wird. Das Zentralinstitut sagt bis zum Jahre 1990 einen "Über- schuß" von 50 000 Ärzten in freier Praxis voraus.

..,.. Bei einer solchen Entwicklung würde nicht nur aus ökonomi- schen Gründen ein Gesundheitssi- cherungssystem, welches im am- bulanten Sektor die ärztliche Ver- sorgung durch freiberuflich tätige Kassenärzte sicherstellt, kaum aufrechtzuerhalten sein. Um äu- ßerst harte Auseinandersetzungen nicht nur zwischen den Vertrags- partnern, ja, allgemeinpolitische Unruhen zu vermeiden, kann die Lösung der Probleme, die sich aus der wachsenden Arztzahl ergeben, nicht in einem weiteren "Ab- schmelzen" der Einkommen der Kassenärzte liegen. Es müssen Lö- sungen gefunden werden, die auch der berechtigten lnteres- senslage der Kassenärzte Rech- nung tragen.

Die Argumentation der Ärzte über- zeugte offensichtlich in der Kon- zertierten Aktion. Zwar gab es in der Diskussion je nach Stand- punkt und Interessenlage der Teil- nehmer unterschiedliche Ein- schätzungen über die exakte Ent- wicklung des Bedarfs und des An- gebots an Ärzten. Einigkeit be- stand jedoch darin, daß einer sin- kenden Qualität der Ausbildung, die aus der Entwicklung der Stu- dentenzahl folgt, und einer bei übermäßigem Steigen der Arztzahl zu erwartenden Gefährdung der Qualität der kassenärztlichen Ver- sorgung begegnet werden muß.

Wie- das ist in der Arztzahi-Emp- fehlung der Konzertierten Aktion festgehalten

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Fortsetzung auf Seite 2394

Die Empfehlungen

Die an der Konzertierten Aktion

;;" Gesundheitswesen Beteiligten sind übereinstimmend zu folgen- dem Ergebnis gekommen:

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Obwohl bei längerfristigen Prognosen mit erheblichen Unsi- cherheitsfaktoren zu rechnen ist, macht es die voraussahbare Ent- wicklung erforderlich, bereits jetzt erste Schritte einzuleiten, um die Qualität der ärztlichen Versorgung zu erhalten und ei- nem übermäßigen Anwachsen der Arztzahl, insbesondere in der ambulanten ärztlichen Versor- gung, entgegenzuwirken.

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Die Studienbewerber sollten im verstärkten Maße über die der- zeit abschätzbare Entwicklung des Bedarfs und des Angebots an Ärzten und über ihre Berufschan- cen informiert werden; hierbei sollte auch die fächerspezifische Orientierung erleichtert werden. Bei aller aufgezeigten Problema- tik sollte versucht werden, Aus- wahlmaßstäbe für den Zugang zum Studium zu entwickeln. die der ärztlichen Tätigkeit besser gerecht werden.

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Die Qualität der praktischen Unterweisung von Medizinstu- denten ist zu verbessern. Daher sollte geprüft werden, inwieweit Lehrkrankenhäuser in verstärk- tem Maße in die Ausbildung ein- bezogen werden können. Die Zahl der Studienplätze sollte eine Größenordnung nicht über- schreiten, die den Kapazitäten für eine praxisbezogene Ausbildung entspricht.

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Die Ausbildung muß verstärkt auf das Ziel ausgerichtet werden, Ärzte zu einer eigenverantwortli- chen Tätigkeit zu befähigen. Die dafür notwendigen Kenntnisse und Erfahrungen müssen den Medizinstudenten im Rahmen ih- rer Ausbildung vermittelt werden.

Die Bemühungen aller Beteilig- ten um eine entsprechende Durchführung der Approbations- ordnung sollten intensiviert wer-

Die Information:

Bericht und Meinung

den. Dabei ist zu prüfen, inwie- weit eine Novaliierung der Appro- bationsordnung der Ärzte not- wendig ist. Diese Fragen werden von einer Kommission der Bun- desregierun9 aufgegriffen.

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Zur Verbesserung der Qualität der ambulanten ärztlichen Ver- sorgung sollte auch geprüft wer- den, welche Möglichkeiten vor- übergehend bestehen, zur kas- senärztlichen Versorgu.ng nur diejenigen Ärzte zuzulassen, die eine angemessene (etwa zweijäh- rige) praktische Berufserfahrung als Assistent im Krankenhaus und in freier Praxis nachweisen.

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Die sich abzeichnende Ent- wicklung sollte Anlaß sein, Stu- dierende der Medizin und junge Ärzte stärker als bisher für eine Tätigkeit im Bereich des öffentli- chen Gesundheitsdienstes, der Sozialversicherung, der übrigen öffentlichen Verwaltung und des betriebsärztlichen Dienstes zu in- teressieren. Die Entwicklul}g soll- te genutzt werden, um Probleme der ambulanten ärztlichen Ver- sorgung, die aus einer unzurei- chenden Verteilung der Ärzte auf Stadt- und Landgebiete sowie auf einzelne Fachgebiete derzeit noch resultieren, zu beheben.

Hier liegen vor allem Aufgaben der ärztlichen Selbstverwaltung und der Krankenkassen. Die not- wendige Stärkung der allgemein- medizinischen Versorgung sollte durch die Bereitstellung der er- forderlichen Zahl von Weiterbil- dungsstellen für Allgemeinmedi- zin im Krankenhaus sowie in der freien Praxis unterstützt werden.

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Die Bundesregierung wird ein Forschungsvorhaben mit dem Ziel initiieren, die Veränderungen im Ärztebedarf und .der übrigen medizinischen Berufe unter Ein- beziehung der Bedarfsplanungen der Kassenärzte und der Kran- kenkassen und unter Berück- sichtigung der Finanzierbarkeil vorausschauend zu ermitteln.

Dabei soll auch der Bedarf an un- terschiedlichen Arztgruppen, ins- besondere an praktischen Ärz- ten, berücksichtigt werden." •

DEUTSCHES ARZTEBLATT Heft 42 vom 19. Oktober 1978 2393

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